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Theodor Sickel seit 1884 Ritter von Sickel 18 Dezember 1826 in Aken 21 April 1908 in Meran Sudtirol war ein deutsch osterreichischer Historiker und Diplomatiker Theodor SickelTheodor SickelTodesanzeige fur Theodor Sickel in der Meraner Zeitung vom 24 April 1908 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Leistung 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenTheodor Sickel wurde in eine streng protestantische Pastorenfamilie hineingeboren und begann 1845 entsprechend der Familientradition einer engagierten Kirchentatigkeit in Halle ein Studium der evangelischen Theologie Spater wechselte er nach Berlin wo er sich fur das Studium der Geschichte entschied Promoviert wurde er 1850 in Halle mit der Dissertation Ducatus Burgundiae quo modo et quo jure translatus est ad gentem Valesiam Da er aktiv an der 1848er Revolution teilgenommen hatte und gegen die preussische Politik nach 1848 eingestellt war ging er nach Paris wo er die Ecole nationale des chartes besuchte Im Auftrag des franzosischen Unterrichtsministeriums fuhrte er Archivforschungen in Oberitalien uber die Beziehung der Sforzas zu Frankreich durch wo er bereits Kontakte zu osterreichischen Historikern knupfte Spater wurde sein franzosischer Forschungsauftrag auf Wien erweitert wo er seit 1855 ansassig war 1857 wurde er ausserordentlicher Universitatsprofessor und Mitglied des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung IfOG 1867 wurde er Ordinarius von 1869 bis 1891 war er Direktor des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Hier widmete er sich in erster Linie der Ausbildung in den Historischen Hilfswissenschaften Diplomatik Palaographie und Chronologie Seit 1870 war er auch wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften 1884 wurde er als auswartiges Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften und 1890 in die Academie des Inscriptions et Belles Lettres aufgenommen Nach der Offnung der vatikanischen Archive durch Papst Leo XIII grundete er 1881 das Osterreichische Historische Institut in Rom das er zwischen 1891 und 1901 auch personlich leitete Zu seinen Auszeichnungen zahlten die Erhebung in den erblichen osterreichischen Ritterstand 1884 der Titel eines k u k Hofrates und ein Sitz im Herrenhaus des osterreichischen Reichsrates ab 1889 1902 erhielt er den Bayerischen Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst 1932 wurde die Theodor Sickel Gasse in Wien Favoriten nach ihm benannt Sickel war mit Anna Semper 1843 1908 einer Tochter des Architekten Gottfried Semper kinderlos verheiratet Wissenschaftliche Leistung BearbeitenSickel stellte in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts die Diplomatik Urkundenlehre auf neue Grundlagen In erster Linie widmete er sich der Ausarbeitung der diplomatischen Methode des Schrift und Diktatvergleichs bei den fruhmittelalterlichen Urkunden die sich jedoch auch an jungeren Quellen als tragfahig erwies und die er bei mehreren Editionen und analytischen Studien fast zur Perfektion ausbaute 1875 wurde er in die Monumenta Germaniae Historica aufgenommen wo er sogleich Mitglied der Zentraldirektion und Leiter der Diplomata Abteilung wurde Im Rahmen dieser Tatigkeit edierte er mehr als 1300 Diplome des 10 Jahrhunderts von Konrad I bis Otto III Die Urkunden Konrads I Heinrichs I und Ottos I MGH Diplomata 1 1879 Die Urkunden Ottos II MGH Diplomata 2 1 1888 Die Urkunden Ottos III MGH Diplomata 2 2 1893 Sickel war einer der ersten Historiker der moderne technische Methoden Fotografie einsetzte Neben dem Tafelwerk Monumenta graphica medii aevi in das kodikologische und diplomatische Quellen der Habsburgermonarchie aufgenommen wurden publizierte er die Kaiserurkunden in Abbildungen teilweise zusammen mit Heinrich von Sybel Sickel war auch Begrunder des Periodikums Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenMonumenta graphica medii aevi ex archivis et bibliothecis imperii Austriaci Fasc I X Wien 1859 1882 Beitrage zur Diplomatik I VIII Wien 1861 1882 Acta regum et imperatorum Karolinorum digesta et ennarata Band 1 Urkundenlehre Band 2 Urkundenregesten Wien 1867 mit Heinrich von Sybel Kaiserurkunden in Abbildungen Lieferung I XI Berlin 1880 1891 MGH Diplomata regum et imperatorum Germaniae Band 1 Conradi I Heinrici I et Ottonis I Diplomata Band 2 1 Ottonis II Diplomata 1888 Band 2 2 Ottonis III Diplomata Hannover 1879 1884 Romische Berichte 5 Bande Gerold Wien 1895 1901 Romische Erinnerungen Hrsg v Leo Santifaller Universum Wien 1947 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Sickel Theodor In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 34 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1877 S 215 219 Digitalisat Emil von Ottenthal Theodor von Sickel In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Band 29 1908 S 545 559 Michael Tangl Theodor von Sickel In Neues Archiv der Gesellschaft fur altere deutsche Geschichtskunde Band 33 1908 S 773 781 Horst Fuhrmann Sind eben alles Menschen gewesen Gelehrtenleben im 19 und 20 Jahrhundert Dargestellt am Beispiel der Monumenta Germaniae Historica und ihrer Mitarbeiter Beck Munchen 1996 S 49 online Winfried Stelzer Sickel Friedrich Adolf Theodor von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 223 f Direktlinks auf S 223 S 224 Winfried Stelzer Sickel Friedrich Adolf Theodor Ritter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 309 311 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theodor von Sickel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Theodor von Sickel Quellen und Volltexte Sickel Theodor Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Sickel Theodor Ritter von 1884 Dr phil Kurzbiografie auf der Webseite des Osterreichischen Parlaments Literatur von und uber Theodor von Sickel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dankmahler der Uni Wien Theodor von Sickel Nachlass Theodor von Sickel Bestandsverzeichnis online In BIOG Blog des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Nachruf in der Meraner Zeitung vom 24 April 1908 Digitalisat der Landesbibliothek Dr Friedrich Tessmann Normdaten Person GND 118797026 lobid OGND AKS VIAF 66599526 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sickel Theodor vonKURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichischer HistorikerGEBURTSDATUM 18 Dezember 1826GEBURTSORT AkenSTERBEDATUM 21 April 1908STERBEORT Meran Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor von Sickel amp oldid 239283153