www.wikidata.de-de.nina.az
Die Schlacht bei Hattin in manchen Aufzeichnungen auch Hattyn Huttin Hittin oder Hittim genannt am 4 Juli 1187 war die grosste militarische Niederlage der Kreuzfahrer und fuhrte zum Verlust grosser Teile der Kreuzfahrerstaaten einschliesslich des Konigreichs Jerusalem an die Muslime Schlacht bei Hattinauch Schlacht an den Hornern von HattinTeil von Krieg zwischen Kreuzfahrern und AyyubidenSchlacht bei Hattin Darstellung aus dem 15 JahrhundertDatum 4 Juli 1187Ort Horner von Hattin nahe TiberiasAusgang Sieg der AyyubidenKonfliktparteienKonigreich Jerusalem Grafschaft Tripolis Templerorden Johanniterorden AyyubidenBefehlshaberGuido von Lusignan Raimund III von Tripolis Gerard de Ridefort SaladinTruppenstarkeungefahr 22 000 Mann 1 ungefahr 45 000 Mann 2 Verlustevernichtend geschlagen unbekanntKonflikt zwischen Kreuzfahrern und Ayyubiden 1177 1187 Montgisard Jakobsfurt Karak Cresson Hattin Jerusalem Das Schlachtfeld befand sich zwischen Akkon und dem See Genezareth sudlich der doppelten Hugelspitze die Horner von Hattin genannt wurde Der See Genezareth liegt in Sichtweite Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenRainald von Chatillon Herr der Festung Kerak de Moab am sudlichen Jordantal uberfiel wiederholt Karawanen von muslimischen Kaufleuten die im Vertrauen auf den geschlossenen Frieden zwischen Damaskus und Arabien unterwegs waren Rainald legte die Reisenden in Ketten und plunderte die Waren worauf Saladin Rache schwor Nachdem der neue Konig von Jerusalem Guido von Lusignan eine Wiedergutmachung und die Auslieferung Rainalds abgelehnt hatte zog Saladin fast 45 000 Mann 2 davon allein 12 000 Mann der Mamluken Garde 2 am Nordende des Sees Genezareth zusammen und belagerte zunachst die Festung und Stadt Tiberias Die Strasse Darb al Hawarnah die schon die Romer erbaut haben sollen ist die unmittelbare Ost West Verbindung zwischen der Jordanfurt dem See Genezareth und der Mittelmeerkuste Saladin hatte Tiberias am Westufer des Sees am 2 Juli 1187 eingenommen und einige christliche Statten erobert Raimund von Tripolis dessen Ehefrau Eschiva in der Festung von Tiberias eingeschlossen war und Konig Guido von Jerusalem befanden sich mit dem Hauptteil der christlichen Armee in Akkon Die Truppen bestanden vermutlich aus 1 200 Rittern 3 4 000 Turkopolen und anderer leichter Kavallerie sowie 15 000 bis 18 000 Fusstruppen von unterschiedlicher Kampfkraft angefangen bei professionellen Armbrustschutzen bis hin zu unerfahrenen Siedlern und Zivilisten 1 Die Turkopolen waren Soldner und wurden mit dem Geld bezahlt das Konig Heinrich II von England als personliche Busse fur die Ermordung von Thomas Becket bei den Templern im Heiligen Land hinterlegt hatte und das eigentlich zur Verwendung bei einem baldigen Kreuzzug Heinrichs gedacht war Raimund hielt in Akkon eine erste Rede in der er darauf hinwies dass ein Marsch von Akkon zur Entsetzung Tiberias im Hochsommer Selbstmord ware Aufgrund interner Machtkampfe und um dem Verdacht der Feigheit zu entgehen ordnete Konig Guido dennoch den unverzuglichen Marsch gegen Saladin nach Tiberias an Verlauf BearbeitenZunachst sammelte sich das gesamte christliche Heer im sicheren Sepphoris wo es genugend Wasser und Weideland gab Raimund von Tripolis hielt hier eine zweite Rede in der er vom Weitermarsch dringend abriet da die berechtigte Hoffnung bestand dass sich das Heer Saladins wieder auflosen wurde Seinen uberzeugenden Worten stimmten alle Grossen zu und gingen zu Bett Der Grossmeister der Templer Gerard de Ridefort und Rainald von Chatillon besuchten gegen Mitternacht den wankelmutigen Konig und uberzeugten ihn Tiberias in jedem Fall zu entsetzen Am nachsten Morgen dem 3 Juli begann das christliche Heer entgegen allen Beschworungen Raimunds seinen Marsch von Sepphoris in Richtung Tiberias Dem ortskundigen Raimund fiel dabei die Fuhrung der Vorhut zu da es sich um sein Lehensgebiet handelte Der Konig der Lazarusorden und die schwerbewaffneten Reiter bildeten die Mitte und die Templer und Johanniter die Nachhut die durch Balian von Ibelin und Reinhold von Sidon gefuhrt wurde nbsp Schlacht bei Hattin historistisches Gemalde Von Anfang an setzten die leichten wendigen Reiter der Muslime den behabig dahinziehenden Truppenteilen zu indem sie sie mit Pfeilhageln eindeckten und das Weiterkommen verlangsamten Ausserdem liess Saladin samtliche Straucher in der Umgebung abbrennen um die Luft noch stickiger und trockener fur die Christen zu machen Gegen Abend erreichte die Vorhut den nur noch eine Meile vom Seeufer entfernten Ort Maskana Saladin hatte inzwischen seine Truppen von Kefr Sebt herangezogen und versperrte ihnen erfolgreich den Weg Der zogerliche Konig Guido fragte daraufhin Raimund um Rat Dieser schlug vor in das Dorf Hattin zu ziehen was jedoch misslang da die Muslime auch hier erfolgreich mit Truppen den Weg versperrten Die Christen ubernachteten durstig und ohne Aussicht auf Wasser auf dem offenen Feld der Sudspitze der Horner von Hattin 4 Am Morgen des 4 Juli 1187 versuchten die christlichen Truppen einen Ausfall in Richtung des Sees Genezareth Zuerst stellten die Muslime sich nicht zum Kampf sondern gingen langsam zuruck brannten das umgebende Buschwerk nieder und deckten die Christen mit Pfeilen ein Als die Christen erschopft desorientiert und desorganisiert waren blieb Saladin mit seinen geordneten Truppen stehen Das christliche Heer kam aus dem Rauch heraus und wurde von Saladin angegriffen und dezimiert Vor allem der Wassermangel und die ubergrosse Hitze hatten die meisten christlichen Kampfer schon erheblich geschwacht Das Heilige Kreuz auch Wahres Kreuz Christi genannt wurde von den Muslimen erbeutet nachdem der Bischof von Bethlehem dem man es anvertraut hatte getotet worden war Raimund der vom Hauptteil des Heeres abgeschnitten worden war durchbrach schliesslich mit der ihm unterstehenden Vorhut die feindlichen Linien und entkam durch das Wadi al Hammam in Richtung Nordosten Ein Teil der durch Balian von Ibelin und Reinhold von Sidon gefuhrten Nachhut konnte westwarts Richtung Akkon fliehen Der Konig zog sich mit den verbleibenden Truppen auf die Sudspitze der Horner von Hattin zuruck und liess dort sein Zelt errichten Nach mehreren heftigen Angriffs und Entlastungswellen die von den noch diszipliniert kampfenden Ordensrittern gefuhrt wurden fielen gegen Mittag das Zelt und das Banner des Konigs unter dem gemeinsamen Ansturm aller Truppenverbande Saladins Konig Guido selbst und die noch verbliebenen Ritter unter ihnen der Grossmeister der Templer Gerard de Ridefort wurden vollig erschopft gefangen genommen Saladin personlich reichte Konig Guido Wasser als Zeichen dass er ihm kein Leid zufugen wurde Der Konig und Grossmeister Ridefort wurden als Geiseln genommen Rainald von Chatillon liess er enthaupten nach muslimischer Quelle vollzog er dies eigenhandig Auch alle anderen uberlebenden Ordensritter 100 bis 200 Personen wurden gekopft Das Angebot sich durch Konversion zum Islam vor der Enthauptung zu retten wurde lediglich von einer Handvoll Ritter angenommen 5 Nur wenige christliche Ritter hatten sich der Schlacht am Ende durch Flucht entziehen konnen Folgen Bearbeiten nbsp Ort der SchlachtUm Truppenkontingente fur die Schlacht zu stellen waren die Besatzungen der Festungen stark reduziert worden was die folgenden muslimischen Angriffe erleichterte Bis Mitte September nahm Saladin gemass dem Chronisten Baha ad Din 52 Stadte und Festungen ein Jerusalem fiel den Muslimen nach kurzer Belagerung am 2 Oktober 1187 in die Hande Nur wenige Gebiete konnten sich erfolgreich der Belagerung widersetzen darunter die Festung bei Gaza die Festung Tyros die Festung Tripolis die Johanniterburg Krak des Chevaliers die Templerburg Tortosa und die Johanniterburg Margat Die Nachrichten von der vernichtenden Niederlage bei den Hornern von Hattin und vom Verlust Jerusalems fuhrten schliesslich zum Dritten Kreuzzug Dieser konnte zwar die Vernichtung der Kreuzfahrerstaaten vorerst verhindern aber letztlich war diese vernichtende Niederlage der Anfang vom Ende Das Heilige Land unter christlicher Herrschaft geriet in die Defensive und der Niedergang war nicht mehr aufzuhalten Mit dem Verlust der letzten Stadt und Festung Akkon 1291 endete die christliche Kreuzfahrer Staatlichkeit im Vorderen Orient bis auf die Konigreiche Zypern und Kleinarmenien Literatur BearbeitenJohn France Great Battles Hattin Oxford University Press Oxford 2015 ISBN 978 0 19 964695 1 Peter Herde Die Kampfe bei den Hornern von Hittin und der Untergang des Kreuzritterheeres 3 und 4 Juli 1187 Eine historisch topographische Untersuchung In Romische Quartalschrift Bd 61 1966 ISSN 0035 7812 S 1 51 Martin Hoch Hattin Battle of 1187 In Alan V Murray Hrsg The Crusades An Encyclopedia Band 2 ABC CLIO Santa Barbara CA u a 2006 ISBN 1 57607 862 0 S 559 561 Benjamin Z Kedar Hrsg The Horns of Ḥaṭṭin Proceedings of the Conference of the Society for the Study of the Crusades and the Latin East 2 ZDB ID 1163494 7 Yad Izhak Ben Zvi u a Jerusalem u a 1992 ISBN 965 217 085 2 Hans Eberhard Mayer Geschichte der Kreuzzuge Kohlhammer Urban Taschenbucher Bd 86 10 vollig uberarbeitete und erweiterte Auflage Kohlhammer Stuttgart 2005 ISBN 3 17 018679 5 S 165 168 Christopher Tyerman God s war A new history of the crusades Penguin London u a 2007 ISBN 978 0 674 02387 1 S 366 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht bei Hattin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Quellenauszug in engl Ubersetzung zur Schlacht bei Hattin auf fordham edu De Re Militari The Society for Medieval Military History auf deremilitari org englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Vgl David Nicolle Hattin 1187 Saladin s greatest victory Osprey Military Campaign 19 Osprey Publishing London 1993 ISBN 1 85532 284 6 S 61 a b c Vgl David Nicolle Hattin 1187 Saladin s greatest victory Osprey Military Campaign 19 Osprey Publishing London 1993 ISBN 1 85532 284 6 S 58 Vgl David Nicolle Hattin 1187 Saladin s greatest victory Osprey Military Campaign 19 Osprey Publishing London 1993 ISBN 1 85532 284 6 S 59 Ibn al Atir XI 351 355 Thomas Asbridge The Crusades The War for the Holy Land Simon amp Schuster 2012 ISBN 978 1 84983 688 3 google at 32 803611111111 35 444444444444 Koordinaten 32 48 13 N 35 26 40 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Hattin amp oldid 236759045