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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Siehe die Diskussionsseite Abschnitt Dringend uberarbeiten Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Dieser Artikel behandelt die Landschaft Turkestan Turkistan fur die gleichnamige Stadt siehe Turkistan fur die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Turkestan siehe dort Turkestan persisch ترکستان Land der Turken alternative Schreibungen sind Turkestan Turkistan und Turkistan war die persische Bezeichnung einer nicht fest umrissenen zentralasiatischen Region die sich vom Kaspischen Meer im Westen bis zur Wuste Gobi im Osten erstreckte Das Gebiet umfasste rund 2 500 000 km und gehort heute im Wesentlichen zu sieben Staaten Vage umrissene Ausdehnung Turkestans und dessen ungefahrer Anteil an den heutigen zentralasiatischen Staaten Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Begriffsgeschichte 3 Bevolkerung 4 Sprachen 5 Gliederung 6 Geschichte 6 1 Vorgeschichte 6 2 Kokturken und Tang Chinesen 6 3 Einfall der Araber 6 4 Mongolische Zeit 6 5 Zeit der chinesischen und russischen Herrschaft 6 6 Das Emirat von Kaschgar 6 7 Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg 6 8 Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg 6 9 Gegenwart 7 Anmerkungen 8 Literatur 9 WeblinksEtymologie BearbeitenTurkestan bedeutet in persischer Sprache Land der Turken und hat seinen Namen von den Turken worunter die Kok Turken im westlichen Teil ihres Herrschaftsbereichs und ihre Nachfolger u a die On Oq die Turgesch Karluken die Ghuzz Qirghiz und Karachaniden zu verstehen sind Es bezeichnet in mehrdeutiger Weise das Siedlungs oder das Herrschaftsgebiet dieser Volker aus iranischer Sicht und hat demzufolge im Lauf der Geschichte keinen einheitlichen Inhalt Teile dieser Volker die nachdem bereits zuvor Turken als Soldaten im islamischen Raum Verwendung gefunden hatten ab dem 11 Jahrhundert nach Westasien gewandert waren wurden dort u a die Stammvater der heutigen Turken und Aserbaidschaner Begriffsgeschichte BearbeitenDas als Turkestan im Sinne einer Bezeichnung fur die zentralasiatischen Lander im Norden des modernen Iran und Afghanistan begrifflich gefasste Territorium unterlag im Laufe der Geschichte und abhangig vom Standpunkt des Verwenders einigen Wandlungen In der Literatur und insbesondere in Reiseaufzeichnungen wurde ublicherweise zwischen dem russischen dem chinesischen und dem afghanischen Turkistan eingeteilt wahrend manche eine Einteilung in West und Ostturkestan vornahmen Anfang des 20 Jahrhunderts war nach Ende des zaristischen Russlands ein gemeinsames Gefuhl der Einheit Turkestans gewachsen und es kam 1917 zur Grundung des nach dem Khanat Chiwa zweiten unabhangigen Staates Zentralasiens dem ethnienubergreifenden Staat Turkistan Awtanam Hukumati sogenannte Kokand Autonomie Der bolschewistischen Fuhrung in Moskau die gegenuber jeder ethnischen tribalen oder lokalen Organisation feindlich gestimmt war gelang es schnell dieser Entwicklung gegenzuwirken und durch geschicktes Ausspielen der verschiedenen ethnischen Gruppen gegeneinander die Grundung der nach ethnischen Einheiten unterteilten Sowjetrepubliken in den 1920er Jahren zu bewirken Der Begriff Turkestan verschwand aus der Presse und wurde von Stalins Zensoren jahrzehntelang als Name und Konzept verboten so dass es den Zentralasiaten nicht moglich war ihre eigene Identitat selbst zu bestimmen 1 Heute wird die Bezeichnung Turkestan vielfach mit dem Begriff Heimat der Turken also mit dem Stammland der Turkvolker gleichgesetzt Bevolkerung BearbeitenIm Gebiet des heutigen Turkestan lebten im Laufe der Geschichte viele Volker da das Gebiet seit jeher ein wichtiges Durchzugsgebiet der nomadischen Steppenvolker war Erste grosse Kulturen entwickelten in diesem Gebiet die iranischen Volker die in den Oasen sesshaft wurden und in der Folge zahlreiche Stadte grundeten In der Zeit zwischen dem 7 und 8 Jahrhundert wurde ein grosser Teil des turkestanischen Gebietes von diversen Steppennomaden darunter auch fruhe Turkvolker beherrscht die dem feudalen Herrschaftsgebiet der Kok Turken unterstanden Die von ihnen unterworfenen Teile Turkestans gehorten zu deren westlichem Teil Khanat Heute leben im Gebiet Turkestans verschiedene Ethnien von denen die turksprachigen inzwischen die Mehrheit bilden In Turkestan sind heute Turkmenen Uiguren Usbeken Karakalpaken Kasachen Kirgisen Tataren Aserbaidschaner Karaim Krimturken Turk Mescheten und Turken wohnhaft Aber auch die alteingesessenen iranischen Volker der Tadschiken Perser und Afghanen sowie Russen Ukrainer Deutsche Koreaner und Chinesen sind dort ansassig Teilweise sind diese Volker in gewissen Regionen Turkestans noch als Urbevolkerung anzusehen Die grossen Turkvolker der Region bilden inzwischen auf dem Gebiet Turkestans eigene Turkstaaten Sprachen BearbeitenIn Turkestan gibt es seit jeher viele Sprachen So entstand in seinem Gebiet auch die bedeutende turkische Literatursprache Tschagataisch deren Nachfolgerin seit der russischen Besatzung als Usbekisch bezeichnet wird und heute die bedeutendste Turksprache Zentralasiens ist Daneben spricht man in weiten Teilen des sudlichen Turkestans iranische Sprachen in Chinesisch Turkestan unter anderem Sarikoli 2 von denen die persische Sprache die bedeutendste ist Gliederung BearbeitenUber die territoriale Ausdehnung Turkestans existierten mehrere Ansatzpunkte Anfanglich wurde es als Transkaspien das heisst jenseits des Kaspischen Meeres von Europa aus gesehen auf der asiatischen Seite bezeichnet da das in den 1880er Jahren von Russland unterworfene Gebiet zunachst der Region Kaukasien unterstellt war 3 Bis zum Ersten Weltkrieg setzte sich der Terminus Turkestan allgemein durch und wurde schliesslich stark politisiert Man begann nun zwischen West und Ostturkestan zu unterscheiden Ab 1942 definierte man Turkestan wie folgt West und Ostturkestan in der Sowjetunion und der Volksrepublik China zu dem noch die iranische Provinz Gorgan und die Auslaufer des alten Chorasan hinzu kamen Daneben wurden noch der Norden Afghanistans Sudturkestan und das sudliche und mittlere Kasachstan einbezogen und Turkestan damit abgerundet 3 Turkestan wurde allgemein in drei Bereiche unterteilt Das westliche Turkestan auch West Turkestan Russisch Turkestan oder Sowjetisch Mittelasien genannt besteht aus dem sudlichen Bereich Kasachstans der zwischen dem 16 und 19 Jahrhundert zur kasachischen Grossen Horde gehorte Zu West Turkestan werden auch die heutigen Staaten Kirgisistan Tadschikistan Turkmenistan und Usbekistan gezahlt Mitunter wird auch das Gebiet des ehemaligen russischen Generalgouvernements Steppe Nord und Westkasachstan aufgrund der ehemaligen kasachischen Kleinen und Mittleren Horde in den Begriff Turkestan eingeschlossen Diese Praxis gilt jedoch als umstritten da nur das sudliche Territorium des Kasachen Khanates Grosse Horde in der Region Turkestan lag Das ostliche Turkestan auch als Ost Turkestan oder Chinesisch Turkestan bezeichnet war ursprunglich nur auf das sudwestliche Gebiet des Uigurischen Autonomen Gebietes Xinjiang beschrankt wird aber heute auf die gesamte Region ausgedehnt Uigurische Separatisten bezeichnen diese Teilregion Turkestans auch vielfach als Uyghuristan als Land der Uiguren Der nordliche Teil des heutigen Afghanistans wird heute bei den Turkvolkern als Sud Turkestan bezeichnet Dieses Sud Turkestan wurde ursprunglich aus den sudlichen Gebietsteilen des turkestanischen Khanats Buchara gebildet Der Gebrauch des Terms Turkistan fur dieses Gebiet in der europaischen Literatur geht auf britische Autoren des 19 Jahrhunderts zuruck Auch eine der fruheren Provinzen Afghanistans fuhrte den Namen Turkistan 4 Wahrend Sud Turkestan grosstenteils noch zur Region Chorasan zahlte bildete das Gebiet von West Turkestan einst unter anderem die historischen Provinzen Transoxanien arabisch ما وراء النهر DMG ma waraʾa n nahr wortlich was jenseits des Flusses ist und Choresmien Die Bezeichnungen West und Ost Turkestan sind auf den Russen Timkowskij Timkovskij zuruckzufuhren der sie 1805 in seinem Botschaftsbericht fur Zentralasien verwendete 5 6 Mitunter werden auch die Regionen des Altai und des Sajangebirges sowie die turksprachig besiedelten Randgebiete der westlichen Mongolei zu Turkestan gerechnet Diese Regionen bilden das historische Ursprungzentrum der heutigen Turkvolker Doch ist diese Praxis unter anerkannten Turkologen umstritten und findet vielfach nur in der halbwissenschaftlichen Sekundarliteratur Verwendung Der Name Sud Turkestan wurde vor allem Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre durch Panturkisten Zentralasiens gepragt und auf die afghanische Hindukuschregion ausgedehnt da dort neben Tadschiken auch kleinere kirgisische und uigurische Minderheiten leben Der Militarbezirk Turkestan der Roten Armee umfasste die damaligen Sowjetrepubliken Turkmenistan und Usbekistan Die Sowjetrepubliken Kasachstan Kirgisistan und Tadschikistan waren im Militarbezirk Zentralasien zusammengeschlossen Durch Turkestan verlauft die Turkestan Sibirische Eisenbahn kurz Turksib Geschichte BearbeitenIn diesem Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Es fehlt die Geschichte welches Gebiet im Lauf der Geschichte als Turkestan bezeichnet wurde Das war nicht immer dasselbe Gebiet Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Vorgeschichte Bearbeiten Turkestan ist als Durchzugsgebiet im Verlauf seiner langen Geschichte mehrmals umkampft worden So war Turkestan mehrmals Teil von verschiedenen Nomadenreichen Ein grosser Teil der turkestanischen Region gehorte um 174 v Chr zur Stammesfoderation der Hsiung nu Aber auch Volker wie die Gutaer lebten weiterhin in dieser Region Spater gehorten weite Teile zum Perserreich und zum Reich Alexanders des Grossen Die hellenistischen Nachfolgeherrscher konnten den Raum jedoch nur zeitweilig kontrollieren Die Region wurde in der Folgezeit von unterschiedlichen Gruppen und unterschiedlich stark ausgepragt beherrscht Um 400 wurde ein Teil Turkestans von den Rouran beherrscht die ebenfalls eine nomadische Stammesfoderation bildeten In anderen Teilen des spatantiken Zentralasiens herrschten untern anderem die iranischen Hunnen Im Sudwesten lag die Grenze zum machtigen Sassanidenreich Kokturken und Tang Chinesen Bearbeiten nbsp Die Tang Dynastie um ca 669Mitte des 6 Jahrhunderts fielen dann die heute als On Ok bezeichneten Kok Turken in Turkestan ein und errichteten in diesem Gebiet ihr westliches Teil Khanat dass sich bis zum Jahr 745 halten konnte Doch bereits 657 errichtete das China der Tang Dynastie in der sudlichen Region des westlichen Gokturkenreiches seine Provinz der vier Garnisonen Die Tang Chinesen nannten dieses unterworfene Gebiet schliesslich 西部地區 westliches Territorium Mehrmals gehorte das von Tang China unterworfene Gebiet im 7 und 8 Jahrhundert aber auch zu tibetanischen Reichen Nach dem Untergang des Kok Turkenreiches 745 wurden auf dessen Gebiet verschiedene turkstammige Nachfolgereiche gegrundet So entstand auf dem Gebiet des ehemaligen Ostkhanates ostliches Turkestan und eigentliche Mongolei das Reich der Uiguren das bis 840 Bestand hatte Es wurde schliesslich von den Jenissej Kirgisen zerstort Im ehemaligen Westkhanat wurden unter anderem die Reiche der Kiptschaken und der Seldschuken gegrundet deren Einflussbereich sich schliesslich bis Europa und Vorderasien erstrecken sollte Aber auch die Reiche der Chasaren und der Oghusen hatten in Turkestan eine ihrer Wurzeln Einfall der Araber Bearbeiten Zwischen den Jahren 661 und 750 wurden weite Teile des spateren Turkestans von den Arabern erobert und zum Islam bekehrt Es bestanden zu dieser Zeit aber auch starke christliche und buddhistische Gemeinden in der Region Im 8 Jahrhundert stritten sich das Kalifenreich und China offen um das Gebiet des spateren Turkestans Schliesslich wurde das turkestanische Gebiet zwischen beiden Kontrahenten aufgeteilt Chinas Einflussbereich erstreckte sich von der Region um das Tarim Becken uber den Balkaschsee bis zum Ostufer des Syrdarjas Die Gebiete westlich des Syrdarjas bis zur Halbinsel Mangyschlak gehorten zum Einflussbereich des Abbasidenkalifats und wurden nach dessen Zerfall von verschiedenen muslimischen Regionaldynastien wie den iranischen Samaniden 9 10 Jh und den turkischen Qarachaniden 10 13 Jh beherrscht Wahrend der zweiten Halfte des 11 und der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts war West Turkestan ein Teil des ausgedehnten Seldschukenreiches bevor es sich in der zweiten Halfte des 12 und zu Beginn des 13 Jahrhunderts unter der Oberherrschaft der anuschteginidischen Choresm Schahs und der nichtmuslimischen Qara Chitai befand Mongolische Zeit Bearbeiten Seit 1220 gehorte ganz Turkestan dann zum mongolischen Imperium Dschingis Khans welcher die beiden letztgenannten Reiche vernichtet hatte In Turkestan wurde das mongolische Teilkhanat Tschagatai gegrundet das in der Osthalfte formal als Moghulistan bis 1510 bestand Im 15 Jahrhundert wurde Turkestan an der Grenze zwischen Altai Tian Schan Pamir in zwei Halften geteilt Wahrend der Westteil an Timur Lenk fiel und noch bis zur russischen Eroberung unter persischen Einfluss stand verblieb der Ostteil unter der einheimischen Dschingisiden Dynastie Nach Ende der Timuridenzeit gelangte das gesamte Turkestan allerdings nochmals unter mongolische Herrschaft als die Dschungaren ihr nomadisches Steppenreich begrundeten Ab 1500 entstanden auf den turkestanischen Gebieten die usbekischen West Khanate Chiwa und Buchara sowie das kirgisische Khanat Kokand In der ostlichen Halfte wurden die sogenannten uigurischen Ost Khanate Kaschgar Tufan und Chotan gegrundet Das ubrige nicht unter persischen und chinesischen Einfluss stehende Gebiet wurde 1509 von kasachischen Nomaden zu einem Khanat zusammengefasst das bereits wenige Jahre spater in drei Apanagen Teilherrschaften zerfiel Diese Apanagen wurden als Kleine Mittlere und Grosse Horde bekannt Zeit der chinesischen und russischen Herrschaft Bearbeiten Im Jahr 1759 eroberte das Kaiserreich China diese Gebiete und dehnte seinen Einflussbereich bis zum Balkaschsee aus Offiziell nannte China ab 1844 diese Gebiete 再一次回來舊的地域 erneut zuruckgekehrtes altes Territorium kurz Xinjiang neues Land 7 Das ostliche Turkestan wurde nun am 11 November dieses Jahres mit der benachbarten Dsungarei zur neuen Provinz Xinjiang zusammengefasst und der chinesischen Zivilverwaltung unterstellt Ab Mitte des 18 Jahrhunderts begann das russische Zarenreich sich in die zentralasiatischen Steppen auszudehnen und die kasachischen Nomaden unterstellten sich freiwillig der russischen Herrschaft um so einen machtigen Verbundeten gegen die kriegerischen Dschungaren zu haben In der Zeit zwischen 1822 und 1854 wurde vom zaristischen Russland das nordliche turkestanische Steppengebiet einverleibt und als Generalgouvernement Steppe dem General Konstantin Petrowitsch von Kaufmann unterstellt 1812 wurde dann auf dem linken Ufer des Urals die Bokey Horde begrundet die sich aus der Kleinen Horde ableitete und ein treuer Vasall des Zaren war Im 19 Jahrhundert fuhrte Russland mit China blutige Grenzkriege und drangte dieses im Wesentlichen bis auf die heutigen Grenzen zuruck Lediglich die heutige Mongolei und Tuwa sowie die Mandschurei verblieben als Provinzen bei China Allerdings standen diese Gebiete unter starkem russischem Einfluss und galten teilweise als russisches Protektorat Die unter chinesischer Oberhoheit lebenden Turkvolker empfanden sich als eine unter Fremdherrschaft stehende unterdruckte Volksgruppe So begannen sie zahlreiche Aufstande gegen die chinesische Herrschaft bei denen sie vor allem durch Kasachen aus dem russischen Teil der Region unterstutzt wurden Auch spielten einige einflussreiche Derwischorden bei diesen Unruhen eine grosse Rolle Scheiche aus Indien fuhrten im 19 Jahrhundert den Qadiriya Orden im ostlichen Turkestan ein 8 nbsp Turkestan um das Jahr 1900Das Emirat von Kaschgar Bearbeiten 1864 grundete Jakub Beg der spatere Emir von Kaschgar ein neues turkstammiges Khanat Dieses trug den Namen Emirat Kaschgar und war im hochsten Masse autokratisch Seine Armee umfasste schliesslich 60 000 Mann und er wurde vom Osmanischen Reich Russland und Grossbritannien als Khan anerkannt 9 Nachdem aber die chinesische Armee Jakub vernichtend geschlagen hatte angeblich sollten von seiner 60 000 Mann starken Armee nur zehn uberlebt haben wurde Kaschgarien wieder der Kontrolle Chinas unterstellt Bereits 1871 hatten russische Truppen das Ili Gebiet besetzt das sie jedoch zehn Jahre spater wieder raumten Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Nach Ausbruch der Chinesischen Revolution im Jahre 1911 verblieb Ost Turkestan im Gegensatz zur Mongolei und Tibet bei China war aber de facto autonom Die muslimische Bevolkerung der China unterstellten Region Turkestans erhob sich nun zum bewaffneten Kampf gegen die chinesische Regierung Zentrum dieser Revolution war das Gebiet um Hami Dieser Aufstand wurde 1912 unter Yang Zenxing dem Verwaltungsleiter von Urumqi niedergeschlagen 1913 wurde er zum Generalgouverneur der Region ernannt und herrschte bis zu seiner Ermordung am 7 Juli 1928 uneingeschrankt in der Provinz Xinjiang Nach der Russischen Revolution 1917 wurden im Gebiet des westlichen Turkestan die sowjetischen Volksrepubliken Buchara und Choresmien sowie die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Turkestan gebildet Aus dieser wurden dann zwischen 1924 und 1936 neue Republiken gebildet Zwischen den Jahren von 1917 bis 1920 bestand in der nordlichen Steppenzone Westturkestans der sogenannte Alasch Orda Staat und sudlich davon das von Mitgliedern der Alasch Anhangern beherrschte Kokander Autonomiegebiet Als die 1936 von den Sowjets geforderte Enteignung der kasachischen Viehnomaden durchgefuhrt werden sollte floh ein grosser Teil von diesen rund 300 000 Kasachen mit ihren Herden nach China Provinzen Xinjiang und Tannu Uriangchai und der Mongolei Ein anderer Teil der Kasachen totete seine Herden lieber und loste damit eine der grossten Hungerkatastrophen in der kasachischen Geschichte aus 10 Nach der Ermordung Zenxings 1928 geriet das ostliche Turkestan zeitweilig unter starken sowjetischen Einfluss Unter seinem Nachfolger Jin Shuren dem Gouverneur von 1928 bis 1931 kam es 1931 zur Hami Rebellion und weiteren Aufstanden Ausgehend von Hami dehnten sich diese nun fast auf die gesamte Provinz aus Diesmal waren in diesem Aufstand alle Bevolkerungsgruppen der Region involviert Ein Anfuhrer der Turkstammigen war der Hodscha Niyaz der in der Region Kaschgar im November 1933 die Islamische Republik Ostturkestan ausrief Diese ging allerdings nach sechs Monaten wieder unter Diese ostturkestanische Regierung wurde bereits Mitte April 1934 verhaftet und an die Provinzregierung Gansu ausgeliefert Dort wurden ihre Mitglieder hingerichtet Der Prasident Hadschi wurde drei Jahre spater hingerichtet 1937 gelang es Sheng Shicai er war Gouverneur von Xinjiang in der Zeit von 1939 bis 1945 im Gebiet um Kaschgar eine neue Revolution niederzuschlagen in dessen Folge rund 80 000 Revolutionare ihr Leben verloren 11 Doch noch im selben Jahr schloss er sich den Nationalisten unter Chiang Kai shek an nachdem die Wehrmacht auf Befehl Adolf Hitlers die UdSSR uberfallen hatte Im November 1944 erhoben sich die Kasachen unter Alichan Tura im Ili Gebiet und riefen eine neue Republik Ostturkestan aus Tura und dessen Verbundeter Usman Batur versorgten sich in der Mongolei mit Waffen und bereits im September 1945 hielt die sogenannte Kuldscha Gruppe unter Tura das gesamte Altaigebiet und besetzten Urumqi und Kaschgar Die Rebellen suchten den engen Schulterschluss mit der Sowjetunion und stellten diese als Vermittler zwischen ihnen und der chinesischen Regierung ein Am 12 Juli 1946 wurde die Republik Ostturkestan aufgelost und die Kasachen erhielten mit dem Autonomen Bezirk Ili ihren eigenen Autonomiebereich in Xinjiang Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Wahrend des Chinesischen Burgerkriegs marschierten 1949 Truppen der kommunistischen Volksbefreiungsarmee in Ost Turkestan ein das als Provinz Xinjiang Teil der Volksrepublik China wurde Die rigide Durchfuhrung einer Sinisierungspolitik loste zwischen 1950 und 1968 mindestens 58 Aufstande aus bei denen ungefahr 360 000 Menschen ihr Leben verloren 12 1964 fuhrte die VR China in dem 1955 zur Autonomen Region ernannten Ost Turkestan erstmals einen Atombombentest durch 1967 folgte die erste Zundung einer chinesischen Wasserstoffbombe Zeitgleich wurde den Muslimen in China der Gebrauch der arabischen Schrift verboten und die Zwangsumstellung uber ein kyrillisches Alphabet auf ein modifiziertes lateinisches Schriftsystem durchgesetzt 1979 intervenierte die Sowjetunion in Afghanistan woraufhin die islamistischen Mudschaheddin den Dschihad ausriefen um Sud Turkestan und das restliche Afghanistan von der russischen Armee zu befreien Am 15 Februar 1989 verliessen die letzten sowjetischen Soldaten Afghanistan Kurz darauf sturmten am 19 Mai bewaffnete Demonstranten in Urumqi das dortige Parteiburo der KPCh 13 Gegenwart Bearbeiten Mit dem Zerfall der Sowjetunion wurden im westlichen Turkestan die Sowjetrepubliken Kasachstan Kirgisistan Tadschikistan Usbekistan und Turkmenistan zu unabhangigen Staaten Auch erhoben sich im April 1990 vor allem die Uiguren in Xinjiang erneut gegen die chinesische Zentralregierung und forderten die Unabhangigkeit von China sowie die Errichtung einer eigenstandigen Turkrepublik Die chinesische Regierung bezichtigte Exil Uiguren vor allem den damals 90 jahrigen Isa Yusuf Alptekin die Unruhen ausgelost zu haben In einer in Istanbul gehaltenen Rede bezeichnete Alptekin die chinesische Politik als Unterdruckung der ostturkestanischen Muslime und deren Kampf als verzweifelten Uberlebungskampf 14 Der Aufstand wurde von chinesischen Truppen niedergeschlagen und die wenigen Uberlebenden fluchteten sich ins benachbarte Kasachstan Zwischen den Jahren 1990 und 1997 wurden in Turkestan verschiedene islamistische und zum Teil militante Organisationen gegrundet die ein vereinigtes Turkestan forderten Im Mai 1996 verlagerte der Terroristenfuhrer Osama bin Laden seinen Hauptaufenthaltsort nach Afghanistan Die terroristische al Qaida baute Afghanistan zu ihrem Stutzpunkt aus und errichtete Ausbildungscamps in denen auch Muslime aus Zentralasien ausgebildet wurden 1997 wurde Afghanistan von den Taliban zum islamischen Emirat ausgerufen und im chinesischen Xinjiang arbeiteten angeblich Angehorige der islamischen Gottespartei ein Vier Punkte Programm zur Grundung einer Islamischen Republik Ostturkestan aus die auch den bewaffneten Kampf d h Terroranschlage gegen chinesische Regierungsinstitutionen mit einschloss Zwischen 1997 und 2001 wurden von der al Qaida in Afghanistan rund 20 000 Menschen militarisch ausgebildet Laut Aussage des stellvertretenden chinesischen Ministerprasidenten Qian Qichen sind rund 1000 von ihnen Uiguren aus China und Zentralasien 15 Anmerkungen Bearbeiten W Barthold C E Bosworth Turkistan In P J Bearman Th Bianquis C E Bosworth E van Donzel amp W P Heinrichs Hrsg The Encyclopaedia of Islam New Edition 10 T U Brill Leiden 2000 ISBN 90 04 12761 5 S 679 680 Carlo G Cereti Die iranischen Sprachen In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH Bonn Skira editore Milano Kunsthistorisches Museum Wien Kunsthistorisches Museum Wien 2001 S 31 37 hier S 31 a b Marie Carin von Gummenberg Udo Steinbach Hrsg Zentralasien S 322 Barthold W Bosworth C E und Poujol Catherine Turkistan in Encyclopaedia of Islam Second Edition herausgegeben von P Bearman Th Bianquis C E Bosworth E van Donzel W P Heinrichs abgerufen online am 18 April 2023 lt http dx 1doi 1org 1ffotf5a556ed emedia1 bsb muenchen de 10 1163 1573 3912 islam SIM 7643 gt Berndt Georg Thamm Der Dschihad in Asien S 163 Turkistan zur Beschreibung Zentralasiens und des Tarim Beckens in Sud Xinjiang Chinas laut Chuan Chen Die Ostturkistan Frage eine Mischung aus Terrorismus Fundamentalismus und Separatismus In Volker Foertsch Klaus Lange Hrsg Islamistischer Terrorismus und Massenvernichtungswaffen Hanns Seidel Stiftung 2006 ISBN 3 88795 307 X S 127ff Argumente und Materialien zum Zeitgeschehen Nr 50 PDF 1 3 MB Berndt Georg Thamm Der Dschihad in Asien S 166 Vgl Zarcone La Qadiriyya en Asie Centrale et au Turkestan oriental 2000 S 295 329 Berndt Georg Thamm Der Dschihad in Asien S 175 Erhard Stolting Eine Weltmacht zerbricht Nationalitaten und Religionen in der UdSSR S 196 Berndt Georg Thamm Der Dschihad in Asien S 178 Berndt Georg Thamm Der Dschihad in Asien S 183 Berndt Georg Thamm Der Dschihad in Asien S 185 Berndt Georg Thamm Der Dschihad in Asien S 187 Anthony Kuhn U N Voices Concern Over Rise in Alleged Abuse of Chinese Muslims In Los Angeles Times 10 November 2001 Literatur BearbeitenWassili Wladimirowitsch Bartold A Short History of Turkestan In ders Four Studies on the History of Central Asia Band 1 E J Brill Leiden 1956 S 1 72 Berndt Georg Thamm Der Dschihad in Asien Die islamische Gefahr in Russland und China Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 423 24652 1 Erhard Stolting Eine Weltmacht zerbricht Nationalitaten und Religionen in der UdSSR Eichborn Verlag Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 8218 1132 3 Carter Vaughn Findley The Turks in World History Oxford University Press 2005 ISBN 0 19 517726 6 Walther Stotzner Im Marchenlande Tamerlans Mit sieben Illustrationen nach photographischen Aufnahmen In Reclams Universum Moderne illustrierte Wochenschrift 29 2 1913 S 1260 1265 Thierry Zarcone La Qadiriyya en Asie Centrale et au Turkestan oriental In Th Zarcone E Isin u a Buehler Hrsg The Qadiriyya Order Special Issue of the Journal of the History of Sufism 2000 S 295 338 Weblinks BearbeitenTurkestan Album Library of Congress In der Datenbank RussGUS werden uber 750 Publikationen nachgewiesen dort Suche Formularsuche Geo Register Mittelasien OR Turkm OR Turkest nbsp Wikisource Russische wissenschaftliche Expeditionen im Jahre 1864 und 1865 in Turkistan von Friedrich Marthe 1867 Quellen und Volltexte Normdaten Geografikum GND 4078473 3 lobid OGND AKS VIAF 170004384 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Turkestan amp oldid 237052821