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Als Geviertfeld oder auch Geviertes Feld bezeichnet man im Bergbau ein rechtwinkliges begrenztes Feld das durch zwei Richtungen vermessen wird 1 In der Regel sind Geviertfelder quadratisch vermessen teilweise wurden aber Geviertfelder auch rechteckig vermessen In dem Geviertfeld darf der Muter nach der Verleihung die Mineralien fur die er in der Verleihungsurkunde die Genehmigung bekommen hat abbauen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Formalitaten 3 Abmessungen 4 EinzelnachweiseGrundlagen BearbeitenDie Begrenzung des Geviertfeldes geschieht auf der Erdoberflache an der Stelle an der eine Lagerstatte nachgewiesen wurde Dabei wird eine Flache von einer bestimmten gesetzlich vorgeschriebenen Grosse jeweils der Lange und Breite nach bestimmt Durch die begrenzenden Linien der Flache werden in senkrechter Richtung gedachte Linien gezogen die entweder durch Ebenen begrenzt werden oder bis in die ewige Teufe reichen Diese Linien gehen durch das Liegende der Lagerstatte bis zur Grenze der Vierung 3 Die Verleihung von Geviertfeldern erfolgt seit dem 13 August 1980 nach dem Bundesberggesetz Nach diesem Gesetz werden Geviertfelder bis in die ewige Teufe verliehen und haben grundsatzlich senkrechte Ebenen 4 Formalitaten BearbeitenDie Vermessung des Geviertfeldes wurde zunachst durch den Bergmeister spater dann durch den Markscheider durchgefuhrt Bei der Vermessung des Geviertfeldes wurde im fruhen Bergbau als zentraler Mittelpunkt des Geviertfeldes der Fundschacht gesetzt Von diesem Mittelpunkt ausgehend wurden jeweils die Halfte der Geviertfeldlange nach rechts und die Halfte der Lange nach links vermessen Genauso wurde die Vermessung der Breite vorgenommen Nach der Vermessung des Geviertfeldes wurde ein Grenzstein der sogenannte Lochstein gesetzt Auf diesem Lochstein wurde der Name der Grube und die Jahreszahl eingehauen 5 Abmessungen BearbeitenDie Abmessungen der einzelnen Geviertfelder waren je nach Bergbauregion und Jahrzehnt unterschiedlich Sie hingen auch davon ab welcher Bodenschatz gefordert wurde Im Mittelalter und in der fruhen Neuzeit hatte ein Geviertfeld die Masse 7 Lachter mal 7 Lachter und wurde auch als Lehen bezeichnet Zwei Lehen wurden als doppeltes Lehen oder Wehr bezeichnet 6 Im 19 Jahrhundert gab es nach dem franzosischen Bergrecht keine maximale Grosse fur Grubenfelder und auch in Deutschland gab es Unterschiede bei der Bemessung der Geviertfelder 7 Nach dem Berggesetz vom 1 Juli 1821 wurde die Grosse eines Geviertfeldes wie folgt bestimmt Eine Fundgrube also 28 Lachter mal 28 Lachter plus 1 200 Maassen in Summe maximal 235 984 Lachter2 Quadratlachter Dies entspricht 1 033 138 m2 Im Zusammenhang mit dem Gesetz zum Regalbergbau von 1851 war man in einigen Bergbauregionen gezwungen die Feldesgrossen aus okonomischen Grunden zu erweitern Dies war insbesondere aufgrund des zunehmenden industriellen Bergbaus welcher den Gangerzbau verdrangte erforderlich In Sachsen hatte nun ein Geviertfeld eine Grosse von 1 000 Lachter2 dies entspricht etwa 4 000 m2 8 Nach dem Allgemeinen Berggesetz fur die preussischen Staaten vom 24 Juni 1865 wurde ein Geviertfeld auch als Maximalfeld bezeichnet und hatte eine Flache von 500 000 Lachter2 dies entspricht 2 189 069 m2 Nach der Berggesetzesnovelle vom 18 Juni 1907 hatte ein Geviertfeld die Flache von 2 200 000 m2 und wurde als Normalfeld bezeichnet 9 Einzelnachweise Bearbeiten Moritz Ferdinand Gaetzschmann Sammlung bergmannischer Ausdrucke Verlag Craz amp Gerlach Freiberg 1859 Rudolf Klostermann Lehrbuch des preussischen Bergrechtes mit Berucksichtigung der ubrigen deutschen Bergrechte Verlag von J Guttentag Berlin 1871 Heinrich Veith Deutsches Bergworterbuch mit Belegen Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1871 Bundesberggesetz vom 13 August 1980 Online PDF 308 kB Carl Friedrich Richter Neuestes Berg und Hutten Lexikon Erster Band Kleefeldsche Buchhandlung Leipzig 1805 Georg Agricola Zwolf Bucher vom Berg und Huttenwesen In Kommission VDI Verlag GmbH Berlin Bericht uber die dritte allgemeine Versammlung von Berg und Huttenmannern zu Mahrisch Ostrau Verlag L C Lamarski amp C Dittmarsch Wien 1864 Frank Reichert Zur Geschichte der Feststellung und Kennzeichnung von Eigentums und Herrschaftsgrenzen in Sachsen Diplomarbeit Online Memento des Originals vom 22 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www qucosa de PDF 2 1 MB Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier 3 Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geviertfeld amp oldid 227774528