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Dieser Artikel beschreibt eine historische Provinz Frankreichs Fur das gleichnamige Weinanbaugebiet siehe Languedoc Weinbaugebiet fur das Flugzeugmuster Languedoc siehe Sud Est SE 161 Das Languedoc von frz langue Sprache und okzitanisch oc ja frz oui ist eine historische franzosische Provinz Sie umfasste den mittleren Teil Sudfrankreichs zwischen der Rhone als Grenze zur Provence und der Garonne als Grenze zur Gascogne Ihr Territorium umfasste den Grossteil der heutigen Region Okzitanien sowie das Departement Ardeche und Teile des Departements Haute Loire beide heute Teil der Region Auvergne Rhone Alpes Ihre Hauptstadt war Toulouse Flagge des LanguedocLage in FrankreichHeutige Verwaltungsgliederung des Languedoc in Departements Inhaltsverzeichnis 1 Stadte 2 Landwirtschaft 3 Archaologie 4 Geschichte 5 Literatur 6 WeblinksStadte BearbeitenDas Gebiet hat eine Bevolkerung von etwa vier Millionen Einwohnern Die wichtigsten Stadte sind neben der einstigen Hauptstadt Toulouse Montpellier Nimes Beziers Narbonne Albi Carcassonne und Sete Landwirtschaft BearbeitenDas Weinbaugebiet Languedoc blickt auf eine lange Tradition zuruck Im 19 und 20 Jahrhundert gab es mehrere einschneidende Veranderungen im Anbau Durch Reblaus und Falschen Mehltau wurde der Anbau stark geschadigt erst in den 1960er Jahren begann man mit dem gezielten Ausbau ertragreicher Sorten Die Region wurde zwar wieder ein bedeutender Weinproduzent dem Wein haftete aber das Image eines Billigweins an Das Languedoc war bis in die 1970er Jahre hauptverantwortlich fur einen EG weiten Produktionsuberschuss der als Weinsee bekannt wurde In den 1970er Jahren begann man sich auch wieder auf Qualitatsweine zu besinnen es wurden und werden teils sehr gute Weine hergestellt Diese Entwicklung wird von vielen Weinkritikern anerkannt sie stellen heute einige Weine des Languedoc qualitativ mit den besten Weinen aus Bordeaux gleich Insgesamt produziert das Languedoc mehr als ein Drittel aller franzosischen Trauben Des Weiteren werden Oliven Obst und Reis angebaut Im Bergland werden Schafe und Ziegen fur Fleisch und Kase gezuchtet Im Kustenbereich wird viel Fisch gefangen ebenso Schalentiere Das Gebiet ist ein beliebtes touristisches Ziel Archaologie BearbeitenIm Languedoc wurde eine ausserordentlich gut erhaltene eisenzeitliche Nekropole entdeckt Sie bezeugt die im Westen ubliche Feuerbestattung 235 kleine Hugel aus Erde und Stein die im inneren mit schweren Steinplatten verschlossen sind charakterisieren die Grabstatten Etwa 4000 Gefasse und 600 Metallobjekte wurden bisher gefunden Geschichte BearbeitenDie Mittelmeerkuste des Languedoc wurde bereits in der Antike durch die Griechen Phonizier und Romer besiedelt und durch die Alamannen Vandalen Westgoten und Sarazenen erobert Der Name Languedoc leitet sich vom Okzitanischen ab franzosisch Langues d oc diese regionale romanische Sprache war vor der franzosischen Zeit die Landessprache siehe auch Languedokische Sprache nbsp Berg und Burg MontsegurIm Mittelalter war die durch Karl den Grossen etablierte Grafschaft Toulouse die beherrschende Macht im Languedoc Sie wurde seit dem 12 Jahrhundert das Zentrum der religiosen Bewegung der Katharer Die romisch katholische Kirche erklarte sie zu Haretikern und ging im Albigenserkreuzzug 1209 29 gegen sie vor Die Kampfe setzten sich danach fort Die Burg Montsegur wurde zu einem Refugium der katharischen Kirche Mit Unterstutzung der franzosischen Krone begann 1243 die Belagerung des Montsegur durch Soldaten und Kreuzritter Die Bewohner der Burg wurden 1244 vor die Wahl gestellt entweder ihrem Glauben abzuschworen oder auf dem Scheiterhaufen zu enden 225 Katharer darunter ihr Bischof wurden verbrannt Mit der Verheiratung der Erbin der Grafschaft mit einem Bruder des franzosischen Konigs kam die Grafschaft im Jahr 1229 unter die Herrschaft einer Nebenlinie der Kapetinger 1271 endete diese Linie und die Grafschaft wurde als Provinz Languedoc der direkten Herrschaft des Konigs unterstellt Seit 1346 vertrat eine Standeversammlung die Etats de Languedoc die regionalen Interessen des Adels des Klerus und der Stadte gegenuber dem Konig Mit der Integration in das Konigreich Frankreich begann ein Prozess der Zuruckdrangung der heimischen Sprache und Kultur zugunsten derjenigen von Paris Die okzitanische Sprache wurde im 16 Jahrhundert aus dem schriftlichen und seit dem 19 Jahrhundert weitgehend auch aus dem mundlichen Sprachgebrauch verdrangt Die aussergewohnliche binnenlandische Wasserstrasse Canal du Midi aus dem 17 Jahrhundert die den Atlantik mit dem Mittelmeer verbindet wurde 1996 in die UNESCO Liste der Statten des Weltkulturerbes aufgenommen Am Kanal finden sich beeindruckende Bauwerke zum Beispiel die Schleusentreppe Fonserannes in der Nahe von Beziers dem Geburtsort des Kanal Begrunders Pierre Paul Riquet Literatur Bearbeitennach Autoren Herausgebern alphabetisch geordnet Marie Nicolas Bouillet Alexis Chassang Hrsg Dictionnaire universel d histoire et de geographie Artikel Languedoc Christian Freigang Imitare ecclesias nobiles Die Kathedralen von Narbonne Toulouse und Rodez und die nordfranzosische Rayonnantgotik im Languedoc Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1992 ISBN 978 3 88462 085 4 Dominique Garcia La Celtique mediterraneenne editions Errance Paris 2004 ISBN 2 87772 286 4 Manfred Hammes Erzahl mir vom Suden Eine literarische Reise durch die Provence das Languedoc und entlang der Cote d Azur Wunderhorn Verlag Heidelberg 2005 Ralf Nestmeyer Languedoc Roussillon Ein Reisehandbuch Michael Muller Erlangen 2012 ISBN 978 3 89953 696 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Languedoc Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz des Languedoc franzosisch Etat du commerce en Languedoc en 1744 Canal du Midi Canal Royal de Languedoc Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Languedoc amp oldid 223846609