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Dieser Artikel behandelt die Region Chorasan fur die gleichnamige Provinz siehe Chorasan Provinz fur die Islamistengruppe siehe Chorasan islamistische Gruppierung Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst fur Chorasan und Ma wara an nahr unwahrscheinlicher Mischmasch aus Deutsch und Arabisch keine Ergebnisse bei Google Books Chorasan oder Churasan persisch خراسان Chorasan DMG Ḫurasan manchmal auch Chorassan im Englischen meist Khorassan Khorasan oder Khurasan geschrieben mit nordlicheren Regionen zusammengefasst als Chorasan und Ma wara an nahr arabisch persisch خراسان و ما وراء النهر DMG Ḫurasan wa Ma waraʾ an nahr 1 ist eine historische Region in Zentralasien im Gebiet der heutigen Staaten Afghanistan Iran Tadschikistan Usbekistan und Turkmenistan Chorasan und die Nachbarregionen Transoxanien und Choresmien in Zentralasien Inhaltsverzeichnis 1 Wortherkunft 2 Geographie 3 Geschichte 3 1 Vorislamische Zeit 3 2 Islamische Periode 4 Bevolkerung 5 Architektur 6 Literatur 7 AnmerkungenWortherkunft BearbeitenDer Name Chorasan ist mittelpersischen Ursprungs und bedeutet Orient Morgenland Land der aufgehenden Sonne 2 3 Genauer erklart ist er bei A Ghilain 1939 4 und H S Nyberg Chorasan mittelpersisch xwarasan ist demnach auf das mittelpersische Wort xwar Sonne und das parthische Verb as kommen zuruckzufuhren 5 und bedeutet wortlich die kommende Sonne Geographie BearbeitenDie nordost iranische Region grenzt im Westen an das Kaspische Meer im Osten an den Hindukusch und im Norden an die beiden ebenfalls historischen Gebiete Transoxanien sowie Choresmien Der nordliche Teil Chorasans befindet sich in Turkistan die sudlichen Teile gehoren zur Wustenregion Sistan und gehen in die Wuste Kawir uber Im Sudwesten stellten die beiden Oasen Tabas und Kurain in der ehemaligen iranischen Provinz Chorasan die Grenze der historischen Region dar Al Baladhuri bezeichnet sie in seinem Buch uber die Eroberung der Lander als die beiden Tore Chorasans baba Ḫurasan 6 Bedeutende Stadte Chorasans sind Marw Buchara Samarkand Balch Kabul Ghazni Herat Maschhad Tus und Nischapur Geschichte BearbeitenVorislamische Zeit Bearbeiten Als historische Landschaft die sich in der Antike vom Kaspischen Meer bis uber das heutige Zentral und Nordafghanistan hinaus ausdehnte gehorte die Region seit dem 6 Jahrhundert v Chr unter Kyros dem Grossen zum Perserreich und wurde in die Satrapien Baktrien Sogdien Choresmien und Parthien unterteilt Mit dem Sieg Alexanders des Grossen uber die Achameniden wurde Chorasan eine makedonische Kolonie Bei der Aufteilung des Alexanderreichs fiel es den Seleukiden zu Nach der Eroberung durch Arsakes I 247 v Chr war Chorasan Ursprungs und Kerngebiet des Partherreichs welches 227 n Chr unter Ardaschir I an die persische Dynastie der Sassaniden fiel und als eines der vier Teile des Neupersischen Reiches den Namen Land der aufgehenden Sonne Chorasan erhielt Als Teil des antiken Baktriens gilt es auch als die Region aus welcher der Religionsgrunder Zarathustra stammen soll Nach der Eroberung Baktriens durch die Kuschana verschmolzen diese kulturell religios und sprachlich mit der bereits ansassigen Bevolkerung unter den Sassaniden Der Kuschana Herrscher Kanischka zeigte sich den in seinem Reich vorherrschenden traditionellen Religionen gegenuber tolerant wie der Fund eines zoroastrischen Feuertempels in Baghlan belegt der auf eine Stiftung Kanischkas zuruckgeht Spater konvertierten aber auch einige Herrscher zum Buddhismus Speziell Chorasan wurde in dieser Epoche zum Zentrum buddhistisch hinduistischer Theologie wie Naturphilosophie und erlangte auch wirtschaftlich uberregionale Bedeutung Islamische Periode Bearbeiten Die ersten arabischen Vorstosse auf das Gebiet von Chorasan erfolgten wahrend des Kalifats von ʿUthman ibn ʿAffan durch den Statthalter von Basra ʿAbdallah ibn ʿAmir Er ruckte im Jahre 30 der Hidschra 650 651 n Chr nach Chorasan vor bezwang die Hephtaliten und besetzte das gesamte Gebiet von Marw Balch und Herat 7 Die Umayyaden entsandten eigene Statthalter nach Chorasan von denen einige wie zum Beispiel Yazid ibn al Muhallab der von 702 bis 704 amtierte und Qutaiba ibn Muslim Beruhmtheit erlangten Wahrend der Statthalterschaft von Nasr ibn Saiyar konnte die Propaganda der Abbasiden in Chorasan grossen Einfluss erringen Am 15 Juni 747 hisste Abu Muslim in Marw das Schwarze Banner der Abbasiden und begann den Aufstand gegen die Umaiyaden Sein General Qahtaba ibn Schabib verfolgte die umaiyadischen Streitkrafte in westlicher Richtung und drangte sie aus Iran zuruck Nachdem die Abbasiden 749 an die Macht gekommen waren blieb Abu Muslim noch bis zu seinem Tod im Jahre 755 Statthalter von Chorasan Viele Bewohner Chorasans so zum Beispiel die Barmakiden wanderten in der nachfolgenden Zeit in Richtung Westen aus und stellten sich in den Dienst der vom Irak aus regierenden Abbasiden Al Baladhuri berichtet dass Soldaten aus Chorasan in den Jahren 141 142 der Hidschra 758 759 mit ihrem Kommandeur Maslam ibn Yahya in Kilikien kampierten und dort die Stadt Adana grundeten 8 Unter der Herrschaft der nachfolgenden Dynastien den Tahiriden 820 872 Saffariden 867 1221 und spater und Samaniden 874 999 9 entwickelte sich Chorasan zu einem der Zentren persischer und islamischer Kultur Diese Tradition wurde von den nachfolgenden turko persischen Dynastien Ghaznaviden und ab 1038 10 Seldschuken die nach und nach die lokalen Dynastien ablosten fortgesetzt 1220 wurde Chorasan von den Mongolen unter Dschingis Khan uberrannt und erobert weite Teile und insbesondere die Stadte wurden zerstort 11 Unter den nachfolgenden Herrschern den Ilchanen Timuriden und Mogulen erlebte Chorasan eine erneute Blutezeit Die wichtigsten und bekanntesten Gelehrten und Sufis islamische Mystiker der persisch islamischen Welt lebten und wirkten hier unter anderem der Arzt Avicenna der Erfinder der Algebra al Chwarizmi der Theologe al Ghazali die Dichter Rumi Attar und Ferdousi die Mathematiker Ulugh Beg und Omar Chajjam und der Universalgelehrte al Biruni Nach 1510 war Chorasan fur langere Zeit zwischen den Safawiden und den Usbeken umkampft die Usbeken konnten sich dort aber immer nur fur kurze Zeit halten 12 1598 kam der grosste Teil Chorasans endgultig unter iranische Oberhoheit als die Safawiden den grossten Teil Ostirans eroberten Zeitweise waren kleinere Teile im Nordwesten und Sudwesten unter usbekischer oder indischer Herrschaft 1748 wurde in Chorasan die paschtunische Dynastie der Durrani gegrundet deren Emire als Herrscher von Chorasan zu den Vorlaufern des heutigen Staates Afghanistan wurden 1863 fiel Herat endgultig an Afghanistan Merw 1884 an Russland Heute sieht sich Afghanistan bzw die persische tadschikische Bevolkerung Afghanistans als rechtmassiger Nachfolger des mittelalterlichen Chorasan In Chorasan vermischten sich viele Volker ihr Wissen und ihre Kulturen mit der einheimischen iranischen Zivilisation Durch diese lange und wichtige Geschichte hat diese Region eine besondere Bedeutung nicht nur fur die iranische Bevolkerung sondern auch fur Turken und Araber Dies zeigt sich noch heute in der Zusammensetzung der Bevolkerung Chorasans Bevolkerung BearbeitenChorasan ist aufgrund seiner wechselvollen Geschichte eine multi ethnische Region Die Bevolkerung Chorasans setzt sich aus Persern Paschtunen Arabern Turken Kurden Mongolen und Belutschen sowie aus kleineren Gruppen von Juden und Luren zusammen 13 Die grosste Bevolkerungsgruppe in Chorasan bilden heute die Sprecher iranischer Sprachen hauptsachlich Persisch und Paschtu wobei Persisch sowohl zahlenmassig als auch historisch und kulturell die dominierende Sprache ist Eine bedeutende Minderheit bilden die Sprecher zentralasiatischer Turksprachen von denen Usbekisch und Turkmenisch sicherlich die wichtigsten sind Daneben findet man auch kleinere Gemeinden von Arabern und Kurden Hinzu kommen im iranischen Teil Chorasans einige verstreut lebende ehemals nomadisierende Ethnien zu denen unter anderem die aus Indien stammenden Jat und die Asheq vgl Asik genannten Musiker gezahlt werden 14 99 Prozent der Bevolkerung Chorasans sind muslimisch davon die Mehrheit im iranischen Teil schiitisch und in den anderen Landern mehrheitlich sunnitisch mit bedeutenden schiitischen Minderheiten Besonders der Westen Chorasans ist ein Zentrum der schiitischen Konfession Unter anderem befindet sich dort die den Schiiten heilige Stadt Maschhad Architektur Bearbeiten nbsp Radkan Turm im Bezirk ChenaranDie persische Baukunst wird hier insbesondere in Bauten fur beruhmte Tote deutlich Uberliefert und von Historikern und Architekten besucht und untersucht sind einige Grabmale mit hoch aufragenden runden Turmen Der Baustil verwendet gebrannte rote Ziegelsteine die unverputzt gelassen werden Die uber die Jahrhunderte gut erhaltenen Grabmale sahen die Bauherren vor allem als weithin sichtbares Monument zu Ehren des Verstorbenen 15 Literatur BearbeitenC E Bosworth Khurasan In H A R Gibb u a Hrsg The Encyclopaedia of Islam New Edition Band 5 KHE MAHI Brill Leiden 1986 ISBN 978 90 04 08114 7 S 55b 59b Jurgen Paul Zentralasien S Fischer Frankfurt am Main 2012 Neue Fischer Weltgeschichte Band 10 Anmerkungen Bearbeiten Wortliche Ubersetzung Chorasan und Transoxanien Eine weitere Bezeichnung fur diese Region ist persisch خراسان بزرگ DMG Ḫorasan e bozorg vgl pers Wikipedia Artikel bzw arabisch خراسان الكبرى DMG Ḫurasan al kubra Gross Chorasan vgl arab Wikipedia Artikel Johann Jakob Egli Nomina geographica Sprach und Sacherklarung von 42000 geographischen Namen aller Erdraume 2 Auflage Leipzig 1893 Neudruck Hildesheim New York 1973 S 196 Vgl Encyclopaedia Britannica und Online Dehkhoda Worterbuch Antoine Ghilain Essai sur la langue parthe son systeme verbal d apres les textes manicheens du Turkestan oriental Bureaux du Museon Louvain 1939 S 49 H S Nyberg A Manual of Pahlavi II Harrassowitz Wiesbaden 1974 S 220 al Balaḏuri Kitab Futuḥ al Buldan Hrsg von Michael Jan de Goeje Brill Leiden 1866 S 403 Zeile 3 Digitalisat Artikel ʿAbd Allah ʿAmir In The Encyclopaedia of Islam New Edition Band I A B Blill Leiden 1986 ISBN 978 90 04 08114 7 S 43b Al Balaḏuri Kitab Futuḥ al Buldan Hrsg von Michael Jan de Goeje Brill Leiden 1866 S 168 Zeile 11 f Digitalisat Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH Bonn Skira editore Milano Kunsthistorisches Museum Wien Kunsthistorisches Museum Wien 2001 S 328 Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH Bonn Skira editore Milano Kunsthistorisches Museum Wien Kunsthistorisches Museum Wien 2001 S 328 Jurgen Paul Zentralasien 2012 S 287 Jurgen Paul Zentralasien 2012 S 275 Pierre Oberling Chorasan In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica englisch iranicaonline org mit Literaturangaben Sekandar Amanolahi The Gypsies of Iran A Brief Introduction In Iran amp the Caucasus Band 3 4 1999 2000 ISSN 1609 8498 Brill Leiden 1999 S 109 118 hier S 109 Churasanische Baudenkmaler Zentralblatt der Bauverwaltung 7 1920 S 374 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chorasan amp oldid 232848774