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Raimund VI von Toulouse franzosisch Raymond de Toulouse okzitanisch Ramon de Tolosa 27 Oktober 1156 2 August 1222 in Toulouse war von 1194 bis zu seinem Tod Graf von Toulouse und Markgraf der Provence aus dem Geschlecht der Raimundiner Haus Toulouse Er war einer der Protagonisten in der Zeit des Albigenserkreuzzuges von dessen Anfuhrern er als wichtigster Schutzherr der Glaubensbewegung der Katharer und deshalb als ihr Hauptfeind wahrgenommen wurde Siegel des Grafen Raimund VI von Toulouse aus dem Jahr 1204 Centre Historique des Archives Nationales Paris XIR 221340Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Graf von Toulouse 2 1 Erbantritt 2 2 Verhaltnis zur katholischen und katharischen Kirche 2 3 Konfrontation mit Innozenz III 3 Kreuzzug gegen die Albigenser 3 1 Unterwerfung 3 2 Widerstand 3 3 Niederlage bei Muret 3 4 Enteignung 3 5 Ruckeroberung 3 6 Letzte Jahre 4 Tod 5 Urteil 6 Rezeption 7 Familiares 7 1 Vorfahren 7 2 Ehen und Nachkommen 8 Literatur 9 Quellen 10 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenRaimund VI war der alteste Sohn des Grafen Raimund V von Toulouse und dessen Ehefrau Konstanze von Frankreich uber die er ein Enkel des franzosischen Konigs Ludwig VI des Dicken war Er war damit der erste Toulousanergraf der uber unmittelbare verwandtschaftliche Verbindungen zum franzosischen Konigshaus verfugte aus denen er allerdings nie einen politischen Nutzen hat ziehen konnen Er hatte zwei jungere Bruder Alberic und Balduin von denen letzterer von ihm entfremdet in Nordfrankreich aufgewachsen war 1 Raimund war 38 Jahre alt als er 1194 die Nachfolge seines Vaters in dem ausgedehnten Landerkomplex antrat der grob umschrieben das Gebiet der heutigen Verwaltungsregionen Okzitanien ausmachte und der im hohen Mittelalter die Kernregion der okzitanischen Sprach und Kulturlandschaft ausmachte Neben der eigentlichen Grafschaft Toulouse die das Umland der Stadt Toulouse Toulousain beschrieb war er auch der Lehnsherr des Albigeois Rouergue Rodez Vivarais Valentinois und Diois der Vizegrafschaften von Nimes und Agde Im Suden standen die Grafen von Foix und Comminges in Vasallitat zu ihm ebenso wie die Vizegrafen von Narbonne Um seinen Herrschaftsanspruch uber die Landereien des heute sudlichen Languedoc Roussillon Beziers Carcassonne Razes zu unterstreichen fuhrte er den Titel eines Herzogs von Narbonne wenngleich dieser Titel faktisch nur die weltliche Herrschaft uber die Vizegrafschaft Narbonne beinhaltete da der grosse Rest des beanspruchten Landes von den Trencavel beherrscht wurde und diese wiederum der Krone Aragons dafur lehnspflichtig waren Nach Westen hin reichte sein Einfluss bis an die dem Haus Plantagenet Angevinisches Reich unterstehende Gascogne Formell war das Haus Toulouse fur all diese Landereien ein Vasall der Konige von Frankreich doch da deren Macht seit Generationen nicht uber die Loire hinaus in den Suden zur Geltung gebracht werden konnte waren die Herren des Languedoc de facto unabhangig und die Grafen von Toulouse als die machtigsten seine ungekronten Konige 2 Im Osten uber die Rhone hinaus gehorte weiterhin die Markgrafschaft Provence die das Land zwischen Drome und Durance umfasste zu ihrem Besitz den sie als Lehen der romisch deutschen Kaiser hielten Die grossten Konkurrenten der Toulousaner um die Macht im Languedoc stellten die Konige von Aragon dar die in ihrem Konigreich die Zusammenfassung allen Landes von Katalonien bis in die Provence anstrebten Uber Raimunds Biografie vor seinem Erbantritt ist bis auf sein polygam anmutendes Verhaltnis zu Frauen wenig bekannt In jungen Jahren wurde er mit Dulcia II verlobt der Erbin der Grafschaft Provence die der Markgrafschaft Provence benachbart war und die im Erbfall die Macht des Hauses Toulouse im Niederburgundischen betrachtlich erweitert hatte Allerdings war Dulcia im Jahr 1172 noch vor der Eheschliessung gestorben und Konig Alfons II von Aragon bemachtigte sich der Grafschaft Provence Darauf heiratete Raimund die Erbin der Grafschaft Melgueil Ermessende Pelet die 1176 starb und ihm ihr Erbe uberliess Als zweite Ehefrau nahm er schliesslich Beatrix von Beziers die Schwester von Roger II Trencavel wodurch die Beziehungen des Hauses Toulouse zu deren Familie weiter verbessert werden sollten nachdem man sich in den Generationen zuvor haufig als Feinde gegenubergestanden hat Als aber 1193 die englische Konigin Berengaria auf dem Ruckweg vom dritten Kreuzzug nach Poitiers durch Toulouse zog verliebte sich Raimund in Bourgogne von Lusignan die sich im Gefolge der Konigin befand und die eine Tochter Konig Amalrichs I von Zypern war Um sie heiraten zu konnen verstiess er Beatrix die er eigens dafur in die Fange der Katharer getrieben habe Raimunds Ehemoral die mit den Moralvorstellungen der katholischen Kirche kaum zu vereinbaren war setzte sich auch in seiner spateren Biographie fort und war fur seine spateren Gegner im Albigenserkreuzzug ein Symptom des verderbenden Einflusses der katharischen Haresie der er sich bereitwillig hingegeben habe Neben seinen Ehefrauen unterhielt Raimund auch eine fur mittelalterliche Verhaltnisse ungewohnlich offene Matressenwirtschaft aus der einige uneheliche Kinder hervorgingen Graf von Toulouse BearbeitenErbantritt Bearbeiten Das erste Anliegen Raimunds nach seinem Erbantritt war die Regelung seiner Verhaltnisse gegenuber seinen beiden machtigen Nachbarn im Norden dem Plantagenet Richard Lowenherz und dem Kapetingerkonig Philipp II August seinem Cousin Sein Vater hatte ersterem gegenuber 1173 noch die Huldigung fur Toulouse als Lehen fur das Herzogtum Aquitanien leisten mussen um den generationenlangen Erbstreit beider Hauser uber die Besitzrechte auf Toulouse zu beenden Die aquitanische Vasallitat blieb jedoch nur Episode die bald wieder aufgekundigt wurde was allerdings Toulouse den Besitz des Quercy kostete das 1188 von Richard Lowenherz besetzt wurde Im Jahr 1194 aber war die Position der Plantagenet in Frankreich ernsthaft bedroht was Raimund umgehend zu einer Reise in den Norden und einem personlichen Treffen mit Philipp II August nutzte Im Februar 1195 huldigte er diesem in Bourges als seinem Lehnsherrn ein Rechtsanspruch an dem die Kapetinger seit jeher als Nachfolger der Karolinger festgehalten hatten Als Entgegenkommen des Konigs erhielt Raimund die Verfugungsrechte uber die Einkunfte der koniglichen Abtei von Figeac ubertragen 3 nbsp Besitzungen der Grafen von Toulouse grun und ihrer Vasallen hellgrun im 12 Jahrhundert Besitzungen der Krone von Aragon gelb und ihre Vasallen braun Eine einseitige Bindung an den Konig war von Raimund allerdings nicht beabsichtigt vor allem nachdem die Plantagenetherrschaft nach der Ruckkehr des Richard Lowenherz aus der deutschen Gefangenschaft wieder zu erstarken schien Bevor es zu einer direkten Konfrontation mit diesem kam war Raimund um einen Ausgleich bemuht wobei ihm die geostrategische Zwangslage des Plantagenet zugutekam der sich im Kampf gegen Philipp II August keine zweite Front leisten konnte Im Oktober 1196 konnte schliesslich in Rouen ein diplomatisches Einvernehmen zum vertraglichen Abschluss gebracht werden das mit einer Ehe Raimunds mit Johanna besiegelt wurde der Schwester Richard Lowenherz fur die er ubrigens Bourgogne von Lusignan verstiess 4 Richard verzichtete dazu auf alle Erb und Lehnsrechte seines Hauses auf Toulouse erstattete das Quercy zuruck und stattete seine Schwester mit dem Agenais als Mitgift aus das allerdings ein Lehen Aquitaniens bleiben sollte Im Gegenzug erklarte sich Raimund zur Stellung von 500 Rittern fur einen Monat im Jahr fur den Kriegsdienst fur seinen Schwager in der Gascogne bereit die allerdings nie zum Einsatz kamen Nach der Klarung der Verhaltnisse im Norden ging Raimund die zu seinem machtigen und weitaus gefahrlicheren Nachbarn dem Konigreich Aragon im Suden an Anders als zu den Kapetingern und Plantagenets hatte Toulouse im 12 Jahrhundert der Krone Aragons als unmittelbarer geostrategischer Rivale um die Herrschaft uber das Languedoc entgegengestanden da beide die Bildung eines zusammenhangenden Herrschaftsraums anstrebten der von den Pyrenaen bis in die Provence reichen sollte Von Aragon wurde Toulouse dabei in die geographische Zange genommen von der Grafschaft Barcelona dem heutigen Katalonien im Suden und den Grafschaften Provence Focaulquier und Gevaudan im Osten weiterhin war Aragon der Lehnsherr der Trencavel von Carcassonne und Beziers und Schutzherr der Hochlander von Foix und Comminges Dieser feudale Flickenteppich aus verschiedensten Herrschafts und Lehnsrechten den das Languedoc damals darstellte hatte zwischen Toulouse und Barcelona haufig Anlass zu kriegerischen Auseinandersetzungen geboten die unter Raimund V und Konig Alfons II ihren Hohepunkt erreicht hatten Der Tod des letzteren im Jahr 1196 hatte Raimund VI einen Weg zum diplomatischen Ausgleich mit dessen Sohn und Nachfolger Peter II eroffnet Weil dieser im Kampf gegen die islamischen Mauren ein neues Expansionspotential Aragons in den spanischen Suden erkannte bei dem er sich zugleich in den Nimbus eines katholischen Konigs rucken konnte war er auf ruhige Verhaltnisse zu seinem toulousanischen Nachbarn im Norden angewiesen Unter Vermittlung des Grafen Bernard IV von Comminges und des Erzbischofs Berengar von Narbonne waren Raimund VI und Peter II im Februar 1198 in Perpignan zu einer personlichen Unterredung zusammengekommen in der sich beide auf den Erhalt des Status quo ihrer Besitzverhaltnisse verstandigten 5 Verhaltnis zur katholischen und katharischen Kirche Bearbeiten Innerhalb weniger Jahre hatte sich Raimund mittels der Diplomatie mehrerer Konfliktfelder entledigt die er von seinem Vater geerbt hatte indem er den Bedurfnissen seiner Contreparts entgegenkam ohne sich ihnen aber tiefer verpflichten oder in deren Machtkampfe untereinander klar positionieren geschweige denn militarisch engagieren zu mussen Dabei hatte er seine politische Intelligenz unter Beweis gestellt die ihn mehr zu einem gerissenen listenreichen und auch mutigen Diplomaten denn zum militarischen Anfuhrer pradestinierte 6 Hatte er sich dabei noch im Rahmen des weltlichen Feudalrechts bewegt indem er verschiedenste Interessenlagen gegeneinander ausspielen konnte so gestaltete sich sein Verhaltnis zur katholischen Kirche wesentlich schwieriger und konfliktreicher Dies lag in seinen diversen Machtkampfen mit lokalen kirchlichen Einrichtungen und seiner ambivalenten Haltung gegenuber der im Languedoc weitverbreiteten Glaubensbewegung der Katharer begrundet die von der romischen Kirche als haretisch eingestuft wurde Die Duallehre des Katharismus hatte sich seit dem fruhen 12 Jahrhundert im Land sudlich der Loire verbreitet und war bis auf sporadische Predigeraktionen der katholischen Obrigkeit auf keinen nennenswerten Widerstand gestossen Besonders im untereinander eng versippten Adel sowie in den stadtischen Kommunen mit ihren handwerk und gewerbetreibenden Milieus hatte sie eine breite Anhangerschaft gewonnen die ihre Etablierung begunstigte und sie zu einem gesellschaftlich relevanten Faktor machte Wahrend sein Vater noch um ein restriktives Vorgehen gegen den Katharismus bemuht gewesen war zeigte sich Raimund VI in dieser Frage eher gleichgultig was ihm seitens der Kirche denn Vorwurf der Begunstigung und gar der geheimen Unterstutzung der Haresie einbrachte Fur den Zisterziensermonch Pierre des Vaux de Cernay war der Graf ein glaubiger Katharer der haufig die Predigten der Perfecti angehort und sich standig in Gesellschaft der Bonhommes befunden habe um wenn notig das Consolamentum empfangen zu konnen 7 Die unter dem Eindruck des Kreuzzuges voreingenommene Charakterisierung des Monches kann jedoch nicht daruber hinwegtauschen dass Raimund zeit seines Lebens mehr dem katholischen als dem katharischen Glauben zugewandt war wenngleich er keinerlei Grund zur Verfolgung der Haretiker sah die immerhin seine Untertanen Berater und auch Verwandten waren Konfrontation mit Innozenz III Bearbeiten Wegen seiner wiederholten Ubergriffe auf Besitzungen der Abtei Saint Gilles wurde Raimund im Marz 1195 erstmals von Papst Coelestin III exkommuniziert 8 Er hatte ein Priorat der Abtei geschleift und darauf die Burg Mirapetra gebaut Auch mit der Abtei von Moissac im Quercy lag er im Streit um die Herrschaftsrechte uber die gleichnamige Stadt deren kommunale Autonomie er 1197 entgegen den Willen des Abtes anerkannt und hier einen graflichen Bailli eingesetzt hatte Am 4 November 1198 wurde Raimund vom neuen Papst Innozenz III die Absolution erteilt gegen das Versprechens einer bewaffneten Pilgerfahrt in das Heilige Land 9 Auch wenn er diese nie angetreten hat so hatte der Papst bei seinem Entgegenkommen die Hoffnung gehegt in Raimund einen weltlichen Fuhrer im Kampf gegen die katharische Haresie zu gewinnen deren Vernichtung sein erklartes Ziel war Doch Raimund zeigte in der Folgezeit keinerlei Willen in dieser Frage aktiv zu werden 10 Stattdessen widmete er sich privater Probleme die im Fruhjahr 1199 in die Trennung von seiner Frau Johanna mundeten die sich in die Abtei Fontevraud zuruckgezogen hatte nachdem ihr im Kampf gegen rebellische Burgherren von Raimund keine Unterstutzung entgegengebracht wurde Dort starb sie kurz darauf im Kindbett nbsp Papst Innozenz III Fresko im Kloster San Benedetto in Subiaco Latium um 1219 In den folgenden Jahren stand Raimund mit seinem Neffen Raimund Roger Trencavel in Konflikt der aber den Schutz des streitbaren Grafen Raimund Roger von Foix genoss Mit diesem wiederum war er uber die Lehnsverhaltnisse von Saverdun in Streit geraten der durch eine Belehnung des Grafen von Foix entscharft wurde Im Jahr 1201 hatte es der Papst noch einmal fur angebracht gehalten Raimund zum Vorgehen gegen die Katharer zu ermahnen was bei diesem erneut auf taube Ohren gestossen war Im Herbst 1203 wurden daher die Legaten Raoul de Fonfroide und Pierre de Castelnau in das Languedoc entsandt die mit Predigten die lokalen Eliten zur Bekampfung der Haresie bewegen sollten Dabei gelang es ihnen am 13 Dezember 1203 in Toulouse den stadtischen Konsuln die von Katharern durchsetzt waren den Eid auf die katholische Kirche abzunehmen mit dem Preis der Anerkennung der kommunalen Autonomie seitens des Papstes 11 Insgesamt aber verhallten ihre Aufrufe bei Burgertum und Adel ungehort Raimund hatte unterdessen seine politische Nahe zu Peter II von Aragon zu festigen gesucht nachdem mit dem Tod seines Schwagers Richard Lowenherz 1199 die angevinische Macht als starker Partner ausgefallen war Im Fruhjahr 1204 heiratete er in Perpignan die Infantin Eleonore die Schwester des aragonesischen Konigs die auch seine letzte Ehefrau sein sollte Unmittelbar darauf wurden die verwandtschaftliche Bande zu einer echten politischen Allianz erweitert indem Raimund im April 1204 in Millau einen Verteidigungspakt mit Peter II von Aragon und Graf Alfons II von der Provence besiegelte die sich zum gegenseitigen militarischen Beistand gegen jeden Angreifer verpflichteten 12 Dazu konnte Raimund seinen Machtbereich noch erweitern indem er seinem Schwager fur dessen angestrebte Kronung in Rom 120 000 Sous in Melgorien lieh und dafur die Einnahmen der Grafschaften Millau und Gevaudan uberlassen bekam 13 Wahrscheinlich war es diese Allianz die Raimund zu seiner ignoranten Haltung gegenuber den Forderungen der Kirche zur Bekampfung der Haresie und damit zu einer Fehleinschatzung seiner machtpolitischen Position verleitete 14 Der Bund mit Aragon wurde kurz darauf durch die vereinbarte Eheschliessung des jungen Raimund VII mit der Infantin Sancha weiter vertieft wodurch Raimund VI zum Schwager seines eigenen Sohnes wurde Nachdem damit fur Papst Innozenz III offenbar wurde dass Raimund zu keinem Vorgehen gegen die Katharer zu gewinnen war hatte er sich in einem Schreiben vom 28 Mai 1204 erstmals an Konig Philipp II August von Frankreich gewandt und ihn zu einer bewaffneten Intervention im Albigenserland aufgefordert 15 Dabei gab er dem Konig den Rat das von den Unterstutzern der Haresie konfiszierte Land der Krondomane einzuverleiben womit zum ersten Mal in diesem Zusammenhang ein Eroberungsprinzip formuliert wurde wie es bereits fur die klassischen Kreuzzuge in das heilige Land galt Wenngleich der Konig auf dieses Schreiben nicht reagierte so wurde damit die Grundlage fur den zukunftigen Kreuzzug gegen die Albigenser geschaffen indem durch die Aussicht auf Landeroberung Anreize fur eine Beteiligung der kampfbereiten Ritterschaft geboten wurden 16 Am 31 Mai 1204 unterstellte der Papst seine beiden Legaten der Suprematie des Abtes von Citeaux Arnaud Amaury 1205 wurde schliesslich mit dem ehemaligen Poeten Folquet de Marselha Fulko von Marseille ein uberzeugter Gegner der Haresie zum Bischof von Toulouse gewahlt der sich fur Raimund als Rivale in der eigenen Stadt erweisen sollte An der Situation selbst anderte sich zunachst nichts bis sich die Ereignisse ab dem Jahr 1207 uberschlugen Im April dieses Jahres war der Legat Pierre de Castelnau erneut nach Toulouse gekommen wo er offentlich die Exkommunikation uber Raimund VI und ein Interdikt uber dessen Landereien aussprach 17 Papst Innozenz III bestatigte den Bann in einem Brief an den Grafen in dem er ihm seine Verfehlungen aufzahlte Plunderung der Weinberge des Klosters Candeil Vertreibung des Bischofs von Carpentras Umbau von Kirchen zu Festungen Finanzierung aragonesischer Soldner zu Verheerung des Umlandes von Arles Ubertragung offentlicher Amter an Juden und schliesslich die Gewahrung von Schutz fur die Haresie und die Weigerung gegen diese vorzugehen Unverhohlen drohte er ihm als Feind Christi und Verfolger der Kirche mit ewiger Verdammnis und mit der Konfiszierung der Grafschaft Melgueil die ein papstliches Lehen war und der Aussetzung seiner restlichen Besitzungen zur Beute als Konsequenzen sollte Raimund nicht umgehend Abbitte leisten 18 Zugleich wurden erneut Konig Philipp II und erstmals auch die nordfranzosischen Barone direkt zur Kreuznahme mit der Zusage des Kreuzzugsablasses aufgefordert 19 Raimund suchte dieses erneute Zerwurfnis mit dem Papst auf diplomatischem Weg zu entscharfen indem er im Fruhjahr 1208 die personliche Unterredung mit Pierre de Castelnau in Saint Gilles suchte Nachdem diese allerdings ergebnislos endete wurde der Legat am Morgen des 14 Januar durch einen Lanzenstoss oder Schwerthieb aus dem Hinterhalt getotet nachdem er gerade wenige Kilometer von Saint Gilles entfernt die Rhone uberquert hatte 20 Obwohl der genaue Tathergang wie auch der Tater nie ermittelt werden konnten wurde Raimund sofort von Arnaud Amaury beim Papst als Auftraggeber des Mordes denunziert Wenngleich die moderne Forschung nicht von einer Beteiligung des Grafen ausgeht so wurde zeit seines Lebens der Mord neben der Protektion der Katharer von seinen Gegnern als Hauptanklagepunkt gegen ihn angefuhrt Fur Innozenz III der nicht nur einen ersten Martyrer im Kampf gegen die Haresie sondern auch einen willkommenen Vorwand zur Ausrufung des Kreuzzuges gewonnen hat bestand daran jedenfalls kein Zweifel Kreuzzug gegen die Albigenser Bearbeiten Hauptartikel Albigenserkreuzzug Unterwerfung Bearbeiten nbsp Das Portal der Abteikirche Saint Gilles In mehreren auf den 10 Marz 1208 datierten Briefen die an die Legaten an den Klerus und Adel des Languedoc an den Klerus und Adel Nordfrankreichs und schliesslich an Konig Philipp II gerichtet waren hatte Innozenz III offentlich zum Kreuzzug zur Bekampfung der Katharer und ihrer Beschutzer aufgerufen 21 Am 28 Marz hatte er Arnaud Amaury zum geistlichen Fuhrer des Kreuzzuges ernannt der in der am 9 Oktober 1208 veroffentlichten Bulle Ut contra crudelissimos endgultig sanktioniert wurde 22 Als militarischen Anfuhrer der Kreuzritter hatte sich der Papst den franzosischen Konig gewunscht doch dieser hatte im Fruhjahr 1209 auf einem Parlement in Villeneuve sur Yonne seine Absage zu diesem Unternehmen erteilt da er aufgrund der zwei Lowen an seiner Flanke Johann Ohneland Kaiser Otto IV im Norden seines Reiches unabkommlich sei 23 Uberhaupt hatte der Konig verstimmt auf die Anmassung des Papstes reagiert uber Lehen und Vasallen Frankreichs zu verfugen und deren Enteignung zu bestimmen was letztlich allein ihm als dem Oberlehnsherrn des Konigreichs zustehe Und eine Enteignung Raimunds verbiete sich schon allein aus dem Grund weil er kein rechtsgultig verurteilter Haretiker war 24 Aber hatte der Konig im Jahr 1208 seinen Baronen noch die Teilnahme an einem Kreuzzug verboten so erhob er dagegen ein Jahr spater keine Einwande mehr 25 Wahrend der Kreuzzug endlich Gestalt annehmen konnte beriet sich Raimund mit seinem Neffen Raimund Roger Trencavel zur Bildung einer gemeinsamen Front gegen den bevorstehenden Krieg Aufgrund einer durftigen Quellenlage kann nicht erschlossen werden wer von beiden diesen Vorschlag machte und wer sich am Ende dagegen entschied denn letztlich kam ein gemeinsames Vorgehen von Onkel und Neffe nicht zustande Darauf suchte Raimund den Kreuzzug von sich abzuwenden Nach einer gescheiterten Unterredung mit Arnaud Amaury in Aubenas schickte er im Winter 1208 eine Gesandtschaft nach Rom die dort dem Papst seinen Wunsch nach Unterwerfung unter den Willen der Kirche glaubhaft vermittelte 26 Als sich das Kreuzfahrerheer in Lyon versammelte trat Raimund im Fruhjahr 1209 in Valence den neuen papstlichen Legaten gegenuber die ihm die Absolution und Zurucknahme aller ihm zur Last gelegten Anklagepunkte versprachen Dafur musste er der Kirche gegenuber Gehorsam schworen und ihr sieben feste Orte im Rhonetal Oppede Mornas Beaumes de Venise Roquemaure Fourques Montferrand la Fare und Largentiere als Pfand uberlassen Weiterhin musste er seine Soldner entlassen die Haretiker seines Landes den Kreuzfahrern uberlassen und alle nach dem Urteil der Kirche als Haretiker eingestufte Personen als solche behandeln Die Stadtoberen von Avignon Nimes und Saint Gilles hatten fur ihn zu burgen und bei Eidbruch ihm die Gefolgschaft zugunsten der Kirche aufzukundigen wie auch die Grafschaft Melgueil an den Papst auszuhandigen 27 Um seine Wiederaufnahme in den Schoss der Kirche offentlich zu besiegeln hatte sich Raimund am 18 Juni 1209 in der Abtei Saint Gilles einer offentlichen und demutigenden Buss und Versohnungszeremonie zu unterziehen in der er von dem Legaten Milon fur seine Missetaten gegeisselt wurde 28 Der Ort der Unterwerfung wurde nicht zufallig gewahlt galt die Abtei zum einen als spirituelle Wiege des Raimundinergeschlechts nach der seine Vertreter haufig auch Grafen von St Gilles genannt wurden und zum anderen war hier nur kurz zuvor der Martyrer Pierre de Castelnau bestattet worden vor dessen Sarkophag sich Raimund VI nun im Bussgewand zu demutigen hatte 29 Wenige Tage darauf am 22 Juni hatte Raimund schliesslich auch das Kreuz zum Kampf gegen die Albigenser genommen ob aus eigenem Antrieb oder nach Aufforderung des Legaten ist unklar doch hatte er mit diesem Schritt sich und seine Domanen unter dem Schutz des Heiligen Stuhls gestellt 30 Am 27 Juli 1209 hatte ihm Papst Innozenz III die Gratulation fur die Unterwerfung ausgesprochen 31 Indes hatte Raimunds Unterwerfung zum Plan des Papstes gehort eine geschlossene Front gegen den Kreuzzug zu verhindern um zunachst den schwacheren Gegner Raimund Roger Trencavel dem man den Unterwerfungsakt verweigert hatte zu bekampfen und um somit den Grafen von Toulouse zu isolieren 32 Was die kirchliche Seite von dessen Kreuznahme tatsachlich hielt veranschaulicht das Urteil des Pierre des Vaux de Cernay der ihn einen falschen und gottlosen Kreuzritter nannte 33 Auch der Legat Milon hegte weiter Misstrauen gegen Raimund und machte ihn weiterhin fur den Mord an Castelnau verantwortlich was er gegenuber dem Papst nicht zuruckhielt Unterdessen wurde Raimund Zeuge des Massakers an den Bewohnern von Beziers am 22 Juli 1209 und nur wenige Wochen darauf des Falls von Carcassonne der seinen Neffen zuerst die Freiheit und dann das Leben kostete Wahrend der Kampfhandlungen hatte er sich passiv verhalten doch konnten weder er noch der vor Carcassonne anwesende Peter II von Aragon etwas zur Rettung Trencavels unternehmen Am 15 August ernannten die Kreuzritter den nordfranzosischen Burgherren Simon de Montfort zu ihrem Anfuhrer der nach dem von Innozenz III ausgegebenen Beuteprinzip auch in Besitz und Titel der Trencavel eingesetzt wurde 34 Damit wurde der erste Prazedenzfall fur die Landnahme der Nordfranzosen im Languedoc geschaffen der besonders Montforts Begehrlichkeiten auf die Grafschaft Toulouse bestimmen sollte Raimund war unterdessen nach Toulouse zuruckgekehrt wo an ihn und die Stadtoberen die Aufforderung Arnaud Amaurys zur Auslieferung aller Haretiker an die Kreuzfahrer ergangen war eine Namensliste hatte zuvor Bischof Fulko angefertigt Unter Hinweis auf seine Absolution und die Amtsbefugnis des ortlichen Bischofsgerichts wiesen er und die Konsuln die geforderte Auslieferung zuruck wofur der Kreuzzugslegat die Stadt mit dem Interdikt belegte 35 Auf der gleichzeitig stattfindenden Synode in Avignon hatte der Legat Milon in dieser Verweigerung eine Verletzung der in Saint Gilles geleisteten Gehorsamseide gesehen am 6 September 1209 ein weiteres Mal die Exkommunikation uber Raimund ausgesprochen und die Anklagen gegen ihn erneuert 36 Raimund begab sich darauf auf eine Reise an die Hofe Konig Philipps II und Kaiser Ottos IV die beiden Oberlehnsherren seiner Domanen um bei ihnen um Unterstutzung zu werben was erfolglos blieb Daraufhin war er direkt nach Rom gereist wo ihm Innozenz III sein Wohlwollen mitteilte und ihm eine ordentliche nach kanonischem Recht gultige Untersuchung der Vorwurfe durch seine Legaten versprach Zugleich wurde er im Fruhjahr 1210 zur Weiterfuhrung der Bekampfung der Haresie nach den Massgaben des inzwischen verstorbenen Legaten Milon angehalten 37 Nach einer vom Konig von Aragon vermittelten jedoch gescheiterten Unterredung mit Simon de Montfort und Raimund Roger von Foix in Pamiers kehrte Raimund nach Toulouse zuruck dessen Burgerschaft sich inzwischen in einen Parteistreit fur und wider des Kreuzzuges gespalten hatte Auf der einen Seite hatte sich Bischof Fulko an die Spitze der weissen Bruderschaft Confrerie blanche gestellt die den Kreuzzug unterstutzte wahrend die Konsuln die schwarze Bruderschaft Confrerie noire zum Kampf gegen die Kreuzritter formiert hatten 38 Das Klima des unterschwelligen Burgerkriegs konnte einstweilen von Bischof Fulko gekuhlt werden als er in Eigenverantwortung die Absolution uber die Stadt aussprach nachdem er den Konsuln einen Treueid auf die Kirche hatte abnehmen konnen Die Sache Raimunds VI hingegen blieb in der Schwebe weil die papstlichen Legaten die fur ihn vom Papst angeordnete gerichtliche Untersuchung das ganze Jahr 1210 hindurch listenreich verzogerten und damit nach moderner Auffassung den Grafen zum Opfer einer Rechtsverweigerung machten 39 Stattdessen bekraftigten sie seine Exkommunizierung um den Kreuzzug auf seine Territorien ausweiten zu konnen der fur Simon de Montfort langst zu einem Feudalkrieg zur Eroberung eines eigenen Herrschaftsgebiets geworden war 40 Nach einem Treffen mit Montfort in Ambialet im Winter 1210 und einem weiteren Mahnbrief des Papstes nahm Raimund im Januar 1211 in Narbonne an einer Generalkonferenz aller im Languedoc vertretenen Machte teil auf der ihm von den Legaten die Absolution versprochen wurde vorausgesetzt er bekenne sich wieder zu den Eiden von Saint Gilles und dem Kreuzzug 41 Tatsachlich aber hatte der Legat Arnaud Amaury diese Konferenz zu einer Aussohnung zwischen Peter II von Aragon und Simon de Montfort genutzt die am 27 Januar in Montpellier wohin sich die Konferenz vertagt hatte mit einem Ehebundnis und einer Zusage zum Kampf der Kreuzfahrer gegen die Mauren vertieft wurde Vor allem wurde damit Raimund seines letzten nennenswerten Verbundeten beraubt dessen Schwester er zwar an seinen Sohn verheiraten den er aber nicht zu mehr Unterstutzung gegen die Kreuzfahrer gewinnen konnte zumal Toulouse kein Vasall von Aragon war Arnaud Amaury vollendete darauf seine Falle indem er den Forderungskatalog um weitere fur Raimund unannehmbare Bedingungen erweiterte wie die Entlassung aller Soldner binnen eines Tages Ruckgabe kirchlichen Besitzes Zerstorung aller festen Orte Verlegung des stadtischen Adels auf das Land Auslieferung aller Haretiker Versorgung des Kreuzzuges mit Nahrung und Waffen sowie die Einhaltung von Bussvorschriften womit besonders die grafliche Bekleidung gemeint war Nachdem Raimund diese Forderungen erwartungsgemass abgewiesen hatte konnte der Legat am 6 Februar 1211 den uber ihn verhangten Kirchenbann erneuern 42 Noch bevor der Papst den Bann im April 1211 gebilligt hatte nahm Raimund noch im Marz an der Belagerung von Lavaur teil der ersten Stadt die seiner Domane unterstand 43 Nach der Aufgabe der Stadt am 3 Mai wurde offenbar dass er insgeheim die Verteidiger unterstutzt hatte da unter ihnen mehrere seiner Vertrauensleute aufgegriffen wurden darunter sein Seneschall Ramon de Recaut Eine grosse Anzahl gefangen genommener Katharer wurden hier von den Kreuzfahrern verbrannt 44 Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Raimund schon nach Toulouse abgesetzt nachdem ein letzter Vermittlungsversuch seiner im Heer anwesenden Vettern Peter von Auxerre und Robert von Courtenay gescheitert war Widerstand Bearbeiten nbsp Einzug Raimunds VI in Toulouse am 13 September 1217 Aus der Handschrift des Canso de la Crosada aus dem ersten Viertel des 13 Jahrhunderts Paris Bibliotheque nationale Ms 25 425 fol 148 Es war Raimunds endgultiger Bruch mit dem Kreuzzug und ein Triumph fur den Legaten Arnaud Amaury da sich Raimund nun sollte er gegen den Kreuzzug aktiv vorgehen und sei es nur als Verteidigung in den Augen des Papstes ins Unrecht setzen wurde Im Sommer 1211 entschloss er sich tatsachlich zum bewaffneten Kampf gegen die Kreuzritter Im Handstreich eroberte er das von ihnen gehaltene Castelnaudary eine strategisch wichtige Zwischenstation von Carcassonne nach Toulouse und evakuierte seine Bevolkerung Anschliessend besetzte er die Burg von Montferrand mit einer starken Garnison die er seinem Bruder Balduin anvertraute der allerdings schon bald darauf Verrat an dem Bruder beging und auf die Seite von Montfort und dem Kreuzzug wechselte Nichtsdestotrotz hatte Raimunds Erhebung eine allgemeine Mobilisierung der Ritterschaft des Languedoc ausgelost die sich nun um sein Banner zum geschlossenen Widerstand sammelte Bei Bruniquel traf er sich noch einmal zu einer Unterredung mit Montfort der inzwischen das Land bis zum Tarn verheert hatte und bot diesem seine Unterwerfung gegenuber der Kirche an sofern die Erbrechte seiner Nachkommen respektiert wurden Als Montfort dieses Angebot zuruckwies wurde offenbar dass eine Unterwerfung Raimunds nicht im Sinne des Kreuzzugsfuhrers lag sondern die Inbesitznahme seines Landes wie es ihm schon im Falle der Trencavel gelungen war 45 Am 15 Juni 1211 erreichten die Kreuzfahrer erstmals Toulouse und nahmen die Belagerung der Stadt auf Raimund konnte sich indes auf die starken Mauern und die Burgerschaft seiner Hauptstadt verlassen deren kommunale Freiheiten er garantierte und auf die Schlagkraft der Grafen Raimund Roger von Foix und Bernard IV von Comminges die sich ihm angeschlossen hatten Der Parteikampf in der Stadt war angesichts der Ereignisse von Lavaur beendet worden worauf Bischof Fulko und der Dompropst sie barfussig verlassen mussten nicht ohne zuvor den Bann uber sie auszusprechen Am 16 Juni unternahmen Raimund und Foix einen Ausfall um die Kreuzritter beim Uberqueren der Brucke von Montaudran zu hindern wurde von diesen allerdings zuruckgeschlagen wobei sein Sohn Bertrand gefangen genommen wurde fur dessen Freikauf ein hohes Losegeld aufgebracht werden musste Auch wenn die Kreuzfahrer das Umland von Toulouse verwusteten konnten sie gegen die Befestigungswerke der Stadt mit ihren funfzehn Turmen nichts aufbieten und waren nach zwei Wochen zum Abbruch der Belagerung genotigt Nach diesem Erfolg hatten die Stadtoberen ein Bundnisangebot an den Konig von Aragon gerichtet Wenn das Haus deines Nachbarn brennt geht es auch dich etwas an allerdings war der mit dem Krieg gegen die Mauren Almohaden beschaftigt 46 Montfort reagierte darauf mit einem Zug in das Land von Foix um anschliessend wieder Toulouse weitraumig im Osten umgehend in den Norden zu marschieren und dabei Castelnaudary wieder zu besetzen Im Spatsommer 1211 verheerte er das Umland von Cahors und zerstorte die grafliche Burg Caylus Anfang Oktober entschlossen sich Raimund und seine Verbundeten denen sich Vizegraf Gaston VI von Bearn und mehrere Kommunalmilizen des Toulousain angeschlossen hatten zu einer Gegenoffensive um Castelnaudary erneut zuruckzuerobern das von den Kreuzrittern nun allerdings starker besetzt war Dennoch gelang den Verbundeten die Einnahme der Stadt nach einem mehrwochigen Stellungskampf bei dem sich allerdings Montfort als taktisch uberlegener Feldherr erwies indem er sein Heer durch einen geordneten Ruckzug hatte retten konnen Daraufhin bediente sich Raimund einer propagandistischen List auf die er sich besser als auf die Kriegsfuhrung verstand indem er den Sieg uber Montfort und dessen Gefangennahme verkunden liess was tatsachlich einen allgemeinen Aufstand gegen die Kreuzfahrerbesatzungen ausloste nach der die meisten Ortschaften entlang des Tarn wieder befreit wurden 47 Im Fruhjahr 1212 konnte Montfort jedoch seine von Fanjeaux aus sternformig erfolgten Operationen wiederaufnehmen und mehrere Burgen im Lauragais Quercy Albigeois Perigord und Comminges einnehmen Sein Ziel war die Isolierung von Toulouse von seinem Umland um die so geschwachte Stadt in einer zweiten Belagerung endlich einnehmen zu konnen Raimund und seine Verbundeten waren ihm dabei zur Vermeidung einer offenen Feldschlacht stets aus dem Weg gegangen Im Marz wurde der Legat Arnaud Amaury zum Erzbischof von Narbonne ernannt der sich dazu auch den Titel eines Herzogs von Narbonne aneignete der allerdings traditionell von den Grafen von Toulouse gefuhrt wurde 48 Dies stellte nur den ersten Schritt der von den Kreuzzugsfuhrern beabsichtigten Enteignung Raimunds dar den Montfort am 1 Dezember 1212 fortsetzte als er in Pamiers fur das gesamte Albigenserland geltende Rechtsstatuten erliess die sich an den Rechtsgewohnheiten Nordfrankreichs orientierten Obwohl er hier noch auf den Grafentitel von Toulouse verzichtete hatte er dennoch zu verstehen gegeben dass er sich von nun an als rechtmassiger Herr des gesamten Languedoc betrachtete 49 Niederlage bei Muret Bearbeiten Um der militarischen Uberlegenheit Montforts etwas entgegensetzen zu konnen war Raimund bereits im September 1212 nach Aragon gereist um endlich Konig Peter II zum Einschreiten zu bewegen Der Zeitpunkt dafur war dieses Mal gunstiger gewahlt da der Konig am 16 Juli die Mauren auf der Ebene von Tolosa Las Navas de Tolosa in einer grossen Schlacht besiegt hatte und sich nun den Angelegenheiten nordlich der Pyrenaen zuwenden konnte Bei der Unterredung arbeiteten beide einen Vorschlag fur einen umfassenden Friedensplan fur das vom Kreuzzug in Aufruhr gebrachte Languedoc aus den sie dem Papst zu Genehmigung vorlegten Dieser Vorschlag beinhaltete auch die feudalrechtliche Unterordnung Raimunds gegenuber den Konig von Aragon der damit der neue Lehnsherr von Toulouse werden sollte Auch hatte sich Raimund zur Abdankung zugunsten seines Sohnes bereit erklart fur den der aragonesische Konig die Regierung bis zur Mundigkeit ubernehmen sollte Die bereits bestehende dynastische Bande zwischen Toulouse und Barcelona sollte damit zu einer echten staatlichen Bindung erweitert werden die Aragon der Realisierung seines alten Traums von der Errichtung eines Pyrenaenreichs Imperi pirinenc sehr nahe brachte wie es von einigen katalanischen Historikern bezeichnet wird das den geografischen Raum des heutigen Sudfrankreich ausmachen sollte Fur Raimund bedeutete dieser Schritt nicht nur die endgultige Beilegung des Streits seines Hauses mit Aragon sondern auch die Losung seiner Lehensbande zu Frankreich von dessen Konig und Cousin er bestenfalls nur Lippenbekenntnisse statt handfestem Schutz erhalten hatte 50 Peter II von Aragon aber hatte sich zu seiner Sache bekannt ein ordentliches Verfahren fur ihn gefordert und sich ausserdem zum Vormund des jungen Raimund VII gemacht dessen Erbrechte nicht in Frage zu stellen seien Simon de Montfort aber der als Vizegraf von Carcassonne Beziers bereits 1211 anerkannt wurde habe herrscherliche Rechte in Landereien usurpiert die ihm nicht zugesprochen worden wofur er in die Schranken gewiesen werden musse Der diplomatische Vorstoss wurde von Papst Innozenz III gebilligt da dieser ihm einen Ausweg aus der verfahrenen Situation im Languedoc aufzeigte in die ihn der Kreuzzug manovriert hatte In mehreren Schreiben an Arnaud Amaury und Simon de Montfort vom Januar 1213 ordnete er die Aussetzung des Kreuzzugs an und ermahnte letzteren sich an die geltenden Lehnsrechte zu halten und widerrechtlich angeeignetes Land zu verlassen 51 Noch im selben Monat trafen sich alle Konfliktparteien zwischen Toulouse und Lavaur wahrscheinlich in Verfeil wo uber den Friedensplan verhandelt werden sollte Doch die Kreuzzugsfuhrer und die hohe Geistlichkeit des Languedoc lehnte ihn bereits am 18 Januar auf ganzer Linie ab noch bevor die papstlichen Bullen zur Kreuzzugsaussetzung eingetroffen waren was sie gegenuber den Papst schriftlich begrundeten und diesen zu einer Wiederaufnahme des Kreuzzugs drangten um das bereits Gewonnene nicht zu verlieren 52 Auch sprachen sie den Reuebekundungen Raimunds jede Glaubwurdigkeit ab da dieser immerhin mit dem gebannten Kaiser Otto IV und Johann Ohneland verbundet sei und forderten seine Bekampfung bis zur Vernichtung oder den Worten Arnaud Amaurys folgend nach dem maurischen musse nun auch das haretische Tolosa fallen 53 Ohne eine Reaktion des Papstes ob dieser Vorgange abzuwarten beschworen Raimund VI sein Sohn Raimund VII und die Stadtkonsuln wie auch die Grafen von Foix Comminges und Bearn am 27 Januar 1213 in Toulouse ihre Treue zu Konig Peter II von Aragon als Lehns und Schutzherrn ihrer Domanen 54 Das Pyrenaenreich hatte damit Gestalt angenommen Der Konig bezeichnete dazu Simon de Montfort als rebellischen Vasallen und befahl diesem sich an die geltenden Feudalrechte zu halten Montfort reagierte darauf mit einer formellen Aufkundigung seiner Vasallitat da das Anliegen des Kreuzzugs hoheres Gewicht besitze und auf jeden Fall fortgefuhrt werden musse was einer Kampfansage gleichkam Am 21 Mai hatte der Papst dem Drangen seiner Legaten nachgegeben und seine Billigung des aragonesischen Friedensplans wie auch die Aussetzung des Kreuzzugs widerrufen 55 Ohne das Schreiben des Papstes abzuwarten hatte Montfort die Kampfhandlungen wieder aufgenommen und das untere Comminges um Muret besetzt Raimund ersturmte im Gegenzug am 20 Juli 1213 Le Pujol heute Sainte Foy d Aigrefeuille wo alle anwesenden Kreuzritter getotet wurden Ende August uberquerte Peter II von Aragon an der Spitze seines katalanischen Heeres die Pyrenaen dem sich Raimund und die anderen okzitanischen Fursten am 8 September vor Muret anschlossen wo die entscheidende Schlacht gegen den Kreuzzug ausgetragen werden sollte Im Kriegsrat trat Raimund als Verfechter einer defensiven Taktik auf in der das Feldlager mit Palisaden umzaunt und die ansturmenden Kreuzritter durch einen Pfeilhagel dezimiert werden sollten Erst wenn diese von Verlusten geschwacht ihren Elan verloren hatten sollte ihnen eine abschliessende Reiterattacke den Rest geben Von den Katalanen wurde ihm dieser Vorschlag allerdings als Feigheit ausgelegt die es des ritterlichen Ethos fur unwurdig erachteten sich hinter Palisaden vor einem zahlenmassig unterlegenen Gegner zu verschanzen Folglich begingen sie in der Schlacht bei Muret am 12 September einen fatalen Fehler als sie den geordneten und taktisch diszipliniert gefuhrten Reihen der Kreuzritter entgegensturmten und sich von diesen in planlos gefuhrten Zweikampfen aufreiben liessen Nachdem sich der Tod des zuvorderst mitkampfenden Konig von Aragon herumgesprochen und Montfort eine Attacke auf die Reserve der Alliierten ausgefuhrt hatte entschloss sich Raimund zum Ruckzug vom Schlachtfeld nach Toulouse Enteignung Bearbeiten Der katastrophale Ausgang der Schlacht hatte nicht nur das Pyrenaenreich augenblicklich zusammenbrechen lassen der neue Konig von Aragon war noch ein Kind Raimund hatte zugleich auch seinen einzigen nennenswerten Beschutzer verloren Montfort verzichtete auf einen sofortigen Zug gegen Toulouse dessen Stadtoberen bereits Verhandlungen zu ihrer Unterwerfung mit ihm fuhrten und beschrankte sich auf die Fortfuhrung seiner Isolationspolitik Raimund selbst war nicht zur Aufgabe bereit und verlegte sich wieder auf das Feld der Diplomatie Nachdem er einen Monat am Hof seines ehemaligen Schwagers Johann Ohneland in England verbracht hatte war er ins Toulousain zuruckgekehrt wo sich ihm im Februar 1214 in Montauban wieder der Graf von Foix anschloss Hier liess er auch seinen gefangen genommenen Bruder Balduin wegen seines Verrats von 1211 hangen Dem Eroberungszug Montforts konnte er allerdings nichts entgegensetzen der nach der Einnahme von Casseneuil und Severac bis zum Jahresende 1214 weitgehend abgeschlossen war Raimund war in dieser Zeit nach Rom gereist um erneut bei Innozenz III fur seine Sache einzutreten Indem er als reuiger Busser aufgetreten war und seine Rechte und sein Land in einem notariellen Akt an den Papst abgetreten hatte wurde ihm tatsachlich die Absolution erteilt Vor allem hatte er damit die Vertagung seiner Angelegenheiten auf das fur den November 1215 einberufene vierte Laterankonzil erreichen konnen und damit das vom Legaten fur Frankreich Robert de Courcon der im heimlichen Einvernehmen mit Montfort stand einberufene Kreuzzugskonzil von Montpellier Januar 1215 desavouieren konnen wo sich der anwesende Klerus bereits fur seine Enteignung zugunsten Montforts ausgesprochen hatte 56 In dieser Zeit hatten sich auch in Toulouse selbst einige Veranderungen zugetragen als dort im April 1215 auf Initiative des Monchs Dominikus de Guzman der seit Jahren ein Augenzeuge des Kreuzzugs gewesen war und unter Mitwirkung des Bischofs Fulko ein neuer katholischer Orden gegrundet wurde der 1217 auch die Anerkennung der Kurie erhielt Der Dominikanerorden hatte sich der Bekampfung der Haresie durch Predigten verschrieben und sollte spater in der Zeit der Verfolgung durch die Inquisition zu einem entscheidenden Faktor in der Politik des Languedoc werden Als Raimund aus Rom zuruckgekehrt war hatte er ausserdem im Haus eines Burgers Quartier nehmen mussen da sein Grafenpalast das Chateau Narbonnais von Bischof Fulko okkupiert worden war der damit den Sieg des Kreuzzuges uber den Grafen symbolisch demonstrieren wollte Im selben Monat war der franzosische Kronprinz Ludwig VIII als Pilgerreisender in das Languedoc und mit Montfort in Kontakt gekommen offenbar um fur seinen Vater die Lage vor Ort zu sondieren Beide konnten schliesslich ungehindert in Toulouse einziehen das Raimund und sein Sohn wiederum verlassen mussten Sie waren nach Rom gereist wo ab dem 14 November 1215 uber die Albigenserfrage und ihr Schicksal entschieden wurde Tatsachlich zeigten sich der Papst und uberraschend auch Arnaud Amaury der inzwischen uber die Hoheit uber Narbonne mit Montfort im Streit lag eher der Sache Raimunds zugeneigt indem auf dessen Absolution verwiesen wurde die seine Enteignung nicht erlaube Auch durfe Raimund VII nicht fur die fruheren Verfehlungen seines Vaters verantwortlich gemacht und enterbt werden Eine Entscheidung gegen sie entspreche einer Rechtsverweigerung Dennoch gelang es den Anhangern Montforts angefuhrt von Bischof Fulko in Geheimverhandlungen entscheidenden Druck auf den Papst auszuuben weshalb dieser am 30 November im abschliessenden Urteil Raimund als Unterstutzer der Haresie verurteilte erneut die Exkommunikation aussprach ihm die Grafenkrone aberkannte und ihn enteignete seine Rechte und Besitzungen sollten auf Simon de Montfort ubergehen Die Grafschaft Melgueil wurde konfisziert und an den Bischof von Maguelone ubertragen Dem jungen Raimund VII wurde lediglich das Agenais als Erbe seiner Mutter zuerkannt sowie eine zukunftige Restitution der Markgrafschaft Provence in Aussicht gestellt Raimund VI wurde weiterhin zum Exil auf unbekannte Dauer verurteilt und lediglich eine jahrliche Rente von 400 Mark zugesprochen die aus seinen ehemaligen Landereien aufgebracht werden sollten 57 Ruckeroberung Bearbeiten Nach einer Pilgerreise uber Viterbo und Venedig wo er die Reliquien des heiligen Markus besichtigte reiste Raimund mit seinem Sohn von Genua aus auf dem Seeweg nach Marseille wo sie im Fruhjahr 1216 entgegen ihrer Verurteilung zum Exil wieder ihr Land betraten Montfort hatte am 8 Marz die Huldigung der Stadtoberen von Toulouse entgegengenommen und sich dazu erstmals als Graf von Toulouse titulieren lassen Anschliessend war er nach Nordfrankreich gereist um dort im April in Melun an Konig Philipp II seine Huldigung als Graf von Toulouse Herzog von Narbonne und Vizegraf von Beziers und Carcassonne entgegenzubringen womit seine Inbesitznahme nun auch nach weltlichem Recht sanktioniert wurde 58 Seine Abwesenheit nutze Raimund sofort zur Eroffnung des Ruckeroberungskampfes seines Landes Der Adel und die Burger der Provence sammelten sich umgehend um ihn und erhoben sich zum Aufstand gegen die Kreuzritter Raimund selbst ubertrug den Kampf in der Provence seinem Sohn dem die Befreiung von Beaucaire gelang und reiste selbst nach Aragon weiter Wahrend Montfort bis zum August 1216 mit der Belagerung von Beaucaire beschaftigt war kam es in Toulouse zu einem Aufstand der Burger gegen seine Herrschaft der von Bischof Fulko zwar noch beruhigt werden konnte auf den die Kreuzritter aber mit einer Plunderung der Stadt reagierten nbsp Graf Raimund VI verkundet den Burgern von Toulouse den Tod Simons de Montfort 1218 Statue im Rathaus von Toulouse Jules Jacques Labatut 19 Jahrhundert Wahrend Montfort das Toulousain einstweilen noch halten konnte war dem jungen Raimund VII bis zum Jahresbeginn 1217 die Befreiung der Markgrafschaft Provence gelungen durch die Raimund VI von Marz bis Mai dieses Jahres ziehen und mehreren Stadten des Rhonetals Privilegien gewahren konnte Anschliessend war er nach Aragon zuruckgereist um seine Vorbereitungen zu einem Zug nach Toulouse abzuschliessen Die Abwesenheit Montforts ausnutzend der in die Provence aufgebrochen war uberschritt Raimund zu Septemberbeginn mit einem Heer bestehend aus exilierten Rittern so genannten Faydits die Pyrenaen In Saint Lizier schlossen sich ihm seine alten Verbundeten von Foix und Comminges mit ihren Sohnen an Am 12 September erreichte er am linken Ufer der Garonne marschierend den Vorort Saint Cyprien um im Morgengrauen des folgenden Tages uber den Fluss zu setzen und unbemerkt von der franzosischen Besatzung im Chateau Narbonnais durch das gegenuberliegende Tor von Saint Sernin in die Stadt einzumarschieren Die augenblicklich bewaffnete Bevolkerung verubte ein Massaker an den uberraschten franzosischen Besatzungstruppen von denen sich einige in das Chateau Narbonnais retten konnten Nachdem Raimund das von Montfort aufgeloste Konsulat wiederhergestellt hatte gingen er und die Burger daran sich auf den Gegenschlag ihres Feindes vorzubereiten Der grosste Teil des Adels des Toulousain der sich zuvor nur unter Zwang hatte Montfort unterwerfen mussen schloss sich ihnen an Die Tag und Nacht durchgefuhrten Wiederaufbauarbeiten an der Stadtmauer die Montfort hatte schleifen lassen wurden lediglich am 22 September von dessen Bruder Guy de Montfort gestort der sich bis zum Chateau Narbonnais durchkampfen wollte aber an der Verteidigung der Tolosaner scheiterte Im Oktober 1217 war Simon de Montfort aus der Provence zuruckgekehrt wo er von einem Hilfsschreiben seiner Frau uber die Vorgange in Toulouse unterrichtet worden war Ihm gelang auf Anhieb die Einnahme des Vorortes Saint Michel und die Befreiung des anliegenden Chateau Narbonnais das er wieder zu seinem Standquartier machte Ein erster Versuch uber den Vorort Saint Cyprien in die Stadt vorzudringen scheiterte worauf sich Montfort auf eine Belagerung einstellte die zehn Monate andauerte Die entscheidenden Kampfe wurden allerdings erst im Mai 1218 aufgenommen nachdem die Kreuzfahrer Verstarkung erhalten hatten Am 7 Juni konnte hingegen Raimund VII unter dem Jubel der Bevolkerung in der Stadt einziehen und die Verteidiger mit einem Kontingent provenzalischer Ritter verstarken Am 24 Juni begann Montfort den Sturmangriff auf die Stadtmauern der den ganzen Tag uber bis in den Morgen des folgenden Tags andauerte Als bei einem Ausfall der Verteidiger sein Bruder in der Nahe der Mauer in der Reichweite der Katapulte von einem Pfeil vom Pferd geschossen wurde wollte er ihm zu Hilfe eilen Dabei traf ihn ein Geschoss eines der Katapulte das von tolosanischen Frauen bedient wurde am Kopf und totete ihn Der junge Amaury de Montfort beabsichtigte die Belagerung fortzusetzen doch die entmutigten Gefolgsmanner seines Vaters stimmten ihn schliesslich am 25 Juli zum Abbruch der Belagerung und Ruckzug nach Carcassonne um Letzte Jahre Bearbeiten Auf den Tod des Kreuzzugsfuhrers waren im ganzen Languedoc Erhebungen gegen die Kreuzfahrer ausgebrochen Raimund hatte es seinem Sohn uberlassen die Burgen und Stadte seiner Domanen bis zum Jahresende 1218 zu befreien und die Unterwerfung seiner alten Vasallen entgegenzunehmen Sogar die Stadt Albi hatte sich mit Zustimmung ihres Bischofs einem uberzeugten Kreuzzugler wieder seiner Hoheit unterstellt Im Fruhjahr 1219 wurde den Kreuzfahrern bei Baziege eine schwere Niederlage zugefugt Die Lage wurde noch einmal bedrohlich als Anfang Juni Kronprinz Ludwig VIII auf Drangen Papst Honorius III mit einem Kreuzzugsheer vor Marmande erschien und seine Manner nach ihrer Aufgabe ein Massaker an der Bevolkerung verubten Am 17 Juni erreichte er Toulouse mit der Absicht sie zu belagern Raimund wurde von seinen Ratgebern dazu gedrangt die Anwesenheit des Prinzen fur eine diplomatische Offerte zu nutzen Amaury de Montfort hatte zwar vom Heiligen Stuhl die Rechte seines Vaters als Graf von Toulouse ubertragen bekommen eine lehnsrechtliche Bestatigung seitens des franzosischen Konigs dazu war aber bislang ausgeblieben Indem sich Raimund nun als Vasall der franzosischen Krone erbot was er bis 1213 bereits gewesen war konnte er sein Verhaltnis zu Philipp II normalisieren und zugleich einen neuen Schutzherrn gegen den Kreuzzug gewinnen Auch waren damit alle Rechtsanspruche der Montfort hinfallig geworden Unter Hinweis auf das Unrecht das der Prinz in Marmande zu verantworten hatte lehnte es Raimund allerdings ab den ersten Schritt auf ihn zuzugehen und beschloss die Verteidigung der Stadt 59 Am 1 August hatte Prinz Ludwig nach Verstreichen der Mindestkampfzeit von 40 Tagen die Belagerung abgebrochen und die Heimreise nach Nordfrankreich angetreten Danach gingen Raimund und sein Sohn die Bekampfung der restlichen Kreuzfahrer an Im Winter 1219 gelang ihnen im Lauragais die Gefangennahme der Bruder Foucaud und Jean de Berzy die sich in den vergangenen Jahren als besonders grausame Raubritter erwiesen hatten sie wurden enthauptet und ihre Kopfe in Toulouse auf Lanzen aufgespiesst Anschliessend wurden nacheinander Lavaur Puylaurens und Castelnaudary befreit Amaury de Montfort reagierte mit einer Belagerung der letztgenannten Stadt wobei im April 1220 sein jungerer Bruder Guy getotet wurde Der seit 1216 amtierende Papst Honorius III unternahm im zweiten Halbjahr 1220 noch einen Versuch den Kreuzzug seines Vorgangers zu retten indem er noch einmal ohne Erfolg den franzosischen Konig zur Kreuznahme aufrief und den Grafen des Albigenserlandes mit Sanktionen drohte Tod BearbeitenIm Februar 1221 gab Amaury de Montfort die Belagerung von Castelnaudary auf und zog sich nach Carcassonne zuruck Dies stellte die letzte grossere militarische Operation des von Innozenz III 1208 proklamierten Kreuzzuges dar der bis zum Jahr 1224 zur Kapitulation der letzten Kreuzfahrer in Carcassonne fuhren sollte nach einem funfzehn Jahre andauernden Krieg Raimund VI selbst wurde nicht mehr Zeuge dieses Triumphs wie auch des anschliessenden Kreuzzugs Konig Ludwigs VIII im Jahr 1226 der die Existenz des Hauses Toulouse noch einmal ernsthaft bedrohte und letztlich den Schlussakt in seiner Geschichte einlautete Er starb am 2 August 1222 im Alter von 65 Jahren im Haus eines Freundes in Toulouse an seinem Sterbebett umgeben von Katholiken und Katharern Seine Witwe Eleonore von Aragon zog sich darauf in die Kartause von Valbonne zuruck In seinem am 30 Mai 1218 verfassten zweiten Testament hatte Raimund VI den Wunsch geaussert als Ritter vom Orden des Hospitals des heiligen Johannes von Jerusalem bestattet zu werden als sein letztes Bekenntnis zum katholischen Glauben der ihm von seinen Feinden stets in Abrede gestellt worden war 60 Statt wie bei uberzeugten Katharern ublich auf dem Sterbebett das Consolamentum zu empfangen hatte er tatsachlich den Mantel eines Hospitaliterritters angelegt bekommen Weil er aber noch immer im Kirchenbann stand durfte er nicht in geweihter Erde bestattet werden Im Jahr 1247 hatte Raimund VII bei Papst Innozenz IV um eine postume Absolution seines Vaters ersucht die eine ordnungsgemasse Bestattung seiner Uberreste erlaubt hatte 61 Doch das Ersuchen wurde abgewiesen so dass die Gebeine des Grafen noch immer in einem Gang des Hospitaliterhauses von Toulouse dem heutigen Hotel des Chevaliers de Saint Jean de Jerusalem in der Rue de le Dalbade aufgebahrt waren als Guillaume de Puylaurens in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts seine Chronik niederschrieb 62 Hier waren sie noch uber 400 Jahre offentlich zu sehen gewesen bis der Lokalhistoriker Jean Jacob Percin am 18 September 1692 als letzter den Schadel des Grafen begutachten konnte bevor dieser wie die anderen Uberreste auch verschwand Angeblich wies der Schadel eine Vertiefung in Form einer Fleur de Lys auf gemeinhin ein Zeichen gottlicher Gnade 63 Urteil BearbeitenAls einer der Protagonisten des Albigenserkreuzzuges ja als dessen eigentlicher Hauptantagonist ist die Person Graf Raimunds VI in nahezu allen Publikationen zu diesem Themenbereich Bestandteil kritischer Betrachtungen die sich durch das Fehlen eines gemeinsamen Nenners auszeichnen So wird von den einen seine Einstellung zu den Katharern als Beispiel religioser Toleranz gewurdigt wahrend seine Kritiker darin eine blosse Nachlassigkeit und Gleichgultigkeit erkennen Genauso wie sein geringes Mass an kriegerischen Fahigkeiten als Ausdruck einer friedliebenden Natur oder im Umkehrschluss als Schwache ausgelegt wird Vor allem sein Verhalten im Jahr 1209 mit seiner Kreuznahme wird bis heute ausserst negativ beurteilt zumal unklar ist ob sie eine der Bedingungen fur seine Absolution war Fur seine Kritiker war sie jedenfalls ein Akt der Scheinheiligkeit und Feigheit 64 Scheinheilig deshalb weil er den Eid von Saint Gilles noch im selben Jahr wieder brach und feige weil er nicht den Mut zum Kampf gegen den Kreuzzug aufbrachte sich ihm stattdessen kapitulierend unterwarf Dabei wird ihm auch die Hoffnung unterstellt vom Untergang seines Nachbarn und Neffen Raimund Roger Trencavel profitieren zu konnen wenngleich dies eine Minderheitenmeinung bleibt 65 Allein was die ihm unterstellte Verwicklung in die Ermordung Pierres de Castelnau anbelangt die den Vorwand zum Kreuzzug lieferte herrscht heute weitgehend Einigkeit dass diese unwahrscheinlich ist Der wahre Tathergang bleibt fur immer im Dunkeln allein schon der Name des Attentaters ist unbekannt aber spatestens seit 1207 waren Raimund die Intentionen Innozenz III zu einem Kreuzzug bekannt dem er gewiss keinen Vorwand dazu so bereitwillig geboten hatte 66 In religioser Hinsicht war Raimund VI sein Leben lang mehr dem katholischen Glauben zugeneigt was ihn in machtpolitischen Auseinandersetzungen freilich nicht daran hinderte kirchliche Einrichtungen zu erpressen oder zu berauben worin er sich allerdings nicht von vielen seiner Zeitgenossen unterschied Fur einen besonders frommen Lebenswandel wie ihn beispielsweise eine Generation spater Ludwig IX der Heilige praktizierte oder fur fanatischen Glaubenseifer dem vor allem die geistlichen Kreuzzugsfuhrer nachgegangen waren hatte er nichts ubrig Er pflegte nicht nur offentlichen Umgang mit Katharern und Juden er beteiligte sie auch an seiner Staatsfuhrung als Berater und Beamte was die Vorbehalte seiner Feinde gegen ihn zusatzlich nahrte Zweifelsohne hatte seine Haltung zur Haresie ihre weite Verbreitung im gesamten Languedoc wenn schon nicht direkt gefordert so doch indirekt begunstigt was ihn in den Augen von Pierre des Vaux de Cernay zu einem glaubigen Katharer zum Diener des Teufels machte was durch den Eidbruch von 1211 nur noch bestatigt wurde In seiner Chronik hatte der Zisterziensermonch und uberzeugte Kreuzzugler keinen Hehl aus seinem blinden Hass gegen den Grafen gemacht Die Autoren der Canso de la Crosada und Guillaume de Puylaurens beurteilen den Grafen nuchterner bis hin zu Sympathie als Anfuhrer des Widerstands gegen die nordfranzosischen Kreuzfahrer Dem Kreuzzug selbst gehorte er in der Zeit seiner Unterwerfung von 1209 bis 1211 zwar passiv an unterstutzte diesen aber zu keiner Zeit mit Waffen Nahrung oder Kriegern Michel Roquebert bescheinigte Raimund VI eine hohe politische Intelligenz die ihn zu listenreichen gerissenen und durchaus mutigen Handlungen befahigte In den Bestrebungen seiner fruhen Herrscherjahre die Konflikte seiner Vorfahren auf diplomatische Weise zu losen sowie sein mangelndes Talent als Feldherr deute bei dem Grafen eher auf einen friedliebenden Charakter der es um das Schlimmste zu verhindern in Kauf genommen habe von seinen Zeitgenossen und der Nachwelt falsch beurteilt zu werden 67 Rezeption BearbeitenRaimund VI von Toulouse ist neben Moses Konfuzius und Sokrates Thema eines Gemaldeensemble im Saal des Supreme Court des Minnesota State Capitols Das von John La Farge 1903 geschaffene Deckengemalde mit dem Titel The Adjustment of Conflicting Interests Count Raymond of Toulouse swears at the Altar to observe the Liberties of the City zeigt den Grafen vor dem Bischof als Verteidiger stadtischer Freiheiten und kommunalen Besitzes Dieses Gemalde veranschaulicht die Bedeutung ausgewogener Interessen zwischen Burgern Kirche und Staat fur einen politisch Handelnden 68 Raimund VI hatte sich am 12 November 1196 in Notre Dame de la Daurade gegenuber den Konsuln von Toulouse zur Anerkennung der wirtschaftlichen und politischen Autonomie der Stadt verpflichtet gemass den Eiden die bereits sein Vater und Grossvater geschworen hatten 69 Diesen Eid hatte er nie gebrochen Familiares BearbeitenVorfahren Bearbeiten Raimund IV von Toulouse 1041 1105 Elvira von Kastilien Raimund II von Uzes 1138 Philipp I von Frankreich 1052 1108 Bertha von Holland ca 1055 1093 Humbert II von Savoyen ca 1060 1103 Gisela von Burgund Alfons Jordan von Toulouse 1103 1148 Faydive von Uzes Ludwig VI von Frankreich 1081 1137 Adelheid ca 1092 1154 Raimund V von Toulouse 1134 1194 Konstanze ca 1128 1176 Raimund VI von Toulouse 1156 1222 Ehen und Nachkommen Bearbeiten Raimund war funf Mal verheiratet Seine erste kurz nach 1172 geheiratete Frau war Ermessende Pelet die 1176 starb Seine zweite Frau war Beatrix von Beziers aus der Familie Trencavel die er 1193 verstiess um als seine dritte Frau Bourgogne von Lusignan zu heiraten Auch diese verstiess er 1196 um Johanna aus dem Haus Plantagenet und verwitwete Konigin von Sizilien heiraten zu konnen die sich 1199 von ihm trennte und noch im selben Jahr nach der Geburt eines dritten nur wenige Tage lebenden Kindes starb Anschliessend war er mit einer byzantinischen Prinzessin verheiratet gewesen bei der es sich um die namenlose so genannte Dame von Zypern handelte Tochter des Kaisers Isaak Komnenos 70 Seine letzte Ehefrau war die 1204 geheiratete Infantin Eleonore Tochter des Konigs Alfons II von Aragon die ihn uberlebte und 1226 starb Aus seiner zweiten Ehe mit Beatrix von Beziers hatte Raimund eine Tochter Konstanze um 1180 1260 1 1195 mit Konig Sancho VII von Navarra Scheidung 1200 2 1205 mit Pierre Bermond d Anduze Herr von Anduze Sommieres und Sauve 1215 Rom 71 Aus seiner dritten Ehe mit Johanna Plantagenet gingen drei Kinder hervor Raimund VII Juli 1197 in Beaucaire 27 September 1249 in Millau Johanna wahrscheinlich 1198 N N September 1199 in Fontevraud Daneben hatte Raimund VI noch drei uneheliche Kinder Bernard Stammvater der Vizegrafen von Bruniquel Guillemette mit Hugues d Alfaro graflicher Seneschall im Agenais Raimonde Nonne des Ordens von Fontevraud in der Klosterfiliale von Espinasse in der Diozese ToulouseLiteratur BearbeitenMalcolm Barber Die Katharer Ketzer des Mittelalters Artemis amp Winkler Verlag Dusseldorf und Zurich 2003 englische Erstausgabe The Cathars Dualist heretics in Languedoc in the High Middle Ages Pearson Education Limited Harlow 2000 R Benjamin A Forty Years War Toulouse and the Plantagenets 1156 1196 In Historical Research Vol 61 1988 S 270 285 Bertran de La Farge Raimon VI le comte excommunie Nouvelles Editions Loubatieres 1998 Laurent Mace Les Comtes de Toulouse et leur entourage XIIe XIIIe siecles Rivalites alliances et jeux de pouvoir Toulouse 2000 Laurent Mace Catalogues raimondins 1112 1229 Actes des comtes de Toulouse ducs de Narbonne et marquis de Provence Toulouse 2008 Rebecca Rist The Papacy and Crusading in Europe 1198 1245 New York 2009 Michel Roquebert Die Geschichte der Katharer Haresie Kreuzzug und Inquisition im Languedoc Deutsche Ubersetzung von Ursula Blank Sangmeister Philipp Reclam jun GmbH amp Co KG Stuttgart 2012 franzosische Erstauflage Histoire des Cathares Heresie Croisade Inquisition du XIe au XIVe siecle Editions Perrin Paris 1999 Andrea Sommerlecher Processus negotii Raimundi comitis Tolosani Bemerkungen zu Einschuben im 12 Jahrgang der Kanzleiregister Papst Innocenz III In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Bd 120 2012 S 139 145 Jorg Oberste Der Kreuzzug gegen die Albigenser Ketzerei und Machtpolitik im Mittelalter Darmstadt 2003 Quellen BearbeitenPierre des Vaux de Cernay Petri Vallium Sarnaii Monachi Historia Albigensium et sacri belli in eos suscepti In Recueil des Historiens des Gaules et de la France Vol 19 1880 S 1 113 Guillaume de Puylaurens Guillelmi de Podio Laurentii Historia Albigensium In Recueil des Historiens des Gaules et de la France Vol 19 1880 S 193 225 Guillaume de Puylaurens Historiae Albigensium auctore Guillelmo de Podio Laurentii In Recueil des Historiens des Gaules et de la France Vol 20 1840 S 764 776 Chanson de la Croisade Canso de la Crosada La chanson de la croisade contre les Albigeois hrsg von Paul Mayer Bd 1 Guillaume de Tudela 1875 Bd 2 Anonymus 1879 Einzelnachweise Bearbeiten Puylaurens RHGF 19 S 202 Roquebert S 92 93 Catalogue des actes de Philippe Auguste hrsg von Leopold Delisle 1856 Nr 433 S 103 William of Newburgh Historia rerum Anglicarum Vol II hrsg von Hans Claude Hamilton 1856 Lib V Cap XXX S 200 Der Unterhandler Raimunds bei Richard Lowenherz war der Abt Guilhabert von Castres gewesen der aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem spater beruhmten Katharerbischof gleichen Namens identisch war Histoire generale de Languedoc Bd 5 hrsg von C Devic und J Vaissete Toulouse 1842 S 42 44 Joaquin Miret y Sans Itinerario del rey Pedro I de Cataluna II de Aragon In Boletin de la Real Academia de Buenas Letras de Barcelona Bd 3 1905 06 S 153 Roquebert S 94 Vaux de Cernay RHGF 19 S 8 9 Cœlestini III romani pontificis epistolae et privilegia hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 206 Sp 1155 1156 Brief vom 4 November 1198 in Die Register Innocenz III 1 Pontifikatsjahr 1198 99 hrsg von Othmar Hageneder und Andrea Haidacher In Publikationen der Abteilung fur Historische Studien des Osterreichischen Kulturinstituts in Rom Graz Koln 1964 Nr 397 S 596 597 Roquebert S 103 Roquebert S 104 Joaquin Miret y Sans Itinerario del rey Pedro I de Cataluna II de Aragon In Boletin de la Real Academia de Buenas Letras de Barcelona Bd 3 1905 06 S 274 275 Fernand Benoit Recueil des actes des comtes de Provence appartenant a la maison de Barcelone Alphonse II et Raimond Berenger V 1196 1245 Bd 2 1925 Nr 32 S 40 41 Roquebert S 98 Melgorien sind mittelalterliche Deniers aus der Munzpragestatte von Melgueil Oberste S 46 Roquebert L epopee cathare Bd 1 S 172 175 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 215 Sp 361 362 Zwei weitere Briefe des Papstes vom 16 Januar und 7 Februar 1205 Sp 526 527 an den franzosischen Konig blieben ebenfalls unbeantwortet Roquebert S 107 Roquebert S 106 Roquebert S 112 Barber S 122 123 Roquebert S 116 Brief Si parietem cordis vom 29 Mai 1207 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 215 Sp 1166 Brief vom 17 November 1207 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 215 Sp 1246 1247 Vaux de Cernay RHGF 19 S 14 Puylaurens RHGF 19 S 201 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 215 Sp 1354 1358 1358 1359 1359 1360 und 1361 1362 Layettes du Tresor des Chartes Bd 1 hrsg von Alexandre Teulet 1863 Nr 843 S 317 319 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 215 Sp 1469 1470 Vaux de Cernay RHGF 19 S 15 Brief an den Papst vom April 1208 Catalogue des actes de Philippe Auguste hrsg von Leopold Delisle 1856 Nr 1085 S 251 252 Roquebert S 119 Roquebert S 118 Processus negotii Raimundi comitis Tolosani hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 89 93 Processus negotii Raimundi comitis Tolosani hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 94 Roquebert S 124 126 Processus negotii Raimundi comitis Tolosani hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 95 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 100 101 Roquebert S 126 Vaux de Cernay RHGF 19 S 18 19 Barber S 128 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 151 153 Roquebert S 148 Brief des Legaten Milon an den Papst vom 10 September 1209 In Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio Bd 22 hrsg von Giovanni Domenico Mansi 1778 Sp 767 774 Barber S 135 Brief vom 25 Januar 1210 In Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 173 Roquebert S 151 Roquebert S 159 161 Die Bestatigung der Exkommunikation war vermutlich im August 1210 auf einem Konzil in Saint Gilles beschlossen wurden Dabei wurde der Kirchenbann auch auf den Grafen von Foix und Vizegrafen von Bearn ausgeweitet Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 833 835 Zum papstlichen Mahnbrief vom Januar 1211 siehe Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 356 Roquebert S 163 Nach Pierre des Vaux de Cernay RHGF 19 S 43 soll es Raimund VI gewesen sein der die Verhandlungen in Montpellier habe scheitern lassen als er am Morgen des 27 Januar 1211 die Stadt unvermittelt verlassen habe nachdem man ihm grosszugige Angebote unterbreitet habe Die weitreichenden Forderungen Arnaud Amaurys uberging er in seiner Chronik hingegen Zur papstlichen Bestatigung des Banns siehe den Brief vom 7 April 1211 an den Erzbischof von Arles in Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 410 411 Puylaurens zufolge waren es 300 RHGF 19 S 204 der Chanson Bd 1 laisse 68 Z 1556 S 71 nach 400 Roquebert S 168 Roquebert S 170 Roquebert S 173 Histoire generale de Languedoc Bd 5 hrsg von C Devic und J Vaissete Toulouse 1842 S 584 586 Roquebert S 175 177 Roquebert S 179 180 Roquebert S 187 188 Roquebert S 191 198 Innozenz III wunschte sich einen Frieden zwischen Simon de Montfort und Peter II von Aragon in dem beide ihre militarischen Krafte fur den Kampf gegen die Almohaden in Spanien vereinen wurden Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 215 Sp 739 741 In einem auf den 15 Januar 1213 datierten Brief an Arnaud Amaury hatte Innozenz III seine Erkenntnis eingestanden dass der von ihm ins Leben gerufene Kreuzzug zu einem Eroberungskrieg geworden war Regesta Pontificum Romanorum Bd 1 hrsg von August Potthast 1874 Nr 4648 S 402 Brief vom 21 Januar 1213 an den Papst in Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio Bd 22 hrsg von Giovanni Domenico Mansi 1778 Sp 868 871 Roquebert S 200 202 Brief Arnaud Amaurys an das Generalkapitel der Zisterzienser mit seinem Bericht De Francorum expeditione ac victoria adversus Sarracenos in Hispania reportata uber die Schlacht von Las Navas de Tolosa in Selecta ex varis chronicis ad Philippi Augusti regnum pertinentibus In RHGF 19 S 253 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 845 849 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 849 852 Layettes du Tresor des Chartes Bd 1 hrsg von Alexandre Teulet 1863 Nr 1099 S 410 411 Regesta Pontificum Romanorum Bd 1 hrsg von August Potthast 1874 Nr 4950 S 431 Roquebert S 241 243 Zu den Beschlussen des IV Laterankonzils siehe Sacrorum conciliorum nova et amplissima collection Bd 22 hrsg von Giovanni Domenico Mansi 1778 Sp 953 1086 Das Urteil bezuglich der Enteignung Raimunds VI wurde in einem Rundschreiben vom 14 Dezember 1215 ausgefertigt Siehe Mansi 22 Sp 1069 1070 Catalogue des actes de Philippe Auguste hrsg von Leopold Delisle 1856 Nr 1659 S 371 Roquebert S 263 Cartulaire general de l ordre des hospitaliers de Saint Jean de Jerusalem 1110 1310 Bd 2 hrsg von Joseph Delaville Le Roux 1897 Nr 1617 S 246 Sein erstes Testament hatte er am 20 September 1209 in der Abtei Saint Denis nach seiner Unterredung mit Philipp II August niedergelegt Darin hatte er seinen Bruder Balduin und seine Sohne Raimund VII und Bertrand zu seinen Haupterben ernannt und grosse Schenkungen an die Orden der Hospitaliter und Templer verfugt Histoire generale de Languedoc avec des notes et les pieces justificatives Vol 8 hrsg von Claude Devic und Joseph Vaissete 1879 Nr 146 Sp 573 577 Layettes du Tresor des Chartes Bd 3 hrsg von Alexandre Teulet 1875 Nr 3617 S 16 17 Zur gescheiterten Rehabilitierung Raimunds VI Inquisitio de Raymundo Comite Tolosano im Jahr 1247 siehe Monumenta conventus Tolosani ordinis fratrum praedicatorum primi ex vetustissimis manuscriptis originalibus transcripta et sanctorum ecclesie patrum placitis illustrata hrsg von Jean Jacob Percin In Opusculum de haeresi Albigensium Bd 2 Toulouse 1693 S 76 82 Puylaurens RHGF 19 S 214 215 Monumenta conventus Tolosani ordinis fratrum praedicatorum primi ex vetustissimis manuscriptis originalibus transcripta et sanctorum ecclesie patrum placitis illustrata hrsg von Jean Jacob Percin In Opusculum de haeresi Albigensium Bd 2 Toulouse 1693 S 82 Roquebert S 125 126 Oberste S 59 Fredric L Cheyette Joseph R Strayer The Albigensian Crusades In Speculum Vol 48 1973 S 411 415 Roquebert S 115 Oberste S 51 Roquebert S 93 94 Neil B Thompson Minnesota s State Capitol The Art and Politics of a Public Building In Minnesota Historic Sites Pamphlet Series Ausgabe 9 1974 S 90 Archives municipales de Toulouse AA1 12 1 2 Vorlage Toter Link www archives toulouse fr Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis L Estoire de Eracles empereur Liv 28 Cap V In Recueil des Historiens des Croisades 1859 Historiens Occidentaux II S 256 Pierre des Vaux de Cernay RHGF 19 S 9 hatte die Ehe mit der Dame von Zypern zwischen der mit Beatrix von Beziers und Johanna Plantagenet verortet was aber aus chronologischen Grunden nicht moglich sein kann Pierre Bermond d Anduze hatte in einem an den Papst gerichteten Brief vom 20 Dezember 1212 einen Anspruch auf das Erbe des Hauses Toulouse erhoben als Ehemann der altesten Tochter Raimunds VI in dem er dessen Ehe mit Johanna Plantagenet als illegitim und damit Raimund VII als nicht erbberechtigt bezeichnete Siehe Innocentii III Registrorum sive Epistolarum hrsg von Jacques Paul Migne In Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 754 755 Im Jahr 1215 war er in Rom beim vierten Laterankonzil zugegen wo sein Anspruch zugunsten Simons de Montfort zuruckgewiesen wurde Siehe Puylaurens RHGF 19 S 211 Zu den Anspruchen des Hauses Anduze auf das raimundinische Erbe siehe Michel Roquebert L epopee cathare Bd 2 1977 S 75 79 VorgangerAmtNachfolgerRaimund V II Graf von Toulouse nbsp 1194 1222Raimund VII IV Raimund V II Markgraf der Provence 1194 1222Raimund VII IV Normdaten Person GND 124208835 lobid OGND AKS LCCN n98097056 VIAF 284838449 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Raimund VI ALTERNATIVNAMEN Raimund VI von Toulouse vollstandiger Name Raymond RamonKURZBESCHREIBUNG Graf von ToulouseGEBURTSDATUM 27 Oktober 1156STERBEDATUM 2 August 1222STERBEORT Toulouse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raimund VI Toulouse amp oldid 225490400