www.wikidata.de-de.nina.az
John La Farge 31 Marz 1835 in New York City Vereinigte Staaten 14 November 1910 in Providence Rhode Island war ein US amerikanischer Maler Innenarchitekt und kunsthistorischer Sachbuchautor John La Farge 1902 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Ausbildung 1 1 Privatleben 1 2 Berufliches Wirken 2 Glasmalerei 3 Gemalde Auswahl 4 Auszeichnungen 5 In der Popkultur 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Ausbildung BearbeitenLa Farge war einer von mehreren Sohnen reicher franzosischer Eltern und wurde zweisprachig aufgezogen 1 Bereits als Kinder veroffentlichten er und seine Bruder das franzosischsprachige Magazin Le Chinois 2 17 Wahrend seines Studiums an der Mount St Mary s University in Emmitsburg Maryland sowie an der Fordham University in New York begann er sich fur Kunst zu interessieren Seine Plane fur ein Jurastudium gab er auf nachdem er 1856 Paris besucht und die dortige Kunstszene gesehen hatte 1 stattdessen studierte er bei Thomas Couture und lernte daruber bekannte Intellektuelle kennen La Farge belegte ebenfalls Kurse bei William Morris Hunt in Newport Rhode Island 3 4 Privatleben Bearbeiten La Farge heiratete am 15 Oktober 1860 in Newport seine Frau Margaret Mason Perry 1839 1925 deren Vater ein Nachkomme von Thomas Prence war der Eastham Massachusetts mitbegrundet hatte und im 17 Jahrhundert mehrfach Gouverneur der Plymouth Colony gewesen war Zu Margarets vaterlichen Vorfahren zahlte ebenso William Brewster einer der Passagiere der Mayflower Ihre Grosseltern mutterlicherseits waren Sarah Franklin Bache und Richard Bache was sie zur Ururenkelin von Deborah Read und Benjamin Franklin machte Ihr Bruder Thomas Sergeant Perry lehrte an der Harvard University 5 und war mit der Kunstlerin Lilla Cabot Perry verheiratet 6 Das Paar bekam insgesamt acht Kinder von denen sieben das Erwachsenenalter erreichten 2 Der alteste Sohn Christopher Grant La Farge war Partner des New Yorker Architekturburos Heins amp LaFarge Er war fur Projekte der Beaux Arts Architektur verantwortlich und entwarf unter anderem die byzantinische Cathedral of Saint John the Divine in New York das heute nicht mehr existente Gebaude der Verbindung St Anthony Hall in Yale 7 sowie die ursprunglichen Astor Court Gebaude des Bronx Zoo Zu seinen Sohnen zahlen der Schriftsteller Christopher La Farge und der Anthropologe Oliver La Farge John La Farges Tochter Frances Aimee bekam mit ihrem Mann Edward H Childs ihre Tochter Frances Sergeant Childs die zu den Grundern des Brooklyn College gehorte wo sie das Fach Geschichte unterrichtete 8 Oliver Hazard Perry La Farge arbeitete ebenfalls als Architekt unter anderem als Partner von Marshall Latham Bond und entwarf das heute noch bestehende Perry Building in Seattle Spater entwarf er vorwiegend Firmengebaude fur General Motors Der jungste Sohn John La Farge wurde Jesuiten Priester und ein engagierter Verfechter anti rassistischer Reformen John La Farge starb 1910 im Butler Hospital in Providence Rhode Island 9 und wurde auf dem Green Wood Cemetery in Brooklyn beerdigt Seine Aufzeichnungen befinden sich heute im Bestand der Bibliothek der Yale University 10 Berufliches Wirken Bearbeiten nbsp Angel of Help 1886 nbsp Figures of Wisdom 1901 nbsp Angel at the Tomb Thomas Crane Public LibraryBereits in seinen ersten eigenen Arbeiten die er in Newport anfertigte zeigt sich eine eigene Handschrift vor allem im Hinblick auf die Farbgestaltung Viele seiner mythologischen und religiosen Gemalde darunter das Werk Virgil erstellte er in einem Wald in einer Region von Rhode Island die als Paradise bekannt ist 11 La Farge war einer der ersten Maler die sich mit der japanischen Kunst beschaftigten viele seiner Werke zeigen einen entsprechenden Einfluss Er arbeitete vorwiegend in einem Studio an der 51 West 10th Street in Greenwich Village das heute zum Campus des Eugene Lang College der New School University gehort 12 Zwischen 1859 und 1870 illustrierte er der Ballade Enoch Arden von Alfred Tennyson sowie den Gedichtband Men and Women von Robert Browning In den 1870er Jahren begann La Farge mit der Anfertigung von Muralismen die zu dieser Zeit vor allem in offentlichen Gebauden und Kirchen beliebt waren Sein erstes Werk dieser Art war ein 1873 erstelltes Wandgemalde in der Bostoner Trinity Church spater folgten unter anderem Arbeiten in der Church of the Ascension Episcopal Manhattan sowie der St Paul s Chapel der Columbia University Noch im Alter von 71 Jahren erstellte er fur das Minnesota State Capitol vier grosse Lunetten deren Bilder die Rechtsgeschichte darstellen Eine ahnliche Serie fertigte er fur das Gebaude des State Supreme Court in Baltimore an Neben offentlichen nahm er auch private Arbeiten an unter anderem im Jahr 1883 einen rund 100 000 US Dollar heute ca 2 792 000 Dollar umfassenden Auftrag von Cornelius Vanderbilt 13 La Farge unternahm ausgedehnte Reisen nach Asien und in den Sudpazifik um sich fur seine Malerei inspirieren zu lassen 1886 besuchte er Japan 1890 und 1891 folgte Polynesien wo er insbesondere die Kultur Tahitis studierte Auf seinen Reisen wurde er regelmassig von Henry Adams begleitet 1 Im September 1890 erreichte La Farge Hawaii wo er die Landschaften Oahus sowie einen aktiven Vulkan auf der Insel Hawaii malte 14 1892 arbeitete er im Rahmen der Metropolitan Museum of Art Schools als Berufslehrer fur New Yorker Kunststudenten 15 Von 1899 bis 1904 war er Prasident der National Society of Mural Painters 16 La Farge beherrschte eine Vielzahl altertumlicher und moderner Sprachen und besass umfassende Kenntnisse auf den Gebieten der Literatur und Kunst Obwohl er vieles in Frage stellte behielt er die Traditionen religioser Kunst bei und hielt auch an seinem katholischen Glauben fest Glasmalerei BearbeitenLa Farge experimentierte viel mit Farben und ihrer Anwendung in der Glasmalerei Er stutzte sich dabei auf die Vorbilder mittelalterlicher Fenstergestaltungen erarbeitete eigene Verfahren zur Schichtung und Verschmelzung der Glasteile und fugte neue Gestaltungsaspekte wie Opaleszenz hinzu Opalisierendes Glas war bereits seit Jahrhunderten fur die Herstellung von Essgeschirr bekannt wurde aber von La Farge erstmals in flache Stucke geformt die als Fensterscheiben oder fur andere dekorative Objekte genutzt werden konnten Er arbeitete dabei eng mit einer Glasmanufaktur in Brooklyn zusammen Mitte der 1870er Jahre zeigte La Farge das Ergebnis seiner Experimente Louis Comfort Tiffany der sich sehr fur die neue Technik interessierte Nur wenige Jahre spater kam es zwischen beiden Mannern zu diesbezuglichen Patentstreitigkeiten 2 34 17 Am 10 November 1879 beantragte John La Farge ein Patent fur seine Entwicklungen kurz nachdem in einem Zeitungsartikel uber sein jungstes Werk fur Richard Derby als die erste Anwendung eines neues Materials opalisierendes Glas bei der Fensterherstellung berichtet worden war Das Patent wurde mit der Nummer 224 831 am 24 Februar 1880 erteilt und enthielt technische Angaben zur Herstellung von opalisierendem Glas und seiner Schichtung zur Herstellung von Fensterscheiben Acht Monate spater reichte Tiffany ein sehr ahnliches Patent ein das ihm 1881 unter der Nummer 237 417 zugesprochen wurde Im Wesentlichen unterschieden sich die beiden Patente in technischen Details bspw im Hinblick auf den Luftspalt zwischen zwei Glasschichten Da das Patent von La Farge schwerpunktmassig das Material beschrieb und das von Tiffany eher auf Herstellungsprozesse fokussierte konnte keiner der beiden Kunstler derartige Fenster herstellen ohne die Genehmigung des jeweils anderen einzuholen Es ist wissenschaftlich nicht eindeutig geklart ob und in welcher Form es Vereinbarungen zwischen La Farge und Tiffany zur gegenseitigen Patentnutzung gab Sicher ist hingegen dass La Farge 1882 plante Tiffany wegen einer Verletzung seines Patents zu verklagen Da es keine Gerichtsunterlagen zu einem solchen Fall gibt kam es hochstwahrscheinlich nicht zu einem tatsachlichen Verfahren jedoch existieren zahlreiche Hinweise auf diese Streitigkeit in den uberlieferten Briefen beider Kunstler Es wird vermutet dass sie aufgrund der steigenden Beliebtheit des opalisierenden Glases und des wachsenden Interesses anderer Kunstler darauf verzichteten ihre Patentanspruche juristisch einzufordern 17 John La Farge fertigte eine grosse Vielzahl von Fenstern an darunter Trinity Church Boston 1877 78 Biltmore Estate in Asheville North Carolina 1881 Church of St Joseph of Arimathea in Greenburgh New York 1883 Unity Church in North Easton Massachusetts 1882 18 St Paul s Chapel Columbia University NYC 1888 99 First Unitarian Church of Detroit 1890 First Unitarian Church of Philadelphia 1891 Trinity Episcopal Church in Buffalo New York 1886 89 All Saints Episcopal Church Briarcliff Manor New York 1889 Church of the Transfiguration Episcopal New York City 1898 Mount Vernon Church Boston 1890s 19 Our Lady of Mercy Chapel an der Salve Regina University in Newport Rhode Island Christ Church in Lincoln Rhode Island Cathedral of All Saints Albany New York Thomas Crane Public LibraryMehrere seiner Fenster darunter Peonies Blown in the Wind 1880 befinden sich heute in der Sammlung des Metropolitan Museum of Art Gemalde Auswahl Bearbeiten nbsp Agathon to Erosanthe Votive Wreath 1861 nbsp Portrat von Henry James 1862 nbsp Wreath of Flowers 1866 Smithsonian American Art Museum nbsp Paradise Valley 1866 68 nbsp The Golden Age 1878 Smithsonian American Art Museum nbsp Portrait of Faase the Taupo of the Fagaloa Bay Samoa 1881 nbsp The Great Statue of Amida Buddha at Kamakura 1886 nbsp Centauress ca 1887 nbsp Kilauea Looking at Cone of Crater 1890 Honolulu Museum of Art nbsp Girls Carrying a Canoe Vaiala in Samoa 1891 nbsp Study of Afterglow from Nature Tahiti Entrance to Tautira Valley 1891 Princeton University Art Museum nbsp Young Girls Preparing Kava Outside of the Hut whose Posts are Decorated with Flowers 1891 nbsp View in Ceylon near Dambula nbsp Diadem Mountain at Sunset Tahiti Brooklyn Museum nbsp Portrat von William James ca 1859 nbsp Titelgrafik fur den Fortsetzungsroman The Turn of the Screw im Collier s Weekly 1898Auszeichnungen BearbeitenJohn La Farge wurde von der franzosischen Regierung mit dem Ritterkreuz der Ehrenlegion Chevalier de la Legion d Honneur ausgezeichnet 1868 wurde er in die National Academy of Design aufgenommen von 1889 bis 1904 war er der gewahlte Prasident der National Society of Mural Painters und 1904 gehorte er zu den ersten sieben Mitgliedern der American Academy of Arts and Letters John La Farge steht am 16 Dezember gemeinsam mit Ralph Adams Cram und Richard Upjohn im Heiligenkalender der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika In der Popkultur Bearbeiten John La Farge ist eine Nebenfigur im Roman The Hearth and Eagle von Anya Seton Literatur BearbeitenEigene Werke Auswahl John La Farge The American Art of Glass J J Little New York OCLC 228695735 John La Farge Considerations on Painting Reprint Services Corp 2007 ISBN 978 0 7812 3681 2 Originaltitel Considerations on Painting New York 1895 John La Farge An Artist s Letters from Japan Scholar Select 2015 ISBN 978 1 298 52251 1 Originaltitel An Artist s Letters from Japan New York 1897 John La Farge The higher life in art A series of lectures on the Barbizon School of France inaugurating the Scammon course of the Art Institute of Chicago London 1908 OCLC 265436366 John La Farge Gospel story in art Nabu Press 2010 ISBN 978 1 176 34019 0 Originaltitel Gospel story in art New York 1913 Sekundarliteratur Auswahl James L Yarnall John La Farge John La Farge a biographical and critical study Ashgate Burlington VT 2012 ISBN 978 1 4094 1172 7 Royal Cortissoz John la farge a memoir and a study Rarebooksclub 2012 ISBN 978 1 152 35358 9 Originaltitel John la farge a memoir and a study Boston 1911 Frank Jewett Mather Jr John La Farge An Appreciation In The World s Work Vol XXI April 1911 S 14085 14100 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Cecilia Waern John La Farge artist and writer Seeley and Co London 1896 OCLC 20600270 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons John La Farge Sammlung von Bildern und Videos Werke von John La Farge im Project Gutenberg La Farge Gallery bei MuseumSyndicate Ausstellungskatalog des Metropolitan Museum of Art John La Farge Stained Glass in New England A Digital Guide Boston College Libraries Einzelnachweise Bearbeiten a b c Norma J Roberts et al The American Collections Columbus Museum of Art Columbus New York 1988 ISBN 0 918881 20 X S 26 englisch a b c John La Farge The Manner Is Ordinary Harcourt Brace New York 1954 OCLC 599938222 S 28 34 englisch Margaret C Conrads American paintings and sculpture at the Sterling and Francine Clark Art Institute Hudson Hills Press New York 1990 ISBN 1 55595 050 7 S 115 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche James L Yarnall A Beautiful Child and a Portrait Commission Gone awry The Richard Morris Hunts and John La Farge In The American Art Journal Vol 29 No 1 2 Kennedy Galleries Inc New York 1998 OCLC 494626878 S 86 96 doi 10 2307 1594620 JSTOR 1594620 englisch James L Yarnall John La Farge John La Farge a Biographical and Critical Study Ashgate Publishing Ltd Farnham Surrey Burlington 2012 ISBN 978 1 4094 1172 7 S 50 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche John Howard Brown Lamb s Biographical Dictionary of the United States Newton Sears James H Lamb Company Boston 1903 OCLC 609199585 S 224 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Yale s Lost Landmarks Nicht mehr online verfugbar In Yale Alumni Magazine Yale University S 22 archiviert vom Original am 27 Februar 2007 abgerufen am 9 Mai 2017 englisch The Newport Mercury Ausgabe vom 16 Juni 1900 Obituaries October 1910 1911 In American Federation of Arts Hrsg American Art Annual Vol 9 MacMillan Co New York 1911 OCLC 4789923 S 314 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche La Farge Family Papers MS 24 Manuscripts and Archives Yale University Library englisch Theodore E Stebbins Kimberly Orcutt Virginia Anderson American paintings at Harvard Paintings Watercolors Pastels and Stained Glass by Artists Born 1826 1856 Hrsg Harvard Art Museums Harvard Art Museums Cambridge New Haven 2008 ISBN 978 0 300 12239 8 S 189 englisch Kenneth T Jackson The encyclopedia of New York City Hrsg The New York historical Society Yale University Press New Haven New York 1995 ISBN 0 300 05536 6 S 650 englisch Art Music and the Drama In The Week a Canadian journal of politics literature science and arts Vol 2 Issue 1 13 Dezember 1883 S 26 englisch archive org abgerufen am 9 Mai 2017 David W Forbes Encounters with paradise views of Hawaii and its people 1778 1941 Hrsg Honolulu Academy of Arts Honolulu 1992 ISBN 0 937426 16 4 S 201 220 englisch Aleksandr Gelfand Finding aid for Schools of The Metropolitan Museum of Art Records 1879 1895 PDF The Metropolitan Museum of Art Archives 5 Juni 2013 abgerufen am 9 Mai 2017 englisch https library bc edu lafargeglass exhibits show descriptions all saints cathedral ascension a b Julie L Sloan The Rivalry Between Louis Comfort Tiffany and John La Farge Abgerufen am 9 Mai 2017 englisch Robin Neely Two Masterpieces La Farge Windows in North Easton Massachusetts In Stained Glass Association of America Hrsg Stained Glass Quarterly of the Stained Glass Association of America Vol 102 Nr 1 2007 ISSN 0038 9161 S 40 64 englisch sgaaonline com PDF abgerufen am 9 Mai 2017 Julie L Sloan James L Yarnall Art of an Opaline Mind The Stained Glass of John La Farge In Kennedy Galleries Inc Hrsg The American Art Journal Vol 24 No 1 2 New York 1992 OCLC 494626878 englisch Normdaten Person GND 119013444 lobid OGND AKS LCCN n79043979 NDL 00446594 VIAF 29638591 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME La Farge JohnKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Maler Innenarchitekt und KunsthistorikerGEBURTSDATUM 31 Marz 1835GEBURTSORT New York City Vereinigte StaatenSTERBEDATUM 14 November 1910STERBEORT Providence Rhode Island Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John La Farge Kunstler amp oldid 238442276