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In der Heraldik ist ein Balken ein Heroldsbild das durch zwei Teilungslinien im Feld entsteht BalkenSchragbalken Die Ritterstrasse liegt waagrecht der Schragbalken schrag immer von heraldisch rechts vorne oben nach links unten rechts unten nach links oben heisst Schraglinksbalken und gilt als weitgehend eigenstandiges Bild Der Balken darf nicht mit dem Pfahl verwechselt werden der senkrecht steht In der englisch franzosischen Heraldik werden der gurtelahnliche Balken englisch fess franzosisch fasce vergl Fessel Fasche und der scharpenartige Schragbalken bend bande begrifflich strenger getrennt Inhaltsverzeichnis 1 Blason und Tingierung 1 1 Balken Ritterstrasse 1 2 Schragbalken 1 3 Schraglinksbalken 1 4 Mehrere Balken und Teilung 1 5 Zwillingsbalken und Faden Leiste Stecken 1 6 Weitere Formen 1 7 Tingierung Schnitt und Belegung der Balken 2 Spezielle Balken 2 1 Binde Osterreichs Silber auf Rot 2 2 Geschachte Balken 2 2 1 Zisterzienserbalken Zweireihig von Silber und Rot geschacht 2 2 2 Markischer Schachbalken Drei Reihen von Rot und Silber geschacht 2 3 Zinnenbalken 2 4 Ammerlandischer Balken 2 5 Balken mit Maandersaum 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBlason und Tingierung BearbeitenBalken Ritterstrasse Bearbeiten Der waagrechte Balken wird auch vergleichend Band Bandel Binde im Bindenschild Gurtel Strasse Strebe Strich genannt besonders schmalere Formen englisch bar bendlet Die Ausfuhrung kann genau wie beim Wappenschild alle Farben Formen und Figuren aufnehmen der mittlere Platz muss jedoch stets eine andere Farbe Tinktur haben als der obere und der untere Hier ist die obere und untere Teilung wenn nicht gleich geschnitten auch zu nennen Er kann bordiert mit Bord versehen gestuckt geflammt und auch nach allen Wappenschnitten vom ganzen Schild abgeteilt sein Angestrebt ist die seitengleiche Schnittfigur Heroldsbilder und gemeine Figuren sind im Balken moglich Ist er nicht mittig angeordnet das heisst etwas nach oben verschoben so wird er als erhoht oder anderenfalls als erniedrigt blasoniert beschrieben Der Balken kann auch mehrfach im Wappen dargestellt werden aber dann wird eine schmalere Form gewahlt Schragbalken Bearbeiten nbsp Schragbalken Eynatten nbsp Schraglinksbalken Lepel nbsp Zickzackschrag balken sechsfach gebrochenEin Schragbalken auch Schragrechtsbalken Querbalken Querstrebe Wappenscharpe entsteht wenn ein Schild von zwei parallellaufenden schragen Linien in drei Platze geteilt wird von denen zwei gleiche Tinkturen aufweisen mussen Dabei muss der Schragbalken schragrechts laufen also von heraldisch vorne rechts oben nach hinten links unten Schraglinksbalken Bearbeiten Der Schraglinksbalken entsteht wie der Schragbalken aber er lauft schraglinks von heraldisch links hinten oben nach vorne heraldisch rechts unten In alteren Wappenbeschreibungen ist fur diesen Schragbalken der Begriff Schreffe zu finden 1 Mehrere Balken und Teilung Bearbeiten Mehrere Balken werden entweder als solche oder geteilt schraggeteilt schraglinksgeteilt englisch barry bendy bendy sinister franzosisch fasce bande taille beschrieben je nachdem ob eine gerade oder ungerade Anzahl von Feldern entsteht Zu beachten ist dass im Deutschen anders gezahlt wird als in der englisch franzosischen Heraldik Je zwei Felder jeder Farbe heissen deutsch dreifach geteilt drei Teilungslinien englisch aber barry bendy of four erstgenannt wird dann die obere Farbe bei allen schragrechten Teilungen also die der heraldisch linken oberen Ecke wahrend zwei der einen und drei der anderen Farbe deutsch zwei Balken engl two fesses bends auf der anderen Grundfarbe blasoniert werden daher gibt es kein barry bendy of 5 und kein 6 fach geteilt Geteilt blasoniert man auch dann wenn ober und unterhalb verschiedene Farben liegen also etwa Rot ein silberner Balken rot weiss rot aber von Rot Silber und Blau geteilt rot weiss blau dreifach ist dann unnotig englisch tierced per fess vom Balken gedrittelt Bleibt die Anzahl der Teilungen unbestimmt weil es viele sind oder die Anzahl irrelevant ist spricht man balkenweise rot gold rot beginnt englisch barry ohne Zusatz nbsp silber 2 Balken rot 2 fesses nbsp 5 fach geteilt von silber und rot barry of 6 nbsp silber 3 Balken rot 3 fesses nbsp 7 fach geteilt von silber und rot barry of 8 Der erste und dritte Schild sind vom Charakter her einfarbig mit Heroldsbild der zweite und vierte aber zweifarbig ohne weitere Verzierung Zwillingsbalken und Faden Leiste Stecken Bearbeiten Betragt die Breite des Balkens nur noch weniger als die Halfte etwa 2 7 bis 1 3 Schildbreite wird er mit Faden Leiste oder Stecken englisch barrulet bezeichnet Wenn zwei Balken parallel verlaufen und die Summe der beiden Balkenbreiten einschliesslich des Abstandes untereinander eine normale Balkenbreite haben werden sie mit Zwillingsbalken blasoniert In der franzosischen Heraldik reduzierte sich die Breite auf Fadenbreite und wird mit Zwillingsstreifen bars gemelles oder Doppelbandel barrulet bezeichnet Mit drei Faden sind es Drillingsstreifen Wird der Balken beidseits von einem dunnen Balken begleitet heisst er von zwei Leisten begleitet grenzen sie an heisst er bordiert liegt einer auf heisst der Balken mit einer Leiste belegt Das ist auch mit anderen Anzahlen von Leisten moglich Die begleitenden Leisten haben ublicherweise dieselbe Farbe sonst wird das vermerkt die anderen sind zwangslaufig anders tingiert nbsp Zwillingsbalken barrulet nbsp dreimal zwei Doppelbandel nbsp von zwei Leisten begleitet nbsp von zwei Doppelleisten begleitet nbsp In Blau drei goldene ZwillingsfadenWeitere Formen Bearbeiten Von einem verschobenen oder abgesetzten Balken ist in Wappenbeschreibungen zu lesen wenn der vordere rechte und hintere linke Teil des Balkens durch eine geraden oder schragen Schnitt getrennt und um seine Breite nach oben oder unten versetzt verschoben wird Dieses Heroldsbild wird Kantenbalken genannt und wird nach dem hoherliegenden Teil in rechter oder linker Kantenbalken unterschieden Wird nur um die halbe Balkenbreite verschoben ist es ein Halbkantenbalken der auch nach der erhohten Seite beschrieben wird Bei einem Bruchbalken fehlt in der Mitte ein Stuck oder mehrere Stucke In Verbindung mit einem rechten oder linken an den Schildrand geruckten Pfahl gleicher Balkenbreite und gleicher Balkenfarbe wird er zu einem rechten oder linken Flankenbalken oder Seitenbalken Ein Trennungsstrich darf nicht zwischen beiden stehen Eine andere Form ist der Prankenbalken Bei diesem verbreitern sich die beiden Enden Ist der Balken beidseits so vollstandig gespitzt dass er zerfallt nennt man ihn Rautenbalken oder Weckenbalken engl fusilly frz fuselee durfen die Rauten bzw Wecken aber nicht angeschnitten sein blasoniert man schragbalkenweise aneinanderstossende oder sich beruhrende Rauten frz fusee nbsp vorn Schragrechtsbalken geschacht Zisterzienserbalken hinten Wellenbalken Ringgenbach nbsp Wellenbalken Goldach SG nbsp Zickzackbalken Schwenningen bei Sigmaringen nbsp Unter silbernem Schildhaupt in Rot zwei silberne Zickzackbalken Geislingen Zollernalb nbsp rechter Kantenbalken im kleinen Schild Zandt nbsp Weckenbalken Seigneurs de Monceaux nbsp rechter Kantenbalken nbsp linker Halbkantenbalken nbsp endgespitzter Balken nbsp StacheldrahtbalkenTingierung Schnitt und Belegung der Balken Bearbeiten Wie alle Heroldbilder kann der Balken frei tingiert werden von einfarbig uber gespalten von und geteilt von wobei zu beachten ist dass der Balken entlang seiner Richtung in zwei Farben geteilt der Schragbalken dann aber gespalten ist und andersherum die beiden gemischt als geviert auch schraggeviert uber die Diagonalen mehrfach gespalten geteilt etwa funffach geteilt von rot und gold also funf Teilungslinien drei rote drei goldene Felder bis hin zu geschacht Balken konnen mit allem moglichen belegt und beliebig an der Kante geschnitten sein Der Balken wird aber nicht als schwebend freistehend nicht den Schildrand beruhrend blasoniert dieses Rechteck nennt man Schindel nbsp zwei geschachte Balken Uehlfeld DE nbsp Schragbalken im Wellenschnitt mit drei Fischen nach der Figur gelegt d Orr nbsp Ein rotes Ornamentband von drei Funfpassrosetten Krakauhintermuhlen AT Spezielle Balken BearbeitenBinde Osterreichs Silber auf Rot Bearbeiten nbsp Herzog Leopold V der Tugendhafte links kniend erhalt nach der Belagerung von Akkon das rot weiss rote Banner vom deutschen Kaiser Heinrich VI Ausschnitt aus dem Babenberger Stammbaum Stift Klosterneuburg Nur beim osterreichischen Bindenschild spricht man von Binde fur den Balken Der Name Binde geht auf die historisch wohl nicht haltbare Akkonlegende zuruck nach der des Babenbergerherzog Leopolds Gewand nach der Schlacht vor der Burg nur an der Bauchbinde nicht rot vor Blut war Geschachte Balken Bearbeiten Zisterzienserbalken Zweireihig von Silber und Rot geschacht Bearbeiten nbsp Wappen von Marsberg GiershagenBei verschiedenen Gemeinden der Landkreise Sigmaringen und Ravensburg sowie andernorts ist der geschachte Schragbalken als fester gebietsbezogener Begriff Zisterzienserbalken in vielen Wappenbeschreibungen zu finden Abgeleitet aus dem Wappen des Zisterzienserordens wird die Bezeichnung nach dem heiligen Bernhard von Clairvaux auch Bernhardswappen 2 oder Zisterzienser Krapfenband 3 genannt Er soll die Beziehung zum Kloster der Zisterzienser zeigen Diese Bezeichnung auf alle derartige Balken anzuwenden ist nicht zulassig Markischer Schachbalken Drei Reihen von Rot und Silber geschacht Bearbeiten nbsp Wappen des Hauses Mark nach dem Wappenbuch des Westfalischen AdelsDer markische Schachbalken im Volksmund gelegentlich auch als Schachbrettbalken bezeichnet war auf goldenem Grund gefuhrt das Wappen der Grafen von der Mark in Westfalen Bis heute findet sich der geschachte Balken in zahlreichen Wappen des ostlichen Ruhrgebiets bzw des Hellwegraumes und des westlichen Sauerlandes Der Schachbalken war ursprunglich von einem wachsenden Lowen begleitet dieser verschwand jedoch ab Mitte des 13 Jahrhunderts Der geschachte Balken erscheint erstmals zu Beginn des 13 Jahrhunderts im Wappen der Grafen von Altena und Mark Durch die ausgepragte Heiratspolitik der Grafen und spateren Herzoge findet sich der Schachbalken in vielen Wappen verwandter Familien und Regionen Deutschlands Die letzten Grafen von der Mark durch Erbschaft 1609 66 waren die preussischen Konige und deutschen Kaiser die den geschachten Balken auch im grossen Wappen Preussens weiterfuhrten Ebenfalls findet sich das Wappen bei zahlreichen Nebenlinien ehelich wie unehelich und angeheirateten Familien in Frankreich Belgien den Niederlanden Italien In modernen Wappen findet sich gelegentlich eine Abwandlung des markischen geschachten Balkens bei dem das Silber und Gold ersetzt wird Siehe auch Liste der Wappen mit dem markischen Schachbalken Zinnenbalken Bearbeiten nbsp von BergEin Balken mit aufgesetzten Quadraten in gleich langem Abstand Zinnen wird als Zinnenbalken blasoniert Sind sie auch auf gleicher Position an der Unterseite vorhanden ist es ein Gegenzinnenbalken sind sie versetzt ein Wechselzinnenbalken wie im alten Wappen der Grafen von Berg Anstelle der quadratischen Zinnen konnen Flach halbe Hohe doppelte Lange Kreuz Flachzinne mit Kreuz Breit schwalbenschwanzformig Pfropf aufgesetzte Scheibe Joch ausgeschnittene Scheibe Spitz aufgesetztes Dreieck Welsch ausgeschnittenes Dreieck Rochzinnen aufgesetzte nach aussen gebogene Horner stehen Die Welschzinne heisst auch Kerbzinne Schwalbenschwanzzinne Scaliger oder Ghibellinenzinne Ammerlandischer Balken Bearbeiten Diese Darstellungsform geht auf eine blutige Sage zuruck Balken mit Maandersaum Bearbeiten nbsp Maandersaum nbsp goldener MaandersaumIn der franzosischen Heraldik werden Balken oft auf beiden Seiten mit einem Maanderband gesaumt oder gleich direkt gestaltet ins Wappen gebracht Im Wappen ist es immer eine starre lineare Form und nicht gewunden wie die Maander bei Flussen Zwischen Balken und Maandersaum besteht eine fadendunne Lucke in Schildfarbe Die Farbe des Maandersaums wird oft durch den Balken die eigentliche Maanderlinie durch die durchscheinende Schildfarbe bestimmt Der Maandersaum selbst kann auch von der Balkenfarbe abweichen und z B in Gold oder Silber erscheinen Die Schildfarbe scheint durch die freien Bereiche Diese Randgestaltung ist bei der Blasonierung zu melden wie im Wappen von Buxeuil Aube In Rot ein silberner Schragbalken beidseitig von einem ebensolchen Maanderband gesaumt oder im Wappen des Departements Haute Marne mit abweichend tingiertem Maandersaum In Blau ein silberner Pfahl mit beidseitigem goldenem Maandersaum Neben den Balken finden sich diese Verzierungen auch bei Schragbalken bei Pfahlen bei Borden bei Schildfuss und Schildhaupt Der Maandersaum hat keine Bedeutung sondern ist als Verzierung nur eine heraldische Laune Siehe auch BearbeitenLeiste Markischer Schachbalken BindenschildLiteratur BearbeitenGert Oswald Lexikon der Heraldik VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1984 Auch Bibliographisches Institut Mannheim Wien Zurich 1985 ISBN 3 411 02149 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Balken fess fasce Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons geteilt barry fasce Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Schragbalken bend bande Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons schragteilt bendy bande Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Schraglinksbalken bend sinister taille Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons schraglinksgeteilt bendy sinister taillee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bernhard Peter Schragteilungen und Schragbalken und Modifizierte SchragbalkenEinzelnachweise Bearbeiten Oswald Lexikon der Heraldik 1984 S 356 Oswald Lexikon der Heraldik 1984 S 61 Orden und Kongregationen Memento des Originals vom 23 August 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass 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