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Portal Geschichte Portal Biografien Aktuelle Ereignisse Jahreskalender Tagesartikel 12 Jh 13 Jh 14 Jahrhundert 15 Jh 16 Jh 1300er 1310er 1320er 1330er 1340er 1350er 1360er 1370er 1380er 1390er Das 14 Jahrhundert begann am 1 Januar 1301 und endete am 31 Dezember 1400 Die Weltbevolkerung zu Beginn des 14 Jahrhunderts wird auf 360 bis 432 Millionen Menschen geschatzt wahrend die Schatzungen fur das Jahrhundertende zwischen 350 und 374 Millionen Menschen liegen 1 In diesem Jahrhundert pragten Naturkatastrophen Epidemien Kriege und politische Umbruche viele Weltgegenden Neben den Folgen einer drastischen Klimaverschlechterung kosteten grosse Pestwellen zahlreiche Menschenleben Ausgehend von Zentralasien verbreitete sich die Seuche entlang der im vorherigen Jahrhundert etablierten transkontinentalen Handelsrouten Die mongolischen Reiche die sich im vorherigen Jahrhundert uber weite Teile Asiens erstreckten brachen zum grossen Teil zusammen Jedoch war dieses Jahrhundert nicht nur krisenbeladen Zahlreiche Regionen erlebten zumindest zeitweise eine wirtschaftliche Blute kulturelle Entfaltung und technischen Fortschritt In China wurde die mongolische Yuan Dynastie durch die chinesische Ming Dynastie abgelost Den sudostasiatischen Grossreichen folgten zahlreiche Regionalreiche Westlich von diesen dehnte das Delhi Sultanat seine Herrschaft uber grosse Teile des indischen Subkontinents aus In Anatolien und Sudosteuropa begann das Osmanische Reich seinen Aufstieg zur bedeutenden Regionalmacht wahrend Frankreich seine Vormachtstellung in Europa im Hundertjahrigen Krieg verlor Inhaltsverzeichnis 1 Europa 1 1 Krisen in Europa 1 2 Zentraleuropa 1 3 West und Sudeuropa 1 4 Ost und Sudosteuropa 1 5 Gesellschaft 1 6 Wirtschaft und Recht 1 7 Religion und Kirche 1 8 Kunst Kultur und Wissenschaft 2 Afrika 2 1 Agypten 2 2 Der Maghreb 2 3 Das Malireich 3 Asien 3 1 West und Zentralasien 3 2 Der indische Subkontinent 3 3 China 3 4 Ost und Sudostasien 4 Amerika 5 Ereignisse 6 Personlichkeiten 6 1 Europa 6 2 Afrika und Asien 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenEuropa Bearbeiten Europa im Jahr 1328Im europaischen Kontext wird das 14 Jahrhundert dem Spatmittelalter zugerechnet Europa war in zahlreiche christlich gepragte Herrschaftsbereiche unterschiedlicher Grosse und Struktur geteilt Die grosseren Territorien waren zentralistische Konigreiche von denen im Laufe des Jahrhunderts keines mehr eine Vormachtstellung hatte Das Heilige Romische Reich in der Mitte Europas war de facto ein Verbund zahlreicher Furstentumer und Stadte die einen hohen Grad an Autonomie besassen Mit der Polnisch Litauischen Union entstand zum Ende des Jahrhunderts in Ostmitteleuropa eine machtige Regionalmacht Wenige wirtschaftlich starke Stadte beherrschten Norditalien Krisen in Europa Bearbeiten Die meisten Regionen Europas wurden in diesem Jahrhundert von Krisen schwer getroffen wobei die Starke und Dauer der Krisenzeit regional sehr unterschiedlich war Diese Krisen fuhrten dazu dass die Bevolkerung Europas um mindestens ein Drittel sank Der Bevolkerungsruckgang hatte weitreichende Umbruche in der Gesellschafts und Wirtschaftsordnung Europas sowie der Kultur und Weltsicht der Europaer zur Folge Anfang des Jahrhunderts kuhlte sich das Klima drastisch ab und es setzten Veranderungen ein die in die Kleine Eiszeit mundeten Es war ein Klimawandel zu kalten wechselhaften Temperaturen mit entsprechend negativen Auswirkungen auf den zumeist agrarisch wirtschaftenden Menschen In der Zeit zwischen 1313 und 1319 stellten sich zudem Uberschwemmungen ein 1342 kam es zu einer ungeheuren Hochwasserkatastrophe in Mitteleuropa verbunden mit einer betrachtlichen Umgestaltung der Kulturlandschaft durch dadurch bedingte Bodenerosionen 2 Extremwetterereignisse wie das Magdalenenhochwasser hatten in einigen mitteleuropaischen Regionen abrupte Zerstorungen auch der Infrastruktur etwa durch zahlreiche Bruckenabrisse zur Folge Begrabnis von Opfern der Beulenpest in Tournai Teil einer Miniatur aus den Chroniken des Abtes Gilles Li Muisis 1272 1352 Kalte und Unwetter fuhrten zu einer Agrarkrise Die Landwirtschaft konnte die in den vorherigen Jahrhunderten stark angestiegene Bevolkerung nicht mehr ernahren Steigende Preise und Hungersnote waren die Folge Pestepidemien mit Hohepunkt zwischen 1347 und 1352 reduzierten eine Bevolkerung die durch die Mangelversorgung in der Klimakrise geschwacht und dadurch fur Seuchen anfallig war Mehrere Pestwellen forderten ein Drittel der europaischen Bevolkerung Die Menschen die der Seuche hilflos gegenuberstanden reagierten auch mit extremen Aktionen wie in der Geisslerbewegung und mit zahlreichen Judenpogromen In den Stadten brach zeitweise die offentliche Ordnung zusammen das Bandenwesen nahm uberhand und Moralvorstellungen erodierten Ganze Regionen wurden zusatzlich durch Kriege stark in Mitleidenschaft gezogen wie Frankreich durch den Hundertjahrigen Krieg Hochentwickelte Regionen erlebten Finanzkrisen wie die Bankenkrise in Norditalien Der Bevolkerungsruckgang durch Hunger Mordbrennerei und Pest bewirkte wirtschaftliche und gesellschaftliche Umbruche Der mit dem Ruckgang verbundene Arbeitskraftemangel in der Landwirtschaft fuhrte zu Landflucht bei Handwerk und Gewerken Transport zu Stagnation und einem Anstieg der Arbeitskosten Als Folge sanken die landwirtschaftlichen Erlose bei gleichzeitigem Anstieg der allgemeinen Preise Fursten und Ritter versuchten die mit dieser spatmittelalterlichen Agrarkrise verbundenen Einnahmeausfalle durch Raubzuge oder durch noch starkere wirtschaftliche Belastung ihrer Abhangigen zu kompensieren Die ansteigende Unterdruckung loste drei grosse Bauernaufstande in England Bauernaufstand von 1381 Frankreich Jacquerie und Flandern aus Folge von Landflucht war die Aufgabe zahlreicher Dorfer Die zuruckgelassenen Wustungen holte sich die Natur zuruck so dass viele Siedlungen die in fruh und hochmittelalterlichen Urkunden erwahnt wurden heute nicht mehr genau lokalisiert werden konnen Mit den Opfern der Hungersnote Pest und Gewalttaten reduzierte sich die Bevolkerung um mehr als 40 Prozent Mitteleuropa erlebt einen zivilisatorischen Ruckfall mit Aberglauben und Hexenverfolgung Zur Verunsicherung der noch intensiv religiosen Bevolkerung trug zusatzlich die Krise der Kirche bei die durch das Verhalten des Avignonesischen Papsttums begunstigt wurde Zu Beginn des Jahrhunderts hatte der franzosische Konig starken Einfluss auf das Papstamt erlangt sodass die von ihm protegierten Papste ihren Sitz von Rom nach Avignon verlegten das unter franzosischem Einfluss stand Die dort residierenden Papste handelten im Einklang mit den franzosischen Interessen So duldeten sie den Ketzerprozess gegen den Templerorden der dem Papst unterstellt war Bei der Amtsfuhrung der Papste nahm die weltliche Hofhaltung und der Nepotismus ein bis dahin nicht gekanntes Ausmass an Die dafur benotigten hohen Geldmittel beschafften sich die Papste durch den Verkauf von kirchlichen Amtern Dispensen Erlaubnissen und Reliquienanerkennungen Die Okonomisierung kirchlichen Handels setzte sich bis in die untersten Ebenen fort Viele kirchliche Wurdentrager nahmen ihr Amt nicht mehr nach Vorschrift wahr Nach der Ruckkehr der Papste nach Rom im Jahr 1378 wurden zwei konkurrierende Papste gewahlt Dieses sogenannte Abendlandische Schisma das 39 Jahre andauerte trennte viele kirchliche Institutionen wie die grossen Monchsorden in zwei Lager und schadete der papstlichen Autoritat und der Glaubwurdigkeit der Kirche zutiefst 3 Zentraleuropa Bearbeiten Der grosste Teil Zentraleuropas war Teil des Heiligen Romischen Reiches Seine Gebiete nordlich und sudlich der Alpen entwickelten sich in diesem Jahrhundert relativ unabhangig voneinander An der Spitze des nordlich der Alpen gelegenen Reichsteils stand der romisch deutsche Konig Mit der Goldenen Bulle wurde der Brauch dass er durch Mehrheitswahl von sieben Kurfursten gewahlt wurde erstmals in einer rechtlichen Urkunde festgeschrieben Der Einfluss der gewahlten Konige war jedoch im Wesentlichen auf die Gebiete ihrer Hausmacht und konigsnahe Regionen begrenzt In vielen anderen Regionen insbesondere in den Kurfurstentumern hatten sie wenig oder keinen Einfluss 3 Das Konigtum war kaum noch von der Ebene des Adels abgehoben 4 Um die Konigskrone konkurrierten die Familien der Luxemburger Habsburger und Wittelsbacher die alle eine betrachtliche Hausmacht im Osten des Reiches hatten Das Konigsamt in dessen Erlangung sie hohe Bestechungsgelder investierten nutzten sie um ihre Hausmacht zu vergrossern In der ersten Jahrhunderthalfte regierte der Wittelsbacher Ludwig der Bayer als romisch deutscher Konig Ludwig war der letzte deutsche Konig der in einen heftigen Machtkampf mit dem Papsttum geriet In der zweiten Jahrhunderthalfte wurde sein Konkurrent der Luxemburger Karl IV zum Konig gewahlt Seine Hausmachtpolitik brachte ihm Besitzungen in der Oberpfalz die Lausitz Schlesien und mit der Mark Brandenburg eine zweite Kurstimme ein Der Ausbau seiner Residenzstadt Prag war ihm ein Anliegen 3 Die Habsburger konnten ihre Machtposition in Tirol ausbauen verloren hingegen gegen die Schweizer Eidgenossenschaft Diese konnte sich durch militarische Siege gegen die Habsburger sowohl etablieren als auch vergrossern Neben den Fursten waren die formal nur dem Konig unterstehenden Reichsstadte quasi autonome Einheiten im Reich 4 Als Gegengewicht gegen Konig und Fursten entstanden politische Stadtebunde die der Landfriedenswahrung Behauptung stadtischer Autonomie oder Durchsetzung und Aufrechterhaltung von Stadtordnungen dienten 4 Militarische Niederlagen gegen Gruppen von Fursten am Ende des Jahrhunderts fuhrten jedoch zu ihrer Auflosung Der primar wirtschaftlich orientierte Stadtebund der Hanse konnte seine starke Position im Nord und Ostseehandel durch einen militarischen Sieg gegen Danemark im zweiten Waldemarkrieg verteidigen Er erklomm den Hohepunkt seiner Macht Die Hanse war auch massgeblich an dem Zustandekommen der Kalmarer Union beteiligt die die drei skandinavischen Konigreiche unter einer Krone zusammenschloss West und Sudeuropa Bearbeiten Chroniques von Jean Froissart zeitgenossische Miniatur der Schlacht von Auray 1364Zu Beginn des Jahrhunderts war Frankreich die Fuhrungsmacht in Europa Die Erbmonarchie die von Paris aus regierte konnte ihre Stellung weiter ausbauen Wahrend signifikante Teile des Reiches Krondomane waren waren andere Gebiete erbliche Lehen der adeligen Fuhrungsschicht Da die Einkunfte aus seiner Krondomane nicht reichten beschaffte sich der Konig das Geld das er fur Staat und Militar benotigte durch Gewaltmassnahmen gegen reiche Juden und den vermogenden Templerorden den er im Zuge eines von ihm inszenierten Ketzerprozesses aufloste Im Jahr 1328 starb die konigliche Hauptlinie der Kapetinger aus und eine ihrer Nebenlinien die Valois ubernahm den Konigsthron Diesen Wechsel nahm der englische Konig zum Anlass eigene Thronanspruche geltend zu machen Mit seinen Versuch diese Anspruche militarisch durchzusetzen loste er den Hundertjahrigen Krieg aus Die Grunde fur die Auseinandersetzung lagen auch in den nicht aufgegebenen englischen Festlandsanspruchen und in der Konkurrenz beider Konigreiche um den Einfluss in Flandern 5 Durch zahlreiche militarische Siege wie in der Schlacht bei Crecy konnten sich die Englander im Frieden von Bretigny im Jahr 1360 grosse Gebiete im Sudwesten und Norden Frankreichs sichern Hatte die franzosische Bevolkerung schon unter den vielen Schlachten und Plunderungen des Krieges zu leiden so sah sie sich nach dem Friedensschluss mit den Raubzugen entlassener Soldner konfrontiert Im letzten Quartal des Jahrhunderts nutzten die Franzosen die innenpolitischen Krisen Englands und eroberten grosse Teile der Gebiete zuruck die den Englandern im Friedensvertrag zugesprochenen wurden Ende des Jahrhunderts wurde das Herzogtum Burgund einer Seitenlinie der Valois als franzosisches Lehen gegeben In Frankreich waren Bemuhungen die Burger und den Adel an der Politik in der Form der Generalstande zu beteiligen im Gegensatz zu England nicht nachhaltig 5 Nachdem die englische Expansion nach Schottland mit der Niederlage im jahrzehntelangen schottischen Unabhangigkeitskrieg gescheitert war begannen die Englander ihre Expansion nach Frankreich mit dem Hundertjahrigen Krieg Neue Steuern und Einschrankungen um die wirtschaftlichen Belastungen des Krieges zu tragen fuhrten zu einer grossen Bauernrevolte Der Aufstand der auf die Stadte ubergriff wurde schliesslich niedergeschlagen 5 Das englische Parlament gewann als Vertretung sowohl der Adeligen als auch der Kommunen an Struktur und Bedeutung Insbesondere Konig Richard II fuhrte heftige Auseinandersetzungen mit Parlament und Adelsopposition Im Jahr 1399 wurde er als erster englischer Konig von diesen Gegnern abgesetzt Diese Auseinandersetzungen standen einer mehr und mehr zentralistisch organisierten Verwaltung und einem zunehmenden Einheitsgefuhl der Englander nicht entgegen Wie in den vorherigen Jahrhunderten sprachen die englischen Hochadeligen im Gegensatz zum Volk uberwiegend Franzosisch doch zum Jahrhundertende wurde Englisch auch in dieser Schicht immer popularer Die christlichen Reiche Kastilien Aragon und Portugal dominierten die iberische Halbinsel In Kastilien konnten die Monarchen ein zentralistisches Konigtum gegen den Widerstand des regionalen Adels aufbauen Die Schaffung eines obersten Gerichts das vom Konig unabhangig war die Reservierung von Kronland fur den Unterhalt eines stehenden Heeres und kirchliche Reformen veranderten das Reich nach den Bedurfnissen des Konigs 5 Die Kriege gegen Portugal resultierten in der Bestatigung des Status quo Das im Nordosten gelegene Aragon das auch Sizilien beherrschte fuhrte mit der italienischen Stadt Genua Kriege um die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeer Genua war eine der machtigen Stadte die Norditalien beherrschten Genauso wie Venedig begrundete die Stadtrepublik ihre Macht und ihren Reichtum auf dem Seehandel Mailand nutzte in diesem Jahrhundert seine wirtschaftliche Starke um seine Herrschaft uber andere Stadte und angrenzende Territorien erheblich zu vergrossern Hier vollzog sich gleichzeitig der politische Wandel von einer kollektiv beherrschten Stadt zur Herrschaft durch einen Siginori der durch Zustimmung oder mit Gewalt die Herrschaft uber die Stadt an sich riss Im folgenden Jahrhundert etablierte sich dieses Modell auch in anderen italienischen Stadten Ost und Sudosteuropa Bearbeiten Polnisch Litauische UnionWladyslaw I Ellenlang konnte Anfang des Jahrhunderts die polnischen Furstentumer unter seiner Herrschaft einigen 6 Zwar wehrte er die bohmischen Thronanspruche ab musste aber Schlesien an Bohmen abtreten Der Konig schuf ein einheitliches Recht und ein einheitlicher Adelsstand bildete sich heraus Die Erneuerung des Generalprivilegs fur Juden begunstigte die Migration zahlreicher Juden die vor den Pogromen im ubrigen Europa nach Polen flohen Im Jahr 1384 heirateten die litauischen und polnischen Herrscher und vereinigten so ihre Reiche Die zuvor ihrer ethnischen Religion anhangenden Litauer traten in diesem Zuge zum katholischen Christentum uber Zuvor hatten die litauischen Fursten grosse russische Gebiete von Vilnius bis Kiew erobert In diesem multiethnischen Polnisch Litauischen Reich entstand ein Gegensatz zwischen den privilegierten romisch katholischen Adeligen und den russisch orthodoxen Adeligen 6 Die Konvertierung der Litauer zum Christentum schuf ein ideologisches Problem fur den Deutschen Orden der sein Kernland an der Ostseekuste hatte Seine Rechtfertigung bezog er aus dem Kampf gegen die sogenannten litauischen Heiden Dabei wurde er durch die jahrlichen Kreuzzugsfahrten zahlreicher europaischer Ritter unterstutzt deren Zustrom zum Jahrhundertende stark abnahm Die russischen Gebiete Osteuropas standen unter der Oberherrschaft der mongolischen Goldenen Horde Im Laufe des Jahrhunderts gewannen die Grossfursten von Moskau sowohl die Gunst des mongolischen Khans als auch die der russisch orthodoxen Kirche Trotz ihrer Macht und Gebietszuwachse waren das Furstentum Twer und die Republik Nowgorod die vom Handel mit der Hanse profitierte machtige Gegenspieler Sudosteuropa war im 14 Jahrhundert gepragt vom Wettstreit kleiner Lokalmachte um die Herrschaft Die einzige konstante Regionalmacht war Ungarn Das zunachst von suditalienischen Konigen dann von der Dynastie der Luxemburger regierte Reich orientierte sich kulturell am lateinischen Europa Ab der zweiten Halfte des Jahrhunderts nahmen die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Osmanen zu bei denen die Ungarn schliesslich in die Defensive gerieten Diese Auseinandersetzungen bestimmten die ungarische Geschichte der folgenden Jahrhunderte Weiter sudlich errichtete Stefan Uros IV Dusan in den Jahren 1331 bis 1355 ein serbisches Grossreich wobei er innerbyzantinische Streitigkeiten ausnutzte Mit seinem Selbstverstandnis das stark von byzantinischen Vorbildern gepragt war loste er das zweite Bulgarische Reich als Vormacht ab Byzanz war nach den Einschnitten des 13 Jahrhunderts zur Mittelmacht herabgesunken und konnte selbst die Agais wo die italienischen Seerepubliken Genua und Venedig um die Macht kampften nicht beherrschen Zusatzlich beschrankten haufige innenpolitische Konflikte die Handlungsfahigkeit der ehemaligen Regionalmacht Dennoch diente es den Machten des sudlichen Balkans als kulturelles Vorbild Nachdem sie die Vorherrschaft uber Teile Anatoliens errungen hatten eroberten die turkisch muslimischen Osmanen im Jahr 1354 die erste europaische Stadt Unter Umgehung des byzantinischen Konstantinopels ruckten sie schnell auf dem Balkan vor 7 Den Adel des zuvor zerfallenen serbischen Grossreichs besiegten sie im Jahr 1389 auf dem Amselfeld In den 1390er Jahren ruckten sie bis zur ungarischen Grenze vor Der Sieg des Jahres 1396 uber ein Kreuzfahrerheer europaischer Machte stabilisierte die Prasenz der Osmanen in Europa Das osmanische Heer war vorwiegend ein Reiterheer 7 Trotz der turkischen Fuhrung gehorte die Mehrzahl der osmanischen Soldaten zur lokalen Bevolkerung Im Osmanischen Reich wurden Christen mit Ausnahme der Janitscharen weder zur Konvertierung gezwungen noch machte ihr Glaube ihnen den Aufstieg im Reich unmoglich Die Osmanen waren offen fur ihre Kenntnisse und Fahigkeiten Ein Ubertritt zum Islam fand auf dem Balkan nur punktuell und im kleinen Ausmass statt Viele orthodoxe Christen zogen es vor ihren Glauben unter muslimischer Herrschaft weiterleben zu konnen als von den romisch katholischen Christen zur Konversion gezwungen zu werden Das Reich war auf den Sultan an der Spitze ausgerichtet Alle Untertanen waren ihm direkt unterstellt auch wenn viele Militarangehorige die Steuereinnahmen eines Gebietes zu ihrer Finanzierung zugesprochen bekamen 7 Gesellschaft Bearbeiten Trotz der zahlreichen Krisen blieb die Adelsherrschaft in Europa ungebrochen Viele Adelige herrschten als direkte oder indirekte Vasallen uber ein Territorium Welche Rechte sie dort hatten und wie loyal sie zu ihrem Herrn und dem Konig standen war in Europa sehr unterschiedlich Neben der Verwaltung ihres Territoriums sahen die weltlichen Adeligen ihre Aufgabe in der Kriegsfuhrung als Ritter Im Militarwesen zeigten sich die Anfange von Entwicklungen die bis in die Fruhe Neuzeit hineinreichten Zogen viele Ritter noch als Vasall ihres Lehnsherrn in den Krieg so wurde der Anteil der Soldner in den Heeren stetig grosser Auch die Infanterie und Fernwaffen wurden wichtiger was der erfolgreiche Einsatz der englischen Langbogenschutzen zeigte Im Gegensatz dazu hatten die in diesem Jahrhundert eingesetzten Kanonen hauptsachlich eine psychologische Wirkung Auch wenn die Welle der Stadtgrundungen der vergangenen Jahrhunderte abflaute 3 spielten die Stadte in Europa als Orte fur Handwerk und Handel eine wichtige Rolle Der Grad der stadtischen Selbstverwaltung war von Region zu Region unterschiedlich und konnte im Fall der Reichsstadte bis zu einer fast vollstandigen Autonomie gehen Innerhalb der Stadt besassen nur die steuerzahlenden Burger das volle Burgerrecht 4 Auch Frauen konnten sich unter bestimmten Bedingungen selbstandig wirtschaftlich betatigen Politische Mitsprache hatten sie wie viele andere Bewohner jedoch nicht Die Macht hatten eine kleine Schicht von Fernhandlern und in einigen Stadten auch die reichen Zunfte inne 3 Obwohl die Stadte relativ selbstandig waren blieben sie strukturell in die feudale Umwelt eingebunden Wirtschaft und Recht Bearbeiten Die Umbruche in Europa und der Welt hatten ebenfalls Auswirkungen auf die Wirtschaft Europas Im vorherigen Jahrhundert hatte sich die Kreditwirtschaft ausgeweitet und die Verschuldung der Staaten zugenommen Mangelndes Kriegsgluck dieser Schuldner und Vertrauensverluste ihrer Glaubiger fuhrten in der ersten Jahrhunderthalfte zu Zusammenbruchen mehrerer Grossbanken und erschutterten das vorwiegend italienisch gepragte Bankenwesen Erst zum Ende des Jahrhunderts konnten wieder neue grossere Banken entstehen Der Hundertjahrige Krieg und die Eroffnung des Brennerpasses fur den Warentransport fuhrten zur Verlagerung der innereuropaischen Nord Sud Handelsrouten in den suddeutschen Raum Religion und Kirche Bearbeiten Das Abendlandische SchismaDie christliche Religion spielte in der Gesellschaft und dem Leben der einzelnen Menschen eine zentrale Rolle Obwohl sie durch ihre Missstande viel Vertrauen bei den Menschen verlor behielt die Kirche ihren Platz als zentrale Vermittlerin des Glaubens Viele Kirchenkritiker mit universitarer Bildung kritisierten den weltlichen Herrschaftsanspruch des Papstes und propagierten eine regional ausgerichtete Kirche Ihre Kritik schloss auch das Streben der kirchlichen Amtstrager nach Reichtum ein Hier wurden sie von einigen weltlichen Herrschern aus politischen Grunden unterstutzt Der Streit um den Reichtum der Kirche eskalierte in diesem Jahrhundert auch innerhalb der Bettelorden Die Vertreter der Orden die Vermogenszuwendungen von reichen Adeligen und Burgern entgegennahmen und fur den Orden verwendeten wurden insbesondere von vielen Franziskanern kritisiert Die Verfolgung dieser auch Spiritualen genannten Kritiker durch den Papst verhinderten die Orden nur teilweise Die Masse der Glaubigen wandte sich einer Mischung aus Mystik und Volksfrommigkeit zu die mannigfaltige teilweise auch neue Formen annahm 4 Vielerorts war ein gesteigerter Reliquienkult und eine Zunahme von Wallfahrten zu beobachten Andere Gruppen strebten eine gesteigerte ruhige friedvolle Innerlichkeit an Durch die Ubersteigerung religioser Gebote und Missbrauch kirchlicher Institutionen wie durch den aufkommenden Ablasshandel entfernten sich zahlreiche Menschen vom Kern der christlichen Lehre 4 Kunst Kultur und Wissenschaft Bearbeiten Bildung wurde immer mehr Menschen wichtig Seit der Mitte des Jahrhunderts wurde die Universitatslandschaft Europas durch zahlreiche Neugrundungen ostlich des Rheins erweitert Die Stadte losten endgultig die Kloster als Bildungszentren ab Das Stadtburgertum wurde als Bildungsstand zunehmend wichtiger wahrend die Bedeutung der Geistlichkeit sich relativierte 3 In der Architektur zeigte sich das steigende Selbstbewusstsein der Stadte Ihre Burger errichteten prachtige Rathauser und Stadtkirchen Uber ihren praktischen Zweck hinaus wurden Turme Tore und Burgerhauser dekoriert 3 Mit Geoffrey Chaucers Canterbury Tales wurde ein erstes Meisterwerk in mittelenglischer Schriftsprache verfasst 5 Afrika BearbeitenAgypten Bearbeiten Sultanat der Mamluken zu Beginn des 14 JahrhundertsDie Mittelmeerkuste Afrikas teilten sich drei maghrebinische Reiche im Westen und Agypten im Osten die alle vom Islam gepragt waren Agypten wurde zusammen mit Syrien und Palastina von der Kriegerkaste der Mamluken regiert die alle wichtigen Staats und Militaramter besetzten 8 Sie bestimmte auch den Sultan der an der Spitze des Staates stand Stammten die Sultane oft aus derselben Familie wie ihre Vorganger handelte es sich bei den ubrigen Mamluken um ehemalige Militarsklaven turkischer und kaukasischer Herkunft Ihre Nachkommen gehorten nicht mehr zur Gruppe ihrer Vater so dass Historiker von einer Ein Generationen Aristokratie sprechen 8 Die Mamluken grenzten sich klar von der ubrigen Bevolkerung ab Den Rang innerhalb dieser Fuhrungsgruppe bestimmten die Bindungen zum Sultan der entweder selbst oder durch einen Wesir autokratisch regierte Damit die mamlukischen Emire Heerfuhrer der Armee den Unterhalt fur sich und ihre Armee bestreiten konnten gewahrte ihnen der Sultan das Recht in bestimmten Gebieten Steuern zu erheben Waren die Sultane bis 1382 meist turkischstammig so folgten danach tscherkessich stammige Sultane Die ethnische Zusammensetzung der Kriegerkaste wandelte sich entsprechend und sie schottete sich gleichzeitig starker ab In diesem Jahrhundert wehrten die Mamluken erfolgreich Angriffe des Ilchanats und Zyperns ab konnten jedoch die Plunderung Syriens durch Timurs Armeen im Jahr 1400 nicht verhindern Wirtschaftlich florierte die stark diversifizierte Wirtschaft in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts Vor allem Zucker Baumwolle und andere landwirtschaftliche Guter konnten uber Venedig nach Europa exportiert werden Ferner profitierte Agypten vom transasiatischen Handel entlang der Seidenstrassen der zu Anfang des Jahrhunderts noch gut funktionierte Mit der Pestwelle die in Agypten ahnlich wie in Europa ein Drittel der Bevolkerung das Leben kostete erlitt das Land am Nil einen wirtschaftlichen Einbruch der sich negativ auf die zweite Jahrhunderthalfte auswirkte Positive Effekte wie die Verschiebung der Landhandelsrouten vom asiatischen Festland auf die Seerouten uber das Rote Meer konnten die Verluste nur unzureichend kompensieren Hingegen hielt die wirtschaftliche Kooperation mit Venedig an Der Maghreb Bearbeiten In den drei maghrebinischen Reichen Nordwest Afrikas konnten die drei Herrscherdynastien Meriniden Abd al Wadid und Hafsiden nur zeitweise Sultane stellen die die volle Kontrolle uber ihr Territorium hatten In der ersten Jahrhunderthalfte stiegen die Meriniden zur Regionalmacht auf Sie versuchten sowohl den gesamten Maghreb zu vereinen als auch das vormals muslimische Andalusien zu erobern Beide Anliegen scheiterten jedoch zur Jahrhundertmitte endgultig Ursachlich dafur waren die Niederlage in der Schlacht am Salado Machtkampfe und der Ausbruch der Pest Der Zustrom muslimischer Fluchtlinge von der iberischen Halbinsel veranderte die Kultur dieser dunnbesiedelten Region konnte jedoch die Bevolkerungsverluste durch die Pest nicht vollstandig kompensieren Ferner verlor die Berberkultur und sprache in Marokko ihre Vormachtstellung zugunsten des Arabischen Zur Jahrhundertmitte wirkte sich die Pest stark negativ auf die Wirtschaft aus Darstellung Mansa Musas auf einer Karte des Katalanischen Weltatlas von 1375Das Malireich Bearbeiten Sudlich des Maghrebs erstreckte sich das Malireich vom Atlantischen Ozean bis zum Nigerbecken An der Spitze des Reiches Stand ein Konig der absolut uber einen Hofstaat regierte Das Reich war foderal organisiert und in Provinzen sowie Tributkonigreiche gegliedert Die Ernennung der Provinzgouverneure durch den Konig hielt sie nicht davon ab lokale Herrscher in die Struktur einzubinden und lokale Sitten zu berucksichtigten Wichtigste Wirtschaftszweige des Reiches waren Landwirtschaft und Viehzucht die von einem relativ milden Klima in der Region profitierten Neben diesen spielten der Rohstoffabbau und handel eine grosse Rolle Gold und Kupfer aus den Minen des Reiches sowie Salz waren wichtige Exportguter Bedeutendster Herrscher des Reiches war Konig Mansa Musa I der das Reich in der ersten Jahrhunderthalfte zu wirtschaftlicher Blute und grosser politischer Bedeutung fuhrte Auf seiner Pilgerreise nach Mekka auf der er grosszugig Geschenke verteilte und seine Pracht zur Schau stellte erweckte er bei zahlreichen Mittelmeeranrainern den Eindruck dass das Malireich ein El Dorado sei In seiner Zeit wurde der Islam als fuhrende Religion in einem Grossteil seines Reiches verwurzelt In der zweiten Jahrhunderthalfte litt das Reich unter grosser politischer Instabilitat die ein machtiger General zum Jahrhundertende beheben konnte Asien BearbeitenWest und Zentralasien Bearbeiten West und Zentralasien waren zu Beginn des Jahrhunderts gepragt von den mongolischen Reichen Das Ilchanat das grosse Gebiete Sudwestasiens beherrschte brach in den 1330er Jahren an inneren Spannungen zusammen Aus den Nachfolgekampfen verschiedener regionaler Machthaber ging schliesslich Timur ein turkischstammiger Militarfuhrer mit Basis in Samarkand als Erbe des Ilchanats hervor Der despotische Herrscher brachte durch Feldzuge ein Gebiet vom Euphrat bis zum Altaigebirge unter seine Kontrolle Seine Herrschaftsweise war extrem brutal so liess er die Schadel der getoteten Bevolkerung eroberter Stadte zu Pyramiden aufschichten Uber sein Herrschaftsgebiet hinaus fuhrte er Plunderungszuge in russische Gebiete und bis nach Delhi durch Hingegen liess er prachtige Bauwerke in seiner Heimatstadt Samarkand errichten wozu er Handwerker aus allen eroberten Gebieten dorthin verbringen liess 9 Der indische Subkontinent Bearbeiten Delhi SultanatIm vorherigen Jahrhundert hatte das Delhi Sultanat die Kontrolle uber grosse Teile Nordindiens gewonnen Im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts dehnte Sultan Ala ud Din Khalji das Gebiet des Sultanats zunachst in Nordindien dann auch nach Mittel und auf Teile Sudindiens durch erfolgreiche Feldzuge aus 10 Zwar setzten seine Nachfolger diese Expansionspolitik zunachst fort konnten den anschliessenden Zusammenbruch des indischen Grossreiches in der ersten Jahrhunderthalfte jedoch nicht verhindern 11 Zuvor hatten sie versucht das Grossreich zu stabilisieren Dazu bauten sie eine zentrale Verwaltung auf und regulierten die Wirtschaft indem sie die hinduistischen Zwischenhandler schwachten Ferner stellten sie die Finanzierung der Armee von Militarlehen auf eine steuerbasierte Finanzierung um Dennoch bekamen sie sowohl regionale separatistische Bewegungen als auch die Finanznot des Reiches nicht in den Griff Das verbliebene nordindische Reich konnte Sultan Firoz Shah in seiner 37 jahrigen Herrschaft in der zweiten Jahrhunderthalfte konsolidieren 11 Im letzten Jahrzehnt fuhrten Nachfolgekampfe zum Zerfall des nordindischen Sultanats Einen Tiefpunkt stellte die Eroberung Delhis durch Timurs Armee dar die mit aussergewohnlich grausamen Gewalttaten und Massenmorden an der Zivilbevolkerung einherging 10 In den 1330er Jahren grundete die sudindische Sangama Dynastie ein hinduistisches Reich das sie in den folgenden Jahrzehnten zu einem Regionalreich vergrosserten 11 Die Dynastie forderte den Hinduismus der in ganz Indien durch die Expansion der muslimischen Reiche unter Druck geraten war Dazu verhalfen sie den brahmanischen Gesetzeswerken im Suden wieder zur Geltung und forderten mehrere Kloster China Bearbeiten Zu Beginn des Jahrhunderts waren grosse Gebiete Ostasiens Teil des Yuan Khanats in dem China im 13 Jahrhundert aufgegangen war 12 Die Kaiser an der Spitze des Reiches entstammten der mongolischen Yuan Dynastie die sich als chinesische Kaiserdynastie verstand Die Mongolen bildeten die kleine Herrschaftselite uber eine Klassengesellschaft Ihnen folgten in einem abgestuften System von Rechten andere Zentralasiaten die Bevolkerung des ehemaligen Jin Reiches und schliesslich die Sudchinesen als Bevolkerungsgruppe mit der niedrigsten Stellung 12 Die Yuan Kaiser dieses Jahrhunderts konnten sich nur bedingt gegenuber den verschiedenen Fraktionen des Pekinger Hofes durchsetzen Kaiser die dem mongolischen Herrschaftsstil der loseren Steppenherrschaft zuneigten wechselten sich mit Kaisern ab die die chinesische Tradition mit ihrem administrativen Herrschaftsstil bevorzugten Zu Beginn des Jahrhunderts fuhrte ein Kaiser die chinesischen Beamtenprufungen wieder ein Die Ausrichtung der Beamtenprufung am Neokonfuzianismus des Zhu Xi wurde auch in den folgenden Jahrhunderten beibehalten Obwohl die Beamtenprufung den Aufstieg von ethnischen Chinesen in der staatlichen Verwaltung begunstigte waren die Inhaber aller wichtigen Amter ethnische Mongolen oder Zentralasiaten Die mongolisch gepragte Hierarchie von Entscheidungstragern wies oft eine parallele chinesische Verwaltungsstruktur an ihre Vorstellungen umzusetzen Ahnlich der Verwaltung existierten in der Armee mongolische und chinesische Einheiten nebeneinander Glockenturm von X ianZur Jahrhundertmitte hin verlor der mongolisch dominierte Staat zunehmend an Autoritat Gruppen aufstandischer Bauern begehrten gegen die Obrigkeit auf Verbrecherbanden zogen mordend und plundernd im Land umher und Heer und Sektenfuhrer grundeten innerhalb Chinas autonome Kleinreiche Wichtigste Ursache des Zerfalls waren die widrigen Klimaverhaltnisse Naturkatastrophen und Seuchen die China seit Beginn des Jahrhunderts heimsuchten Sie spitzten die sozialen Unterschiede im Land zu Ferner verstarkten hohe Kriegskosten und grosse Bauprojekte sowie geringe Einnahmen zunehmend die Finanznot des Staates Hinzu kam dass die dunne mongolische Elite die sich zunehmend in Fraktionskampfen verstrickte eine immer schwachere Stutze fur die Kaiser war Von den Burgerkriegsparteien setzte sich schliesslich Zhu Yuanzhang der Anfuhrer der Roten Turbane durch Im Jahr 1368 gelang es ihm die Hauptstadt Peking zu erobern und die Mongolen aus China zu vertreiben 12 In seiner neuen Hauptstadt Nanjing begrundete er eine neue Kaiser Dynastie die Ming Dynastie In seiner Amtszeit unterwarf er die ubrigen Separatistenreiche vertrieb die Mongolen bis ins Innere Asiens und zerstorte 1371 ihre alte Hauptstadt Karakorum Im Gegensatz zur Yuan Dynastie konzentrierte der Ming Kaiser mit dem Tempelnamen Hongwu seine Herrschaft auf die klassisch chinesischen Gebiete die mit vier Millionen km wesentlich kleiner waren als der mongolische Herrschaftsbereich Als der erste Ming Kaiser starb brach ein Nachfolgestreit aus den Kaiser Yongle im darauffolgenden Jahrhundert gewann Kaiser Hongwu baute seine absolutistische Herrschaft aus und anderte Chinas politische und gesellschaftliche Strukturen grundlegend 12 Sein Leitbild war der konfuzianische Staat Zur Herrschaftssicherung liess er mehrere zehntausend alte Amtstrager deren Verwandte und Anhanger toten Die politischen Spitzenamter strukturierte er neu so dass kein Amtstrager seine Autoritat gefahrden konnte Indem er ihr Land auf die Kleinbauern verteilte entmachte er die Grossgrundbesitzer die zuvor die lokale politische Macht ausubten Den Seehandel stellte er unter staatliche Kontrolle und beraubte dadurch die machtigen Kaufmannsfamilien ihres Einflusses Schliesslich entmachtete er auch die Militareliten Das Prufungswesen fur die Beamten wurde stark ausgebaut Prufungsinhalt waren die neokonfuzianistischen Lehren des Zhu Xi Der erste Ming Kaiser forderte den Konfuziuskult im ganzen Land Ferner versuchten die Ming das divers ausgerichtete Geistesleben der Yuan Zeit zu vereinheitlichen Die soziale Mobilitat wurde eingeschrankt und ein Kontrollsystem uber Verwaltung und Bevolkerung aufgebaut Der erste Kaiser konnte jedoch nicht verhindern dass die Eunuchen am Hof am Jahrhundertende ihre Machtposition ausbauten Die Landwirtschaft wurde gestarkt wahrend der Handel eingeschrankt wurde Ferner mussten die Kleinbauern keine Geldabgaben sondern Natural und Dienstleistungen an den Staat entrichten Die verbliebene Geldwirtschaft wurde grosstenteils auf Papiergeld umgestellt Ost und Sudostasien Bearbeiten Die Herrschaft auf den japanischen Inseln teilten sich mehrere Adelsfamilien wobei die Familie der Hōjō zu Beginn des Jahrhunderts eine Vormachtstellung innehatte Der nur formal uber ihr stehende Kaiser brachte in den 1320er und 30er Jahren mehrere Adelsfamilien im Osten Japans auf seine Seite und beendete durch seinen Sieg in der Schlacht bei Kamakura die Macht der Hōjō Diesen Machtverlust machte sich die Familie der Ashikaga zunutze und etablierte einen Gegenkaiser In den folgenden Jahrzehnten teilten die Herrschaftsgebiete der beiden Kaiser Japan in einen Nord und einen Sudteil Wahrend des Jahrhunderts hatten japanische Piraten den Handel im Ostchinesischen Meer unsicher gemacht Die Niederschlagung der Piraten belohnte China mit vermehrten Handelskontakten von denen insbesondere die Ashikaga profitierten Nach der mongolischen Expansion im vorherigen Jahrhundert ordneten sich die Verhaltnisse in Sudostasien neu 13 Das Khmer Reich von Angkor das in den vorausgegangenen Jahrhunderten eine bedeutende Regionalmacht war ging in Folge von Umweltveranderungen und Strukturproblemen in diesem Jahrhundert unter Auch das birmanische Reich von Pangan ging unter Um ihren Platz auf dem sudostasiatischen Festland kampften mehrere kleinere Reiche unter ihnen mehrere Tai Reiche In der zweiten Jahrhunderthalfte stieg das Konigreich Ayutthaya ein Tai Reich zur Regionalmacht auf Ayutthaya profitierte sowohl vom maritimen Handel als auch vom Zugang zu wichtigen Ressourcen im Inland Amerika Bearbeiten Die Ausdehnung des Inkareiches und des ChimureichesDie Chimu Kultur setzte sich in der Zeit von 1250 bis 1470 im Norden von Peru in der Gegend um die Stadt Trujillo durch Zur Zeit der grossten Ausdehnung reichte ihr Einfluss im Norden bis zur Grenze von Ecuador und im Suden bis Lima Ihre Hauptstadt Chan Chan war die grosste Stadt auf dem sudamerikanischen Kontinent 14 Ereignisse Bearbeiten1301 Sultan Ala ud Din Khalji begann mit der Eroberung der Rajputenfestungen Ranthambhor die Expansion des Delhi Sultanats in den Suden des indischen Subkontinents 1309 Papst Clemens V verlegt den Sitz des Papstes und der Kurie nach Avignon womit das Avignonesische Papsttum begann 1324 Der malische Konig Mansa Musa I hielt auf seiner Pilgerreise nach Mekka die seinen Ruf als einer der reichsten Manner seiner Zeit begrundete in Kairo 1337 Der Hundertjahrige Krieg zwischen England und Frankreich begann 1347 Die Beulenpest erreichte die Mittelmeerhafen Europas und bereitete sich von diesen sehr schnell aus 1356 Mit der Goldenen Bulle wurde der Brauch dass der romisch deutsche Konig durch Mehrheitswahl von sieben Kurfursten gewahlt wurde erstmals in einer rechtlichen Urkunde festgeschrieben 1368 Zhu Yuanzhang grundete die chinesische Ming Dynastie 1378 Mit der Wahl Clemens VII zum Gegenpapst begann das Grosse Abendlandische Schisma 1380 Timur begann seine Feldzuge in West und Sudasien 1381 Ein Bauernaufstand erschutterte England Personlichkeiten BearbeitenEuropa Bearbeiten Kaiser Karl IV starkte das romisch deutsche Konigtum und baute die Hausmacht der Luxemburger Dynastie aus Konig Eduard III fuhrte England in den Hundertjahrigen Krieg und erzielte grosse Gebietsgewinne in Frankreich Hedwig von Anjou und Wladyslaw II Jagiello schufen durch ihre Heirat die Polnisch Litauische Union Dante Alighieri schuf die Dichtung Gottliche Komodie die als die bedeutendste italienische Dichtung des 14 Jahrhunderts gilt Afrika und Asien Bearbeiten Konig Mansa Musa fuhrte das Reich Mali zur Blute Sultan Ala ud Din Khalji erweiterte den Machtbereich des Delhi Sultanats auf grosse Teile des indischen Subkontinents Kaiser Hongwu grundete die chinesische Ming Dynastie Kaiser Go Daigo initiierte das Herrschaftsende der japanischen Familie Hōjō Literatur BearbeitenWalter Buckl Hrsg Das 14 Jahrhundert Krisenzeit Regensburg 1995 Eichstatter Kolloquium Band 1 Barbara Tuchman Der ferne Spiegel Das dramatische 14 Jahrhundert SPIEGEL Edition Auflage Spiegel Verlag Hamburg 2006 ISBN 3 87763 032 4 Weblinks Bearbeiten Commons 14 Jahrhundert Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ingrid Heidrich Einfuhrung in die Geschichte des Mittelalters 14 Jahrhundert Memento vom 17 Juni 2013 im Internet Archive uberarbeitete elektronische Fassung von Einfuhrung in die Geschichte des europaischen Mittelalters H C I Bad Munstereifel 2003 ISBN 3 00 010998 6 Anmerkungen Bearbeiten United States Census Bureau Schatzungen der historischen Weltbevolkerung englisch Hans R Bork Helga Bork Claus Dalchow Hans P Piorr Thomas Schatz Berno Faust Landschaftsentwicklung in Mitteleuropa Wirkungen des Menschen auf Landschaften Klett Stuttgart 1998 ISBN 978 3 623 00849 3 a b c d e f g Peter Hilsch Das Mittelalter die Epoche 3 Auflage UVK Verlagsgesellschaft Konstanz 2012 ISBN 978 3 8252 3815 5 S 179 225 a b c d e f Gerhard Lubich Das Mittelalter Orientierung Geschichte Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2010 ISBN 978 3 506 76582 6 S 152 163 a b c d e Ingrid Heidrich Einfuhrung in die Geschichte des Mittelalters 14 Jahrhundert Memento vom 17 Juni 2013 im Internet Archive uberarbeitete elektronische Fassung von Einfuhrung in die Geschichte des europaischen Mittelalters H C I Bad Munstereifel 2003 ISBN 3 00 010998 6 a b Jurgen Heyde Geschichte Polens 3 Auflage Verlag C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 50885 1 S 18 24 a b c Suraiya Faroqhi Geschichte des Osmanischen Reiches 5 Auflage Verlag C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 46021 0 S 16 27 a b Johanna Pink Geschichte Agyptens Von der Spatantike bis zur Gegenwart Verlag C H Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66713 8 S 93 112 Monika Gronke Geschichte Irans C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 48021 8 S 60 64 a b Gudrun Kramer Geschichte des Islam Verlag C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 53516 X S 245 250 a b c Hermann Kulke Dietmar Rothermund Geschichte Indiens Von der Induskultur bis heute 2 Auflage Sonderausgabe Verlag C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60414 0 S 207 250 a b c d Kai Vogelsang Geschichte Chinas 3 Auflage Reclam Verlag Stuttgart 2013 ISBN 978 3 15 010933 5 S 355 384 Tilman Frasch Partikularismus und Kulturtransfer am Range der Welt Sudostasien In Thomas Ertl Michael Limberger Hrsg Die Welt 1250 1500 Mandelbaum Verlag Wien 2009 ISBN 978 3 85476 293 5 S 325 350 Peter Flindell Klaren Peru Society and Nationhood in the Andes Oxford University Press New York 2000 ISBN 0 19 506928 5 S 11 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