www.wikidata.de-de.nina.az
Das Gevaudan okzitanisch Gavaudan oder Gevaudan bezeichnet bei seiner ersten Erwahnung eine Region Galliens die im Wesentlichen im heutigen Departement Lozere lag Sie war vom zu den Arvernern gehorenden Stamm der Gabali besiedelt Deren Hauptstadt war Anderitum das heutige Javols Die Grenzen des heutigen Departements Lozere rot entsprechen weitgehend denen des Gevaudan Wappen des Gevaudan Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Sprache 3 Geschichte 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDas waldreiche und dunn besiedelte Gevaudan gehorte zur historischen Provinz Languedoc Es grenzte im Nordwesten an die Auvergne und im Osten an das Vivarais Die historische Hauptstadt war Javols seit dem 10 Jahrhundert dann das ca 25 km sudostlich gelegene Mimate das heutige Mende Der Oberlauf des Flusses Tarn bildet seine sudliche Grenze Das Klima hat eher Mittelgebirgscharakter und wird nur selten vom Mittelmeer beeinflusst 1 Hochster Berg ist der zum Massif des Margeride gehorende Signal de Randon 1551 m Sprache BearbeitenIm Gevaudan wird ein regionaler Dialekt des Okzitanischen gesprochen Im Mittelalter gab es unter anderem drei weibliche Troubadorinnen trobairitz die aus dem Gevaudan stammten Almucs de Castelnau Iseut de Capio und Azalais d Altier Aus der Neuzeit sind folgende Autoren zu nennen Felix Remize 1865 1941 genannt Lo Grelhet Joseph Valette und Emile Tichet Geschichte Bearbeiten nbsp Diese um 1700 entstandene Karte des Gevaudan enthalt geografische Namen aus galloromischer Zeit nbsp Provinz Languedoc im 18 Jh das Gevaudan im Nordwesten ist durch eine gepunktete Grenzlinie markiert Farbig unterschieden und mit Grossbuchstaben beschriftet sind die heutigen DepartementsBereits in der Jungsteinzeit konnte die Gegend besiedelt gewesen sein Dies legen die zahlreichen beim Ort Les Bondons Cham de Bondon etwa 20 km sudlich von Mende stehenden Menhire und Dolmen nahe Die Gabali unterstutzten Vercingetorix in den Kampfen gegen Julius Caesar Sie wurden nach der Niederlage der Provinz Gallia Narbonensis zugeordnet und von Nemausus Nimes aus regiert konnten dabei aber eine gewisse Unabhangigkeit bewahren Die Romer benannten die Region Anderitum in Gabalum um woraus spater Javols wurde Daraus entstand fur das umgebende Gebiet im Mittelalter die Bezeichnung Pagus Gabalum Nach dem Tod des Herzog Wilhelms I von Aquitanien im Jahr 918 stritten sich drei Familien um die Nachfolge die Grafen von Auvergne Toulouse und Poitiers Die Vertreter des Herzogs die Vizegrafen des sudwestlichen Frankreich erwarben durch diese Situation eine relative Unabhangigkeit die es ihnen ermoglichte ihr Amt erblich zu machen und sich den Titel eines Grafen anzueignen Die Grafschaft Gevaudan die so um 960 entstand fiel im Jahr 1033 an den Grafen Hugo von Rouergue aus dem Haus Toulouse Nach dem Tod Hugos 1053 musste sich seine Tochter Bertha mit dem Grafen Wilhelm IV von Toulouse und dessen Bruder Raimund von Saint Gilles um ihr Erbe streiten Als Bertha im Jahr 1065 starb wandten sich die Bruder gegeneinander und einigten sich erst nach 15 Jahren Kampf darauf dass Wilhelm Toulouse und Raimund die Markgrafschaft Gothia bestehend aus der Rouergue dem Gevaudan und dem Herzogtum Narbonne bekommen sollte Ab dem Jahr 1085 war Raimund Graf von Gevaudan drei Jahre spater erbte er die Grafschaft Toulouse Die Situation fuhrte erneut zum Erstarken einer Reihe von Vizegrafschaften Ende des 11 Jahrhunderts trat mit dem Vizegrafen Gilbert von Millau ein neuer Graf von Gevaudan auf nachdem es ihm gelungen war drei Vizegrafschaften und damit das gesamte Gevaudan in seine Hand bringen Durch Heirat wurde das Gevaudan an die Grafen von Barcelona vererbt die zu Konigen von Aragon wurden Durch den Vertrag von Corbeil kam das Gevaudan dann an Frankreich 1258 und wurde in die Krondomane Domaine royal eingegliedert Ludwig VII ubergab dem Bischof von Mende durch die Bulle royale du Gevaudan die Macht in der Region Das Gevaudan wurde in acht Baronien aufgeteilt deren Herren sich dann im permanenten Aufstand gegen den Bischof von Mende befanden Im Jahr 1307 schlossen der Konig und der Bischof einen Vertrag Traite de Pariage mit dem sie sich die Einkunfte des Landes teilten Der Bischof erhielt den Titel eines Grafen von Gevaudan das Munzrecht und die niedere Justiz In den Hugenottenkriegen 1562 1598 und danach erlitt das Gevaudan erhebliche Zerstorungen durch regulare oder freischarlerische Truppen von beiden Seiten Nominell gehorte das Gevaudan zur Provinz Languedoc hatte aber bis zum Ausbruch der Franzosischen Revolution im Jahr 1789 seine eigenen Generalstande etats generaux Als im Jahr 1790 in Frankreich die Departements geschaffen wurden wurde das Gevaudan dem Departement Lozere zugeordnet Eine Ausnahme blieb der ehemalige Wahlkreis Kanton Saugues der zum Departement Haute Loire gehort Siehe auch BearbeitenBistum Mende Liste der Grafen von Gevaudan Bestie des GevaudanWeblinks BearbeitenDas Gevaudan und die Geschichte Frankreichs Fotos und Infos franzosisch Grafen von Gevaudan 915 1111 franzosisch Gemeinden im Gevaudan interaktive Karte Infos franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Mende Klimatabellen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gevaudan amp oldid 234286499