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Cahors kaɔʁ ist eine franzosische Stadt okzitanisch Caors in der Region Okzitanien Die Stadt ist Sitz der Verwaltung des Departements Lot Die 20 159 Einwohner Stand 1 Januar 2020 zahlende Stadt ist zudem Hauptort des Arrondissements Cahors Ihre Einwohner nennen sich Cadurciens Cahors CaorsCahors Frankreich Staat FrankreichRegion OkzitanienDepartement Nr Lot Prafektur 46 Arrondissement CahorsKanton Cahors 1 Cahors 2 Cahors 3Gemeindeverband Grand CahorsKoordinaten 44 27 N 1 26 O 44 4475 1 4405555555556 Koordinaten 44 27 N 1 26 OHohe 105 332 mFlache 64 72 km Einwohner 20 159 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 311 Einw km Postleitzahl 46000INSEE Code 46042Website Stadt CahorsCahorsCahors hat vor allem Bedeutung als Verwaltungshauptstadt und ist durch das gleichnamige Weinbaugebiet bekannt Die Stadt liegt am Fernwanderweg GR 65 der weitgehend dem historischen Verlauf des franzosischen Jakobsweges Via Podiensis folgt Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Jakobsweg Via Podiensis 5 Verkehr 6 Wirtschaft und Kultur 7 Sehenswurdigkeiten 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Stadt liegt am sudwestlichen Rand des Zentralmassivs auf einer Halbinsel die durch eine Schleife des Flusses Lot gebildet wird Die Schleife wird durch den westlichen Rand der Cevennen erzwungen auf dessen steilen Hangen Weinbau betrieben wird Diese Lage hat die Entwicklung der Stadt massgeblich gepragt Sie bildete einen leicht zu verteidigenden Punkt an der antiken Strasse nach Rodez und Toulouse Die nachsten franzosischen Grossstadte sind Toulouse 94 km im Suden Bordeaux 167 km im Nordwesten und Montpellier 216 km im Sudosten 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Der Pont Valentre ist das Wahrzeichen der Stadt nbsp Rue Saint Urcisse in der Altstadt nbsp Altstadt und Chateau du Roi nbsp Hotel de Ville Rathaus nbsp Place Francois Mitterrand mit Gambetta Standbild nbsp Blick uber den Lot auf den Stadtteil Faubourg Saint Georges mit der Kirche Notre DameDie Ursprunge der Stadt reichen in die keltische Zeit zuruck Dem Stamm der Kadurker der damals die Region Quercy besiedelte verdankt sie ihren Namen In der Romerzeit hiess die Stadt Divona Cadurcorum Daraus wurde dann Cadurca und schliesslich Cahors Cahors ist seit dem fruhen Mittelalter Bischofssitz und war aufgrund seiner verkehrsgunstigen aber geschutzten Lage schon im 6 Jahrhundert eine wohlhabende Handelsstadt Spatestens nach der Aufteilung des Teilreiches von Charibert I von Paris also 567 gehorte Cahors zu Neustrien Nach der Heirat des neustrischen Konigs Chilperich I gab dieser die Stadt zusammen mit Bordeaux Limoges Bearn und Bigorre jedoch als Morgengabe an seine Braut Gailswintha Diese funf Stadte lagen strategisch gunstig zum Gebiet des Schwiegervaters Athanagild des Konigs der Westgoten Nachdem Chilperich die Ermordung seiner Gattin veranlasst hatte ging dieses Erbe nach einer Regelung eines von Guntram dem Konig der Burgunder einberufenen Malbergs auf das Konigreich Austrasien uber Damit nicht einverstanden versuchte Chilperich ab dem Jahr 573 die Stadte zuruckzuerobern was zu einem der vielen merowingischen Burgerkriege fuhrte 2 Ab dem 9 Jahrhundert unterstand Cahors den Herzogen von Toulouse Zu ihrer hochsten Bedeutung stieg die am Jakobsweg gelegene Stadt im 13 Jahrhundert auf Damals wurde Cahors zum ersten Bank und Borsenzentrum Europas als sich die lombardischen Glaubiger des Bischofs der im Albigenserkreuzzug den beruchtigten Simon IV de Montfort mit Truppen unterstutzt hatte in der Stadt niederliessen Sie wurden abgeleitet vom Namen der Stadt im Deutschen als Kawerzen bezeichnet 3 Der aus Cahors stammende Papst Johannes XXII grundete 1332 eine Universitat die 1751 derjenigen von Toulouse angegliedert wurde Im Frieden von Bretigny wurde die Stadt 1360 kampflos den Englandern uberlassen Sie kam erst 1428 zuruck zu Frankreich ihr Reichtum war jedoch dahin Der Hundertjahrige Krieg setzte der Blutezeit von Cahors ein Ende Da 1940 Millionen Menschen aus Nordfrankreich vor den heranruckenden Soldaten der deutschen Wehrmacht flohen stieg die Einwohnerzahl von Cahors im Juni jenes Jahres vorubergehend von 13 000 auf 60 000 Personen an 4 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2018Einwohner 17 045 19 128 20 226 19 707 19 735 20 003 20 062 19 907Quellen Cassini und INSEEJakobsweg Via Podiensis BearbeitenIm Mittelalter vereinigten sich in Cahors die Pilgerstrome nach Santiago de Compostela die dem Tal des Lot oder des Cele gefolgt waren Uber die Brucke Pont Valentre verliessen sie die Stadt um uber die Kalkhochflache der Quercy Blanc weiter nach Montcuq zu ziehen Es gab in Cahors mehrere Hospize Heute gibt es neben drei Pilgerherbergen franzosisch Gite d etape Hotels Privatquartiere Chambre d hotes und einen Campingplatz Ausserdem hat Cahors ein Office de Tourisme Auf dem Weg nach Montcuq gibt es weitere Beherbergungsbetriebe in den Orten Les Mathieux Labastide Marnhac Lhospitalet und Escayrac Der Jakobsweg fuhrt leicht hugelig durch die landwirtschaftlich gepragte Quercy Blanc vorbei an einsamen Weilern und einzelnen Gehoften Als Strassenverbindung fuhrt die D653 nach Montcuq Verkehr Bearbeiten nbsp Pont Valentre und BahnhofEinen ersten Bahnhof erhielt Cahors 1869 mit der Eroffnung der Bahnstrecke Monsempron Libos Cahors durch die Compagnie du chemin de fer de Paris a Orleans P O Am 10 April 1884 ging mit dem Abschnitt Cahors Montauban der Bahnstrecke Les Aubrais Orleans Montauban Ville Bourbon der heutige Bahnhof in Betrieb Diese Strecke ist Teil der Fernverbindung Paris Toulouse Der Bahnhof Cahors ist zudem Ausgangspunkt der Regionalstrecke nach Monsempron Libos Die 2011 stillgelegte Bahnstrecke Cahors Capdenac wird seither mit Bussen bedient Durch die Stadt verlauft die ehemalige Nationalstrasse N 20 die mittlerweile zur Departementsstrasse D 620 herabgestuft wurde An das Fernstrassennetz ist Cahors uber die A 20 Paris Toulouse angebunden Cahors hat einen kleinen Flugplatz Aerodrome de Cahors Lalbenque ca 10 Kilometer sudlich der Stadt Der nachste Verkehrsflughafen ist Agen La Garenne der in sudwestlicher Richtung uber die D 656 nach etwa 90 Strassenkilometern zu erreichen ist Die Gesellschaft Airlinair bietet tagliche Verbindungen nach Paris Orly an Der nachste internationale Flughafen ist der International Airport Toulouse Blagnac Wirtschaft und Kultur BearbeitenDie Stadt wird von der Verwaltung und Dienstleistungen dominiert Das produzierende Gewerbe ist mittelstandisch gepragt mit Schwerpunkt in der Lebensmittelindustrie Cahors ist Hauptort des gleichnamigen Weinbaugebietes Ein weiteres wichtiges Agrarprodukt der Region ist die Truffel Daneben gibt es einige Betriebe der pharmazeutischen und der Elektroindustrie Durch den Bau der Autobahn A 20 ist Cahors in den Einzugsbereich der regionalen Metropole Toulouse geruckt 2005 erhielt Cahors das offizielle franzosische Label Stadt der Kunst und Geschichte was dem reichen kulturellen Erbe der Stadt Rechnung tragt Seit 1985 besteht das Cahors Blues Festival das jeden Sommer nicht nur Blues Musiker in die Stadt lockt Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kathedrale Saint Etienne nbsp Plan der Kathedrale nbsp Arc de DianePont Valentre Brucke aus dem 14 Jahrhundert 1308 1378 mit drei befestigten Turmen sechs Bogen und mit spitzen Bastionen bewehrten Pfeilern Das aussergewohnliche Beispiel eines mittelalterlichen Verteidigungsbauwerkes wurde zum Wahrzeichen von Cahors Der Pont Valentre ist Teil des franzosischen Abschnitts des Jakobsweges nach Santiago de Compostela als solcher wurde die Brucke 1998 als Teil des Weltkulturerbes der UNESCO als Wege der Jakobspilger in Frankreich ausgezeichnet Kathedrale Saint Etienne die Kathedrale mit ihrer Kuppelarchitektur ist die Hauptkirche von Cahors und Sitz des Bischofs Baubeginn im 11 Jh seit 1862 unter Denkmalschutz seit 1998 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO Mont Saint Cyr von der Hohe des Mont Saint Cyr bietet sich der schonste Blick uber die Stadt Reste der romischen Terme von Cahors Arc de Diane Aquadukt von Cahors Kirche Saint Barthelemy aus dem 14 JahrhundertSiehe auch Liste der Monuments historiques in CahorsPersonlichkeiten BearbeitenJules Combarieu 1859 1916 Musikwissenschaftler und Musikkritiker Saint Didier 571 614 Bischof von Auxerre Louis Darquier de Pellepoix 1897 1980 rechtsextremer Politiker Leon Gambetta 1838 1882 franzosischer Staatsmann der Dritten Republik Philippe Gaubert 1879 1941 franzosischer Flotist und Komponist Papst Johannes XXII eigentlich Jacques Duese 1245 od 1249 1334 Papst der katholischen Kirche residierte als erster Papst ab 1316 dauerhaft in Avignon Gloriande de Lauzieres Themines 1602 1635 Hugenottin Mordopfer Olivier de Magny 1529 1561 Dichter Clement Marot um 1496 1544 franzosischer Dichter Emile Parisien 1982 Jazzmusiker und Komponist Aurelien Pradie 1986 Politiker Laurent Roux 1972 RadrennfahrerSiehe auch Liste der Bischofe von CahorsLiteratur BearbeitenBettina Forst Franzosischer Jakobsweg Von Le Puy en Velay nach Roncesvalles Alle Etappen mit Varianten und Hohenprofilen Bergverlag Rother Munchen recte Ottobrunn 2007 ISBN 978 3 7633 4350 8 Rother Wanderfuhrer Bert Teklenborg Radwandern entlang des Jakobswegs Vom Rhein an das westliche Ende Europas 3 uberarbeitete Auflage Verlagsanstalt Tyrolia Innsbruck 2007 ISBN 978 3 7022 2626 8 Radwanderreisefuhrer Routenplaner Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cahors Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Cahors im Detail Cahors Blues Festival franzosisch Illustration von Frans Hogenberg von 1570 Wie nu die von der reformierte religion Zu Cahors ein predigh solten thon Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Gemeindeinformation auf annuaire mairie fr franzosisch Augustin Thierry Die Konige und Koniginnen der Merowinger 1840 kawerze In Vormalige Akademie der Wissenschaften der DDR Heidelberger Akademie der Wissenschaften Hrsg Deutsches Rechtsworterbuch Band 7 Heft 5 bearbeitet von Gunther Dickel Heino Speer unter Mitarbeit von Renate Ahlheim Richard Schroder Christina Kimmel Hans Blesken Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1978 OCLC 832567094 adw uni heidelberg de Henri Amouroux La vie des Francais sous l occupation Tome I Librairie Artheme Fayard Paris 1961 ISBN 2 253 02453 8 S 48 nbsp Jakobsweg Via Podiensis Vorhergehender Ort Varaire 31 5 km Cahors Nachster Ort Labastide Marnhac 9 5 km Ortsubersicht Le Puy en Velay Saint Christophe sur Dolaison Bains Montbonnet Saint Privat d Allier Monistrol d Allier Saugues Saint Alban sur Limagnole Aumont Aubrac Rieutort d Aubrac Nasbinals Hospital von Aubrac Saint Chely d Aubrac Saint Come d Olt Espalion Bessuejouls Estaing Golinhac Senergues Conques Noailhac Decazeville Livinhac le Haut Figeac Beduer Espagnac Sainte Eulalie Marcilhac sur Cele Cabrerets Saint Cirq Lapopie Concots Grealou Cajarc Limogne en Quercy Varaire Cahors Montcuq Lauzerte Moissac Auvillar Lectoure La Romieu Condom Montreal Eauze Manciet Nogaro Barcelonne du Gers Aire sur l Adour Miramont Sensacq Pimbo Arzacq Arraziguet Arthez de Bearn Sauvelade Navarrenx Aroue Saint Palais Ostabat Saint Jean le Vieux Saint Jean Pied de Port Gemeinden im Arrondissement Cahors Albas Anglars Juillac Arcambal Aujols Bach Barguelonne en Quercy Beauregard Belaye Belfort du Quercy Bellefont La Rauze Belmont Sainte Foi Berganty Boissieres Bouzies Cabrerets Cahors Caillac Calamane Cambayrac Carnac Rouffiac Cassagnes Castelfranc Castelnau Montratier Sainte Alauzie Catus Cenevieres Cezac Cieurac Concots Crayssac Cregols Cremps Douelle Duravel Escamps Esclauzels Espere Flaujac Poujols Floressas Fontanes Francoules Gigouzac Grezels Labastide du Vert Labastide Marnhac Laburgade Lacapelle Cabanac Lagardelle Lalbenque Lamagdelaine Laramiere Le Montat Lendou en Quercy Les Junies Lherm Lhospitalet Limogne en Quercy Lugagnac Luzech Mauroux Maxou Mechmont Mercues Montcabrier Montcuq en Quercy Blanc Montdoumerc Montgesty Montlauzun Nuzejouls Parnac Pern Pescadoires Pontcirq Porte du Quercy Pradines Prayssac Promilhanes Puy l Eveque Saillac Saint Gery Vers Saint Cirq Lapopie Saint Denis Catus Saint Martin Labouval Saint Martin le Redon Saint Medard Saint Paul Flaugnac Saint Pierre Lafeuille Saint Vincent Rive d Olt Sauzet Serignac Soturac Tour de Faure Touzac Trespoux Rassiels Varaire Vaylats Vidaillac Villeseque Vire sur Lot Normdaten Geografikum GND 4009297 5 lobid OGND AKS LCCN n81071971 VIAF 126679060 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cahors amp oldid 236238912