Der Regionale Naturpark Lothringen (französisch Parc naturel régional de Lorraine) liegt in der französischen Region Grand Est und erstreckt sich über die Départements Meuse, Meurthe-et-Moselle und Moselle. Der Name bezieht sich auf die Landschaft Lothringen, die bis 2015 eine eigene Region als Verwaltungseinheit gebildet hat.
Er besteht aus zwei voneinander getrennten Gebieten. Der westliche Abschnitt wird begrenzt von den Flüssen Maas und Mosel und reicht im Süden etwa bis zur geographischen Breite von Nancy, im Norden bis zu jener von Metz. Der östliche Abschnitt, genannt „Pays des Étangs“, umfasst das Gebiet zwischen Seille und Saar westlich von Sarrebourg.
Parkverwaltung Bearbeiten
Die Parkverwaltung hat ihren Sitz in Pont-à-Mousson (48° 54′ 28″ N, 6° 3′ 21″ O ). Der Naturpark wurde 1974 gegründet, umfasst eine Fläche von rund 220.000 Hektar und ein Einzugsgebiet von etwa 72.000 Einwohnern, das sich über 193 Gemeinden erstreckt. Acht Zugangsorte sind mit dem Park assoziiert, die außerhalb des Parks liegen:
West-Abschnitt: | Ost-Abschnitt: |
Landschaften Bearbeiten
Im westlichen Abschnitt ist der Höhenzug Côtes de Meuse, der sich östlich der Maas entlangzieht, von dichten Wäldern bewachsen, während der Höhenzug zum Tal der Mosel (Côtes de Moselle) eher agrarisch, vor allem für Weinbau genutzt wird. Dazwischen liegen die markanten Ebenen von Woëvre und Haye, die besonders von ihrem kalkhaltigen Untergrund geprägt sind. Hier sind rund um den Lac de Madine auch einige Feuchtgebiete eingelagert.
Im östlichen Abschnitt dominiert das Seengebiet Pays des Étangs mit den großen Seen Étang de Lindre, Grand Étang de Mittersheim und Étang de Gondrexange, der auch vom Schifffahrtskanal Canal de la Marne au Rhin und dem Saarkanal, der im See abzweigt, durchflossen wird. Weiter westlich liegt die Landschaft Salzgau, die – ihrem Namen entsprechend – durch den ehemaligen Salzabbau geprägt ist.
Lebensräume Bearbeiten
Der Park beinhaltet eine große Anzahl von Feuchtgebieten mit reichlich Fließgewässern, aber auch stehenden Gewässern wie Seen, Teiche und Sümpfe. Bemerkenswert ist das Vorkommen von salzhaltigen Tümpeln. Hier gedeiht eine endemische Form des Europäischen Quellers (Salicorne de Lorraine). Aber auch Moorpflanzen, Schilf und Feuchtwiesen geben einer vielfältigen Fauna einen idealen Lebensraum. 34 % des Territoriums sind von Wald bedeckt, wobei Buchen- und Eichenwälder dominieren. Die größeren Ebenen sind mit Kalktrockenrasen bewachsen und bieten besonders Wärme suchenden Pflanzen wie Orchideen und Enziangewächsen sowie Insekten wie der Gottesanbeterin, der Berg-Zikade und Reptilien wie Schlangen und Eidechsen günstige Lebensbedingungen. Ehemalige militärische Anlagen und Höhlen ermöglichen auch zahlreichen Arten von Fledermäusen hier verschiedene Lebenszyklen zu verbringen.
Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
- Hügel von Montsec
- Burg von Pierrefort
- Aquädukt über die Mosel
Siehe auch Bearbeiten
Weblinks Bearbeiten
- Regionaler Naturpark Lothringen (französisch)
Einzelnachweise Bearbeiten
- Aqueduc gallo-romain in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)