www.wikidata.de-de.nina.az
Als Opaleszenz wird die Farbigkeit mancher Stoffe bezeichnet die durch die Streuung und eventuell Interferenz des Lichts an kleinen Strukturen in dem Stoff hervorgerufen wird Die die Streuung hervorrufenden Strukturen sind dabei kleiner als die Wellenlange des Lichts Damit unterscheidet sich dieser Effekt von dem Dichroismus der eine Zweifarbigkeit in homogenen Kristallen beschreibt In vielen truben Medien tritt die Opaleszenz auf die aber abhangig von der Partikelgrosse in die nichtfarbige Opazitat ubergeht Schwarzer Edelopal mit vollem opalisierendem FarbenspielOpaleszierender Milchopal im Muttergestein Matrix Inhaltsverzeichnis 1 Opal 2 Trubung 2 1 Ubergang zur Opazitat 2 2 Beispiele 3 Kritische Opaleszenz 4 Literatur 5 EinzelnachweiseOpal BearbeitenBeim Namensgeber Opal werden diese Strukturen durch winzige Kugelchen aus hydratisiertem Kieselgel gebildet die bei regelmassiger Anordnung ein lebhaftes buntfleckiges Farbspiel durch die Interferenz zeigen und nur solche Opale werden als opalisierend bezeichnet Ein ahnlicher Effekt tritt auch bei Ammoliten und Perlmutt auf dessen Ursache jedoch im schichtformigen Aufbau des Materials liegt Beim Gemeinen Opal z B Milchopal der nur einen milchig blaulichen bis perlartigen Glanz zeigt wird zur Unterscheidung die Bezeichnung Opaleszenz Verb opaleszieren verwendet nbsp Eine leichte Opaleszenz bei kolloidalem Siliciumdioxid hydrodynamischer Durchmesser 92 7 nm Trubung BearbeitenMeistens wird der Begriff aber zur Beschreibung einer besonderen Trubung in kolloidalen Dispersionen verwendet Die dispergierten Teilchen sind hier ungeordnet so dass keine Interferenzen wie beim Opal auftreten Die Farbigkeit ergibt sich stattdessen aus der Streuung Da die Partikel kleiner als die Wellenlange des Lichts sind ist der Streumechanismus die wellenlangenabhangige Rayleigh Streuung Damit enthalt das gestreute Licht einen hoheren Blauanteil das transmittierte Licht dementsprechend einen hoheren Rotanteil Ein bekanntes Beispiel dafur ist die blaue Himmelsfarbe und die rotliche Sonne bei ihrem Untergang Ubergang zur Opazitat Bearbeiten Dabei gibt es jedoch auch einen fliessenden Ubergang zur Opazitat Wenn die Partikel grosser als die Wellenlange werden wird die Rayleigh Streuung durch die von der Wellenlange unabhangige Mie Streuung abgelost Dies fuhrt dann dazu dass das gestreute Licht auch mehr Rotanteile enthalt somit weisslicher wird Insgesamt wird auch die Streuung schwacher Damit macht sich die Farbigkeit immer weniger bemerkbar bei reiner Opazitat ist das Streulicht weiss Dazu findet sich auch ein Beispiel in der Himmelsfarbe Wenn viel Dunst in der Atmosphare ist kommen durch die Mie Streuung weitere Weissanteile ins Streulicht Damit wird die blaue Himmelsfarbe schwacher und weisslicher Gleiches kann man in der Nahe des Horizonts beobachten der ein wesentlich helleres Blau zeigt Auch die Wolken sind deswegen weiss Beispiele Bearbeiten Ein Experiment dazu lasst sich einfach durchfuhren In ein Glas Wasser werden wenige Tropfen Milch gegeben so dass das Wasser trube wird Das milchige Wasser erscheint im Auflicht blaulich im Durchlicht rotlich Mit einer kleinen Lichtquelle kann auch der Tyndall Effekt demonstriert werden Opaleszierende Medien sind Milchglas Zahnschmelz Rauch Die Opaleszenz tritt auch in der Luft auf Das blaue Licht wird an den kleinsten Luftmolekulen Sauerstoff und Stickstoffmolekule gestreut und das rote durchgelassen Deshalb sind der Himmel und weit entfernte Berge blau Bei grosserer Luftfeuchtigkeit werden alle Farben gestreut und das Blau erscheint weiss aufgehellt 1 Beim Verdunnen von Anisschnapsen tritt der Louche Effekt auf eine spontane Entmischung der Alkohol Ol Phase die zu kleinen Anisol Tropfchen im Wasser fuhrt welche die Opaleszenz zeigen Flop Lackierungen beispielsweise bei Fahrzeugen oder MobiltelefonenKritische Opaleszenz BearbeitenKritische Opaleszenz 2 3 gehort zu den kritischen Phanomenen Liegen ein Stoff oder eine Stoffmischung in zwei koexistierenden fluiden Phasen vor tritt kritische Opaleszenz im Zweiphasengebiet in der Nahe des kritischen Punktes aufgrund von Dichtefluktuationen auf Teile des Fluids wechseln dabei standig zwischen flussigem und gasformigem Zustand hin und her Die erzeugten lokalen Schwankungen der Dichte bewegen sich in der Grossenordnung der Korrelationslange also gewohnlich des mittleren Molekulabstandes Nahert man sich dem kritischen Punkt nimmt die Korrelationslange betrachtlich zu Die kritische Opaleszenz tritt genau dann auf wenn die Korrelationslange in die Grosse der Wellenlange des Lichtes kommt denn dann wird das Licht an diesen Bereichen stark gestreut Erreicht man den Bereich kritischer Opaleszenz wird daher zuerst das kurzwellige Licht gestreut direkt am kritischen Punkt aber das gesamte Spektrum des sichtbaren Lichts und das Fluid erscheint milchig Literatur BearbeitenWalter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 54 Archie Kalokerinos Opal Edelstein der tausend Farben Kosmos Gesellschaft fur Naturfreunde Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1981 ISBN 3 440 05021 1 S 62 ff Einzelnachweise Bearbeiten Marcel Minnaert Licht und Farbe in der Natur 1 Auflage Birkhauser Basel Boston Berlin 1992 ISBN 3 7643 2496 1 S 321 322 Pierre Papon Jacques Leblond Paul H E Meijer The physics of phase transitions concepts and applications 2 Auflage Springer Berlin Heidelberg New York 2006 ISBN 3 540 33390 8 J Charles Williamson Liquid Liquid Demonstrations Critical Opalescence In Journal of Chemical Education Band 98 Nr 7 13 Juli 2021 ISSN 0021 9584 S 2364 2369 doi 10 1021 acs jchemed 0c01518 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Opaleszenz amp oldid 237930899