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Die Belagerung von Akkon 28 August 1189 bis 12 Juli 1191 war das wichtigste Ereignis des Dritten Kreuzzuges im Heiligen Land Nach zweijahriger verlustreicher Belagerung gelang den Kreuzfahrern schliesslich die Ruckeroberung der strategisch wichtigen Stadt Akkon die fur die folgenden 100 Jahre die Hauptstadt des Konigreichs Jerusalem wurde Belagerung von AkkonTeil von Dritter KreuzzugDatum 28 August 1189 bis 12 Juli 1191Ort Akkon PalastinaAusgang Entscheidender Sieg der KreuzfahrerKonfliktparteienKonigreich Jerusalem Kreuzfahrer AyyubidenBefehlshaberGuido I von Jerusalem Konrad von Montferrat Philipp II von Frankreich Richard I von England Friedrich VI von Schwaben Leopold V von Osterreich SaladinTruppenstarkeca 25 000 Mann Garnison ca 6 000 Mann Armee SaladinsVerlusteunbekannt unbekanntSchlachten und Belagerungen des Dritten Kreuzzuges1189 1192 Philomelion Iconium Akkon Arsuf Jaffa Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Belagerung von Akkon 2 1 Schlacht von Akkon 2 2 Die doppelte Belagerung 3 Die Konige vor Akkon 3 1 Kapitulation Akkons 3 2 Massaker an den muslimischen Gefangenen 4 Folgen 5 Literatur 6 Anmerkungen und EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNachdem Saladin die Kreuzfahrer am 4 Juli 1187 in der Schlacht bei Hattin entscheidend geschlagen hatte konnte er seinen Gegnern nahezu ungehindert einen Grossteil des Konigreichs Jerusalem entreissen darunter auch die Stadte Akkon und am 2 Oktober Jerusalem Die Kreuzfahrer kontrollierten danach nur noch die Stadte Tyros Tripolis und Antiochia die Saladin im folgenden Jahr ebenfalls wenn auch erfolglos angriff Die Nachricht vom Verlust Jerusalems und Palastinas loste in Europa grosse Besturzung aus schnell wurde die Forderung nach Gegenwehr laut und noch im Oktober 1187 rief Papst Gregor VIII 1187 1187 zum Dritten Kreuzzug auf den auch sein Nachfolger Clemens III 1187 1191 weiter betrieb TyrosIn Tyros hatte sich Konrad von Montferrat verschanzt und Saladins Angriff Ende 1187 erfolgreich abgewehrt woraufhin der Sultan sich erst anderen Aufgaben zuwandte dann jedoch als Mitte 1188 die ersten Verstarkungen aus Europa uber das Mittelmeer nach Tyros kamen versuchte die Ubergabe der Stadt auf dem Verhandlungswege zu erreichen unter anderem auch dadurch dass er den bei Hattin gefangengenommenen Konig Guido von Lusignan freiliess was jedoch den schwelenden Streit zwischen Konrad und Guido nur offen eskalieren liess Guido hatte die Katastrophe von Hattin verschuldet Konrad hatte Tyros vor den Muslimen gerettet Guido erschien vor Tyros aber Konrad liess ihn mit der Begrundung dass er die Stadt treuhanderisch fur die anreisenden Monarchen verwalte die uber die Zukunft der Kreuzfahrerstaaten zu entscheiden hatten nicht in die Stadt Guido zog ab und erschien im April 1189 gemeinsam mit seiner Ehefrau Konigin Sibylle erneut vor Tyros wurde wiederum abgewiesen und schlug vor den Toren der Stadt sein Feldlager auf Im Spatfruhling 1188 hatte Konig Wilhelm II von Sizilien eine Flotte mit 200 Rittern abgeschickt am 6 April 1189 traf der Erzbischof Ubaldo von Pisa mit 52 Schiffen ein und Guido gelang es beide Kontingente auf seine Seite zu ziehen Im August Konrad verweigerte ihm weiterhin den Zutritt zur Stadt brach er seine Zelte ab und machte sich auf den Weg nach Suden um Akkon anzugreifen er und seine Truppen auf der Kustenstrasse wahrend die Pisaner und Sizilianer ubers Meer fuhren Guido brauchte dringend eine feste Basis von der aus er den Gegenschlag gegen Saladin organisieren konnte und da Tyros es nicht war richtete er seinen Blick auf die 50 Kilometer sudlich gelegene Stadt Belagerung von Akkon BearbeitenDie Hafenstadt Akkon lag auf einer nach Suden gerichteten Halbinsel im Golf von Haifa Ostlich der Altstadt befand sich der vor dem offenen Meer geschutzte Hafen im Westen und Suden die Kuste mit einer starken Deichmauer Gegen das Festland wurde Akkon durch einen doppelten mit Turmen bewehrten Wall abgeriegelt Aufgrund der dem Meer abgewandten Lage des Hafens galt dieser als der einzige an der gesamten Levantekuste an dem bei jedem Wetter Schiffe be und entladen werden konnten Akkon war daher fur die Kreuzfahrer strategisch besonders wertvoll Die muslimische Besatzung der Stadt durfte als Guido am 28 August 1189 eintraf etwa doppelt so zahlreich gewesen sein wie seine eigenen Truppen Er versuchte das Uberraschungsmoment mit einem Sturmangriff ausnutzen scheiterte aber damit und liess sich vor der Stadt nieder wo er ein befestigtes Lager errichtete und auf Verstarkung wartete die auch wenige Tage spater vom Meer her eintraf Eine Flotte von Danen und Friesen ersetzte die Sizilianer die wegen des Tods ihres Konigs Wilhelm II abgezogen worden waren Dann kamen franzosische und flamische Soldaten unter Jakob von Avesnes Heinrich I von Bar Andreas von Brienne Robert II von Dreux und dessen Bruder dem Bischof Philipp von Beauvais Deutsche unter der Fuhrung des Landgrafen Ludwig III von Thuringen dabei auch Otto I von Geldern sowie Italiener unter dem Erzbischof Gerhard von Ravenna und dem Bischof von Verona Als es gelang Konrad umzustimmen kam die Verstarkung auch aus dieser Richtung Als Saladin uber die Entwicklung informiert wurde zog er sofort seine Vasallen zusammen und zog ebenfalls nach Akkon wo er am 15 September mit seinem Angriff auf Guidos Feldlager ebenfalls scheiterte Schlacht von Akkon Bearbeiten Am 4 Oktober 1189 dann kam es ostlich der Stadt zur Konfrontation Die Kreuzfahrerarmee unter Guido von Lusignan stellte sich der Armee Saladins zum Kampf Die christliche Armee bestand aus den Feudalherren des Konigreichs vielen kleinen Kontingenten europaischer Kreuzfahrer und den Ritterorden die muslimische aus Kontingenten aus Agypten Turkestan Syrien und Mesopotamien Die Muslime standen im Halbkreis ostlich der Stadt mit Blick auf Akkon die Kreuzfahrerarmee ihnen gegenuber die Armbrustschutzen in vorderster Front die schwere Kavallerie in der zweiten Linie Die Schlacht begann mit einem Angriff der Tempelritter gegen Saladins rechten Flugel Die Tempelritter waren dabei so erfolgreich dass der Gegner Verstarkung von anderen Stellen des Schlachtfelds schicken musste Dadurch traf der langsame Vormarsch des christlichen Zentrums gegen Saladins eigenes Korps in das die Armbrustschutzen den Weg frei schossen auf keinen grossen Widerstand Saladins Zentrum und seine rechte Flanke wurden in die Flucht geschlagen Wahrend die Christen ihnen nachsetzten und ihre Reihen sich auflosten auch um zur Plunderung uberzugehen liess Saladin seinen frischen linken Flugel und seine leichte Kavallerie auf sie los als sich die Christen mit ihrer Beute zuruckziehen wollten Kein organisierter Widerstand wurde mehr geleistet Saladins Truppen schlugen die Fluchtenden nieder bis sie von den ebenfalls frischen Truppen vom rechten Flugel der Christen aufgehalten wurden In diesen Kampf wurde Guidos Reserve geworfen die die Sarazenen in Akkon zuruckhalten sollte welche daraufhin etwa 5000 Mann stark die Stadt verliessen und sich nordlich davon sammelten wo sie sich mit dem Rest von Saladins rechten Flugel vereinigten und uber die Tempelritter herfielen die bei ihrem Ruckzug nun schwere Verluste erlitten Gerard de Ridefort der Grossmeister der Tempelritter und Andreas von Brienne wurden getotet Konrad von Montferrat musste von Guido freigekampft werden Am Ende verschanzten sich die Kreuzfahrer in ihren eigenen Stellungen aus denen Saladin sie auch in der Folgezeit nicht wieder herausbekam so dass der Erfolg der Schlacht fur ihn unvollstandig blieb Die doppelte Belagerung Bearbeiten Im Lauf des Herbstes trafen weitere Europaer ein so dass Guido nun Akkon von der Landseite her abriegeln konnte Die Nachricht vom Anmarsch Kaiser Friedrichs I Barbarossa erreichte die Kreuzfahrer was nicht nur die Moral der christlichen Soldaten hob sondern auch Saladin dazu veranlasste so viel zusatzliche Truppen heranzuziehen dass er nun seinerseits in der Lage war die die Stadt belagernden Christen in einem zweiten Belagerungsring selbst einzuschliessen Die nachsten funfzehn Monate verliefen dann ohne grossere Kriegshandlungen Am 31 Oktober durchbrachen funfzig muslimische Galeeren die christliche Seeblockade und versorgten die Stadt mit Nahrung und Waffen Am 26 Dezember konnte eine agyptische Flotte die Zufahrt zum Hafen zuruckerobern Im Marz 1190 als das Wetter besser wurde reiste Konrad mit einigen Schiffen nach Tyros und kehrte ebenfalls mit Nachschub zuruck den er gegen den erbitterten Widerstand der muslimischen Flotte auch an Land bringen konnte Das von Konrad mitgebrachte Baumaterial wurde zu Belagerungsmaschinen zusammengesetzt die bei einem versuchten Sturmangriff am 5 Mai aber wieder verloren gingen Am 19 Mai begann Saladin der in den vergangenen Monaten sein Heer weiter verstarkt hatte einen Angriff auf das christliche Lager der acht Tage dauerte bis er abgewehrt werden konnte Am 25 Juli griffen christliche Soldaten gegen den Befehl ihrer Fuhrung Saladins rechte Flanke an und wurden dabei aufgerieben Den Sommer uber trafen weitere Verstarkungen ein Franzosen unter Fuhrung von Heinrich II von Champagne dabei auch Theobald V von Blois und Stephan I von Sancerre sein Bruder Rudolf von Clermont der Connetable von Frankreich Johann von Fontigny Alain von Saint Valery der Erzbischof von Besancon der Bischof von Blois und der Bischof von Toul Friedrich VI von Schwaben traf Anfang Oktober mit den Resten von Barbarossas Armee ein nachdem sein Vater am 10 Juni im Saleph ertrunken war und er dessen sterbliche Uberreste teilweise in Tarsos Antiochia und Tyros zuruckgelassen hatte Kurz darauf landeten Englander unter Balduin von Exeter dem Erzbischof von Canterbury Im Oktober fiel der Graf von Bar im November gelang den Christen ein Durchbruch nach Haifa durch den noch einmal Nahrung ins Lager geschafft werden konnte Das Leben in der Stadt und im Lager der Christen wurde nach der Einschliessung durch Saladin schnell schwierig Lebensmittel blieben knapp Wasser gab es ohnehin nicht genugend die Hygiene brach bald zusammen Seuchen machten sich breit Ludwig von Thuringen machte sich wohl malariakrank auf den Ruckweg als die Franzosen eingetroffen waren und starb auf der Uberfahrt nach Zypern am 16 Oktober Im Herbst starb Konigin Sibylle von Jerusalem wenige Tage nach ihren beiden Tochtern wodurch Guido die Krone die er aus dem Recht seiner Frau trug ebenso verlor wie die Aussicht auf lange Sicht fur seine Kinder die Regentschaft fuhren zu konnen Die beidseitige Resignation fuhrte zu einer Art Weltuntergangsstimmung unter den Kampfenden Johannes Lehmann bezieht sich auf die Aufzeichnungen des arabischen Chronisten Baha ad Din und beschreibt dass die Fraktionen sich dadurch genahert hatten dass sie sich kennenlernten und miteinander Gesprache fuhrten wer mude war legte die Waffen ab und mischte sich unter die anderen es wurde gesungen und getanzt und man gab sich der Freude hin kurz die beiden Parteien wurden Freunde bis einen Augenblick danach der Krieg wieder begann 1 Die Barone des Reiches nutzten die Gelegenheit sich Guidos zu entledigen und arrangierten die Eheschliessung Konrads von Montferrat mit Sibylles Schwester Isabella obwohl beide anderweitig bereits verheiratet waren wobei sich die Wahl des Priesters als grosstes Problem darstellte Patriarch Heraclius war erkrankt der von ihm ernannte Vertreter Balduin von Canterbury weigerte sich er gehorte ebenso wie Guido auf die englische Seite des Heeres starb aber uberraschend am 19 November so dass der Erzbischof von Pisa und Apostolische Legat schliesslich seine Zustimmung und der Bischof von Beauvais am 24 November seinen Segen geben konnten Konrad von Montferrat war nun Herrscher an Guidos Stelle und zog sich mit Isabella nach Tyros zuruck wo Isabella im Jahr darauf eine Tochter bekam Maria Der Fortbestand des Herrscherhauses war damit erst einmal gesichert Saladins Heer war jetzt so gross dass fur die Kreuzfahrer auf dem Landweg kein Durchkommen mehr war und der Winter sorgte dafur dass auch ubers Meer kein Nachschub mehr hereinkam Im christlichen Feldlager begannen die Seuchen die Macht zu ubernehmen Theobald von Blois und Stephan von Sancerre erlagen ihnen am 20 Januar 1191 auch Friedrich von Schwaben der Kaisersohn Heinrich von Champagne kampfte viele Wochen lang mit dem Tod genas aber wieder Leopold V von Osterreich der im Fruhjahr eingetroffen war ubernahm die Fuhrung Am 31 Dezember war der Versuch gescheitert die Stadtmauern zu ubersteigen Am 6 Januar 1191 fuhrte der teilweise Einsturz der Mauern dazu dass die Christen mehrere Versuche starteten die muslimische Garnison zu uberrennen Am 13 Februar gelang es Saladin die christlichen Linien zu durchbrechen so dass er die erschopften Verteidiger durch eine neue Garnison ersetzen konnte ansonsten wollte er abwarten bis die Seuchen die Arbeit fur ihn getan hatten Als dann aber im Marz das Wetter besser wurde und uber den freien Kustenstreifen Schiffe ihre Ladung wieder loschen konnten war fur die Christen die Gefahr des Scheiterns erst einmal gebannt und als sie die Nachricht mitbrachten dass die Ankunft der Konige Philipp II August von Frankreich und Richard Lowenherz von England bevorstand war Saladins Chance auf einen Sieg erst einmal vorbei Die Konige vor Akkon BearbeitenPhilipp August traf am 20 April 1191 ein Richard am 8 Juni nachdem er leichtfertig in Anbetracht der Situation vor Akkon die Gelegenheit genutzt hatte um en passant Zypern zu erobern nbsp Philipp August belagert Akkon Miniatur aus dem 14 Jhd Philipp August hatte die Zeit bis zu Richards Ankunft genutzt um Belagerungsmaschinen bauen und einsetzen zu lassen Die Herrschaft uber das Meer ging nun wieder auf die christliche Seite uber jetzt war es die Stadt die abgeriegelt war Richard bemuhte sich um eine Zusammenkunft mit Saladin Dazu wurde ein dreitagiger Waffenstillstand vereinbart allerdings kam das Treffen dann nicht zustande weil sowohl Philipp August als auch Richard an einem Fieber erkrankten In dieser Zeit starb auch der Patriarch Heraclius Die Belagerungsmaschinen schlugen Breschen in die Stadtmauern aber jede neue Bresche fuhrte zu einem Angriff Saladins so dass die Christen sich der neuen Herausforderung zuwandten und die Einwohner Akkons die Gelegenheit hatten ihre Mauer wieder zu reparieren Am 1 Juli starb Philipp von Elsass im Feldlager was den franzosischen Konig in Zeitnot brachte da Philipp der mit den Grafschaften Flandern und Vermandois einer seiner wichtigsten Gefolgsleute war keinen Nachfolger hatte und sein Tod die Anwesenheit des Konigs in Frankreich zur Regelung der Erbsache dringend erforderlich machte Kapitulation Akkons Bearbeiten nbsp Akkon kapituliert vor Philipp und Richard Grandes Chroniques de France Frankreich 14 Jahrhundert Paris Bibliotheque Nationale de France Ms fr 2813 fol 238v Am 3 Juli wurde wieder eine ausreichend grosse Bresche geschlagen der Angriff aber zuruckgeschlagen Am 4 Juli bot die Stadt ihre Ubergabe an zu Bedingungen allerdings die Richard ablehnte Saladin gelang es nicht sein Heer zu einem Grossangriff zu formieren als er davon erfuhr Am 7 Juli setzte sich die Stadt ein letztes Mal mit ihm in Verbindung bat um Hilfe und drohte anderenfalls mit der Kapitulation Am 11 Juli kam es zu einem letzten Gefecht und am 12 Juli wurde die Ubergabe der Stadt angeboten und angenommen da die Kapitulationsbedingungen diesmal vertretbar erschienen Saladin der an den Verhandlungen nicht beteiligt war akzeptierte die Vorgehensweise seiner Untergebenen Die muslimische Garnison ging in Gefangenschaft die Christen zogen in die Stadt ein Leopold von Osterreich reiste kurze Zeit spater ab nachdem er sich mit Richard vollig zerstritten hatte Er hatte als Anfuhrer des deutschen Kontingents den gleichen Rang wie Philipp und Richard gefordert war aber rude zuruckgewiesen worden Als Rache liess Leopold Konig Richard spater auf dessen Ruckreise nach England gefangen nehmen und an den Deutschen Kaiser ausliefern der ihn erst gegen ein enormes Losegeld wieder freiliess Am 31 Juli kehrte auch Philipp August dem Heiligen Land den Rucken um die Vermandois Erbschaft zu regeln so dass Richard nun den alleinigen Oberbefehl innehatte Auch der Chronist Roger von Hoveden kehrte in die Heimat zuruck Massaker an den muslimischen Gefangenen Bearbeiten An Richard und Saladin lag es jetzt die mit der Stadt gemachte Ubereinkunft umzusetzen Die Christen begannen damit die Verteidigungsanlagen wieder aufzubauen Saladin liess Geld und die von ihm zu ubergebenden Gefangenen zusammenholen Am 11 August begann Saladin die erste von drei vorgesehenen Ubergaben die aber von Richard zuruckgewiesen wurde weil einige namentlich benannte Adlige fehlen wurden die Ubergabe wurde abgebrochen die folgenden Verhandlungen kamen nicht voran Am 20 August stellte Richard der die Stadt ebenfalls hinter sich lassen wollte fest Saladin habe seinen Teil der Abmachung nicht eingehalten und befahl die 2 700 muslimischen Gefangenen Manner Frauen und Kinder aus der Garnison von Akkon zu toten Angriffe der Muslime die dies zu verhindern suchten wurden zuruckgeschlagen Zwei Tage spater am 22 August 1191 verliessen Richard und die Kreuzfahrer die Stadt Der Hintergrund der Entscheidung Richards war dass Konrad von Montferrat hinter Richards Rucken mit Saladin Verhandlungen uber einen Separatfrieden anstrebte Etwa die Halfte der Gefangenen wurde vom franzosischen Kreuzfahrerkontingent bewacht und wurde von Konrad als Verhandlungsmasse eines solchen Separatsfriedens verwendet Durch das Massaker an den Gefangenen entschied Richard diesen internen Konflikt fur sich und demonstrierte drastisch seine Entschlossenheit Folgen BearbeitenDie Kreuzfahrer zogen nach Suden weiter rechts von sich das Meer links Saladins Heer das die gleiche Richtung einschlug Am 7 September kam es zur Schlacht von Arsuf nordlich von Jaffa bei der Saladin unterlag Richard eroberte Jaffa am 10 September schaffte sein eigentliches Ziel die Eroberung Jerusalems bis zum Sommer 1192 aber nicht Als immer deutlicher wurde dass sein Bruder Johann Ohneland sich in England zum Usurpator entwickelte schloss Richard am 2 September 1192 den Dritten Kreuzzug durch einen Vertrag mit Saladin ab und machte sich selbst ebenfalls auf die Ruckreise wurde aber in Osterreich aufgegriffen und gefangengesetzt so dass es bis 1194 dauerte bis er wieder in England war Das Konigreich Jerusalem war nun mit der Hauptstadt Akkon und als schmaler Kustenstreifen entlang des Mittelmeeres vorlaufig gesichert Erst 1291 wurde Akkon als letzte Festung der Christen von den Mamluken erobert Die Belagerung von Akkon war das Ereignis der gesamten Kreuzzuge das die meisten Leben von Angehorigen der christlichen Fuhrungsschicht forderte Die Verluste beim christlichen Hochadel beliefen sich auf eine Konigin sechs Erzbischofe und Patriarchen zwolf Bischofe vierzig Herzoge und Grafen und 500 weitere hohe Adlige 2 3 Die grosse Zahl der gefallenen Ritter aus niederem Adel sowie die enormen Scharen des nicht adligen Fussvolks blieben ungezahlt Fur viele der Toten waren nicht Verletzungen aus dem Kampf sondern Krankheiten und Unterernahrung die Todesursache Literatur BearbeitenThomas Asbridge Die Kreuzzuge Klett Cotta Verlag Stuttgart 2011 2 Auflage S 467 Alan Forey Die Ritterorden 1120 bis 1312 In Illustrierte Geschichte der Kreuzzuge Hg Johnathan Riley Smith Campus Verlag Frankfurt am Main 1999 S 219 Karl Wilhelm Ferdinand von Funck Gemalde aus dem Zeitalter der Kreuzzuge Zweiter Theil Die letzten Konige von Jerusalem und Saladin Brockhaus Leipzig 1823 S 229 John D Hosler The Siege of Acre 1189 1191 Saladin Richard the Lionheart and the Battle That Decided the Third Crusade New Haven and London Yale University Press 2018 ISBN 978 0 300 21550 2 Johannes Lehmann Die Kreuzfahrer Abenteurer Gottes C Bertelsmann Verlag Munchen 1976 S 301 302 304 Amin Maalouf Der Heilige Krieg der Barbaren Eugen Diederichs Verlag Munchen 1996 S 224 Hans Eberhard Mayer Geschichte der Kreuzzuge Verlegt bei W Wohlkammer Stuttgart 1985 6 Auflage S 129 134 Regine Pernoud Die Kreuzzuge in Augenzeugenberichten Karl Rauch Verlag Dusseldorf 1961 S 225 228 233 James Jr Reston Warriors of God Richard the Lionheart and Saladin in the Third Crusade Random House New York 2001 ISBN 0 385 49561 7 Steven Runciman Geschichte der Kreuzzuge C H Beck sche Verlagsbuchhandlung Munchen 1960 S 791 794 797 801 Kenneth M Setton Robert L Wolff Harry W Hazard The later Crusades 1189 1311 University of Wisconsin Press Madison 2006 ISBN 0 299 04844 6 S 51 ff Hans Wollschlager Die bewaffneten Wallfahrten gen Jerusalem Geschichte der Kreuzzuge Diogenes Verlag Zurich 1973 S 107 108 110 Uwe Ziegler Kreuz und Schwert Die Geschichte des Deutschen Ordens Bohlau Verlag Koln 2003 S 25 S 26 S 50Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Johannes Lehmann Die Kreuzfahrer Abenteurer Gottes C Bertelsmann Verlag Munchen 1976 S 302 500 proceres potentes siehe Ricardus canonicus Itinerarium Regis Ricardi IV 6 Vgl Friedrich Kohlrausch Die deutsche Geschichte Band 1 Friedlein amp Hirsch Leipzig 1851 S 212 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Akkon 1189 1191 amp oldid 237464083