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Die Schlacht bei Philomelion wurde am 7 Mai 1190 wahrend des Dritten Kreuzzuges 1189 1192 zwischen der Vorhut des deutschen Heeres Friedrichs I genannt Barbarossa und dem Heer der Rum Seldschuken ausgekampft Schlacht bei PhilomelionTeil von Dritter KreuzzugDatum 7 Mai 1190Ort Philomelium Zentralanatolien Ausgang Sieg der KreuzfahrerKonfliktparteienKreuzfahrer Rum SeldschukenBefehlshaberFriedrich VI von Schwaben Berthold von Andechs unbekanntTruppenstarkeunbekannt unbekanntVerlustegering 4 174Schlachten und Belagerungen des Dritten Kreuzzuges1189 1192 Philomelion Iconium Akkon Arsuf Jaffa Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 3 Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAuf dem Dritten Kreuzzug hatte Barbarossas Kreuzfahrerheer im Marz 1190 mit byzantinischen Schiffen bei Gallipoli den Hellespont nach Kleinasien uberquert Am 28 April passierte das Kreuzzugsheer die Stadt Laodicea und betrat das Gebiet des Sultans von Iconium Eigentlich hatte der dortige Sultan Kilic Arslan II dem Kreuzzugsheer schon 1188 freien Durchgang sowie das Recht zugesichert auf turkischen Markten Lebensmittel einzukaufen Unterdessen hatte Kilic Arslan aber die Regierungsgeschafte seinen Sohnen ubertragen und der alteste von ihnen Qutd ad Din auch Rutbeddin hatte sich mit einem Sohn Saladins auf ein Bundnis gegen die Kreuzfahrer verstandigt So kam es in der gebirgigen Gegend laufend zu Attacken und Hinterhalten von kleineren Banden seldschukischer Reiter und Bogenschutzen Zudem forderte die Hitze und bald ein Mangel an Nahrungsmitteln und Wasser viele Opfer bei Mensch und Tier Barbarossa furchtete am Gebirgspass von Myriokephalon in einen Hinterhalt des rum seldschukischen Hauptheeres zu geraten wie es schon den Byzantinern 1176 in der Schlacht von Myriokephalon ergangen war Daher entschied er sich den Pass uber steile Gebirgswege zu umgehen Im Gansemarsch in der gebirgigen Landschaft zog sich das Kreuzzugsheer etliche Kilometer weit auseinander und war entsprechend leicht angreifbar fur schnelle Attacken Der Transport von Material mit Packtieren machte insbesondere Schwierigkeiten Die Spitze des Kreuzfahrerheeres erreichte am 7 Mai 1190 die Ebene von Philomelion turkisch Aksehir latein Philiomelium Als sie dort auf ein geordnetes seldschukisches Heer trafen wussten die Kreuzfahrer mit Sicherheit dass es sich bei den vorangegangenen Uberfallen nicht um herrenlose Rauber gehandelt hatte Ein Grossteil des Kreuzfahrerheeres befand sich noch viele Kilometer weit entfernt so auch Friedrich Barbarossa Die folgende Schlacht wurde daher von dessen Sohn Herzog Friedrich VI von Schwaben sowie Herzog Berthold von Dalmatien und Meranien Markgraf von Istrien befehligt Die Schlacht BearbeitenDas Kreuzfahrerheer war aufgrund des strapaziosen und entbehrungsreichen Marsches vollkommen ermattet und die meisten Pferde waren unterwegs getotet worden Allerdings waren die Wetterverhaltnisse fur die Kreuzfahrer gunstig Denn sie hatten den Wind und damit den Sand im Rucken wahrend die Seldschuken teilweise schwer geblendet waren Die Kreuzfahrer trugen schwere Rustungen und hatten sich in enger Formation aufgestellt Damit zeigten sie sich gegen die seldschukischen Fernkampfer nahezu immun Auch kampften die Kreuzfahrer diszipliniert und liessen sich kaum durch die ublichen Scheinangriffe der Seldschuken aus ihrer dichten Formation herauslocken was sie zu einer leichteren Beute fur die seldschukische leichte Reiterei gemacht hatte Die Seldschuken rannten trotzdem einige Male erfolglos gegen das Kreuzzugsheer an mussten aber ihre ungunstige Lage erkennen und zogen sich schliesslich unter schweren Verlusten vom Schlachtfeld zuruck Ein deutscher Chronist bezifferte die seldschukischen Toten auf 4174 Mann Der byzantinische Chronist Niketas Choniates berichtet dass die Kreuzfahrer anschliessend am selben Tag die Stadt Philomelion besetzten und niederbrannten seine Erwahnung steht allerdings isoliert da weder westliche noch orientalische Autoren ahnliches berichten 1 Vermutlich war die Stadt schon unter Manuel I Komnenos zerstort die christliche Bevolkerung nach Bithynien umgesiedelt worden und die Stadt lag seither in Ruinen Folgen BearbeitenDer Sieg der Kreuzfahrer fugte den Seldschuken die ersten schweren Verluste zu Diese vermieden es nunmehr wieder sich den Kreuzfahrern zum Nahkampf zu stellen und dezimierten das hungernde Kreuzfahrerheer auf seinem Marsch nach Iconium weiterhin mit standigen kleineren Blitzangriffen und Hinterhalten Am 18 Mai erreichten die Kreuzfahrer schliesslich die rum seldschukische Hauptstadt und eroberten sie im Laufe der Schlacht bei Iconium Dieser Sieg brachte ihnen wieder eine ausreichende Nahrungsversorgung sowie freies Geleit ins christliche Kleinarmenien ein Literatur BearbeitenKenneth M Setton Robert L Wolff Harry W Hazard A History of the Crusades The later Crusades 1189 1311 University of Wisconsin Press Madison 1969 S 111 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ekkehard Eickhoff Friedrich Barbarossa im Orient Kreuzzug und Tod Friedrichs I Wasmuth Tubingen 1977 ISBN 3 8030 1716 5 S 119 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Norbert Mersch Tzibritze Zum Austragungsort der Schlacht von Myriokephalon In Herbert Hunger Wolfram Horandner Hrsg BYZANTIOS Festschrift fur Herbert Hunger zum 70 Geburtstag Becvar Wien 1984 ISBN 3 900538 04 2 S 241 246 hier S 246 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Philomelion amp oldid 198744844