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Die Schlacht bei Iconium wurde am 18 Mai 1190 wahrend des Dritten Kreuzzuges 1189 1192 zwischen dem deutschen Heer unter Friedrich Barbarossa und den Rum Seldschuken unter Sultan Kilic Arslan II ausgekampft Schlacht bei IconiumTeil von Dritter KreuzzugDatum 18 Mai 1190Ort IconiumAusgang Sieg der KreuzfahrerKonfliktparteienKreuzfahrer Rum SeldschukenBefehlshaberKaiser Friedrich I Barbarossa Herzog Friedrich VI von Schwaben Kilic Arslan II Truppenstarke lt 100 000 ca 65 000Verlusteca 20 000 ca 45 000Schlachten und Belagerungen des Dritten Kreuzzuges1189 1192 Philomelion Iconium Akkon Arsuf Jaffa Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 3 Folgen 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenIconium turkisch Konya ist eine Stadt in Kleinasien 470 km ostlich von Smyrna Zu dieser Zeit war sie Hauptstadt des unabhangigen Sultanats Iconium Auf dem Dritten Kreuzzug hatte Barbarossas Kreuzfahrerheer im Marz 1190 mit byzantinischen Schiffen den Hellespont nach Kleinasien uberquert Seit Ende April bahnte sich das Kreuzzugsheer seinen Weg durch das Gebiet des Sultans von Iconium Die Chronisten des Kreuzzuges beziffern die Truppenstarke des Kreuzfahrerheers auf etwa 100 000 Mann davon hochstens 20 000 Ritter und Rittermassige allerdings ist anzunehmen dass diese Zahl ubertrieben ist Auf ihrem beschwerlichen Weg durch die zentralanatolischen Berge litten die Kreuzfahrer sehr unter der Hitze und der bald einsetzenden Nahrungsmittel und Wasserknappheit Standige Attacken und Hinterhalte seldschukischer Reiter und Bogenschutzen forderten weitere schwere Verluste an Mensch und Tier In der gebirgigen Landschaft zog sich das Kreuzzugsheer stark auseinander und war entsprechend durch schnelle Attacken besonders verwundbar Kilic Arslan II der Sultan der Rum Seldschuken hatte dem Kreuzzugsheer eigentlich freien Durchgang zugesichert und soll ihnen auch zwei Fuhrer zur Verfugung gestellt haben Diese versicherten Barbarossa immer wieder dass diese Uberfalle von unkontrollierbaren Reiterbanden und Raubern verubt wurden Als die Spitze von Barbarossas Heer aber in der Ebene von Philomelion auf ein starkes muslimisches Heer traf wussten die Kreuzfahrer spatestens dann dass sie verraten worden waren In der folgenden Schlacht setzten sich die Kreuzfahrer ein erstes Mal gegen die Seldschuken durch und fugten ihnen schwere Verluste zu Unter grossen Strapazen und Entbehrungen sowie weiterhin standig von den Seldschuken bedrangt zog Barbarossas Heer weiter nach Iconium wo es am 17 Mai 1190 in den Garten des Sultans vor den Toren der Stadt sein Lager aufschlug Die erschopften Kreuzfahrer verfugten zu diesem Zeitpunkt kaum noch uber Reitpferde und Lasttiere diese waren unterwegs entweder bei Uberfallen der Seldschuken getotet oder aus Hunger geschlachtet worden Die Schlacht BearbeitenAm Morgen des 18 Mai 1190 teilte Barbarossa das Heer in zwei Gruppen auf Die eine unter Herzog Friedrich VI von Schwaben dem Sohn Barbarossas sollte die Stadt angreifen wahrend der Kaiser mit der anderen ausserhalb der Stadt zuruckblieb Auf dem Weg zur Stadt traf Herzog Friedrich auf einen deutschen Gesandten Gottfried von Wiesenbach der zuvor mit dem Sultan verhandelt hatte und der berichtete dass sich der alte Sultan mit seiner Armee angesichts des Kreuzfahrerheeres in die Zitadelle der Stadt gefluchtet habe ebenso wie fast alle Einwohner der Stadt samt ihren Schatzen und reichlichen Nahrungsvorraten Herzog Friedrich ersturmte mit seinen Truppen daraufhin im ersten Anlauf ein Stadttor kampfte den seldschukischen Widerstand nieder und drang bis an die Mauern der Zitadelle vor Die muslimischen Bewohner die noch in der Stadt angetroffen wurden wurden getotet Unterdessen war Barbarossa ohne vom Sieg seines Sohnes zu wissen ausserhalb der Stadt von seldschukischen Truppen umzingelt worden Die Situation schien zunachst hoffnungslos Soldaten und Geistliche drangten sich dicht um ihren Kaiser und erwarteten ihr scheinbar sicher bevorstehendes Ende Barbarossa aber wollte sich mit diesem Schicksal nicht abfinden er rief seinen Mannern zu sie mogen auf den Willen Jesu Christi vertrauen und sturmte ihnen unter Einsatz seines Lebens zur Attacke voran Vom Mut ihres Kaisers angespornt konnten die Kreuzfahrer tatsachlich ihre Feinde entscheidend schlagen und sich anschliessend mit den Truppen unter Herzog Friedrich in der Stadt vereinen Nach manchen Angaben verloren die Seldschuken an diesem Tag 40 000 Mann weitere 5 000 erlagen spater ihren Verletzungen Die Verluste der Kreuzfahrer sollen sich auf ca 20 000 Mann belaufen haben Folgen BearbeitenSultan Kilic Arslan II hat sich wahrscheinlich am nachsten Tag ergeben Er musste nun Geiseln zu Verfugung stellen und den Kreuzfahrern im Zuge umfangreicher Marktrechte die Versorgung mit Pferden Lasttieren und Lebensmitteln sicherstellen In Iconium hatten die Kreuzfahrer grosse Mengen Getreide Gold und Silber sowie Purpurstoffe von erheblichem Wert erbeutet Kilic Arslan selbst war fur diesen Verrat nicht verantwortlich Sein altester Sohn Qutd ad Din auch Rutbeddin hatte mit einem Sohn Saladins ein Bundnis gegen die Kreuzfahrer vereinbart Saladin hatte daraufhin die Belagerung der Kreuzfahrer bei Akkon abgebrochen und schickte die Truppen Barbarossa entgegen um das Kreuzfahrerheer zu schlagen solange die Truppen sich noch nicht vereinigt hatten Am 23 Mai wurde vor den Toren Iconiums ein Markt abgehalten auf dem die Kreuzfahrer 6 000 Pferde und Maultiere sowie einen grossen Vorrat an Brot Fleisch Butter und Kase einkauften Am 26 Mai waren die Kreuzfahrer auf dem Weitermarsch und nur die Drohung die gestellten Geiseln zu toten sicherte ihnen freies Geleit bei der weiteren Durchquerung des Sultanats Iconium Am 30 Mai erreichten sie Laranda und setzten den Marsch auf dem benachbarten Gebiet des mit Barbarossa verbundeten armenischen Fursten Leo fort Nachdem das Heer das Taurus Gebirge uberquert hatte ertrank Friedrich Barbarossa am 10 Juni unweit der Stadt Seleucia im Fluss Saleph und ein Grossteil des Heeres kehrte demoralisiert auf dem Seeweg in die Heimat zuruck Nur etwa 2 000 Mann unter Herzog Friedrich von Schwaben setzten den Weg nach Palastina fort Literatur BearbeitenRobert L Wolff Harry W Hazard Hrsg A History of the Crusades The later Crusades 1189 1311 University of Wisconsin Press Madison 1969 S 112 f Georg von Alten Handbuch fur Heer und Flotte Band IX Berlin 1912 Wilhelm von Giesebrecht Allgemeine Deutsche Biographie ADB Duncker amp Humblot Leipzig 1878 Band VII S 433 f Friedrich Wilken Geschichte der Kreuzzuge nach morgenlandischen und abendlandischen Berichten S L Crusius Leipzig 1826 Band 4 S 125 ff Arnold Buhler Der Kreuzzug Friedrich Barbarossas 1187 1190 Bericht eines Augenzeugen Thorbecke Stuttgart 2002 ISBN 3 7995 0612 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Iconium amp oldid 200055489