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Lectoure ist eine sudfranzosische Stadt und eine Gemeinde commune mit etwa 3500 Einwohnern in der Lomagne in der historischen Provinz Gascogne dem heutigen Departement Gers in der Region Okzitanien Die Stadt war von der Spatantike bis zum Jahr 1801 Sitz eines Bistums ausserdem lag sie am Jakobsweg Via Podiensis LectoureLectoure Frankreich Staat FrankreichRegion OkzitanienDepartement Nr Gers 32 Arrondissement CondomKanton Lectoure LomagneGemeindeverband Lomagne GersoiseKoordinaten 43 56 N 0 37 O 43 934444444444 0 62111111111111 Koordinaten 43 56 N 0 37 OHohe 68 223 mFlache 84 93 km Einwohner 3 687 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 43 Einw km Postleitzahl 32700INSEE Code 32208Website Website der GemeindeLectoure Blick vom Turm der ehemaligen Kathedrale auf die Kleinstadt und ihr Umland Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Klima 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Wirtschaft 4 Geschichte 5 Sehenswurdigkeiten 6 Stadtepartnerschaft 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage und Klima BearbeitenDie oberhalb des Flusses Gers gelegene Stadt liegt etwa 100 km Fahrtstrecke nordwestlich von Toulouse bzw ca 35 km sudlich von Agen in einer Hohe von ca 165 m Das Klima ist gemassigt bis warm und wird sowohl vom ca 150 km entfernten Atlantik als auch von den Bergen der Pyrenaen beeinflusst Regen ca 650 bis 750 mm Jahr fallt uberwiegend im Winterhalbjahr Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr 1800 1851 1901 1954 1999 2020Einwohner 5453 6225 4495 4134 3933 3687Quellen Cassini und INSEEDer Bevolkerungsruckgang der Kleinstadt beruht im Wesentlichen auf der immer noch anhaltenden Abwanderung von Familien in die grosseren Stadte Landflucht Wirtschaft BearbeitenIn der fruhen Neuzeit war Lectoure wie die ganze Lomagne ein Zentrum des Handels mit Farberwaid pastel in den letzten Jahrzehnte des 20 Jahrhunderts erlebten der Anbau von Waid und das Handwerk des Blaufarbens einen erneuten Aufschwung 1 Heute gibt es ein Grunderzentrum fur Unternehmen Gaststatten ein Thermalbad und Industrie Handwerks Lebensmittel und Landwirtschaftsbetriebe Bedeutend ist der Anbau von Melonen den Melons de Lectoure und von Knoblauch Geschichte BearbeitenDass das Gebiet von Lectoure bereits in prahistorischer Zeit bevolkert war beweisen Funde aus der Mittelsteinzeit In den gallo romischen Ruinen von Lectoure wurden zahlreiche Funde entdeckt wie Kunstgewerbegegenstande Brennofen und Topfereien Sarkophage und Altare Unter romischen Einfluss trug die Stadt den Namen Lactorates und war Hauptstadt der Provinz Gallia Aquitana In dieser Zeit bildete sie ein Zentrum des Kybele Kultes Die Christianisierung begann im 4 Jahrhundert und im 5 Jahrhundert wurde Lectoure Bischofssitz Um das 10 Jahrhundert wurde die Stadt von den Westgoten zerstort aber mit verstarkten Verteidigungsanlagen wieder aufgebaut Sie lag am Jakobsweg Via Podiensis und wurde Hauptstadt der Lomagne einem Teil der heutigen Gascogne unter der Herrschaft des Hauses Armagnac Im Jahr 1473 verteidigte Graf Jean d Armagnac in den Streitigkeiten um die Erbfolge Lectoure gegen den von Louis XI gesandten Erzbischof von Albi Nach langer Belagerung wurde die Stadt eingenommen und geplundert In den Religionskriegen wurde die Stadt im Jahr 1562 von katholischen Truppen erobert teilweise zerstort und besetzt Wahrend des 17 und 18 Jahrhunderts einer Zeit ohne grosse militarische Konflikte entwickelte sich in der Stadt eine burgerliche Gesellschaft Im Zuge der Franzosischen Revolution 1789 1799 wurden in Lectoure eine grosse Zahl Freiwilliger angeworben Daneben kamen aus Lectoure der bekannte Marschall Jean Lannes und eine ganze Reihe weiterer Generale deren Portrats heute in der Eingangshalle des Rathauses hangen Im 19 und 20 Jahrhundert erlebte Lectoure wie viele andere franzosische Kleinstadte einen langsamen Ruckgang der Bevolkerung unterbrochen nur durch den Ersten Weltkrieg und den Zustrom von Fluchtlingen aus dem Elsass zu Beginn des Zweiten Weltkriegs Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp ehem Kathedrale von Lectoure nbsp MarkthalleAltes Zentrum von Lectoure mit malerischen Gassen gesaumt von Fachwerkhausern und Villen aus dem 18 Jahrhundert Von der ehemaligen Stadtmauer sind nur Teile erhalten geblieben Rempart boulevard du Nord Der Diana Brunnen ist romischen Ursprungs und wurde im 13 Jahrhundert mit drei Bogen eingefasst Das Rathaus wurde zwischen 1676 und 1682 als Palast fur den Bischof Hugues de Bar errichtet und wurde als solcher bis zur Franzosischen Revolution genutzt Danach war es bis 1926 Sitz der Unterprafektur Es beherbergt einen Saal mit von Kunstlern gefertigten Portrats aus Lectoure stammenden Personlichkeiten der Revolution des Kaiserreiches und des 19 Jahrhunderts Die bekanntesten sind Jean Lannes 1769 1809 Marschall unter Napoleon Jean Baptiste Dupin 1772 1863 franzosischer General Jacques Gervais Baron Subervie 1776 1856 Kriegsminister von 25 Februar bis 20 Marz 1848 Auguste Boue de Lapeyrere 1852 1924 Admiral und Minister Das Archaologische Museum von Lectoure zeigt Gegenstande der Palaontologie der Fruhgeschichte sowie aus der gallischen gallo romischen und merowingischer Zeit Es zeigt eine grosse Sammlung von Sarkophagen und Altaren fur Stieropfer zur Verehrung von Kybele und Mithras welche beim Wiederaufbau der Kathedrale 1540 entdeckt wurden Originellstes Bauwerk der Stadt ist die in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts neu gebaute Markthalle mit ihrer kirchenahnlichen Fassade 2 Die ehemalige Kathedrale St Gervais et St Protais de Lectoure umfasst Bauabschnitte aus dem 12 bis 18 Jahrhundert Das ursprunglich romanische Kirchenschiff wurde im Jahr 1325 neu aufgebaut und 15 Jahre spater um den Chor erganzt Der quadratische Turm wurde im Jahr 1488 von Baumeister Mathieu Reguaneau de Touraine errichtet Neben Altaren und dem Chorgestuhl stalles aus dem 17 bis 19 Jahrhundert beherbergt die ehemalige Kathedrale die Reliquie des Hl Clair Evangelist und erster Bischof von Lectoure Die ehemalige Karmeliten Kapelle in der Rue Mares 14 ist das einzige Uberbleibsel des Karmeliten Klosters Pfarrkirche Saint Esprit Die Kapelle Saint Geny aus dem 17 und 19 Jahrhundert wurde wahrscheinlich an Stelle einer Kapelle eines Klosters aus dem 10 Jahrhundert errichtet Das Kloster gehorte spater zur Abtei von Saint Pierre de Moissac und dann zum Kloster von Cluny Heute kann in ihr ein Ikonen Museum besichtigt werden Umgebung Die sudlich des Ortskerns gelegene ehemalige Konigliche Gerberei Tannerie Royale ist ein schones Beispiel fur die Industriearchitektur in der Mitte des 18 Jahrhunderts 3 Stadtepartnerschaft BearbeitenSaint Louis im Elsass FrankreichLiteratur BearbeitenBettina Forst Franzosischer Jakobsweg Von Le Puy en Velay nach Roncesvalles Alle Etappen mit Varianten und Hohenprofilen Bergverlag Rother Munchen recte Ottobrunn 2007 ISBN 978 3 7633 4350 8 Rother Wanderfuhrer Bert Teklenborg Radwandern entlang des Jakobswegs Vom Rhein an das westliche Ende Europas Radwanderreisefuhrer Routenplaner 3 uberarbeitete Auflage Verlagsanstalt Tyrolia Innsbruck 2007 ISBN 978 3 7022 2626 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lectoure Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lectoure Foto Memento vom 12 Oktober 2016 im Internet Archive Lectoure Archaologisches Museum Memento vom 15 November 2008 im Internet Archive franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Bleu de Lectoure Lectoure Markthalle Lectoure Gerberei nbsp Jakobsweg Via Podiensis Vorhergehender Ort Miradoux 15 km Lectoure Nachster Ort Marsolan 8 km Ortsubersicht Le Puy en Velay Saint Christophe sur Dolaison Bains Montbonnet Saint Privat d Allier Monistrol d Allier Saugues Saint Alban sur Limagnole Aumont Aubrac Rieutort d Aubrac Nasbinals Hospital von Aubrac Saint Chely d Aubrac Saint Come d Olt Espalion Bessuejouls Estaing Golinhac Senergues Conques Noailhac Decazeville Livinhac le Haut Figeac Beduer Espagnac Sainte Eulalie Marcilhac sur Cele Cabrerets Saint Cirq Lapopie Concots Grealou Cajarc Limogne en Quercy Varaire Cahors Montcuq Lauzerte Moissac Auvillar Lectoure La Romieu Condom Montreal Eauze Manciet Nogaro Barcelonne du Gers Aire sur l Adour Miramont Sensacq Pimbo Arzacq Arraziguet Arthez de Bearn Sauvelade Navarrenx Aroue Saint Palais Ostabat Saint Jean le Vieux Saint Jean Pied de Port Gemeinden im Arrondissement Condom Arblade le Haut Ardizas Avensac Avezan Ayzieu Bajonnette Bascous Beaucaire Beaumont Beraut Berrac Betous Bives Blaziert Bourrouillan Bretagne d Armagnac Brugnens Cadeilhan Campagne d Armagnac Cassaigne Castelnau d Auzan Labarrere Castelnau d Arbieu Castelnau sur l Auvignon Castera Lectourois Casteron Castet Arrouy Castex d Armagnac Catonvielle Caupenne d Armagnac Caussens Cazaubon Cazeneuve Ceran Cezan Cologne Condom Courrensan Cravenceres Demu Eauze Encausse Espas Estang Estramiac Flamarens Fleurance Fources Gaudonville Gavarret sur Aulouste Gazaupouy Gimbrede Gondrin Goutz Homps Labrihe Lagarde Lagardere Lagraulet du Gers Lalanne Lamothe Goas Lannemaignan Lannepax Lanne Soubiran Laree La Romieu Larressingle Larroque Engalin Larroque Saint Sernin Larroque sur l Osse La Sauvetat Laujuzan Lauraet Lectoure Le Houga Lias d Armagnac Ligardes L Isle Bouzon Loubedat Luppe Violles Magnan Magnas Maignaut Tauzia Manciet Mansempuy Mansencome Maravat Marguestau Marsolan Mas d Auvignon Mauleon d Armagnac Maupas Mauroux Mauvezin Miradoux Miramont Latour Monbrun Monclar Monfort Monguilhem Monlezun d Armagnac Montestruc sur Gers Montreal Mormes Mouchan Nogaro Noulens Panjas Pauilhac Perchede Pergain Taillac Pessoulens Peyrecave Pis Plieux Pouy Roquelaure Prechac Puysegur Ramouzens Reans Rejaumont Roquelaure Saint Aubin Roquepine Saint Antoine Saint Antonin Saint Avit Frandat Saint Bres Saint Clar Saint Creac Saint Cricq Sainte Anne Sainte Christie d Armagnac Sainte Gemme Sainte Mere Sainte Radegonde Saint Georges Saint Germier Saint Griede Saint Leonard Saint Martin d Armagnac Saint Martin de Goyne Saint Mezard Saint Orens Saint Orens Pouy Petit Saint Puy Salles d Armagnac Sarrant Seailles Sempesserre Serempuy Sion Sirac Solomiac Sorbets Taybosc Terraube Thoux Touget Toujouse Tournecoupe Urdens Urgosse Valence sur Baise Normdaten Geografikum GND 4568676 2 lobid OGND AKS VIAF 239643731 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lectoure amp oldid 239313084