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Die heutige Dsungarei fruher Ost Dsungarei ist eine Region im Nordwesten von China Sie umfasst die nordliche Halfte von Xinjiang Sinkiang Im Zentrum der Dsungarei liegt das Dsungarische Becken Die grosste Stadt ist Urumqi Urumchi Urumtschi Wulumuqi sie liegt am Sudrand dieses Beckens Lage der Dsungarei Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geografische Lage 3 Geschichte 4 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name Dsungarei leitet sich vom mongolischen Volksstamm der Dsungaren mongolisch fur Leute des linken Heerflugels 1 ab der im 17 Jahrhundert diese Region beherrschte Geografische Lage BearbeitenDas Dsungarische Becken chinesisch 准噶尔 盆地 Pinyin Zhunger Pendi 2 ist von Gebirgen umgeben im Suden der Tian Shan beziehungsweise dessen Auslaufer Bogda Shan im Westen der Dsungarische Alatau im Norden der Russische Altai im Osten der Mongolische Altai Im Westen verlauft auf dem Kamm des Alatau die Grenze zu Kasachstan und damit zum Kerngebiet Zentralasiens mit dem Siebenstromland im Westen ist die Dsungarei durch die Dsungarische Pforte verbunden Im Sudosten liegt hinter den Tian Shan Auslaufern die Turpan Senke Im Osten geht die Dsungarei in die Wuste Gobi uber Manche Definitionen werten die Dsungarei als Nordwestauslaufer der Gobi obwohl die Dsungarei ein eigenes geologisches Becken bildet Das Relief ist wenig ausgepragt es uberwiegen Kieswusten und Salztonebenen Inmitten der Dsungarei liegt die Wuste Gurbantunggut mit knapp 50 000 km eine der grossten Sandwusten der Welt Sie ist das meerfernste Gebiet der Welt die nachste Kuste ist etwa 2500 km entfernt Die Gebiete am Fuss der Gebirge werden von Trockentalern und zahlreichen kleineren Flussen durchzogen die dann in der Wuste versickern In den von Flussen durchflossenen Randgebieten lebt der grosste Teil der Bevolkerung die hier Bewasserungslandwirtschaft betreibt Der einzige grossere Fluss in der Dsungarei ist der Irtysch der aus dem Mongolischen Altai kommend den Norden der Landschaft in Ost West Richtung durchfliesst Geschichte BearbeitenIm 17 19 Jahrhundert war das als Dsungarei bezeichnete Gebiet bedeutend grosser als heute Die alte West Dsungarei lag jenseits des Dsungarischen Alataus und umfasste die Gebiete ostlich des Balchaschsees Sie lag also im kasachischen Volksgebiet dem so genannten Siebenstromland Die fruhere Ost Dsungarei entspricht der heutigen Region Als Grenzen der alten Dsungarei galten damals der Mongolische Altai im Norden der Balchaschsee im Westen bis an den Ili und im Suden der Tianshan Im 5 Jahrhundert beherrschten aus der Dsungarei nach Mittelasien vorgestossene als Hephthaliten oder Weisse Hunnen bezeichnete Volkerschaften unter anderem Sogdien Baktrien den Westen des Tarimbeckens und Nordwest Indien 3 Im Laufe der Geschichte hat diese Region viele Herrscher und Volker gesehen Als Beispiele seien die Hunnen Awaren Rouran Gokturken Karluken Uiguren Tanguten und Mongolen genannt Als Durchgangsland in Ost West Richtung war die Dsungarei fur alle damaligen Staaten von grosser Bedeutung Chinesen Araber und Turken stritten sich um sie Im 13 Jahrhundert lebten auf dem Gebiet der Dsungarei die Volksstamme der Naimanen der Tanguten und vor allem der Uiguren Das Gebiet wurde bis 1209 von den Truppen Dschingis Khans unterworfen und gehorte damit zu seinen fruhen Eroberungen 1226 kam dieses Gebiet offiziell an das damalige Tschagatai Khanat Doch herrschten in diesem Gebiet lange Zeit die Nachfahren des Mongolenkhans Ogedei Im 15 Jahrhundert wurde das Gebiet der Dsungarei in einen West und einen Ostteil geschieden Der Westen kam an das Timur Reich wahrend der Ostteil selbstandig blieb Im 17 Jahrhundert kamen die mongolischen Oiraten und Kalmuckenstamme in der Dsungarei an die Macht grundeten das Dsungarische Khanat und beide Landesteile waren wieder vereinigt 1759 eroberte China die Dsungarei nach erbarmungslosen Kriegen und siedelte schliesslich Chinesen aus Innerchina in der Region an 1854 besetzte eine Kosaken Truppe das Ili Tal Dadurch geriet die Dsungarei bis 1881 in den Bereich der russisch chinesischen Grenzkonflikte Im Vertrag von St Petersburg vom 12 Februarjul 24 Februar 1881greg wurde schliesslich der Grenzverlauf festgelegt 4 Die Dsungarei verblieb unter chinesischer Herrschaft 5 Dennoch ubten das Russische Kaiserreich bis 1917 und die Russische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik von 1917 bis 1922 bzw die Sowjetunion ab 1922 in der Dsungarei aufgrund der Schwache der wechselnden chinesischen Regierungen bis 1949 einen starken Einfluss aus 1949 marschierten die chinesischen Kommunisten in der Dsungarei ein 1951 wurde sie mit der benachbarten Provinz Ost Turkestan zur heutigen Autonomen Region Xinjiang Uyghur vereinigt Einzelnachweise Bearbeiten Jettmar Karl Hg Geschichte Mittelasiens Jg 5 Brill Archive 1966 Hier abrufbar World Pocket Atlas 2001 S 32 ISBN 7 80104 515 7 Josef Wiesehofer Die Geschichte Irans von den Achaimeniden bis in fruhislamische Zeit In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunsthistorisches Museum Wien 2001 ISBN 3 85497 018 8 S 55 74 hier S 70 Michael Strupp Chinas Grenzen mit Birma und mit der Sowjetunion Volkerrechtliche Theorie und Praxis der Volksrepublik China Institut fur Asienkunde Hamburg 1987 S 224 Michael Ploetz Tim Szatkowski Judith Michel Bearb Akten zur Auswartigen Politik der Bundesrepublik Deutschland Teilband 2 1 Juli bis 31 Dezember 1982 Oldenbourg Munchen 2013 S 1941 ISBN 978 3 486 71876 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dsungarei amp oldid 226134815