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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Quercy Begriffsklarung aufgefuhrt Quercy kɛʀˈsi okzitanisch Carcin kaɾˈsi ortlich auch kɔɾˈʃi ist eine ehemalige franzosische Provinz im Sudwesten des Landes Sie grenzt im Norden an das Limousin im Westen an das Perigord und das Agenais im Suden an die Gascogne und ans Languedoc sowie im Osten an die Rouergue und die Auvergne Chateau de Belcastel bei LacaveInhaltsverzeichnis 1 Toponym 2 Geografie 2 1 Lage 2 2 Landschaft 2 3 Stadte 2 4 Flusse 2 5 Klima 3 Bevolkerung 4 Wirtschaft 5 Geschichte 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sonstiges 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 WeblinksToponym BearbeitenDer Name ist wahrscheinlich abgeleitet von der lateinischen Bezeichnung Cadurcinum welche wiederum auf den vielleicht aus dem suddeutschen Raum eingewanderten keltischen Volksstamm der Kadurker verweist Die Bezeichnungen Haute Guyenne und Quercy werden oft synonym verwendet Geografie Bearbeiten nbsp Georges Emile Lebacq Weg bei Carennac um 1935 nbsp RocamadourLage Bearbeiten Seit der Franzosischen Revolution ist das Quercy auf die Departements Lot und Tarn et Garonne aufgeteilt wobei es den wesentlichen Teil des ersteren und die nordliche Halfte des letzteren darstellt Geographisch wird auch zwischen dem Haut Quercy um Figeac Rocamadour und Cahors und dem Bas Quercy oder Quercy Blanc um Montauban und Moissac unterschieden Landschaft Bearbeiten Das zerkluftete und waldreiche Zentrum des Haut Quercy hat Mittelgebirgscharakter wobei die hochsten Erhebungen gerade mal 400 Meter u d M erreichen Nach Suden und Sudwesten flachen die Landschaftsformationen merklich ab Stadte Bearbeiten Die traditionelle Hauptstadt des Quercy ist Cahors heute die Prafektur des Departements Lot Die grosste Stadt hingegen ist Montauban die Prafektur des Departements Tarn et Garonne auf der fruheren Grenze zwischen dem Quercy und dem Languedoc einem Gebiet das sich sehr stark vom Rest der Provinz unterscheidet und historisch wie kulturell immer schon an Toulouse und das ubrige Languedoc angelehnt war und somit gar nicht als integraler Bestandteils des Quercy betrachtet werden sollte Die grossten Stadte im Quercy sind Montauban ca 56 000 Einwohner Cahors ca 20 000 Einwohner Moissac ca 12 000 Einwohner und Figeac knapp 10 000 Einwohner Flusse Bearbeiten Die wichtigsten Flusse im Quercy sind der Lot und sein Nebenfluss Cele Die Dordogne bildet in etwa die nordliche der Aveyron die ostliche und sudliche Grenze der historischen Provinz Im Sudwesten bei Moissac bildet der Tarn die Sudgrenze des Quercy Klima Bearbeiten Das Klima im Haut Quercy wird in hohem Masse vom Zentralmassiv beeinflusst die Tageshochsttemperaturen liegen im Sommer bei etwa 30 C im Winter bei etwa 10 C wobei Minusgrade in wolkenlosen Winternachten ublich sind Im durchweg warmeren Bas Quercy sind auch atlantische Klimaeinflusse spurbar die Tageshochsttemperaturen liegen im Sommer bei maximal 35 C im Winter bei etwa 15 C Nachtfroste sind sehr selten Bevolkerung BearbeitenDas Quercy ist 6 987 Quadratkilometer gross und hatte 1999 bei der Volkszahlung 275 984 Einwohner was einer Bevolkerungsdichte von 40 Personen pro Quadratkilometer entspricht Zieht man die Einwohner der Stadt Montauban ab reduziert sich die Einwohnerzahl auf 224 129 und die Bevolkerungsdichte auf 33 Einwohner pro Quadratkilometer Wirtschaft BearbeitenDas Quercy war immer schon landwirtschaftlich gepragt wobei der traditionelle Ackerbau wegen der oft zerklufteten Landschaftsformationen und der steinigen Boden gegenuber der Viehzucht Rinder Schweine Ganse Enten Truthahne Huhner meist zurucktritt Typische und kostbare Randprodukte im Gebiet des Haut Quercy sind Safran und Truffel auch Esskastanien Nusse und Obst sind typische Produkte des nordlichen Quercy Im Sudwesten des Quercy hingegen dominiert die Feldwirtschaft Weizen Mais Sonnenblumen in der Umgebung der Stadte Cahors Montauban und Moissac wird auch Weinbau betrieben Industrieansiedlungen gibt es dagegen kaum Geschichte BearbeitenVor allem im Norden des Quercy finden sich mehrere Grosssteingraber dolmen aus der Zeit der Megalithkulturen einzeln stehende Menhire sind hier anders als in der benachbarten Rouergue eher selten Ebenfalls im Norden des Quercy bei Vayrac und Saint Denis les Martel lag wahrscheinlich das keltische oppidum Uxellodunum das von den Truppen Julius Casars im Jahre 51 v Chr also ein Jahr nach der Schlacht um Alesia eingenommen wurde Es war die letzte grosse Schlacht im Gallischen Krieg nbsp Jakobswege im MittelalterSeit der Spatantike war Cahors Bischofssitz In einer Urkunde aus der Zeit um 780 ist von einem Gau mit Namen Cadurcensis pagus die Rede welches im 9 Jahrhundert in der Grafschaft Toulouse aufging Im Mittelalter fuhrte einer der Jakobswege Via Podiensis von Le Puy kommend uber Figeac Cahors und Moissac quer durch das Quercy das mit Rocamadour eines der wichtigsten Pilgerziele Frankreichs besass Im fruhen 13 Jahrhundert geriet der Suden des Quercy in den Einflussbereich katharischer Lehren im ausgehenden 13 Jahrhundert war die Haute Guyenne in die territorialen Auseinandersetzungen zwischen England und Frankreich verwickelt die letztlich im Hundertjahrigen Krieg 1337 1453 gipfelten In den Jahren 1373 1380 eroberte Bertrand du Guesclin das Gebiet fur die franzosische Krone zuruck Das Bas Quercy geriet im 16 Jahrhundert unter protestantischen Einfluss wahrend das Haut Quercy katholisch blieb Im Jahre 1779 wurde die historische Provinz der Rouergue dem Quercy angegliedert Die franzosische Revolution respektierte bei der Einteilung der Departements weitgehend die alten Grenzen des Quercy und schuf dafur das Departement Lot von dem im Jahr 1808 Teile dem neugeschaffenen Departement Tarn et Garonne zugeschlagen wurden Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Dorfkirche im QuercyDas Quercy ist reich an landschaftlichen z B Regionaler Naturpark Causses du Quercy oder die Gouffre de Padirac und kulturellen Sehenswurdigkeiten Prahistorische Hohlen z B Pech Merle finden sich ebenso wie einige der Schonsten Dorfer Frankreichs z B Autoire Capdenac Cardaillac Carennac Loubressac Saint Cirq Lapopie im Norden sowie Bruniquel und Lauzerte im Suden bzw im Sudwesten Bedeutende romanische Kirchen z B die ehemaligen Abteikirchen Saint Pierre Carennac Sainte Marie in Souillac oder Saint Pierre in Moissac sind ebenso zu bewundern wie einfache Dorfkirchen spektakular gelegene mittelalterliche Pilgerorte z B Rocamadour oder Burgen z B das Chateau de Belcastel bei Lacave Mittelalterliche Burgen und Renaissanceschlosser z B Schloss Assier sind im Quercy eher selten Der Pont Valentre in Cahors ist das bedeutendste Beispiel einer stadtnahen mittelalterlichen Brucke in ganz Frankreich Sonstiges BearbeitenWie das Perigord so ist auch das Quercy fur seine mehrfach ausgezeichnete regionale Kuche bekannt die im Wesentlichen auf der Zubereitung von Geflugel Ganse und Enten basiert siehe Ganseleberpastete und Confits Auch Truffel Esskastanien Nusse und Obst Apfel Birnen Feigen etc gehoren dazu Personlichkeiten BearbeitenGaliot de Genouillac 1465 1546 Diplomat und Heerfuhrer unter Ludwig XII und Franz I wurde im Schloss Assier geboren Clement Marot 1496 1544 Dichter am Hof Franz I wurde in Cahors geboren Joachim Murat 1767 1815 Marschall Napoleons wurde in Labastide Fortuniere heute Labastide Murat geboren Leon Gambetta 1838 1882 Politiker wurde in Cahors geboren Literatur BearbeitenThorsten Droste Perigord Dordognetal und Quercy Die Landschaften im Sudwesten Frankreichs DuMont Koln 1997 ISBN 3 7701 4003 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Quercy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beitrage und Karten zum Quercy franzosisch Tourismusseite des Quercy Fotos Infos franzosisch Tourismusseite des Quercy Fotos Infos Tourismusseite des Quercy Fotos Infos franzosisch Die Causses des Quercy Fotos Infos franzosisch Dolmen im Norden des Quercy Fotos Muhlen im Quercy Fotos Infos franzosisch Kirchen im Quercy Fotos Memento vom 19 Dezember 2013 im Internet Archive Normdaten Geografikum GND 4103480 6 lobid OGND AKS VIAF 239481173 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quercy amp oldid 234348995