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Dieser Artikel behandelt das Adelsgeschlecht Limburg Luxemburg Fur weitere Bedeutungen siehe Haus Luxemburg Begriffsklarung Das Haus Limburg Luxemburg auch Haus Luxemburg Luxemburger oder Lutzelburger war ein Furstengeschlecht das im Spatmittelalter zwischen 1308 und 1437 vier romisch deutsche Konige stellte von denen drei auch zu Kaisern gekront wurden Vier Luxemburger waren zugleich Konige von Bohmen und einer von Ungarn und Kroatien Die vorausgegangenen Staufer hatten funf romisch deutsche Konige bzw Kaiser gestellt und die nachfolgenden Habsburger stellten deren zwanzig nicht zuletzt weil ihnen 1437 das territoriale Erbe der Luxemburger zugefallen war Wappen des Hauses Limburg LuxemburgBurg Lucilinburhuc auf der altesten Ansicht Luxemburgs von 1598 Das Heilige Romische Reich unter dem Luxemburger Kaiser Karl IV HabsburgLuxemburgWittelsbachVerwandtschaftsverhaltnisse mit Karl V von FrankreichEs handelt sich um einen Zweig des Hauses Limburg Arlon und ist nicht mit dem Haus Luxemburg des 10 und 11 Jahrhunderts den Wigerichen zu verwechseln Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stammliste 3 Die Konige und Kaiser des Hauses Luxemburg 4 Siehe auch 5 LiteraturGeschichte BearbeitenBegrunder der Linie war Heinrich V von Luxemburg er war ein Sohn Walrams IV von Limburg Haus Limburg Arlon mit dessen zweiter Frau Ermesinde II von Luxemburg Haus Namur der die Grafschaft Luxemburg von seiner Mutter erbte wahrend sein Halbbruder Heinrich IV von Limburg das Herzogtum Limburg erbte Heinrichs V jungerer Sohn Walram I erhielt die Herrschaft Ligny und begrundete die Nebenlinie Haus Luxemburg Ligny Der erste Vertreter auf dem romisch deutschen Konigsthron war 1308 Heinrich VII ein Enkel Heinrichs V Dieser konnte seinen Sohn Johann 1310 als Konig von Bohmen und dessen Nebenlandern Mahren Schlesien Lausitz und Glatz einsetzen das dann die Grundlage ihrer Hausmacht wurde Die Belehnung des 14 Jahre alten Johann mit dem Konigreich Bohmen war Heinrich VII gelungen indem er sich mit bohmischen Oppositionskreisen auf die Absetzung des Wahlkonigs Heinrich von Karnten verstandigte Johann wurde gleichzeitig mit der bohmischen Prinzessin Elisabeth vermahlt einer Schwester von Wenzel III mit dessen Ermordung 1306 kurz zuvor das alte Herrscherhaus der Premysliden in mannlicher Linie ausgestorben war Heinrich gelang es 1312 auch die Wurde eines romisch deutschen Kaisers zu erlangen jedoch scheiterte sein Unternehmen einer Restauratio imperii Johann erwarb sich in der Folge als Konig von Bohmen hohes Ansehen und betrieb eine recht erfolgreiche Hausmachtpolitik Auch Heinrichs Bruder Balduin von Luxemburg Erzbischof von Trier war von Bedeutung Er war einer der erfolgreichsten Politiker des 14 Jahrhunderts und bestimmte bis zu seinem Tode massgeblich die Politik im Reich mit Der bedeutendste Herrscher aus dem Hause Luxemburg war Johanns Sohn Karl IV der wohl erfolgreichste Hausmachtpolitiker des Spatmittelalters Als Markgraf von Mahren ubernahm er von seinem erblindeten Vater 1341 die Regentschaft uber Bohmen und wurde noch zu Lebzeiten des Vaters 1346 zum romisch deutschen Gegenkonig gegen Ludwig den Bayern gewahlt folgte seinem Vater ab 1347 als Konig von Bohmen wurde 1349 noch einmal zum deutschen Konig gewahlt und gekront und stieg 1355 zum romisch deutschen Kaiser und Konig von Italien auf was er bis zu seinem Tod 1378 blieb Zeitweilig konnten sich die Luxemburger auch in Brabant und Limburg 1355 1404 und in Brandenburg 1373 1415 etablieren 1387 gelang es auch die ungarische Konigskrone in ihre Hand zu bringen dieser Plan war bereits von Karl erarbeitet worden Karl gelang es seinen Sohn Wenzel noch zu seinen Lebzeiten zum romisch deutschen Konig wahlen zu lassen Zudem sah es einige Zeit danach aus als wurden die Hausmacht der Luxemburger und die Bestimmungen der Goldenen Bulle das Konigtum de facto erblich machen Allerdings verausserte Karl IV auch erhebliche Teile des Reichsguts Konig Wenzel zeigte sich nicht in der Lage die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfullen Das Haus Luxemburg verlor zunachst nicht nur die Konigswurde mit der Absetzung Wenzels 1400 sondern auch viel Respekt Unter seinem Halbbruder Sigismund gelang den Luxemburgern 1411 die Ruckkehr auf den deutschen Konigsthron obwohl es sich nicht mehr um das hegemoniale Konigtum Karls IV handelte Mit Sigismund der auf eine lange und relativ erfolgreiche Regierungszeit zuruckblicken konnte so wurde das Grosse Schisma 1417 beigelegt endete das Haus Luxemburg in mannlicher Linie 1437 und starb damit aus Zum Erben Sigismunds wurde dessen Schwiegersohn Herzog Albrecht von Osterreich der alle drei Kronen Sigismunds auf sich vereinigen konnte die bohmische die ungarische und die des deutschen Wahlkonigs Dies trug zum Aufstieg der Habsburger nicht unwesentlich bei auch wenn die Vereinigung Bohmens Ungarns und Osterreichs vorerst nur Episode blieb Die Besitzungen der Luxemburger westlich des Rheins wurden in den Landerkomplex des Hauses Burgund integriert das einige Jahrzehnte spater ebenso von den Habsburgern beerbt wurde Stammliste BearbeitenStammliste des Hauses LuxemburgDie Konige und Kaiser des Hauses Luxemburg BearbeitenHeinrich VII 1278 1313 romisch deutscher Konig 1308 1313 ab 1312 Kaiser Johann von Bohmen 1296 1346 Sohn Heinrichs Konig von Bohmen 1311 1346 und Titularkonig von Polen 1311 1335 Karl IV 1316 1378 Sohn Johanns 1346 1376 romisch deutscher Konig 1347 63 Konig von Bohmen ab 1355 Konig von Italien ab 1355 Kaiser Wenzel 1361 1419 Sohn Karls 1363 1419 Konig von Bohmen 1373 1378 Kurfurst von Brandenburg 1376 1400 romisch deutscher Konig Sigismund 1368 1437 Sohn Karls Kurfurst von Brandenburg 1378 1388 und 1411 1415 Konig von Ungarn und Kroatien ab 1387 romisch deutscher Konig ab 1411 Konig von Bohmen ab 1419 Kaiser ab 1433 nbsp Kaiser Heinrich VII nbsp Konig Johann von Bohmen nbsp Kaiser Karl IV nbsp Konig Wenzel nbsp Kaiser SigismundSiehe auch BearbeitenListe der luxemburgischen Herrscher Liste der romisch deutschen Herrscher Liste der bohmischen Herrscher Liste der Herrscher von UngarnLiteratur BearbeitenNeben der Literatur die in den Artikeln der oben genannten Personen aufgefuhrt ist Ferdinand Seibt Luxemburg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 575 Digitalisat Martin Bauch Julia Burkhardt Tomas Gaudek Vaclav Zurek Hrsg Heilige Helden Wuteriche Herrschaftsstile der Luxemburger 1308 1437 Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Bd 41 Bohlau Koln u a 2017 ISBN 978 3 412 50164 8 Frantisek Smahel Lenka Bobkova Hrsg Lucemburkove Ceska koruna uprostred Evropy Nakl Lidove Noviny Prag 2012 ISBN 978 80 7422 093 7 Forschungsuberblick Franziska Heidemann Die Luxemburger in der Mark Brandenburg unter Kaiser Karl IV und Sigismund von Luxemburg 1373 1415 Fahlbusch Verlag Warendorf 2014 ISBN 978 3 925522 26 0 neuere Monografie Jorg K Hoensch Die Luxemburger Eine spatmittelalterliche Dynastie gesamteuropaischer Bedeutung 1308 1437 Kohlhammer Stuttgart 2000 ISBN 3 17 015159 2 gut lesbare Gesamtdarstellung mit weiteren Literaturhinweisen Sabine Penth Peter Thorau Hrsg Rom 1312 Die Kaiserkronung Heinrichs VII und die Folgen Die Luxemburger als Herrscherdynastie von gesamteuropaischer Bedeutung Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Bd 40 Bohlau Koln u a 2016 ISBN 978 3 412 50140 2 Normdaten Person GND 118983601 lobid OGND AKS LCCN sh85061605 VIAF 64807627 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Luxemburg amp oldid 232586817