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Das Tarimbecken chinesisch 塔里木盆地 Pinyin Tǎlǐmu Pendi das sich im aussersten Westen der Volksrepublik China befindet ist mit etwa 1 020 000 km 1 Flache die grosste Beckenlandschaft in Zentralasien TarimbeckenSatellitenfoto des Tarimbeckens mit der Taklamakan Wuste im Sudwesten Auslaufer des Himalaya NASA MODIS Blue Marble Satellitenfoto des Tarimbeckens mit der Taklamakan Wuste im Sudwesten Auslaufer des Himalaya NASA MODIS Blue Marble Lage China Volksrepublik Volksrepublik ChinaKoordinaten 39 N 76 O 39 466666666667 76 05 Koordinaten 39 N 76 OFlache 1 02 106 km p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie 3 Geschichte 4 Wirtschaft 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie abflusslose Grosslandschaft die in West Ost Richtung etwa 1 500 km lang und in Nord Sud Richtung rund 600 km breit ist befindet sich im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang zwischen 780 m Hohe am ehemaligen Salzsee Lop Nor im Osten und 1410 m bei Hotan im Suden Wahrend sich das Becken im Osten uber verhaltnismassig niedrige Berge zum Hauptteil von China und in Richtung Mongolei offnet wird es in den anderen Himmelsrichtungen von Hochgebirgen eingerahmt Im Norden ragt der Tian Shan Dschengisch Tschokusu 7439 m auf im Westen der Pamir Kongur 7719 m im Sudwesten der Karakorum K2 8611 m und im Suden der Kunlun Liushi Shan 7167 m Im Zentrum des Tarimbeckens das vom Tarim in West Ost Richtung durchflossen wird erstreckt sich die Wuste Taklamakan die im Lauf der Jahrmillionen wegen des Kontinentalklimas und der geringen Niederschlage die aus der Abschirmung der zuvor erwahnten Gebirge resultieren entstanden ist Den ostlichen Teil des Tarimbeckens bildet die Wuste Lop Nor die von der Taklamakan Wuste lange Zeit durch die Flusse Tarim und Konqui getrennt war Diese sind heute allerdings im betreffenden Bereich ausgetrocknet Jenseits der Randgebirge des Tarimbeckens liegen im Westen das Ferghanatal mit dem Ubergang zu Transoxanien im Norden von West nach Ost die historische Region Siebenstromland die Dsungarei sowie die Turpan Senke und im Osten der Hexi Korridor als Verbindung zum eigentlichen China Im Suden liegt hinter dem Kunlun Gebirge Tibet Geologie BearbeitenUnter dem Tarimbecken erstreckt sich der Tarimkraton dessen Anfange sich bis ins Neoarchaikum erstrecken 2 Durch das Andocken des Tarimkratons sowie des sich ostlich anschliessenden Nordchinakratons an Nordasien kam es zur Zentralasiatischen Gebirgsbildung wobei der Sud Tian Shan Ozean geschlossen wurde 3 Im fruhen Perm wurde ein Viertel des Gebiets von einem Trapp 4 uberdeckt der seinerseits wie das ganze Becken nach dem Perm mit starken Sedimentschichten bedeckt wurde Durch die Nordbewegung Indiens wird der Nordrand des Tarim Beckens unter den Tian Shan der Sudrand unter das Kunlun Gebirge geschoben Geschichte Bearbeiten nbsp Zentralasien mit Tarimbecken rechts um die Taklamakan Wuste und dem Verlauf der Seidenstrasse gelb nbsp Tarimbecken im 3 JahrhundertDer alte uigurische Name fur das Tarimbecken ist Altishahr آلتی شهر Altә shәһәr ubersetzt Sechs Stadte dieser Name wurde im 18 und 19 Jahrhundert haufig verwendet Kaschgarien ist ein weiterer Name des 1514 bis 1680 bestehenden Yarkant Khanats das auch Khanat von Kashgar genannt wird Auch der Aufstandische Jakub Bek wurde ab 1867 Emir von Kaschgarien genannt ein anderer Name fur das von ihm beherrschte Land war Jetti Schahr Sieben Stadte Land Zu den bedeutenden archaologischen Funden des Tarimbeckens gehoren die sogenannten Tarim Mumien die etwa in die Zeit von 2000 v Chr bis 800 n Chr datieren deren Erscheinungsbild und Grabbeigaben Verbindungen in den westeurasischen Raum wahrscheinlich machen Zu den Volkern mit denen die Mumien in Verbindung gebracht werden gehoren unter anderem die Tocharer die spater zeitweilig in der Region um das Tarimbecken bezeugt sind Ab dem 7 6 Jahrhundert wurde das Steppenvolk der Saken teilweise im Tarimbecken sesshaft Das Becken lag auf der Route der Seidenstrasse die sich hier teilte Die beiden Zweige fuhrten am nordlichen beziehungsweise sudlichen Rand der zentralen aber unzuganglichen Taklamakan Wuste entlang An ihnen entwickelten sich Oasenstadte wie Hotan Khotan Kaschgar und Aksu Weitere Stadte sind Korla Kurla und Aral heute zu Ruinenstadten verfallen sind Shorchuk Niya und Andi er Ab 200 v Chr begann ein Klimawandel Die Flusse wurden wasserreicher und fur die Landwirtschaft verbesserten sich die Voraussetzungen Es kam zu zahlreichen Stadtgrundungen beispielsweise in Loulan Miran Haitou Yingpan Merdek und Qakilik manche Stadt musste aber nach einem erneuten Klimawechsel bis zum 5 Jahrhundert wegen Wassermangels wieder aufgegeben werden nbsp Der Vorstoss der Chinesen ab 640 Mit den vier Garnisonen von Anxi rot und weiteren Stadten schwarz Im 6 Jahrhundert gerieten die Stadte des Tarimbeckens unter die Herrschaft der Hephthaliten um 630 unter die der westlichen Kok Turken ab 635 setzen sich die Tang Chinesen fest 5 Sie errichteten das Generalprotektorat zur Befriedung des Westens und die Vier Garnisonen von Anxi Bereits 670 erreichten die Tibeter das Tarimbecken 6 und gewannen Einfluss am Sudrand sie hatten insbesondere in Kaschgar bis 728 die Oberhoheit Der Einfluss der Chinesen ging in dieser Zeit zuruck aber Hotan blieb mit ihnen verbundet 7 Im Jahr 791 wurden die Chinesen von den Tibetern vollstandig vertrieben Ab 787 gab es zwischen den Tibetern und dem Uigurischen Kaganat zu Auseinandersetzungen um Beiting Hotan und Turpan Die Tibeter konnten Hotan behaupten die Grenze bildete wohl das Gebiet um Turpan In dieser Zeit standen sich die verbundeten Chinesen und Uiguren den ebenfalls verbundeten Tibetern und Karluken gegenuber 8 840 flohen die Uiguren nach der Zerstorung ihres Reiches ins nordlichen Tarim Becken und grundeten Herrschaften wie den Staat der Ganzhou Uiguren der bis 1030 Bestand hatte und das Reich von Kocho 9 das sich im 11 Jahrhundert der vordringenden Karachaniden erwehrte und 1130 unter den Einfluss der vordringenden Kara Kitai geriet 10 Nach der Eroberung durch die Mongolen ab 1218 gehorte das Gebiet zum Mongolenreich und nach der Teilung des Mongolischen Reiches 1294 zum Tschagatai Khanat Das islamische Yarkant Khanat auch Khanat von Yarkand oder Khanat von Kashgar wurde 1514 als Nachfolger Ostlichen Tschagatai Khanats gegrundet und bestand bis 1680 Das Tarimbecken wurde vom 1640 entstandenen Dsungarischen Khanat erobert wahrend dessen Niedergang ab 1745 versuchten die Oasenstadte ihre Unabhangigkeit zu erlangen und verweigerten auch der Qing Dynastie eine Tributzahlung bis sie bis 1758 von den Qing erobert wurden 11 Durch Trockenheit war bereits 1921 der See Lop Nor ausgetrocknet Ab 1949 verstarkten Wasserbauprojekte die Wasserknappheit im Becken was spatestens ab den 1980er Jahren als Umweltkatastrophe wahrgenommen wurde Wirtschaft BearbeitenUngefahr in der Mitte der Taklamakan sind grosse Erdol und Gasvorkommen entdeckt worden Zu ihrer Erschliessung baute man mit Kosten von ca 10 Millionen pro Kilometer eine asphaltierte Strasse welche die Wuste von Bugur Luntai nach Minfeng Niya in Nord Sud Richtung vollstandig durchquert Diese Strasse ist mit beidseitigen Sanddunenbefestigungen versehen und hat einen eigenen Strassenreinigungsservice Oasenwirtschaft besteht im Tarimbecken am Tarim und seinen Zuflussen sowie am Rand des Beckens Siehe auch BearbeitenSven Hedin Chinesisch Schwedische ExpeditionLiteratur BearbeitenJurgen Paul Zentralasien Neue Fischer Weltgeschichte Band 10 S Fischer Frankfurt am Main 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tarimbecken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Destabilisierungs und Konfliktpotential prognostizierter Umweltveranderungen in der Region Zentralasien bis 2020 2050 Memento vom 11 April 2009 im Internet Archive PDF Datei 1 7 MB Marion Linska Andrea Handl Gabriele Rasuly Paleczek Einfuhrung in die Ethnologie Zentralasiens Skriptum Wien 2003 abgerufen am 27 Oktober 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Yaning Chen Kuniyoshi Takeuchi Changchun Xu Yapeng Chen Zongxue Xu Regional climate change and its effects on river runoff in the Tarim Basin China In Hydrological Processes Band 20 Nummer 10 2006 S 2207 2216 PDF 426 KB Memento vom 1 Mai 2016 im Internet Archive Archean crustal evolution of the northern Tarim craton Abgerufen am 4 Dezember 2019 englisch T Late Permian to Triassic intraplate orogeny of the southern Tianshan and adjacent regions Abgerufen am 4 Dezember 2019 englisch The Early Permian Tarim Large Igneous Province Abgerufen am 4 Dezember 2019 englisch Jurgen Paul Zentralasien Neue Fischer Weltgeschichte Band 10 S Fischer Frankfurt am Main 2012 S 74 79 Linska Handl Rasuly Paleczek Einfuhrung in die Ethnologie Zentralasiens S 60 Jurgen Paul Zentralasien 2012 S 138f Jurgen Paul Zentralasien 2012 S 139f Linska Handl Rasuly Paleczek Einfuhrung in die Ethnologie Zentralasiens S 60 Jurgen Paul Zentralasien 2012 S 137 Jurgen Paul Zentralasien 2012 S 260 Normdaten Geografikum GND 4059071 9 lobid OGND AKS VIAF 235913153 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tarimbecken amp oldid 230068149