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Henri Camille Wampach 18 August 1884 in Esch sur Alzette 7 August 1958 in Luxemburg war ein luxemburgischer Archivar und Historiker sowie ein Honorarprofessor der philosophischen Fakultat der Universitat Bonn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHenri Camille Wampach wurde als Sohn und drittes Kind des Lehrers Johann Baptist Wampach und dessen Frau Elisabeth Hoffmann geboren Die Familie zog wegen der beruflichen Stellung des Vaters als Oberprimarlehrer noch im Kindesalter nach Dudelange Wampach besuchte die Grundschule und das Athenaum in Luxemburg Nach dem Abschluss seiner schulischen Ausbildung studierte er Theologie am Priesterseminar in Luxemburg Am 25 Juli 1908 erfolgte die Weihe zum Priester und dann fur kurze Zeit eine Tatigkeit als Koadjutor in den Konvikten in Echternach und Luxemburg Hieran schloss sich ein Studium vor allem der Geschichte und der Diplomatik an der Humboldt Universitat zu Berlin bei Hans Delbruck Max Lenz Dietrich Schafer und Michael Tangl an Wahrend dieser Studienzeit war er als Hausgeistlicher in Schlesien und auch als Lehrer tatig Er promovierte 1915 an der Berliner Universitat zur Geschichte der Grundherrschaft Echternach Er kommentierte hierbei erstmals den Liber aureus Epternacensis 1921 erhielt Wampach eine Stelle an einer Landpfarrei in Hamm Luxemburg Er wurde am 30 September 1930 auf seinen Antrag hin soldlos beurlaubt Wampach hatte diesen Antrag gestellt um sich seinem Dissertationsthema vertiefend wissenschaftlich widmen zu konnen 1929 und 1930 brachte er einen Text und einen Quellenband zum Thema der Geschichte der Grundherrschaft Echternach im Fruhmittelalter heraus Es folgte zum Wintersemester 1931 1932 die Berufung als Dozent an die Universitat in Bonn fur luxemburgische und westeuropaische Geschichte Am 6 August 1935 wurde er zum Honorarprofessor an der Universitat Bonn ernannt Zwischen 1935 und 1940 erschienen die ersten vier Bande von Wampachs Urkunden und Quellenbucher zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien Wampach wandte sich gegen die Besetzung Luxemburgs im Zweiten Weltkrieg und die Bestrebungen Luxemburg dem Grossdeutschen Reich einzugliedern So lehnte er 1941 aus diesen Grunden die Annahme eines Preises der Gorres Gesellschaft ab Weil er aus Sicht des Nationalsozialismus politisch damit nicht zuverlassig war wurde ihm zum Wintersemester 1941 42 die Stellung an der Bonner Universitat entzogen und ihm der Professorentitel aberkannt Er musste auf die vom luxemburgischen Staat ihm seit 1935 zuerkannten Zuwendungen fur Studium und padagogischen Reisen verzichten In der Folge lebte er im Burgerhospitz Echternach von einem Salar von 140 Reichsmark im Monat als Hilfsgeistlicher In der folgenden Zeit befasste er sich mit der reichhaltigen Urkundensammlung des Klosters Nachdem der Krieg in Luxemburg zu Ende war bewarb er sich im Februar 1945 um die Stelle eines Archivdirektors in Luxemburg Diese Bewerbung scheiterte im April 1945 am Widerstand des Ressortministeriums der Epuration welches fur die Ausschaltung von Kollaborateuren aus dem offentlichen Dienst federfuhrend war Ihm wurden seine fortbestehenden freundschaftlichen Kontakte zu deutschen Historikern vorgeworfen Wampach wurde aber am 27 April 1945 mit der Aufsicht uber das Regierungsarchiv Luxemburgs betraut und erhielt die Aufgabe die dortigen Dokumente zu sichten 1946 wurde er erneut zum Honorarprofessor der Universitat Bonn ernannt nahm die Lehrverpflichtung aber kaum noch wahr sondern befasste sich fortan fast ausschliesslich mit der Quellenforschung Es erschienen bis 1955 weitere Bande seiner Urkunden und Quellenbucher zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien Die letzten Bande fur die Zeit von 1313 bis 1400 waren zum Zeitpunkt seines Todes zwar druckreif wurden aber nicht mehr veroffentlicht die Manuskripte lagern im National Archiv in Luxemburg Ehrungen BearbeitenWampach wurde 1958 zum Ehrendomherrn der Metropolitankirche von Utrecht und zum papstlichen Geheimkammerer ernannt Er wurde durch Grossherzogin Charlotte von Luxemburg zum Ritter Offizier und Komtur im Orden der Eichenlaubkrone des Grossherzogtums Luxemburg ernannt Durch den belgischen Konig wurde ihm das Offizierskreuz des Kronordens verliehen und zum siebzigsten Geburtstag handigte ihm der Leiter der Kulturabteilung des Auswartigen Amtes das Grosse Bundesverdienstkreuz aus Band 19 der Rheinischen Vierteljahrsblatter wurde ihm 1954 als Festschrift zum 70 Geburtstag gewidmet 1958 wurde er auch mit dem Ehrensiegel der Stadt Trier ausgezeichnet 1 Literatur BearbeitenJean Malget Henri Camille Wampach In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 13 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 072 7 Sp 311 318 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Jean Schoos Camille Wampach In Bonner Gelehrte Beitrage zur Geschichte der Wissenschaften in Bonn Band 5 Geschichtswissenschaften Bouvier Bonn 1968 S 385 392 150 Jahre Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat zu Bonn 1818 1968 Band 2 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Henri Camille Wampach im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ehrensiegel der Stadt Trier Abgerufen am 29 Oktober 2022 Normdaten Person GND 117136301 lobid OGND AKS LCCN n90723222 VIAF 49995290 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wampach Henri CamilleALTERNATIVNAMEN Wampach Camille Wampach CamillusKURZBESCHREIBUNG luxemburgischer Archivar und HistorikerGEBURTSDATUM 18 August 1884GEBURTSORT Esch sur Alzette LuxemburgSTERBEDATUM 7 August 1958STERBEORT Luxemburg Stadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henri Camille Wampach amp oldid 230640127