www.wikidata.de-de.nina.az
Rouran chinesisch 柔然 Pinyin Rouran auch teilweise abschatzig 蠕蠕 Ruǎnruǎn Ruru Juan juan Ju ju sich ringelnde Wurmer 1 war die Bezeichnung einer spatantiken Stammesfoderation deren Steppenreich das Rouran Khaganat zwischen dem spaten 4 Jahrhundert und Mitte des 6 Jahrhunderts in Zentral und Ostasien bestand und die ihre Basis in der heutigen Mongolei und der westlichen Mandschurei besass Ausdehnung Rourans um 500Ihre Beziehung zu den Awaren bzw eine Gleichsetzung der Rouran mit diesen gilt als umstritten wenngleich von Theophylaktos Simokates behauptet 2 Eine 2022 erschienene archaogenetische Untersuchung zeigt genetische Nahe eines Rouran Genoms mit Mitgliedern der fruhen awarischen Elite 3 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Geschichte 3 Literatur 4 AnmerkungenHerkunft BearbeitenDie ethnische Herkunft der Rouran ist unbekannt Es wird jedoch angenommen dass sie aus unterschiedlichen grossteils nomadischen Volksstammen gebildet wurden von denen vermutet wird dass sie hauptsachlich Turkvolker mongolisch tungusisch und nordliche Han Chinesen waren 4 Sie fuhrten sich selbst auf die Tuoba die sinitischen Tanguten und den lokalen Stamm der Rouran 柔然 zuruck 5 Die Tuoba Tabgatsch waren zeitweise Herrscher der nordlichen Wei Dynastie die 170 Jahre uber Teile Nordchinas herrschten und aus Inschriften am Orchon bekannt sind Beide haben ihren Ursprung wohl bei den multiethnischen Xiongnu Einige Historiker halten sie fur Nachfahren der Wuhuan oder sinitischer Nomaden die sich den Xianbei angeschlossen haben 6 Der Linguist Alexander Vovin vertrat die Ansicht dass die Sprache der Rouran eine nicht mongolische und nicht turkische Sprache war Er vermutete dass die Rouran von den Mongolen und Turkvolkern verdrangt wurden und Teile der Rouran als Awaren nach Mitteleuropa fluchteten obwohl er die Sprache der Awaren nicht selbstredend mit jener der Rouran gleichsetzen mochte 7 Diese Ansicht wird durch einige Historiker und Linguisten unterstutzt und erhalt von einigen fruheren Theorien Unterstutzung So vermutete Vovin wie auch Lajos Ligeti und Edwin G Pulleyblank dass die Rouran eine jenisseische Sprache sprachen 8 Die meisten Forscher gehen von einer vielsprachigen Union aus unter denen die Turksprachen das Mongolische aber auch sinotibetische Sprachen waren 9 Geschichte BearbeitenDie Stammesfoderation der Rouran soll sich angeblich unter Muyilu im fruhen 4 Jahrhundert gebildet haben doch erst ihr Anfuhrer Shelun erhob sich im Jahr 402 zum chagan Er war es auch der die Rouran militarisch administrativ neu in Hundertschaften und Tausendschaften ordnete 10 Die militarischen Kapazitaten der Rouran sollen beachtlich gewesen sein 429 wurden die Rouran zwar von Truppen der Wei Dynastie geschlagen dennoch konnten die Rouran weiterhin die Nordgrenze Chinas unter Druck setzen In diesem Zusammenhang nutzten die Rouran das bei Steppennomaden bewahrte System Druck auf die reichere sesshafte Gesellschaft auszuuben abwechselnd mit Phasen der Inaktivitat um Beute und Geschenke zu erhalten In diesem Zusammenhang fuhrten die Beutezuge der Rouran bis in das westliche Zentralasien entlang der Oasen und Handelsrouten 11 Nach langwierigen Grenzkriegen mit der Wei Dynastie wurde das Reich der Rouran unter der Herrschaft von A na kuei Anagui durch innere Streitigkeiten erschuttert da sich der Furst Po lo men auflehnte A na kuei suchte zuerst bei der nordlichen Wei Dynastie Zuflucht Der siegreich erscheinende Po lo men folgte A na kuei nach Nordchina nachdem er einen Angriff der Gaoche zuruckgeschlagen hatte China seinerseits spielte beide Nomadenfursten gegeneinander aus indem es beide unterstutzte A na kuei erhielt das ostliche Gebiet um das Yin shan Gebirge das Gebiet westlich des Koko nor fiel an Po lo men Jedoch war dieser mit dem ihm zugeteilten Gebiet nicht zufrieden So suchte Po lo men nun in Transoxanien die Unterstutzung bei den Hephtaliten Es folgte eine Strafexpedition unter der Fuhrung der Wei Dynastie welche Po lo men gefangen nehmen konnte Dieser verstarb in der Gefangenschaft unter ungeklarten Umstanden 12 Im Jahr 552 weigerte sich der nunmehr allein regierende A na kuei seinem Vasallen dem turkischen Stammesfuhrer Bumin eine Prinzessin zur Frau zu geben Dieser suchte nun den Schulterschluss mit dem damaligen chinesischen Herrscher Noch im gleichen Jahr wurde A na kuei vernichtend von den Turk unter Bumin geschlagen andere Rouranfursten wurden anschliessend besiegt 13 Teile der Rouran wurden nun dem entstehenden Reich der Kok Turken eingegliedert Literatur BearbeitenChristoph Baumer The History of Central Asia Band 2 I B Tauris London 2014 ISBN 978 1 78076 832 8 S 90 94 Nikolay N Kradin Rouran Juan Juan Khaganate In The Encyclopedia of Empire 4 Bande Chichester 2016 ISBN 978 1 118 44064 3 kostenpflichtige Onlineversion Nikolay N Kradin From Tribal Confederation to Empire The Evolution of the Rouran Society In Acta Orientalia Academiae Scientiarum Hungaricae 58 2005 S 149 169 Walter Pohl Die Awaren 2 Auflage C H Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 48969 9 S 28ff Anmerkungen Bearbeiten Walter Pohl Die Awaren 2 Auflage Munchen 2002 S 32 Vgl Walter Pohl Die Awaren 2 Auflage Munchen 2002 S 32f Zustimmend hingegen Nikolay N Kradin Rouran Juan Juan Khaganate In The Encyclopedia of Empire Onlineversion Guido Alberto Gnecchi Ruscone Anna Szecsenyi Nagy Istvan Koncz Gergely Csiky Zsofia Racz Ancient genomes reveal origin and rapid trans Eurasian migration of 7th century Avar elites In Cell Elsevier 1 April 2022 abgerufen am 3 April 2022 englisch Wolfgang Ekkehard Scharlipp Die fruhen Turken in Zentralasien Darmstadt 1992 ISBN 3 534 11689 5 S 11 Heinz Dopsch Steppenvolker im mittelalterlichen Osteuropa Hunnen Awaren Ungarn und Mongolen PDF auf der Website der Universitat Salzburg In der Hauptsache aber sind die Awaren auch was ihre Sprache betrifft als Turkvolk anzusprechen Ulrich Theobald Rouran 柔然 www chinaknowledge de Abgerufen am 5 September 2018 englisch Ulrich Theobald Wuhuan 烏桓 www chinaknowledge de Abgerufen am 5 September 2018 englisch Alexander Vovin Some Thoughts on the Origins of the Old Turkic 12 Year Animal Cycle In Central Asiatic Journal 48 1 2004 S 118 32 Nicola Di Cosmo Ancient China and Its Enemies The Rise of Nomadic Power in East Asian History Cambridge 2002 S 164 Samuel Szadeczky Kardoss The Avars In Denis Sinow The Cambridge History of Early Inner Asia Vol 1 Cambridge 1990 S 221 Ulrich Theobald Rouran 柔然 www chinaknowledge de Abgerufen am 5 September 2018 englisch Ulrich Theobald Qiang 羌 www chinaknowledge de Abgerufen am 5 September 2018 englisch Christoph Baumer The History of Central Asia Band 2 London 2014 S 90 Nikolay N Kradin Rouran Juan Juan Khaganate In The Encyclopedia of Empire Onlineversion Nikolay N Kradin Rouran Juan Juan Khaganate In The Encyclopedia of Empire Onlineversion Wolfgang Ekkehard Scharlipp Die fruhen Turken in Zentralasien Darmstadt 1992 S 11f Christoph Baumer The History of Central Asia Band 2 London 2014 S 91 und S 94 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rouran amp oldid 235153719