www.wikidata.de-de.nina.az
Als Sohle bezeichnet man im Bergbau ein Hohenniveau eine meist horizontale Ebene eines Bergwerks auf dem Grubenbaue aufgefahren sind 1 Auch die Begrenzungsflache eines sohligen waagerechten oder geneigten Grubenbaus 2 mit der kurzesten Entfernung zum Erdmittelpunkt 1 im Allgemeinen also dessen Fussboden 3 wird im Bergbau als Sohle bezeichnet 2 Im Tunnelbau stehen die Begriffe Sohle beziehungsweise Sohlplatte fur den Boden des Bauwerks Inhaltsverzeichnis 1 Sohle als Grubenbau 1 1 Ausrichtung 1 2 Teilsohlen 2 Sohle als Niveau 3 EinzelnachweiseSohle als Grubenbau BearbeitenSohlen werden bei der Ausrichtung einer Lagerstatte mittels Schachten im Tiefbau aufgefahren 4 Die Sohlen eines Bergwerkes stellen im ubertragenen Sinne einzelne Stockwerke dar mit denen das Gebirge unterteilt wird 1 Der Vorteil der Ausrichtung mittels Sohlen gegenuber Ausrichtung mittels Stollen ist dass man die seigeren Abstande der Sohlen untereinander nach technischem Ermessen bestimmen kann 5 Fruher lagen die Sohlenabstande je nach Lagerstatte zwischen 30 und 80 Metern 6 Heute haben beispielsweise im Ruhrbergbau die Sohlen untereinander einen Abstand von 100 Metern und mehr 7 Es konnen durch die einzelnen Sohlen Abschnitte in der Lagerstatte erstellt werden die dem Abbau der Lagerstatte der Forderung der Bewetterung und der Wasserhaltung dienen 7 Auf jeder Sohle gibt es ein Hauptstreckennetz das unterteilt ist in Strecken und Querschlage 5 Man unterscheidet zwischen Einsohlenbau und Mehrsohlenbau 8 Beim Mehrsohlenbau sind immer mindestens zwei Sohlen im Betrieb eine Fordersohle und eine Wettersohle 5 Als Wettersohle dient dabei immer die obere Sohle 7 Der Gebirgskorper der sich zwischen zwei Sohlen im Bereich eines Querschlags befindet wird als Querschlagabteilung bezeichnet 8 Voraussetzung ist dabei dass der im Gebirgskorper vorhandene Mineralvorrat von dem gleichen Querschlag aus gelost und abgefordert wird 5 Sohlen werden oftmals ihrer Aufgabe entsprechend bezeichnet 9 Neben der Forder und der Wettersohle gibt es auch die zum Zweck des Abbaus der Lagerstatte bestimmte Bausohle oder Abbausohle 10 Als Maschinensohle oder Sumpfsohle bezeichnet man die Sohle auf der das Grubenwasser gesammelt wird 4 Als Mittelsohle oder Teilsohle bezeichnet man Sohlen die zwischen den Hauptsohlen angelegt werden 9 Ausrichtung Bearbeiten Bei der Ausrichtung der einzelnen Sohlen muss auf die ortlichen Gegebenheiten Rucksicht genommen werden 10 Besonders beim Ansetzen der ersten Tiefbausohle muss auf bereits vorhandene Stollen geachtet werden 7 Wird die erste Tiefbausohle zu dicht unter einem bereits vorhandenen Stollen angesetzt kann es zum Einbrechen des Stollens kommen 10 Auch ist es moglich dass das vom Stollen abgeleitete Wasser durch Klufte und Spalten in den Tiefbau dringt 6 Ebenfalls problematisch sind wasserreiche Gebirge und schwimmende Gebirgsschichten 7 Nach Moglichkeit werden die Sohlen so erstellt dass sie wassertragend sind 6 Dadurch wird vermieden dass das auf der jeweiligen Sohle anfallende Grubenwasser zu den tieferen Sohlen durchdringt 7 Teilsohlen Bearbeiten In manchen Lagerstatten ist es oftmals nicht moglich die Lagerstatte nur uber wenige Hauptsohlen auszubeuten 5 Insbesondere wenn die Abstande der Hauptsohlen zueinander sehr gross sind lasst sich der Gebirgskorper fur den Abbau nicht genugend unterteilen 11 Hier ist es dann erforderlich eine entsprechende Anzahl von Teilsohlen auszurichten 9 Diese Teilsohlen sind meistens kurz und werden auch nur uber einen Ortsquerschlag oder Teilsohlenquerschlag ausgerichtet Es werden in der Regel hierbei keine Richtstrecken ausgerichtet Dadurch bedingt haben die einzelnen Teilsohlenquerschlage der verschiedenen Abteilungen keine Verbindung untereinander Je nach Lagerstatte ist die Anzahl der Teilsohlen in den einzelnen Abteilungen unterschiedlich Es kann sein dass in der einen Abteilung eine Teilsohle ausreicht aber gleichzeitig mussen in der anderen Abteilung mehrere Teilsohlen erstellt werden Die Teilsohlen der einzelnen Abteilungen liegen auch oftmals in unterschiedlichen Teufen Die Teilsohlen mussen fur die Wetterfuhrung fur die Forderung und die Fahrung mit den Hauptsohlen verbunden sein 12 Die Verbindung mit der Hauptsohle erfolgt durch Forderberge oder Blindschachte 3 Teilsohlen werden im Kalibergbau bei steiler Lagerung und im Erzbergbau bei machtigen steilstehenden Lagerstatten verwendet 12 Eine besondere Anwendung finden Teilsohlen beim Teilsohlenbruchbau 11 In der massig geneigten und der flachen Lagerung werden Teilsohlen nicht verwendet 12 Sohle als Niveau Bearbeiten nbsp Zur besseren Wasserlosung vertiefte Stollensohle 16 17 JahrhundertHierbei definiert der Bergmann mit Begriff Sohle die untere Begrenzungsflache eines Grubenbaus 13 Entsprechend dem Grubenbau nennt der Bergmann die Sohle dann Streckensohle Stollensohle oder Schachtsohle 14 Dabei ist es unerheblich ob die Begrenzungsflache eine schiefe oder horizontale Ebene bildet 15 Im Stollenbau wird zur Niveaubestimmung der Lagerstatte die Stollensohle des untersten Stollens als Bezugspunkt herangezogen 9 Dabei ist die Stollensohle des untersten Stollens der Punkt bis zu welchem das Wasser der Lagerstatte auf naturliche Weise abgefuhrt werden kann 4 Alle Lagerstatteninhalte werden bei ihrer Lagebestimmung entweder als oberhalb oder unterhalb der Stollensohle liegend bezeichnet 9 Uber der Stollensohle kann im Stollenbau abgebaut werden darunter nur im Tiefbau bei dem eindringendes Wasser hochgeschopft werden muss 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Walter Bischoff Heinz Bramann Westfalische Berggewerkschaftskasse Bochum Das kleine Bergbaulexikon 7 Auflage Verlag Gluckauf GmbH Essen 1988 ISBN 3 7739 0501 7 a b Erklarendes Worterbuch der im Bergbau in der Huttenkunde und in Salinenwerken vorkommenden technischen und in Salinenwerken vorkommenden technischen Kunstausdrucke und Fremdworter Verlag der Falkenberg schen Buchhandlung Burgsteinfurt 1869 a b c Tilo Cramm Joachim Huske Bergmannssprache im Ruhrrevier 5 uberarbeitete und neu gestaltete Auflage Regio Verlag Werne 2002 ISBN 3 929158 14 0 a b c Julius Dannenberg Werner Adolf Franck Hrsg Bergmannisches Worterbuch Verzeichnis und Erklarung der bei Bergbau Salinenbetrieb und Aufbereitung vorkommenden technischen Ausdrucke nach dem neuesten Stand der Wissenschaft Technik und Gesetzgebung bearbeitet F U Brockhaus Leipzig 1882 a b c d e Ernst Ulrich Reuther Einfuhrung in den Bergbau 1 Auflage Verlag Gluckauf GmbH Essen 1982 ISBN 3 7739 0390 1 a b c Gustav Kohler Lehrbuch der Bergbaukunde Sechste verbesserte Auflage mit 728 Textfiguren und 9 Lithographischen Tafeln Verlag von Wilhelm Engelmann Leipzig 1903 S 268 270 a b c d e f Albert Serlo Leitfaden der Bergbaukunde Erster Band Verlag von Julius Springer Berlin 1884 a b Ernst Ulrich Reuther Lehrbuch der Bergbaukunde Mit besonderer Berucksichtigung des Steinkohlenbergbaus Erster Band 12 Auflage VGE Verlag GmbH Essen 2010 ISBN 978 3 86797 076 1 a b c d e Heinrich Veith Deutsches Bergworterbuch mit Belegen Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1871 a b c Fritz Heise Fritz Herbst Lehrbuch der Bergbaukunde mit besonderer Berucksichtigung des Steinkohlenbergbaus Mit 583 Textfiguren und 2 farbigen Tafeln Erster Band Verlag von Julius Springer Berlin 1908 S 265 267 269 a b Wirtschaftsvereinigung Bergbau e V Das Bergbau Handbuch 5 Auflage Verlag Gluckauf GmbH Essen 1994 ISBN 3 7739 0567 X S 47 a b c Carl Hellmut Fritzsche Lehrbuch der Bergbaukunde Zweiter Band 10 Auflage Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1962 Moritz Ferdinand Gatzschmann Sammlung bergmannischer Ausdrucke Zweite wesentlich vermehrte Auflage mit Hinzufugung der Englischen und Franzosischen Synonyme und englisch deutschem und franzosisch deutschem Wortregister durch Adolf Gurlt Verlag von Craz amp Gerlach Freiberg 1881 Erklarendes Worterbuch der im Bergbau in der Huttenkunde und in Salinenwerken vorkommenden technischen und in Salinenwerken vorkommenden technischen Kunstausdrucke und Fremdworter Verlag der Falkenberg schen Buchhandlung Burgsteinfurt 1869 Carl von Scheuchenstuel IDIOTICON der osterreichischen Berg und Huttensprache k k Hofbuchhandler Wilhelm Braumuller Wien 1856 Normdaten Sachbegriff GND 4271451 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sohle Bergbau amp oldid 236958572