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Der Name Lucilinburhuc bezeichnet eine fruhmittelalterliche Wehranlage auf dem heutigen Stadtgebiet der Stadt Luxemburg Die Burg war der Stammsitz des Hauses Luxemburg das im 14 Jahrhundert zum bohmischen Konigs und romisch deutschen Kaiserhaus aufstieg Burg LucilinburhucDer Bockfelsen den Graf Siegfried 963 erwarb Die Uberreste der Festungsanlage mit den Schiessscharten sind neuzeitlich Der Bockfelsen den Graf Siegfried 963 erwarb Die Uberreste der Festungsanlage mit den Schiessscharten sind neuzeitlich Alternativname n Augusta Romanduorum Opidum et Castrum LuxemburgensisStaat LuxemburgOrt LuxemburgEntstehungszeit um 963Burgentyp FelsenburgErhaltungszustand RuinenresteStandische Stellung GrafenGeographische Lage 49 37 N 6 8 O 49 611838888889 6 1369722222222 282 Koordinaten 49 36 42 6 N 6 8 13 1 OHohenlage 282 mw1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Namensherkunft 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Lucilinburhuc befindet sich in einer Hohe von rund 282 m auf dem so genannten Bockfelsen den Graf Siegfried 963 erwarb Geschichte BearbeitenSie wird in einer Urkunde erwahnt welche den Tausch zwischen dem Ardennergrafen Siegfried und dem Kloster St Maximin in Trier aus dem Jahre 963 dokumentiert Aus dem Besitz des Klosters erhalt der Graf den Bockfelsen gegen Landereien in Feulen In der historischen Urkunde wird ein castellum befestigter Turm erwahnt Castellum quod dicitur Lucilinburhuc ausserdem ist von einem munitio Erdwall und einem trunci Palisade die Rede Die luxemburgische Geschichtsschreibung ging daher noch bis in die 1970er Jahre davon aus dass Siegfried eine mehr oder weniger vollwertige Wehranlage erstanden hatte Allerdings war man sich weder uber deren Aussehen noch uber die Erbauer und den Standort im Klaren was Anlass zu Spekulationen gab Die popularste Version sah in Lucilinburhuc die Uberreste eines romischen Wehrturmes der zur Uberwachung des Romerweges von Reims nach Trier diente und welcher sich auf dem Fischmarkt befand Dieser ware spater im Auftrag des Klosters ausgebaut worden um als Wehranlage angesichts der Normannen und Ungarnuberfalle zu dienen Archaologische Funde der fruhen 1990er Jahre lieferten allerdings den Beweis dass gegen Ende des dritten Jahrhunderts eine militarische Anlage romischen Ursprungs auf dem Bockfelsen stand welche zwischen dem vierten und sechsten Jahrhundert ausgebaut wurde und eine wahrscheinlich von Trier Augusta Treverorum abhangige Garnison beherbergte nbsp Der durch Kasematten befestigte Bockfels vor der Stadt Luxemburg auf der altesten Ansicht Luxemburgs von 1598 Die Burg Lucilinburhuc ist hier bereits nicht mehr zu erkennen sie befand sich auf dem schmalen Felssporn in der Bildmitte nbsp Links der dunklere Stumpf eines Rondellturms der mittelalterlichen Burg Im Jahre 1225 wird zum ersten Mal die Bezeichnung burgus Lucelenburgensis bzw opidum et castrum Luxelenburgensis erwahnt Die Anlage stand auf einem langgestreckten Felssporn dem Bockfels um den sich das Flusschen Alzette herumwindet Es handelt sich um eine von zwei spornartig sich verjungenden Fortsetzungen des felsigen Plateaus auf dem die Altstadt von Luxemburg steht die sich seit dem 10 Jahrhundert westlich der Burg entwickelt hat Zur Stadtseite hin wurde das Burgplateau dessen beide Langsseiten senkrecht abfallen durch einen Halsgraben gesichert der erst im Zuge des neuzeitlichen Festungsausbaues um weitere zwei Drittel bis auf das heutige Strassenniveau abgetauft wurde Im 10 Jahrhundert bestand die Burg wohl lediglich aus einem befestigten Holzturm mit Palisade und Brunnen Spater kamen eine Kapelle ein Flankierungsturm und eine holzerne Brucke uber den Halsgraben hinzu Im 13 Jahrhundert besass die Burg ein stattliches turmartiges Tor mit zwei flankierenden Rondellturmen An den linken schloss sich im Burghof ein Bergfried an an den rechten der Palas Im hinteren Bereich des Burghofs befanden sich zwei kleinere Wohn und Nutzbauten Eine Ringmauer und eine Zwingermauer befestigten die Anlage Zum ruckwartigen uber der Flussbeuge gelegenen Plateau wurde sie durch eine Schildmauer geschutzt Seit dem 14 Jahrhundert diente der Stammsitz des Hauses Luxemburg welches seit 1308 vier deutsche Konige bzw Kaiser und ab 1310 durch Erbschaft vier Konige von Bohmen stellte nicht mehr als standige Grafenresidenz Nach dem Aussterben der Luxemburger Grafen in mannlicher Linie 1437 mit Kaiser Sigismund fiel die Burg samt allen Besitzungen der Luxemburger westlich des Rheins an das Haus Burgund Im 15 Jahrhundert wurde sie teilweise zerstort Die Stadt hingegen hatte ab Ende des 10 Jahrhunderts und besonders unter Johann von Bohmen im 14 Jahrhundert eigene starke Umfassungsmauern erhalten Beim Ausbau der Stadt zur Festung ab dem 16 Jahrhundert wurde der Bockfelsen ausgehohlt und zahlreiche Kasematten mit Geschutzstellungen eingebaut Bei der Schleifung der luxemburgischen Festungsanlage beginnend mit dem Jahr 1867 wurden die oberirdischen Teile der Festung geschleift Die Kasematten unterhalb des Burgplateaus blieben erhalten und sind heute zu besichtigen Von der mittelalterlichen Burg blieben lediglich der Stumpf des rechten der beiden stadtseitigen Flankierungsturme erhalten sowie die Ruine des Hohlen Zahns eines ruckseitigen Flankierungsturms der Schildmauer Namensherkunft Bearbeiten nbsp Der Zaun markiert den ursprunglichen Tordurchgang zur stadtseitigen Zugbrucke uber den Halsgraben Die etymologische Herleitung des ersten Teils des Burgnamens Lucilin Letze Luxen von dem sich auch der Name von Stadt und Land abgeleitet hat scheint ungeklart Die wahrscheinlichste Bedeutung ist letzele buerg kleine Burg von lutzel klein siehe wikt lutzel Ein anderer Vorschlag ist der Begriff Letze 1 fur eine vorderste Grenzbefestigung abgeleitet vom Verb lasz im Sinne von etwas zuruckstehend machen abhalten hindern hemmen zufugen eines korperlichen schadens einer wunde 2 verletzen 3 Davon leitet sich auch die schweizerische Bezeichnung Letzi mit dem Plural Letzinen fur eine Talsperre ab Der zweite Teil burg leitet sich von Burgus her der germanischen Bezeichnung fur ein Romisches Militarlager Kastell Literatur BearbeitenC Wampach Urkunden und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Zeit tome I Nr 173 Luxembourg 1935 Michel Margue et al St Michel et le premier siecle de la ville de Luxembourg In Hemecht 1987 39 1 S 5 83 John Zimmer Hrsg Aux Origines de la Ville de Luxembourg Luxembourg 2002Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Lutzelburg Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Burg Lucilinburhuc Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Letze In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 12 L M VI S Hirzel Leipzig 1885 Sp 800 801 woerterbuchnetz de letzen verb I In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 12 L M VI S Hirzel Leipzig 1885 Sp 802 804 woerterbuchnetz de Letze I und II In Vormalige Akademie der Wissenschaften der DDR Heidelberger Akademie der Wissenschaften Hrsg Deutsches Rechtsworterbuch Band 8 Heft 7 8 bearbeitet von Heino Speer u a Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1989 ISBN 3 7400 0096 1 Sp 1241 adw uni heidelberg de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Lucilinburhuc amp oldid 225528694