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Das Vivarais vivaʁɛ okzitanisch Vivares war eine sudfranzosische Landschaft am Fluss Ardeche rechts der unteren Rhone innerhalb der historischen Provinz Languedoc Es war in seiner Ausdehnung nahezu deckungsgleich mit dem heutigen Departement Ardeche Hauptstadt der Provinz war die an der Rhone gelegene Kleinstadt Viviers Karte der ehemaligen Provinz Languedoc mit dem Vivarais gelb im Nordosten Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Geologie 1 3 Flusse 1 4 Orte 2 Wirtschaft 3 Geschichte 4 Sehenswurdigkeiten 5 Siehe auch 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Viviers im Rhonetal war die Hauptstadt des VivaraisDas ca 200 bis ca 1750 m hoch gelegene Vivarais wird nach Westen von den Cevennen begrenzt zu denen auch die ehemalige Grafschaft des Gevaudan gehort Im Nordwesten grenzt das Vivarais an das Velay mit seinen seit langem erloschenen Vulkanbergen z B dem 1753 m hohen Mont Mezenc oder dem markanten ca 1551 m hohen Mont Gerbier de Jonc Nach Osten wird das Gebiet von der Rhone begrenzt und im Suden schliesst sich die Weinlandschaft der Cotes du Rhone an Geologie Bearbeiten Der nordliche Teil des Vivarais hat Boden vulkanischen Ursprungs wohingegen die sudlichen und sudwestlichen Gebiete hauptsachlich von Kalkstein gepragt sind Flusse Bearbeiten nbsp Weinbaugebiet Cotes du VivaraisWichtigster Fluss im Zentrum des Vivarais ist der Escoutay der zahlreiche Bache ruisseaux aufnimmt und nordlich von Viviers in die Rhone mundet Den Norden entwassern die Ouveze bei Privas und die Cance bei Annonay im Westen und Sudwesten z B bei Aubenas fliesst die Ardeche Orte Bearbeiten Viviers mit seinen ca 3 800 Einwohnern gilt zwar als Hauptstadt des Vivarais doch sind andere Orte deutlich grosser Annonay ca 16 500 Aubenas ca 12 000 Tournon sur Rhone ca 10 000 Le Teil ca 8 700 Privas ca 8 000 Die annahernd nordlichste Gemeinde ist Vernoux en Vivarais ca 2 000 im Zentrum liegen Ruoms ca 2 200 Largentiere ca 1 600 und Laurac en Vivarais ca 1 000 Wirtschaft BearbeitenIn fruheren Jahrhunderten lebten die Bewohner als Selbstversorger von den Ertragen ihrer Felder und Hausgarten daneben wurde auch in geringem Umfang Viehzucht Schafe Kuhe zur Versorgung mit Milchprodukten und Fleisch betrieben Durch die Verbesserung der Transportmoglichkeiten im 20 Jahrhundert konnen auch weiter entfernte Markte beliefert werden Seit der Romerzeit wurde auch Wein angebaut heute gibt es das klassifizierte Weinbaugebiet der Cotes du Vivarais mit etwa 650 ha Anbauflache Industrie gibt es nicht doch existiert seit dem 19 Jahrhundert bei Le Teil ein grosses Zementwerk welches zur Gruppe Ciments Lafarge gehort Geschichte Bearbeiten nbsp Wappen des VivaraisDas Vivarais gehorte in vorromischer Zeit zum Siedlungsgebiet des keltischen Volksstammes der Helvier die Romer grundeten die Stadt Alba Augusta Helvorum aus welcher der heutige Ort Alba la Romaine hervorging Die eingefallenen Germanen von Stamm der Burgunden grundeten den Pagus Vivariensis pagus Bezirk des altburgundischen Reichs Er kam im Jahr 584 an das Frankische Reich 843 an Kaiser Lothar I 870 an den westfrankischen Konig Karl den Kahlen bald darauf an das Konigreich Niederburgund und im Jahr 1032 mit diesem an das Heilige Romische Reich Die Landschaft wusste sich jedoch der Herrschaft des deutschen Kaisers schon unter den letzten Staufern zu entziehen Im 14 Jahrhundert an die franzosische Krone gelangt bildete das Vivarais bis zum Beginn der Franzosischen Revolution einen Teil des Gouvernements Languedoc 1 Es blieb noch lange nach dem Edikt von Fontainebleau 1685 und der Vertreibung der Hugenotten ein geheimes Zentrum des Protestantismus in Frankreich 2 In der Zeit des Zweiten Weltkriegs gehorte das Vivarais zur unbesetzten Zone Frankreichs Einige Dorfer um Le Chambon sur Lignon im Nordwesten des Vivarais spielten wichtige Rollen als Verstecke fur Juden und Widerstandskampfer 3 nbsp Chateau de Vogue in VogueSehenswurdigkeiten BearbeitenNeben reizvollen landschaftlichen Aspekten vor allem entlang des Ardeche Tals bietet das Vivarais auch kulturelle Sehenswurdigkeiten Beim Ort Alba la Romaine liegen die Ruinen der Romerstadt Alba Augusta Helvorum Aus dem hohen und spaten Mittelalter stammen der Ort und die Kathedrale von Viviers wobei letztere vor allem durch ihren spatgotischen Chor beeindruckt Ausserdem sehenswert sind das Schloss Aubenas oder die Reste der mittelalterlichen Stadtmauer von Ruoms Eindrucksvoll ist auch der Ort Vogue mit seinem im 16 Jahrhundert erbauten Schloss Siehe auch BearbeitenViviers und Grafschaft ViviersPersonlichkeiten BearbeitenFrancois de Tournon 1489 in Tournon sur Rhone 1562 Kardinal Olivier de Serres 1539 in Villeneuve de Berg 1619 in Mirabel Agronom Antoine Court 1696 in Villeneuve de Berg 1760 protestantischer Prediger und Pastor Matthias Desubas 1720 bei Vernoux 1746 Hugenotten Prediger Joseph Michel Montgolfier 1740 1810 Erfinder des Heissluftballons der Montgolfiere Jacques Etienne Montgolfier 1745 1799 Erfinder des Heissluftballons der Montgolfiere Jean Louis Giraud Soulavie 1751 in Largentiere 1813 Naturforscher und Historiker Honore Flaugergues 1755 in Viviers 1830 AstronomLiteratur BearbeitenJoseph Dourille Histoire des guerres civiles du Vivarais Valence 1846 Albin Mazon Voyage aux pays volcaniques du Vivarais 1878 u a Forez et Vivarais itineraire de l homme de gout Hg vom Comite de la region XVI bis internationale Ausstellung Paris 1937 Editions du Pigeonnier Saint Felicien Ardeche 1937 Illustrationen von Jean Chieze Joannes Dufaud 300 chansons populaires d Ardeche 2000 ISBN 978 2907410373 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vivarais Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vivarais in Brockhaus Conversations Lexikon 13 Auflage 1882 87 Bd 16 S 299 Museum des protetstantischen Vivarais Widerstandsdorfer im VivaraisNormdaten Geografikum GND 4119460 3 lobid OGND AKS LCCN n80125724 VIAF 246574551 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vivarais amp oldid 238165574