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Heinrich II englisch Henry II ursprunglich Henri Plantagenet 5 Marz 1133 in Le Mans 6 Juli 1189 in Chinon war Herzog der Normandie und von Aquitanien Graf von Anjou sowie Konig von England 1154 1189 Zeitweise beherrschte er Wales Schottland das ostliche Irland und das westliche Frankreich Er war der erste der angevinischen Konige die auch als das Haus Plantagenet bezeichnet wurden Konig Heinrich II von England aus Matthaeus ParisiensisSeine Beinamen waren Curtmantle Kurzmantel wegen der kurz geschnittenen Umhange die er trug und Fitz Empress Sohn der Kaiserin Als erster britischer Konig nannte er sich King of England Konig von England seine Vorganger trugen den Titel King of the English Konig der Englander Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herzog der Normandie 1 2 Konig von England 1 3 Feldzuge gegen Wales und Irland 1 4 Beziehungen zum romisch deutschen Kaiserreich 1 5 Konflikt mit Thomas Becket 1 6 Kampf um die Nachfolge 2 Nachkommen 3 Rezeption 3 1 Filme 3 2 Bucher 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenHerzog der Normandie Bearbeiten Heinrich II wurde am 5 Marz 1133 als altester Sohn von Matilda Tochter Heinrichs I von England und Witwe des deutschen Kaisers Heinrich V und ihrem zweiten Gemahl Gottfried dem Schonen Graf von Anjou geboren Heinrich wuchs in Anjou auf und besuchte England erstmals 1142 um den Anspruch seiner Mutter auf den englischen Thron zu unterstutzen 1149 wurde er von seinem Grossonkel Konig David von Schottland zum Ritter geschlagen 1150 ubernahm er das Herzogtum Normandie Heinrich II sprach Franzosisch las Latein verstand Provencal und Italienisch war aber des Englischen nicht machtig und verbrachte nur wenig Zeit in England 1 Schon vor seiner Thronbesteigung in England beherrschte er auf dem europaischen Festland die Normandie und Anjou Seine Heirat mit Eleonore von Aquitanien am 18 Mai 1152 brachte weitere Landesherrschaften in seinen Besitz namlich die Region um Tours die Touraine Aquitanien und die Gascogne Somit war er machtiger als sein Lehnsherr fur die kontinentalen Gebiete der Konig von Frankreich mit einem Reich oder besser einem Konglomerat verschiedenartiger Landesherrschaften das sich vom Solway Firth zwischen Irland und Schottland bis zu den Pyrenaen erstreckte dabei auf dem Festland vom Golf von Biskaya im Suden bis uber die Allier und im Norden bis an die Somme Nach seiner Thronbesteigung in England bedeutete diese Struktur unter anderem eine erneute Zusammenfuhrung der normannischen und der britischen Reichsteile des englischen Konigtums 1155 konnte er durch Verhandlungen auch die Bretagne unter seine Kontrolle bringen Man spricht auch vom so genannten Angevinischen Reich Kein englischer Konig vor ihm verfugte uber ein grosseres Territorium Allerdings war auch kein vorheriger Konig starker in Auseinandersetzungen auf dem Kontinent und mit den Adligen im eigenen Herrschaftsgebiet verstrickt Heinrich kampfte gegen den franzosischen Konig Ludwig VII den geschiedenen Ehemann seiner Frau und dessen Verbundete Heinrich stand in lebhafter Korrespondenz mit dem Kaiser von Byzanz Manuel I Komnenos Konig von England Bearbeiten Heinrich wurde in England erst in der Spatphase des Burgerkriegs zwischen seiner Mutter Mathilde und Konig Stephan aktiv Der Burgerkrieg in dem keine von beiden Seiten den Sieg erringen konnte wurde 1153 mit dem Vertrag von Wallingford beendet Stephan adoptierte damit Heinrich II und setzte ihn zum Nachfolger ein Stephan regierte noch bis 1154 Anlasslich der Geburt seines ersten Sohnes Wilhelm kehrte Heinrich 1152 zu seiner Frau zuruck Nach dem Tod Stephans wurden Heinrich II und Eleonore am 19 Dezember 1154 in Westminster gekront Er konnte die Herrschaft ohne grossen Widerstand antreten da viele eine Furcht vor ihm hegten 2 Sofort versuchte Heinrich die Auseinandersetzungen zu entscharfen in die er auf dem Kontinent verwickelt war Er schloss in Rouen Frieden mit Ludwig VII und erkannte ihn als seinen Lehnsherren an Heinrichs zweitaltester Sohn Heinrich der Jungere wurde mit Margarete der Tochter Ludwigs verlobt An der Loire ging derweil der Krieg zwischen Heinrich und seinem Bruder Gottfried um die Herrschaft uber Anjou weiter Nach dem Sieg Heinrichs wurde Gottfried mit der Grafschaft Nantes abgefunden Ein wichtiger Abschnitt der Expansion nach Suden in Richtung Toulouse war 1159 die Belagerung von Nantes die neue Kampfe mit Ludwig VII zur Folge hatte Erst 1173 wurde der Graf von Toulouse Heinrichs Lehnsmann In England betrieb Heinrich zunachst Konsolidierungspolitik Wahrend der Herrschaft Stephans war die Vormachtstellung der Barone so stark geworden dass der Monarch das Land kaum noch kontrollierte Heinrich sah es als vordringlichste Aufgabe an diese Macht wieder in seine Hande zuruckzugewinnen Festungen die ohne die Erlaubnis in der Regierungszeit Stephans gebaut worden waren wurden geschleift Heinrich II baute mehrere Pfalzen in seinem Konigreich und ubertrug seinem Hofmeister die Befugnis zivile Streitigkeiten im Namen der Krone zu regeln Er erhohte die Zahl der koniglichen Reisegerichte oder Bancs du Roi deren Befugnisse er ausweitete 3 Er selbst fuhrte die Herrschaft in seinem weitlaufigen Reich als klassischer Reisekonig vergleichbar mit den deutschen Herrschern Unter seiner Herrschaft wurde das erste Rechtsbuch geschrieben das eine Grundlage fur das heute im angelsachsischen Rechtskreis stark verbreitete Common Law darstellt Mit den Assisen von Clarendon 1166 wurde unter anderem das Geschworenengericht zur Regel Beginnend mit dem Zeitpunkt der Eroberung der Britischen Insel durch die Normannen waren die angelsachsischen Prozesse mit einer Jury durch Gottesurteile und Recht durch Gefecht der Wette auf den Kampf dessen Anwendung in England erst 1819 abgeschafft wurde ersetzt worden Diese Entscheidung die Geschworenengerichte erneut einzufuhren war einer der wichtigsten Beitrage Heinrichs II zur Rechtsgeschichte Englands Auf Basis der Assise von Clarendon erliess er eine Polizeiverordnung gegen Rauber 4 Das Ruckgrat der englischen Finanzverwaltung die der Adelsschicht angehorigen Feudalsheriffs ersetzte Heinrich II durch gelehrige und gut uberwachte Beamte der Mittelklasse und verstarkte die von seinem Schatzmeister Richard fitz Nigel im Dialogue de l Exchequier am Ende der Regierungszeit beschriebene Steuerkontrolle Der Heeresdienst der Adeligen wurde durch hohere Abgaben insbesondere auf die Dienstmannenlehen abgelost 5 Bei Heinrichs Tod 1189 war das ausgedehnte und ausserlich so machtige Reich durch die Militar und Verwaltungsausgaben finanziell so erschopft dass es sich nur durch Sondersteuern fortsetzen liess Verlasslichen Schatzungen zufolge verfugte er uber weniger Geld als sein franzosischer Rivale Ludwig VII der uber ein weitaus bescheideneres Territorium herrschte 6 1181 wurde das Fyrd Heer ein ausgehobenes Nationalheer restrukturiert und damit die feudale Wehrordnung verandert Mit der Waldordnung von 1184 wurde das exklusive Jagdrecht des Monarchen in ausgedehnten Gebieten welche Walder Wiesen Heiden aber auch Acker und Dorfer umfassten prazisiert und die Rechte der Barone erheblich eingeschrankt 7 Feldzuge gegen Wales und Irland Bearbeiten In Wales hatten die walisischen Fursten durch einen Aufstand nach dem Tod von Heinrich I und wahrend des Burgerkriegs zahlreiche von den Normannen eroberte Gebiete zuruckerobern konnen Heinrich versuchte ab 1157 durch mehrere Feldzuge die verlorenen Gebiete zuruckzuerobern sowie die englische Oberherrschaft uber die walisischen Furstentumer wiederherzustellen Hauptartikel Feldzuge von Konig Heinrich II gegen Wales Durch einen zwar verlustreichen doch erfolgreichen Feldzug nach Nordwales zwang er 1157 Owain Gwynedd den Fursten von Gwynedd sowie Rhys ap Gruffydd den Fursten von Deheubarth zur Unterwerfung Im Sommer 1158 zwang er durch einen weiteren Vorstoss Rhys ap Gruffydd erneut zum Frieden ehe er wieder nach Frankreich zuruckkehrte Dennoch kam es in Wales weiterhin zu Kampfen zwischen Anglonormannen und Walisern Nach seiner Ruckkehr nach England fuhrte Heinrich deshalb 1163 erneut ein Heer nach Deheubarth und zwang Rhys ap Gruffydd Owain Gwynedd und andere walisische Fursten am 1 Juli 1163 zur Huldigung in Worcester Nachdem auch dieser Frieden bereits im Folgejahr gebrochen wurde plante Heinrich fur 1165 einen neuen Feldzug gegen die verbundeten walisischen Fursten Trotz sorgfaltiger Vorbereitung scheiterte dieser Feldzug im sommerlichen Dauerregen im walisischen Bergland Heinrichs Heer musste sich unter hohen Verlusten nach England zuruckziehen Der Konig liess seine walisischen Geiseln blenden und schickte sie zu den walisischen Fursten zuruck ehe er wieder nach Frankreich reiste Nach dem Scheitern des letzten Feldzugs Heinrichs eroberten die walisischen Fursten weite Teile der durch die vorangegangenen Feldzuge verlorenen Gebiete zuruck Dadurch wurde ein Teil der anglonormannischen Adligen von Wales veranlasst ein Angebot des irischen Konigs Dermot MacMurrough ihn bei seinen Kampfen gegen seine irischen Gegner zu unterstutzen anzunehmen In diesem Kampfen konnte ein Heer unter Fuhrung von Richard Strongbow ab 1169 Teile von Ostirland erobern Zur Demonstration seiner Autoritat uber Strongbow und seine Unterstutzer unternahm Heinrich 1171 selbst einen Feldzug nach Irland Er fuhrte dazu sein Heer durch Sudwales wo er sich mit Rhys ap Gruffydd der nach dem Tod von Owain Gwynedd der machtigste walisische Furst geworden war traf Mit dem walisischen Fursten schloss er eine Ubereinkunft in dem er dessen Herrschaft uber weite Teile von Sudwestwales anerkannte und ihn zum koniglichen Justiziar fur Sudwales ernannte Fortan duldete der Konig keine weiteren Eroberungen durch die anglonormannischen Marcher Lords im Gegenzug hielt Rhys ap Gruffydd die Waliser von weiteren Angriffen auf anglonormannische Gebiete ab Dieser Frieden in Wales hatte trotz einiger Zwischenfalle bis zum Tod von Heinrich Bestand In Irland angekommen konnte Heinrich rasch seine Oberherrschaft uber die anglonormannischen Adligen wiederherstellen Er ernannte Hugh de Lacy zum koniglichen Justiciar und festigte so den Beginn der englischen Eroberung Irlands 1177 ernannte er seinen jungsten Sohn Johann zum Lord of Ireland Beziehungen zum romisch deutschen Kaiserreich Bearbeiten 1157 entsandte Kaiser Friedrich Barbarossa Legaten nach England um Heinrich II ein Freundschaftsbundnis anzubieten Als Antwort schickte der englische Monarch Gesandte im Herbst des gleichen Jahres zum Reichstag in Wurzburg die neben einem hochst prunkvollen Zelt als Gastgeschenk ein in devotem Ton verfasstes Antwortschreiben mitbrachten in dem in diplomatisch geschickter Weise die grundsatzliche Bereitschaft zur Fortsetzung einvernehmlicher Beziehungen bekundet aber auf das vom Kaiser vorgeschlagene Freundschaftsbundnis nicht naher eingegangen wurde 8 Zu Beginn des Schismas hatte Heinrich in den Jahren 1159 1160 anders als der englische Klerus eher halbherzig auf der Seite Papst Alexanders III gestanden Heinrich verstand es seinen Kontakt zum Stauferkaiser nicht abreissen zu lassen Als sich jedoch sein personlicher Konflikt mit seinem bisherigen Kanzler und aktuellen Erzbischof von Canterbury Thomas Becket entwickelte wuchs sein Abstand zum Papst Bei Aufenthalten am englischen Hof in Rouen 1161 und im Fruhjahr 1165 gelang es dem deutschen Kanzler Rainald von Dassel das prinzipielle Einvernehmen durch ein doppeltes Ehebundnis zu besiegeln Die beiden Tochter des englischen Herrschers Eleonore und Mathilde sollten mit dem im Juli 1164 geborenen Sohn des deutschen Kaisers Friedrich und mit dem nach der Annullierung der Ehe mit Clementia von Zahringen wieder ledigen Heinrich dem Lowen verheiratet werden Die Ehe des Welfenherzogs wurde am 1 Februar 1168 in Minden geschlossen wegen des fruhen Todes des Staufersohns 1169 kam die andere nicht zustande 9 Im September 1168 traf eine Delegation bestehend aus Heinrich dem Lowen und seiner Gemahlin Mathilde dem fruheren Reichskanzler und aktuellen Kolner Erzbischof Philipp I von Heinsberg und dem aktuellen Kanzler und spateren Mainzer Erzbischof Christian von Buch am englischen Hof in Rouen ein die gegen eine Vereidigung des englischen Episkopats gegen Papst Alexander III auf dessen Gegenspieler Paschalis III dem englischen Konig Waffenhilfe gegen seinen franzosischen Rivalen anbot Wegen des hartnackigen Widerstands des englischen Klerus scheiterten diese Verhandlungen jedoch 10 Nachdem Heinrich der Lowe dem deutschen Kaiser 1174 und 1176 die geforderte militarische Hilfe auf dessen Italienfeldzugen verweigert hatte wurde Heinrich dreimal vergeblich vor das Hofgericht zitiert geachtet und zuletzt die Lehen uber die Herzogtumer Sachsen und Bayern vom Kaiser Heinrich entzogen und neu vergeben Der lange Zeit so machtige Welfenherzog Heinrich unterwarf sich zwar im November 1181 dem Kaiser musste jedoch bis 1185 ins Exil Der englische Konig Heinrich gewahrte seinem Schwiegersohn Heinrich dem Lowen und seiner Tochter Mathilde Aufenthalt in England 11 Konflikt mit Thomas Becket Bearbeiten nbsp Heinrich II von England und Thomas Becket nbsp Die Ermordung des Erzbischofs Thomas Becket Darstellung aus dem Luttrell Psalter um 1345Durch die Entwicklungen im Rechtssystem wurde die Macht der Kirchengerichte beschnitten Die Kirche bekampfte diesen Vorgang sowie daruber hinausgehende Versuche des Konigs Kontrolle uber Geistliche auszuuben Der wichtigste Vertreter der Kirche war Thomas Becket der Erzbischof von Canterbury Becket wurde auf Empfehlung von Theobald von Canterbury hin Berater und Lordkanzler von Heinrich Heinrich hatte Becket 1162 zum Erzbischof ernannt um Konflikte zu verhindern Bereits vorher hatten Becket und Heinrich unterschiedliche Meinungen in Bezug auf die Kirche und deren Rechte gehabt Heinrich versuchte Becket und seine Gefolgsleute unter Kontrolle zu bekommen indem er sie per Eid dazu zwang sich den Sitten des Reiches zu unterwerfen Es war und blieb umstritten was diese Sitten sein sollten und die Kirche verweigerte eine Unterwerfung unter den Konig Nach dem Hoftag von Clarendon im Januar 1164 verliess Becket England um sich der Unterstutzung von Papst Alexander III und des Konigs von Frankreich zu versichern Nach Beilegung der Zwistigkeiten zwischen Heinrich und Becket kehrte Becket nach England zuruck Doch uber die Kronung von Heinrichs Sohn kam es erneut zum Zerwurfnis da die Zeremonie von den Bischofen von London York und Salisbury durchgefuhrt wurde nicht wie erforderlich vom Erzbischof von Canterbury also Becket selbst Becket exkommunizierte daraufhin die drei Bischofe Der zu dieser Zeit schwer erkrankte Konig soll auf dem Krankenbett ausgerufen haben Will no one rid me of this turbulent priest dt Wird mich niemand von diesem aufruhrerischen Priester befreien Dies ist die gelaufige mundlich kolportierte Version Das Originalzitat welches sich in den Aufzeichnungen des Chronisten Edward Grim findet lautet What miserable drones and traitors have I nourished and brought up in my household who let their lord be treated with such shameful contempt by a low born cleric dt Was fur elende Drohnen und Verrater habe ich in meinem Haushalt durchgefuttert die ihren Herren von einem dahergelaufenen Priester mit solch beschamender Verachtung behandeln lassen Vier von Heinrichs Rittern interpretierten die Worte des Konigs als eine Aufforderung Becket zu toten und zogen nach England wo sie Becket am 29 Dezember 1170 ermordeten Der Chronist Edward Grim war Augenzeuge des Mordes und veranlasste in der Folge eine genaue Untersuchung der Umstande 12 Unabhangig von der tatsachlichen Schuld des Konigs war sein Ansehen im gesamten Reich danach massiv beschadigt Auf Betreiben von Papst Alexander III musste Heinrich die Constitutions of Clarendon wieder aufheben und sich am 12 Juni 1174 in der Kathedrale zu Canterbury einer demutigenden Geisselung auch wenn diese nur symbolisch mit leichten Schlagen angedeutet wurde unterziehen sowie anschliessend eine ganze Nacht am Grab von Thomas Becket auf den Knien liegend beten Als Suhnegabe grundete und dotierte er in einer vorhandenen Anlage das Augustiner Chorherren Stift Waltham Abbey und liess eine neue gross angelegte Abteikirche errichten Thomas Becket wurde wenige Jahre nach seinem Tod am 21 Februar 1173 heiliggesprochen Festtag 29 Dezember Dies geschah insbesondere auf die Intervention der Herzogin Mathilde der Ehefrau Heinrichs des Lowen Herzog von Sachsen und Bayern beim Papst Mathilde war eine Tochter Heinrichs II und mit Thomas Becket verband sie eine personliche Freundschaft Kampf um die Nachfolge Bearbeiten Ein weiterer Konfliktherd ergab sich als Heinrich in den 1160er Jahren daranging sein ausgedehntes Reich unter seinen Sohnen aufzuteilen Der alteste uberlebende Sohn Heinrich der Jungere sollte das englisch normannische Reich sowie Anjou erhalten Richard Lowenherz Aquitanien und Gottfried die Bretagne Fur Johann Ohneland den Jungsten blieben Savoyen durch Heirat die Grafschaft Mortain und die eroberten irischen Gebiete Heinrich der Jungere wurde zum Konig gekront aber er regierte niemals das englische Festland da er vor seinem Vater starb Diese Aufteilung umfasste zunachst allerdings nur die Titel Heinrich II war darauf bedacht die Macht in allen Teilgebieten bis zu seinem Tod in der eigenen Hand zu behalten Dieses Vorgehen fuhrte 1173 zur Rebellion seiner Sohne die durch ihre Mutter Eleonore unterstutzt wurde Ihr Ziel war es die ihnen zugedachten Territorien sofort in Besitz zu nehmen Hilfe erhofften sie sich beim franzosischen Konig einflussreichen franzosischen Fursten sowie bei Wilhelm dem Lowen Konig von Schottland Als letzterer 1174 in Gefangenschaft geriet brach der Aufstand zusammen Im Vertrag von Falaise musste der schottische Konig die englische Oberherrschaft anerkennen Heinrich II nahm seine Sohne schnell wieder in seine Gunst auf liess aber Eleonore in Haft setzen Gleichzeitig bemuhte er sich um die Scheidung und erkannte Rosamund Clifford als Matresse an mit der er seit 1165 wahrend eines seiner Feldzuge nach Wales bis zu ihrem Tod 1176 eine Beziehung hatte Spater wurde ihm eine Beziehung zu Alix der Tochter Konig Ludwigs VII nachgesagt die bereits mit Heinrichs eigenem Sohn Richard verlobt war Diese Geruchte wurden von Richard dann nach dem Tod seines Vaters vorgebracht um die Verlobung zu losen nbsp Grabstatte von Heinrich und Eleonora in FontevraultDer Friede mit den Sohnen wahrte nicht lange Bald befanden sie sich wieder in Rebellion Dem Tod von Heinrich dem Jungeren 1183 wahrend eines Feldzugs gegen seinen Vater im Limousin folgte der Tod Gottfrieds Der Herzog der Bretagne wurde 1186 von einem Pferd niedergetrampelt Richard seit dem Tod Heinrichs des Jungeren Erster in der Thronfolge griff schliesslich mit der Hilfe von Philipp II von Frankreich und in Absprache mit seinem Bruder Johann den Vater 1189 an und besiegte ihn Heinrich zu diesem Zeitpunkt bereits schwer erkrankt musste Richard am 4 Juli 1189 im Abkommen von Azay le Rideau als alleinigen Erben anerkennen Zwei Tage spater starb er auf der Burg Chinon und wurde spater im Kloster Fontevrault in der Nahe von Chinon und Saumur in der Region Anjou beigesetzt Richard wurde zum Konig von England gekront Wahrend Richard sich auf dem Dritten Kreuzzug und anschliessend in Gefangenschaft befand versuchte Johann sich des Throns zu bemachtigen Nach Richards Tod 1199 folgte er ihm nach Die Anspruche der Kinder von Johanns alterem Bruder Gottfried Arthur Herzog der Bretagne und Eleanor wurden nicht berucksichtigt Nachkommen BearbeitenHeinrich II und seine Frau Eleonore von Aquitanien hatten funf Sohne und drei Tochter Wilhelm 17 August 1153 Juni 1156 Herzog der Normandie und Graf von Poitiers Heinrich der Jungere 1155 1183 Mitkonig von England Mathilde 1156 1189 Heinrich der Lowe Richard I 8 September 1157 6 April 1199 Konig von England Herzog von Aquitanien Gottfried 23 September 1158 19 August 1186 Herzog der Bretagne Eleonore 1162 1214 Alfons VIII Konig von Kastilien Johanna 10 Oktober 1164 24 September 1199 am 13 Februar 1177 Wilhelm II von Sizilien im Oktober 1196 Raimond VI Graf von Toulouse Johann Ohneland 24 Dezember 1167 19 Oktober 1216 Konig von EnglandHeinrich II soll etwa zehn weitere nichteheliche Kinder mit wenigstens vier anderen Frauen gehabt haben Eleonore sorgte dafur dass die meisten dieser Kinder am Hofe aufgezogen wurden Einige dieser nichtehelichen Kinder verblieben am Hofe die zwei bekanntesten waren Geoffrey Erzbischof von York um 1152 12 Dezember 1212 William Longespee 3 Earl of Salisbury um 1175 80 1226 Rezeption BearbeitenFilme Bearbeiten Das Filmdrama Der Lowe im Winter mit Peter O Toole und Katharine Hepburn befasst sich mit den verraterischen Machenschaften um die Herrschaft des Thrones von England Ein Remake mit Patrick Stewart und Glenn Close erschien 2003 Heinrich II und seine Sohne Richard Lowenherz und Johann Ohneland waren ein Thema der BBC Serie The Devil s Crown Die Krone des Teufels Aus dem Jahr 1964 stammt der Film Becket von Peter Glenville der den Konflikt Heinrichs mit Thomas Becket thematisiert Altere Verfilmungen des Becket Stoffes gab es schon 1910 und 1923 T S Eliots Versdrama Murder in the Cathedral das den Konflikt zwischen Heinrich II und Thomas Becket behandelt wurde 1951 verfilmt Die historische Verfilmung Heinrich II Aufstand gegen den Konig von Stefano Milla aus dem Jahre 2015 thematisiert den Konflikt Heinrichs mit seiner Ehefrau Eleonore und seinen Sohnen im Jahre 1173 Bucher Bearbeiten 1978 erschien ein Buch von Richard Barber mit dem gleichen Namen wie die BBC Serie Im Buch Die Saulen der Erde bettet Ken Follett die Geschichte der Stadt Kingsbridge in den historischen Hintergrund des Burgerkriegs zwischen Stephan und Mathilda und der spateren Machtubernahme Heinrichs Der Roman beschreibt auch die Ermordung Beckets und die anschliessende Geisselung des Konigs zur Busse Conrad Ferdinand Meyers Novelle Der Heilige behandelt gleichfalls die Auseinandersetzung zwischen Heinrich II und Thomas Becket Im historischen Roman Hiobs Bruder von Rebecca Gable wird in einer Nebenhandlung dargestellt wie Heinrich II politisch und militarisch die englische Krone erlangt Sharon Penman schrieb mehrere Romane uber Heinrich II und seine Sohne u a Time and Chance Devil s Brood und Lionheart Ariana Franklin verwendet Henry Plantagenet als eine der Hauptfiguren in ihrer Romanreihe mit der Totenleserin Die Totenleserin Die Teufelshaube Der Konig und die Totenleserin und Der Fluch der Totenleserin 1995 erschien Die Konigin und die Hure von Ellen Jones Dort wurde die Ehe zwischen Heinrich und Eleonore sowie die Beziehung zu einer seiner Matressen ausfuhrlich beschrieben Literatur BearbeitenMartin Aurell La cour Plantagenet 1154 1204 Actes du Colloque tenu a Thouars du 30 avril au 2 mai 1000 Civilisation Medievale Band 8 Universite de Poitiers Centre national de la recherche scientifique Centre d etudes superieures de civilisation medievale Poitiers 2000 ISBN 2 9514506 1 3 John Gillingham The Angevin Empire Arnold London 1984 ISBN 0 7131 6249 X Foundations of medieval history Christopher Harper Bill Nicholas Vincent Hrsg Henry II New interpretations Boydell amp Brewer Suffolk 2007 ISBN 978 1 84615 553 6 Thomas Keelin Keefe Feudal Assessments and the Political Community under Henry II and his Sons Publications of the UCLA Center for Medieval and Renaissance Studies Band 19 University of California Press Berkeley CA u a 1983 ISBN 0 520 04582 3 Wilfred L Warren Henry II Eyre Methuen London 1973 ISBN 0 413 25580 8 Ronny Baier Heinrich II In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 26 Bautz Nordhausen 2006 ISBN 3 88309 354 8 Sp 656 686 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich II England Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Heinrich II im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Jacques Le Goff Hrsg Das Hochmittelalter Fischer Weltgeschichte Band 11 Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 60011 1 S 118 James Hawes Die kurzeste Geschichte Englands Hrsg James Hawes ullstein 2021 ISBN 978 3 548 06504 5 Sp 26 28 S 79 englisch The Shortest History of England 2020 Ubersetzt von Stephan Pauli Obwohl Heinrich ausser Landes war war er so gefurchtet dass er die Nachfolge ohne Widerstande antreten konnte Jacques Le Goff Hrsg Das Hochmittelalter Fischer Weltgeschichte Band 11 Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 60011 1 S 117 Jacques Le Goff Hrsg Das Hochmittelalter Fischer Weltgeschichte Band 11 Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 60011 1 S 117 Jacques Le Goff Hrsg Das Hochmittelalter Fischer Weltgeschichte Band 11 Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 60011 1 S 117 Jacques Le Goff Hrsg Das Hochmittelalter Fischer Weltgeschichte Band 11 Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 60011 1 S 118 f Jacques Le Goff Hrsg Das Hochmittelalter Fischer Weltgeschichte Band 11 Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 60011 1 S 117 Ferdinand Opll Friedrich Barbarossa Primus Verlag Darmstadt 2009 ISBN 978 3 89678 665 4 S 57 285 Ferdinand 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