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Michael Tangl 26 Mai 1861 in Wolfsberg Karnten 7 September 1921 in Klagenfurt war ein osterreichischer Historiker und Diplomatiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 2 1 Monographien 2 2 Aufsatze 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenDer Sohn einer Backerfamilie studierte 1881 bis 1885 Geschichte und Klassische Philologie an der Universitat Wien 1885 bis 1887 wurde er am Institut fur Osterreichische Geschichtsforschung in Wien ausgebildet 1887 bis 1891 arbeitete er auf Anregung Theodor von Sickels am Osterreichischen Historischen Institut in Rom Als Ergebnis dieses Aufenthaltes legte Tangl 1894 sein Hauptwerk Die papstlichen Kanzleiordnungen von 1200 1500 vor das grosse Beachtung und Anerkennung fand Unter der Leitung von Engelbert Muhlbacher arbeitete Tangl an Vorhaben der Monumenta Germaniae Historica MGH mit seit 1892 an der Herausgabe der Urkunden der fruhen Karolinger deren erster Band nach Muhlbachers Tod unter Tangls Leitung 1906 erschien Seit 1903 arbeitete er an der Herausgabe der Placita und ubernahm die Leitung der Abteilung Epistolae 1902 wurde er zum Mitglied der Zentraldirektion der MGH gewahlt Seit 1911 war er Redakteur der Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv damals noch unter dem Titel Neues Archiv Wahrend des Ersten Weltkrieges und weiter bis 1919 fuhrte er die Geschafte der MGH als kommissarischer Leiter 1892 und 1895 war Tangl Beamter im osterreichischen Archivdienst 1892 bei Muhlbacher in den Fachern Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften habilitiert wurde er 1895 an die Universitat Marburg berufen an das kurz zuvor gegrundete Seminar fur Historische Hilfswissenschaften In Verbindung mit dem Seminar stand auch die preussische Archivarsausbildung an der noch heute existierenden Archivschule Schon 1897 wurde er an die Berliner Friedrich Wilhelms Universitat berufen wo er von 1900 bis zu seinem Tod als ordentlicher Professor fur Historische Hilfswissenschaften und mittelalterliche Geschichte wirkte Einer seiner treuesten Schuler wurde hier der Archivar und Historiker Hermann Krabbo Seit 1913 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1918 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften gewahlt Neben den Arbeiten zur papstlichen Diplomatik und Verwaltungsgeschichte publizierte Tangl im Rahmen der Edition der Karolingerdiplome zahlreiche quellenkritische Untersuchungen zu Falschungen zur Chronologie und zu seinem Spezialgebiet den Tironischen Noten Als erstes umfangreiches palaografisches Tafelwerk sind die von ihm zusammen mit Wilhelm Arndt herausgegebenen Schrifttafeln zur Erlernung der lateinischen Palaographie in die Geschichte des Faches eingegangen Er begrundete das Archiv fur Urkundenforschung als Zeitschrift sowohl fur diplomatische Fachfragen als auch fur historische Forschung mit Urkunden Tangl erkrankte 1921 wahrend eines Urlaubs in Klagenfurt an der Ruhr und starb wenige Tage spater als er gerade neue Plane fur die Nachkriegszeit gefasst hatte Seine Tochter die Historikerin Georgine Tangl bemuhte sich stetig darum die Erinnerung an ihren Vater zu wahren In den 1950er Jahren war sie treibende Kraft fur die Herausgabe eines Sammelbandes der die wichtigsten Aufsatze ihres Vaters zusammenfasste Werke Auswahl BearbeitenMonographien Bearbeiten Die papstlichen Kanzleiordnungen von 1200 1500 Innsbruck 1894 ND Aalen 1959 mit Wilhelm Arndt Schrifttafeln zur Erlernung der lateinischen Palaographie 3 Bde 3 Auflage Berlin 1897 ff 4 Aufl 1904 07 ND Hildesheim 1976 mit Engelbert Muhlbacher Alfons Dopsch Johann Lechner Die Urkunden Pippins Karlmanns und Karls des Grossen Pippini Carlomanni Caroli Magni Diplomata MGH Diplomata Karolinorum 1 Hannover 1906 ND Munchen 1979 Die Briefe des Heiligen Bonifatius und Lullus MGH Epistolae selectae 1 Berlin 1916 Das Mittelalter in Quellenkunde und Diplomatik Ausgewahlte Schriften 2 Bande Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte 12 Berlin 1966 Die dort enthaltenen Aufsatze sind in der folgenden Liste i d R nicht aufgefuhrt Aufsatze Bearbeiten Neue Forschungen uber den Liber cancellariae apostolicae in NA 43 1922 S 551 578 Die arabischen Ziffern der Geheimschrift in NA 41 1919 S 738 740 Gregor VII judischer Herkunft in NA 31 1906 S 159 179 Die Echtheit des osterreichischen Privilegium Minus in ZRG 38 Germanistische Abteilung 25 1904 S 258 286 Digitalisat Urkunde fur Fulda vom 30 August 834 in Historische Vierteljahresschrift 5 1902 S 527 ff Die Urkunde Ludwigs des Frommen fur Fulda vom 4 August 817 Muhlbacher 656 642 in NA 27 1902 S 9 34 Die Falschungen Chrysostomus Hanthalers in MIOG 19 1898 S 1 54 Die Urkunden Karls des Grossen fur Bremen und Verden in MIOG 18 1897 S 53 68 Digitalisat Ruckdatierungen in Papsturkunden in MIOG 15 1894 S 128 130 Die sogenannte Brevis nota uber das Lyoner Concil von 1245 in MIOG 12 1891 S 246 253 Der vollstandige Liber cancellariae des Dietrich von Nieheim in MIOG 10 1889 S 464 466 Zur Baugeschichte des Vaticans in MIOG 10 1889 S 428 442 Abkurzungsverzeichnis MIOG Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung NA Neues Archiv der Gesellschaft fur altere deutsche Geschichtskunde ZRG Zeitschrift der Savigny Stiftung fur RechtsgeschichteLiteratur BearbeitenAnnekatrin Schaller Michael Tangl 1861 1921 und seine Schule Forschung und Lehre in den Historischen Hilfswissenschaften Pallas Athene 7 Steiner Stuttgart 2002 ISBN 3 515 08214 X Vgl dazu die Besprechung von Johannes Burkhardt in Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 55 2005 S 457 458 Margit Ksoll Marcon Tangl Michael In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 11 Bautz Herzberg 1996 ISBN 3 88309 064 6 Sp 488 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Andrea Rzihacek und Christoph Egger Michael Tangl 1861 1921 Ein Osterreicher in Berlin In Karel Hruza Hrsg Osterreichische Historiker Lebenslaufe und Karrieren 1900 1945 Band 2 Bohlau Wien Koln Weimar 2012 S 23 84 Andrea Rzihacek Tangl Michael In Neue Deutsche 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