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Das Konigreich Ayutthaya Thai xanackrxyuthya war ein Konigreich der Thai das von 1351 bis 1767 existierte Sein Zentrum lag im zentralthailandischen Becken des Chao Phraya Flusses Es wurde in Europa als Juthia Judia 1 oder Siam bekannt Nachbildung der koniglichen Sanphet Thronhalle im Palast von AyutthayaHistorische Karte der Hauptstadt Ayutthaya 17 Jahrhundert Konig Ramathibodi I auch U Thong grundete am 4 Marz 1351 Ayutthaya als Hauptstadt seines neuen Konigreiches In den folgenden vier Jahrhunderten vergrosserte es sein Einflussgebiet Es hatte keine fest definierten Grenzen sondern einen von der Hauptstadt nach aussen hin immer lockerer werdenden Einflussbereich der sich im Laufe der Zeit mehrmals ausdehnte und wieder zusammenzog Der Ubergang zu benachbarten Reichen war fliessend Randgebiete sandten teilweise nur unregelmassig Tribut waren zeitweise von mehreren Reichen gleichzeitig abhangig oder machten sich vorubergehend unabhangig Mandala Modell Ayutthaya trieb Handel mit Nationen wie China Vietnam Annam Indien Japan und Persien spater auch mit Portugal Spanien Holland und Frankreich Letztere durften ihre Handelsniederlassungen vor den Toren der Stadt eroffnen Der Hof von Konig Narai 1656 1688 hatte Beziehungen zu dem von Konig Ludwig XIV dessen Diplomaten die Stadt in Grosse und Wohlstand mit Paris verglichen Die Hauptstadt Ayutthaya soll um 1700 eine Million Einwohner gehabt haben 2 Zur Zeit seiner grossten Ausdehnung wahrend der Herrschaft Konig Naresuans um 1600 reichte sein Einflussgebiet von den im Nordwesten gelegenen Shan Staaten bis hinunter zur Mundung des Irrawaddy im heutigen Myanmar von Lan Na uber Yunnan Sudchina Lan Xang Laos und Kambodscha bis zu den nord malaiischen Sultanaten 3 Im April 1767 wurde Ayutthaya von den Truppen des birmanischen Konigs von Ava vollig vernichtet Inhaltsverzeichnis 1 Geographie der Hauptstadt Ayutthaya 1 1 Die Insel 1 2 Befestigung 2 Geschichte 2 1 Politische Situation um 1350 2 2 Grundung 2 3 Wachstum 2 4 Vorubergehender Niedergang und Wiedererstarkung 2 5 Auseinandersetzung mit den europaischen Kolonialmachten 2 6 Goldenes Zeitalter 2 7 Die letzten Jahre und Fall 3 Politik und Gesellschaft 3 1 Der Konig 3 2 Die konigliche Familie 3 3 Der Adel und die Beamten 3 4 Die Phrai 3 5 Der Klerus 3 6 Sklaven 4 Religion 5 Bildung 6 Verwaltung 7 Handel 8 Anmerkungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie der Hauptstadt Ayutthaya Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte der HauptstadtDas Gebiet der Sudostasiatischen Halbinsel wird von mehreren Bergketten beherrscht die in Nord Sud Richtung verlaufen Die grossen Flusse verlaufen daher parallel zu ihnen nach Suden und bildeten das alluviale Tiefland in dem im Laufe der Geschichte viele Konigreiche entstanden und wieder vergingen Im bergigen Norden des heutigen Thailand fliessen die Flusse Mae Nam Ping Mae Nam Wang Mae Nam Yom und Mae Nam Nan zuerst nahezu parallel zueinander bis sie sich im Tiefland zum Mae Nam Chao Phraya Chao Phraya Fluss vereinigen Ayutthaya liegt im Zentrum des Tieflandes am Zusammenfluss von Chao Phraya und zwei weiteren Flussen dem Mae Nam Lop Buri und dem Mae Nam Pa Sak die zusammen eine grosse Schleife bilden Der Lop Buri mundete zunachst im Nordwesten in den Chao Phraya das letzte Stuck nordlich der Insel wird heute Khlong Khu Mueang Stadtgraben genannt Im Laufe des 14 Jahrhunderts wurde im Nordosten ein Kanal gegraben der den alten Lop Buri Fluss mit dem breiteren Pa Sak verband so dass Ayutthaya nun wie eine Insel von allen Seiten von schiffbaren Gewassern umgeben war Die Insel Bearbeiten Uber die Insel verliefen Kanale Khlong und Strassen in einem Schachbrettmuster Es gab eine breite mit Baumen bestandene Prachtstrasse Thanon Pa Thong Strasse des Goldenen Waldes genannt die vor dem Konigspalast Wang Luang begann und in gerader Linie von Nord nach Sud bis zur sudlichen Stadtmauer verlief Hier paradierte der Konig mit seinen Landtruppen Eine weitere Strasse begann sudwestlich des Palastes und fuhrte in ostlicher Richtung vorbei am Wat Mahathat bis zum Marktviertel wo Holzkohle verkauft Pa Than pathan wurde und Schmiede ihre Betriebe Pa Lek paehlk hatten Kleine Geschafte saumten die zahlreichen Nebenstrassen nbsp Nachbau einer Zugbrucke im modernen BangkokIn regelmassigen Abstanden rund um die Insel gab es Fahranleger Es gab insgesamt 20 Wasser Tore Pratu Nam pratuna durch die Lieferanten mit ihren Booten durch Tunnel unter der Stadtmauer in die Stadt fahren konnten Die Tunnel konnten bei Gefahr geschlossen werden Das Kanalsystem innerhalb der Stadtmauern diente der Bewasserung und war der Haupttransportweg Die meisten Wohnbezirke der Stadt lagen entlang der Kanale nicht an den Strassen Die Barke des Konigs lag in einem Kanal an den Garten hinter dem Palast Er war der grosste und langste Nord Sud Kanal Khlong Tho khlxngthx genannt Bei der grossten Barkenprozession fuhr jedes Jahr im November der Konig mit seiner goldenen Barke und zahlreichen goldenen Begleitbooten zur Kathin Zeremonie Diese Veranstaltung wird noch heute unter dem Namen Konigliche Barkenprozession zu besonderen Anlassen abgehalten Die Lange aller Kanale innerhalb der Stadt betrug etwa 56 km es gab funf Kanale in Nord Sud Richtung und 15 Hauptkanale in Ost West Richtung Von den 28 Brucken die die Kanale kreuzten waren die meisten aus Ziegelsteinen hergestellte Bogenbrucken eine war wahrscheinlich eine nach hollandischem Vorbild konstruierte Zugbrucke 4 Befestigung Bearbeiten nbsp Der Phet Wachturm im Sudosten der InselAnfangs war Ayutthaya von einem Erdwall umgeben der fast parallel zur umgebenden Wasserstrasse verlief Als wahrend der ersten Kriege mit Birma Kanonen aufkamen wurde der Erdwall abgetragen und eine neue Stadtmauer wurde naher am Ufer errichtet Sie hatte eine Lange von etwa zwolf Kilometern und bestand aus Ziegelsteinen die den birmanischen Kanonen standhalten konnten 17 Wachturme wurden in regelmassigen Abstanden entlang der Mauer erbaut der konigliche Palast hatte sieben Turme Zusatzlich gab es etwa 75 bewachte Stadttore 4 Wenn eine feindliche Armee anruckte wurden die Schleusen in der Stadtmauer geschlossen Die Hauptstadt lag nur knapp oberhalb des Hochwasserpegels Stieg nach den Monsun Regenfallen der Wasserstand der Flusse an wurde das gesamte Umland uberflutet und Ayutthaya lag wie eine Insel in einem See Keine Belagerungsarmee konnte diesen Bedingungen uber langere Zeit trotzen Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte Thailands Politische Situation um 1350 Bearbeiten In der Mitte des 14 Jahrhunderts war das Gebiet des heutigen Thailand in mehrere Konigreiche Furstentumer und Stadtstaaten unterteilt Das 13 Jahrhundert war ein Jahrhundert der Tai gewesen Dieses vermutlich aus Norden eingewanderte Volk dessen Anwesenheit im heutigen Zentralthailand spatestens im 12 Jahrhundert belegt ist hatte in dieser Zeit eine Vielzahl zunachst kleinraumiger Furstentumer oder Stadtstaaten Muang gegrundet und damit altere Staatswesen der Mon wie Dvaravati im heutigen Zentral und Hariphunchai in Nordthailand abgelost vielerorts auch die Oberherrschaft des im Niedergang begriffenen Khmer Reichs von Angkor abgeschuttelt 5 1238 gilt als Grundungsjahr des zwischen Nord und Zentralthailand gelegenen Konigreichs Sukhothai 1292 als das von Chiang Mai der neuen Hauptstadt des nordthailandischen Konigreichs Lan Na Im zentralthailandischen Becken des Mae Nam Chao Phraya Chao Phraya Fluss rund 50 Kilometer nordlich des spateren Ayutthaya lag Lavo das heutige Lop Buri eine alte Grundung der Mon das im 11 Jahrhundert als eines der wichtigsten Zentren im Khmer Reich diente aber auch eine gewisse Unabhangigkeit wahrte Mitte des 13 Jahrhunderts sagte es sich dann endgultig von Angkor los und naherte sich bald darauf dem Thai Reich von Sukhothai an Etwa in gleicher Entfernung nach Westen lag Suphannaphum das heutige Suphan Buri welches eine Vorrangstellung unter den Thai Muang der westlichen Chao Phraya Ebene hatte Weitere lokale Furstentumer der Thai die zum Teil voneinander abhangig waren lagen auch im Osten und im Suden bis hinunter nach Nakhon Si Thammarat auf der Malaiischen Halbinsel 6 Einige Historiker vertreten gestutzt auf entsprechende Hinweise in den Chroniken die These dass es bereits ab dem 12 oder 13 Jahrhundert ganz in der Nahe des spateren Ayutthaya eine Stadt namens Ayodhya gegeben habe die die zweite Hauptstadt des Konigreichs Lavo gewesen sei Jedenfalls ist in der Chronik des Nordens aus dem nordthailandischen Lan Na bereits fur die Zeit vor 1351 von einem Konigreich Ayodhya die Rede das mit dem Konigreich Lavo identisch zu sein scheint ausserdem wurden im Umland von Ayutthaya Ruinen gefunden die auf die Zeit vor der Ayutthaya Periode datiert werden Beim gemeinhin angenommenen Grundungsdatum 1351 hatte es sich demnach nicht um eine vollige Neugrundung sondern bloss um eine Wiedergrundung moglicherweise nach einer vorubergehenden Aufgabe wegen einer Epidemie bzw eine geringfugige Verlagerung einer Vorgangerstadt gehandelt Das Konigreich Ayutthaya ware demnach im Prinzip eine Fortsetzung des Konigreichs Lavo 7 8 9 Grundung Bearbeiten Ayutthaya wurde nach den Koniglichen Chroniken von Ayutthaya im Jahr 712 des Chula Kalenders ein Jahr des Tigers am Freitag dem 6 Tag des zunehmenden Mondes im 5 Monat um drei Nalika und neun Bat nach Tagesanbruch 10 also am 4 Marz 1351 A D kurz nach neun Uhr morgens von einem charismatischen Fuhrer namens U Thong gegrundet Der Hauptstadt seines neuen Konigreiches gab er den Namen Krung Deva Dvaravati Sri Ayudhya oder Krung Thep Thawarawadi Si Ayutthaya Stadt der Devas welche Tore besitzt die Unbesiegbare nach dem fruheren buddhistischen Staatsgebilde Dvaravati 11 und der Hauptstadt Ayodhya des Prinzen Rama im indischen Epos Ramayana 12 Sich selbst nannte er anschliessend Ramathibodi auch dies ein Hinweis auf Rama der nach hinduistischer Vorstellung ein Avatar des Gottes Vishnu ist In seiner 19 jahrigen Herrschaft versuchte Ramathibodi zunachst die umgebenden Thai Furstentumer Muang von Suphannaphum heute Suphan Buri und Nakhon Pathom im Westen sowie Lavo heute Lop Buri im Nordosten unter seiner Fuhrung zu vereinen Dazu holte er Verwaltungs und Militarexperten aus West Siam aus den heutigen Provinzen Suphan Buri Ratchaburi und Petchaburi an seinen Hof dazu von der Khmer sprechenden Elite in Ost Siam den heutigen Provinzen Lop Buri und Nakhon Nayok Chronisten Astrologen Schreiber und Rechtsgelehrte Sudlich seiner Hauptstadt siedelten bereits seit langer Zeit chinesische und indische Handler 13 U Thongs Mutter stammte moglicherweise aus Lop Buri seine Frau war eine Prinzessin von Suphan Buri Die Rivalitat zwischen einer in Lop Buri das von Ramathibodi I zum Sitz des Uparat also Vizekonigs und designierten Thronfolgers bestimmt worden war und einer in Suphan Buri basierten Linie des Herrscherhauses spielte wahrend der ersten Jahrzehnte des Bestehens Ayutthayas eine wichtige Rolle Vom Tod Ramathibodis I bis ins beginnende 15 Jahrhundert losten sich mehrmals Konige der Lop Buri und der Suphannaphum Linie unter Einsatz von Waffengewalt auf dem Thron ab 14 Wachstum Bearbeiten nbsp Ayutthaya hellblau und seine Nachbarstaaten um 1380Wahrend Ramathibodis Regierungszeit stand das neue Reich in Konkurrenz zu Angkor und anderen Reichen der Tai wie Sukhothai Lan Na oder Lan Xang Im Jahr nach Ramathibodis Tod wurde das Konigreich Ayutthaya von Hongwu dem Kaiser von China als rechtmassiger Nachfolger Sukhothais anerkannt Zwar besetzte Sukhothai noch um 1400 Gebiete um Ayutthaya und erst 1438 nach dem Tod des letzten Konigs von Sukhothai vermochte Borommaracha II seinen damals noch minderjahrigen Sohn als Vizekonig von Sukhothai zu installieren was zu dessen endgultiger Eingliederung nach Ayutthaya fuhrte Sukhothai wurde aber nicht einfach annektiert vielmehr verbanden sich die Traditionen der beiden Thai Reiche Die Kriegskunst Verwaltungsstruktur Architektur religiose Praxis und Sprache Ayutthayas wurden in der Folgezeit massgeblich von denen des alteren Konigreichs beeinflusst Angehorige des alten Adels von Sukhothai verbanden sich durch Heiratsallianzen mit der Aristokratie von Ayutthaya und dienten oft in militarischen Spitzenpositionen 15 Ayutthaya wurde seit seiner Grundung immer wieder in Kampfe mit dem ostlich gelegenen Khmer Grossreich von Angkor verstrickt 1369 Anm 1 wurde die Hauptstadt Angkor erstmals besetzt Die grosse Militaraktion von Konig Borommaracha II 1431 32 gegen Angkor schwachte den Konkurrenten schliesslich entscheidend und starkte die Autoritat Ayutthayas Die zahlreichen mitgefuhrten Kriegsgefangenen verstarkten die Verwaltung Ayutthayas und in der Folge fuhrte das siamesische Konigreich das Erbe Angkors in vielerlei Hinsicht fort War der Konig Sukhothais ein vaterlicher Herrscher pho khun so war jener Ayutthayas in angkorischer Tradition ein gottahnlicher deva raja Die Verwaltung des Reiches orientierte sich ebenfalls an jener Angkors was auch die ahnlichen naturlichen Bedingungen mit haufigen Uberschwemmungen und der Notwendigkeit zur Regulierung des Flusswassers begunstigten Brahmanische Zeremonielle wurden aus Angkor ebenso ubernommen wie zahlreiche Worte aus der Khmer Sprache die in die Hofsprache Ayutthayas Eingang fanden 16 Konig Borommaracha II r 1424 1448 dehnte seinen Machteinfluss auch in Richtung Suden aus Dort existierten eine Reihe selbstverwalteter malaiischer Staaten die allerdings Ayutthaya gegenuber tributpflichtig waren Speziell im 15 Jahrhundert wurde viel Energie auf die Malaiische Halbinsel gerichtet und es entstand eine lang andauernde Rivalitat mit dem Sultanat Malakka um die Vorherrschaft in der Seestrasse von Malakka und die damit verbundene Kontrolle wichtiger Seehandelsrouten Hier kam es in der Mitte des 15 Jahrhunderts auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen in denen Malakka jedoch die Oberhand behalten konnte Ayutthaya konnte jedoch den Handel am Isthmus von Kra kontrollieren Malakka und die anderen malaiischen Staaten sudlich von Nakhon Si Thammarat bekannten sich seit Beginn des 15 Jahrhunderts zum Islam der von da an als Symbol der malaiischen Solidaritat gegen die Siamesen diente Bis zum 15 Jahrhundert war das Reich keineswegs ein festes Gebilde Zwischen den einzelnen Linien der Aristokratie des Landes traten immer wieder Rivalitaten auf die teils blutig ausgetragen wurden Die Furstentumer die als Provinzen in Ayutthaya eingegliedert wurden waren haufig selbstverwaltet und mit der Dynastie Ayutthayas nur durch Tributpflicht oder Verwandtschaft verbunden Mandala Modell Sie konnten ihre eigenen Armeen ausheben und bekriegten sich manchmal sogar untereinander Der Konig musste immer wachsam sein damit sich die Fursten nicht hinter seinem Rucken gegen ihn verbundeten oder sich sogar mit dem Feind alliierten Besonders wenn ein Thronwechsel anstand zogen die Kriegsfursten mit ihren Heeren vor die Hauptstadt um ihre Unterstutzung fur den ein oder anderen Thronfolger zu unterstreichen Fortschritte in Richtung einer Konsolidierung wurden bereits unter Borommaracha II gemacht Dessen Sohn Borommatrailokanat kurz Trailok r 1448 1488 schuf eine Zentralgewalt die das Land in vier Regionen aufteilte und die Macht der Provinzfursten zugunsten von Ministern beschnitt die vom Konig eingesetzt wurden Durch die Gesetze uber die zivile militarische und Provinzhierarchie von 1454 wurde die Verwaltung in eine militarische und eine zivile Halfte gegliedert und strengen Hierarchien unterworfen Der Buddhismus als ideologisches Instrument zur Festigung der Konigsmacht wurde gefordert und gestarkt Starker denn zuvor trat der Konig als Forderer und Beschutzer der Sangha auf So wurde auch erstmals eine Abteilung an seinem Hof geschaffen welche sich um religiose Angelegenheiten zu kummern hatte Das Sakdina geschrieben auch Sakdi Na System welches jedem Untertanen und Angehorigen des Adels Khun nang einen Platz und Rang zuwies wurde geschaffen Es erlaubte der Zentralgewalt seine Untertanen fur Arbeits oder Kriegsdienst schnell zu mobilisieren Ayutthaya hatte hiermit das effizienteste Staatswesen in Sudostasien seiner Zeit geschaffen 17 Das nordthailandische Reich Lan Na konnte nicht unter die Herrschaft Ayutthayas gebracht werden Es erlebte unter Konig Tilokarat r 1442 1487 eine Phase hochster Blute und Macht und wollte seinen Machtbereich auch nach Suden in die nordlichen Provinzen Ayutthayas Phitsanulok Provinz Kamphaeng Phet ausdehnen Konig Trailok verlegte sogar seine Hauptstadt von 1463 bis 1488 nach Phitsanulok moglicherweise um der Auseinandersetzung mit Lan Na naher sein zu konnen Die Verwaltung von Ayutthaya uberliess er seinem Sohn Borommaracha III als Vizekonig Zeitgenossische portugiesische Handler beschrieben Ayutthaya und Phitsanulok als Zwillingsstaaten 15 Vorubergehender Niedergang und Wiedererstarkung Bearbeiten nbsp Ayutthaya dunkelblau und seine Nachbarstaaten um 1540In der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts wurde das Konigreich von blutigen Kampfen um die Thronfolge geschwacht Gleichzeitig errichtete im benachbarten Birma die Taungu Dynastie ein Reich das etwa zur gleichen Zeit erstarkte Im Jahre 1549 belagerten die Birmanen erfolglos die Hauptstadt Ayutthaya 1557 58 konnten sie Lan Na erobern was dazu fuhrte dass Ayutthaya nun von zwei Seiten angegriffen werden konnte 1563 begann eine grosse militarische Aktion der Birmanen auf die Ayutthaya nicht genugend vorbereitet war 1564 uberrannten die Truppen des birmanischen Konigs Bayinnaung Ayutthaya nahmen Konig Chakkraphat seine Koniginnen und Sohne gefangen Nur den altesten Sohn Prinz Mahin liess Bayinnaung in Ayutthaya als seinen Vasallenkonig zuruck 18 Chakkraphat wurde die Ruckkehr nach Ayutthaya gewahrt um sich dort zum Monch weihen zu lassen er ubernahm aber sogleich wieder den Thron In einem neuerlichen Feldzug sandte Bayinnaung 1568 69 eine gewaltige multiethnische Streitmacht 19 zur Eroberung von Ayutthaya das sich infolge der inneren Streitigkeiten nicht mehr wehren konnte Man belagerte die Hauptstadt uber zehn Monate Konig Chakkraphat starb wahrend der Belagerung und sein Sohn Mahin war unfahig die Stadt zu halten Am 30 August 1569 fiel die Stadt massgeblich durch Verrat in den eigenen Reihen Die Sieger verschleppten zahlreiche Bewohner nach Pegu darunter auch Konig Mahin der unterwegs starb Die Birmanen setzten Maha Thammaracha Furst von Phitsanulok und einer der birmanischen Verbundeten als Vasallen Konig ein Dieses Ereignis gehort zu den wichtigsten Momenten in der Geschichte Thailands Hier endet die fruhe Ayutthaya Periode Die Birmanen konnten ihre Expansionsbemuhungen jedoch nicht aufrechterhalten Wahrend seiner birmanischen Gefangenschaft konnte der 15 jahrige Sohn von Maha Thammaracha Prinz Naresuan zunachst das Vertrauen der Birmanen gewinnen Als im Jahr 1571 seine Schwester mit Konig Bayinnaung verheiratet wurde konnte Naresuan im Gegenzug nach Ayutthaya zuruckkehren Nach dem Tode von Konig Bayinnaung 1581 kam Birma in innenpolitische Schwierigkeiten 1590 wurde Naresuan Konig in Ayutthaya und versammelte eine grosse Anzahl von Verbundeten um sich mit denen er erfolgreich die Kontrolle uber die Hauptstadt an sich reissen konnte Im Jahr 1593 soll Naresuan in einer historischen Schlacht bei Nong Sarai heute Don Chedi den birmanischen Kronprinzen eigenhandig getotet haben Ein Nationaldenkmal an der Stelle der Schlacht erinnert noch heute an diese Tat Naresuan gelang es das Reich in seinen ursprunglichen Grenzen rasch wiederherzustellen Daruber hinaus expandierte er und konnte wichtige Handelsstadte im Suden Birmas unter die Kontrolle Ayutthayas bringen Siamesisch Birmanischer Krieg 1593 1600 1594 wurde auch die kambodschanische Hauptstadt Lovek erobert und Kriegsgefangene im Reich zwangsangesiedelt Die Konsolidierung des Reiches wurde durch die gute Zusammenarbeit Naresuans mit seinem Bruder dem spateren Konig Ekathotsarot ermoglicht Spatere Thronfolgen waren jedoch in der Regel von blutigen Machtkampfen begleitet Auseinandersetzung mit den europaischen Kolonialmachten Bearbeiten nbsp Konig Narai beobachtet zusammen mit franzosischen Astronomen und Jesuiten eine SonnenfinsternisIm 17 Jahrhundert begannen die Europaer in Sudostasien zunehmend aktiv zu werden Bereits 1511 und 1512 hatten erste portugiesische Missionen von Goa aus Ayutthaya besucht 1512 schloss Ayutthaya den ersten Handelsvertrag mit einer europaischen Macht Die mit Duarte Coelho getroffene Vereinbarung erlaubte es den Portugiesen Handel auf der malaiischen Halbinsel und der Hauptstadt Ayutthaya zu betreiben Im Gegenzug erhielt Ayutthaya Waffen und portugiesische Soldner kampfen von nun an in den Armeen des Reiches Ab 1598 bauten auch die Spanier die mittlerweile die Philippinen kolonisiert hatten Beziehungen zu Ayutthaya auf Die Herrscher Ayutthayas sahen in den Europaern jedoch keine Bedrohung diese gingen vielmehr von den direkten Nachbarn aus Die Niederlandische Ostindienkompanie entsandte ihre erste Mission nach Ayutthaya im Jahr 1604 schon 1606 eroffnete sie ihre erste Faktorei in der Stadt und 1608 brach die erste siamesische Delegation nach Den Haag auf Die Niederlander wie auch die Briten die sich etwas spater im Land etablierten waren sich jedoch einig dass die Moglichkeiten auf eintragliche Geschafte nicht sehr hoch war Eine wichtige Quelle fur die damit zusammenhangenden Ereignisse ist der Hollander Jeremias van Vliet 1602 1663 der lange Zeit als Bevollmachtigter der Niederlandischen Ostindienkompanie in Ayutthaya lebte Neben den Europaern liessen sich auch Vertreter von asiatischen Machten in Ayutthaya nieder Traditionell lebten zahlreiche chinesische Kaufleute im Land spater kamen Japaner hinzu Diese Gruppen ubten einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Geschicke des Konigreiches aus und konnten bis in hochste Regierungspositionen aufsteigen So brachte es Yamada Nagamasa zum Provinzgouverneur von Ligor heute Nakhon Si Thammarat im Suden des Reiches und zum Kommandeur uber 300 Samurai Japanische Soldner die auf japanischen Handelsdschunken nach Ayutthaya gekommen waren und sich sudostlich des Stadtzentrums am Ostufer des Mae Nam Chao Phraya angesiedelt hatten kampften hochstwahrscheinlich an der Seite der Siamesen gegen die Birmanen Sie hatten ihr eigenes Viertel in welchem am Hohepunkt ihres Einflusses um 1620 zwischen 1000 und 1500 Japaner lebten Konig Ekathotsarot entschloss sich gar Japaner in seine Leibwache aufzunehmen Im Jahre 1630 kam es jedoch zu einem Massaker an den Japanern deren Uberlebende aus Siam vertrieben wurden 20 nbsp Siamesische Gesandtschaft am franzosischen Hof 1686 Gemalde von Jacques Vigouroux Duplessis fruhes 18 Jahrhundert Zur Mitte des 17 Jahrhunderts versuchte die Niederlandische Ostindienkompanie Monopolanspruche durchzusetzen Es kam zu Belagerungen der niederlandischen Einrichtungen in Ayutthaya und nach einer Blockade der Mundung des Mae Nam Chao Phraya erzwingt sie die Einraumung von Handelsrechten im ganzen Land exterritoriale Rechte und das Verbot der Beschaftigung von Chinesen auf siamesischen Handelsschiffen Ab 1664 versucht auch die franzosische Ostindienkompanie in Ayutthaya Fuss zu fassen Sie wurden vom Chaophraya Vichayen Constantine Phaulkon der sich vom griechischen Schiffsjungen bis zum Mahatthai unter Konig Narai r 1656 1688 heraufgearbeitet hatte unterstutzt Das Resultat waren rege diplomatische Beziehungen zwischen Paris und Ayutthaya das ab 1680 mehrere diplomatische Missionen nach Frankreich entsandte sowie der Ruckzug der Niederlander Die Rivalitat zwischen den europaischen Machten bedingte die Anwesenheit zahlreicher auslandischer Soldaten in Ayutthaya Die Missionierungsversuche und die Absicht der Franzosen Festungen zu errichten losten das Missfallen des traditionsbewussten Adels aus Eine schwere Erkrankung Konig Narais wurde zum Anlass genommen in einem Staatsstreich den Leiter des Elefantenministeriums als Konig Phetracha auf den Thron zu setzen 21 Phaulkon wurde hingerichtet die Franzosen mussten ihre Einrichtungen unter Zurucklassung zahlreicher Geiseln aufgeben jegliche missionarischen Aktivitaten wurden verboten Diese Zasur wird in westlichen Darstellungen der thailandischen Geschichte als Revolution von 1688 bezeichnet Sie lautete eine neue Phase der Aussenpolitik des Landes ein in der sich Ayutthaya auf die Nachbarlander konzentrierte Zwar wurde bereits 1688 ein neuer Handelsvertrag mit der Niederlandischen Ostindienkompanie unterzeichnet beide Seiten hatten jedoch zunachst kein grosses Interesse an einer neuerlichen Aufnahme von Handelsbeziehungen es gab fur die Europaer zu wenig lukrative Moglichkeiten und es fehlte der Nahrboden fur erfolgreiche Missionierung 22 Goldenes Zeitalter Bearbeiten nbsp Historische Ansicht von Ayutthaya welche im Auftrag der Niederlandischen Ostindien Kompanie erstellt und um 1660 in Vingboons Atlas veroffentlicht wurde Es ist heute im so genannten Bushuis in Amsterdam zu sehen Die Ereignisse des Jahres 1688 fuhrten zu keiner Schwachung oder Isolierung Siams Das Land betrieb weiter Handel mit seinen Nachbarn und wie fruher nahmen Auslander vor allem Chinesen Inder oder Perser hohe Positionen am Hof der Konige in Ayutthaya ein Besonders nach Aufnahme der Reisexporte nach China wurde die Rolle Thailands als Handelspartner aufgewertet nbsp Ayutthaya violett und seine Nachbarstaaten um 1750Unter Konig Thai Sa r 1709 1733 und seinem Nachfolger Borommakot r 1733 1758 trat das Konigreich nach einigen Jahren blutiger Kampfe um den Thron in eine Blutezeit ein die etwa ein halbes Jahrhundert andauerte Es wurden neue Kanale Khlongs gegraben Tempel Wat erbaut und viele Schiffe konnten die Werften von Ayutthaya verlassen Besonders unter Borommakot florierten Kunst und Poesie Borommakots Sohn Chaofa Thammathibet gilt als der bedeutendste Dichter in der Geschichte Thailands seine Ruderlieder und Nirats gehoren bis heute zur Standardlekture in thailandischen Schulen Auch die Lakhon Theaterdichtung kam in dieser Zeit auf Borommakot war auch ein Forderer der Religionen so dass Historiker diese Zeit als das Goldene Zeitalter bezeichnen Aussenpolitisch begann die bis zur franzosischen Kolonisierung Indochinas andauernde Rivalitat mit Vietnam um die Vorherrschaft in Indochina 1707 kam es zur faktischen Teilung von Laos und auch in Kambodscha stiessen vietnamesische und siamesische Interessen aufeinander Den Moglichkeiten Siams waren jedoch Grenzen gesetzt die durch die Schwache der Zentralgewalt verursacht wurden Den fuhrenden Familien des Landes gelang es immer mehr die Untertanen in ihrem privaten Interesse zu kontrollieren Dies fuhrte zu Arbeitskraftemangel auf Seiten der Konige und erodierte deren Macht Dies ist eine Erklarung fur die Friedfertigkeit der Konige in der Epoche des Goldenen Zeitalters aber auch dafur dass aussenpolitische Gelegenheiten etwa die Schwache Birmas wahrend der Grundung eines Mon Staates 1740 nicht genutzt wurden 23 Die letzten Jahre und Fall Bearbeiten Kurz nach dem Tod Konig Borommakots endete das Goldene Zeitalter Ayutthayas In Birma hatte sich die Konbaung Dynastie etabliert das Reich nach innen konsolidiert und betrieb nun eine aggressive Expansionspolitik Nachdem Konig Uthumphon nach einer Herrschaft von nur 3 Tagen von seinem Bruder Ekathat r 1758 1767 vertrieben worden war begannen kurze Zeit spater die ersten Angriffe der Birmanen unter Konig Alaungpaya 1759 waren Martaban Tavoy Mergui und Tenasserim die ersten Stadtstaaten der Mon die an Birma fielen Nach der Eroberung von Phetchaburi Ratchaburi und Suphan Buri standen sie bald vor Ayutthaya und begannen eine Belagerung Konig Ekathat bat seinen Bruder Uthumphon das Klosterleben aufzugeben und statt seiner die Regentschaft zu ubernehmen und insbesondere die Verteidigung zu organisieren Konig Alaungphaya wurde kurze Zeit spater durch die Explosion einer eigenen Kanone schwer verletzt Anm 2 woraufhin die Belagerungsarmee abzog Alaungphaya starb auf dem Weg zuruck Zwei Jahre lang sorgte Uthumphon fur die Befestigung Ayutthayas ehe er sich wieder ins Kloster zuruckzog nbsp Die Ruinen des Wat Phra Sri Sanphet1765 begannen die Birmanen einen weiteren Grossangriff auf Siam Konig Hsinbyushin auch Mongra genannt sandte zwei Armeen aus die das Reich Ayutthaya von Norden und von Suden in die Zange nehmen sollten Im Februar 1766 schliesslich tauchten die Birmanen vor Ayutthaya auf und begannen eine einjahrige Belagerung Ekathat bot die Unterwerfung Ayutthayas an doch die Birmanen wollten die vollige Vernichtung Nach einem verheerenden Brand innerhalb der belagerten Stadt der angeblich 10 000 Hauser vernichtet haben soll flohen viele heimlich Am Abend des 7 April 1767 fiel Ayutthaya ein Teil der Stadtmauer sturzte ein und die Birmanen konnten die Stadt sturmen Tempel und Palaste wurden geplundert und in Brand gesetzt Kunstschatze und Buchereien ebenso wie die Archive mit historischen Aufzeichnungen wurden vernichtet Vor der riesigen Buddha Statue des Phra Sri Sanphet wurden tagelang Feuer geschurt um das Gold zu schmelzen aus dem die Figur hergestellt war Grossere Kanonen auf die die Siamesen so stolz gewesen waren wurden im Fluss versenkt die kleineren nach Birma abtransportiert Alle Menschen wobei besonderer Augenmerk auf Kunstler und Handwerker gelegt wurde wurden von den Siegern zusammengetrieben und ebenfalls auf den Weg nach Birma gebracht wo allerdings nur wenige ankamen Schliesslich war die grosse Stadt vollig menschenleer Anm 3 Die mehr als vierhundertjahrige Geschichte Ayutthayas nahm damit ein Ende Ayutthaya wurde seiner gesamten Fuhrung beraubt Der Konig war auf der Flucht ums Leben gekommen der Thronfolger im Kampf gefallen Das Land verfiel ins Chaos und die Lage der Bevolkerung war katastrophal Provinzen erklarten unter abtrunnigen militarischen Fuhrern machthungrigen Monchen oder jungeren Mitgliedern der koniglichen Familie die Selbststandigkeit General Phraya Tak Sin der spatere Konig Taksin wusste jedoch mit geschickter Diplomatie und dem Aufbau einer starken Armee die drohende birmanische Unterwerfung zu verhindern Er grundete in Thonburi rund 80 Kilometer flussabwarts von Ayutthaya eine neue Hauptstadt Politik und Gesellschaft Bearbeiten nbsp Siegel des Konigreichs Ayutthaya in der Zeit Konig Narais Die traditionelle siamesische Gesellschaft war pyramidenformig aufgebaut mit dem Monarchen an der Spitze Unter ihm waren seine Untertanen hierarchisch gegliedert wobei der relative Stand eines jeden gegenuber allen anderen durch ein System geregelt war welches Sakdina genannt und in Einheiten von anbaubarem Land in Rai ausgedruckt wurde Die Unterteilung in Hierarchien von Fuhrern und Untertanen wurde als normal und als naturlicher Teil des Lebens angesehen Noch heute wird dies durch die Sprache die ein unterschiedliches Vokabular beim Umgang unterschiedlicher sozialer Schichten untereinander entwickelt hat wie auch durch soziale Brauche deutlich Bereits Kindern wurde beigebracht ihr Gegenuber anhand der Sprache Kleidung oder anderer Hinweise in hoher oder niedriger Gestellte einzuordnen Sowohl die Fuhrer als auch die Untergebenen ziehen in den Augen der Thai Vorteile aus diesem System eine Ungleichheit wird von ihnen als wesentlich erachtet Zum Beispiel liegt es im Eigeninteresse des Patrons ihre Verpflichtung zum Schutz und Unterstutzung ihrer Untergebenen zu erfullen Untergebene fuhlen sich sicherer wenn sie auf den Ruckhalt eines starken Patrons vertrauen konnen 24 Die Gesellschaft kann in funf Gruppen eingeteilt werden 1 die Konigliche Familie 2 der Adel und die Beamten 3 die Untertanen im englischen Sprachgebrauch Freemen oder Commoners 4 der Klerus mit den buddhistischen Monchen und den Brahmanen sowie 5 die Gruppe der Sklaven Menschen chinesischer Abstammung standen ausserhalb dieses Systems sie wurden unterschiedlich besteuert und hatten ihre eigene Verwaltungsstruktur Der Konig Bearbeiten Hauptartikel Liste der Konige von Thailand Verstand sich der Konig im Konigreich Sukhothai noch als Patriarch phxemuxng wortl Vater des Landes dessen Rat man suchte und dessen Urteilsvermogen bedingungslos anerkannt wurde 25 ubernahmen die Konige von Ayutthaya den Begriff des Devaraja Sanskrit deva Gott raja Konig von den Khmer Der Konig herrschte zwar als Chakravartin nach dem Thammasat thrrmsastr Dharmashastra einem alten Gesetzestext der uber die Mon in Unterbirma von Manusmriti dem Gesetzbuch des Manu uberliefert wurde war aber gleichzeitig unerreichbar fur nahezu jedermann Ein Konig ererbte nicht seinen Titel sondern er wurde vom Thronrat aus einer Reihe von Kandidaten als der Wurdigste bestimmt Anschliessend wurde er als Konig gesalbt also mit Reinigendem Wasser namntr besprengt Die Uberreichung einer Krone und weiterer koniglicher Insignien ist nur ein kleiner Teil der einige Tage dauernden Zeremonie die Phra Ratchaphithi Borommaphisek phrarachphithi brmphiesk Konigliche Zeremonie der Grossen Salbung genannt wird 26 Die konigliche Familie Bearbeiten Die konigliche Familie bestand aus Prinzen Prinzessinnen und anderen Mitgliedern die den Konig beim Regieren unterstutzten Der Rang koniglicher Nachkommen wurde 1458 per Gesetz in funf Gruppen eingeteilt abhangig vom jeweiligen Status ihrer Mutter Mit jeder weiteren Generation wurde ihr Titel um eine Stufe heruntergestuft so dass nach funf Generationen die koniglichen Nachkommen wieder zu Freien Burgern wurden Den Mitgliedern der koniglichen Familie wurde vom Konig eine monatliche Unterstutzung gezahlt deren Hohe abhangig war vom Rang der jeweiligen Person wobei zwischen Frauen und Mannern kein Unterschied gemacht wurde Einigen Prinzen wurde die Leitung von Ministerien oder Departements der Regierung krm Krom anvertraut wodurch sich ihr Sakdi Na signifikant erhohte Der Adel und die Beamten Bearbeiten Hauptartikel Thailandische Adelstitel Zwischen der koniglichen Familie und der Masse der Untertanen waren Adlige und Beamte khunnang Khun Nang denen die Verwaltung des Landes oblag Ihre Titel waren weder auf Lebensdauer angelegt noch vererbbar Manchmal wurden die Tochter der Khun Nang dem Konig als Frau angeboten Durch sie erhielten die Familien eine Bindung an den koniglichen Hof sie wurden aber gleichzeitig zu Geiseln mit denen die Loyalitat und der Gehorsam ihrer Familien durchgesetzt werden konnten Die Khun Nang waren insofern eine offene Klasse als ihre Mitglieder durchaus auch aus dem einfachen Volk kommen konnten Der Rang der Khun Nang war abhangig von dem Amt in das sie berufen wurden Titel und Rang waren uber das Sakdina miteinander verflochten Amtsinhaber mit einem Sakdi Na von mehr als 400 konnten sich als Khun Nang bezeichnen Es gab schatzungsweise nicht mehr als 2000 Khun Nang bei einer Gesamtbevolkerung von etwa 2 Millionen Falls jemand aus einem Amt entlassen wurde verfiel gleichzeitig sein Titel es sei denn der Konig gewahrte ihm weiterhin seinen Titel aufgrund seiner Leistungen 27 Mit dem Amt erhalt der Trager gleichzeitig die Verantwortung fur eine bestimmte Anzahl Freier Burger Phrai iphr fur die er dann der Nai nay Herr etwa vergleichbar mit dem romischen Patron wird Der Mehrwert der von seinen Phrai erwirtschaftet wurde stand dem Nai nach Abzug von Steuern voll zur Verfugung Die Phrai Bearbeiten Die Phrai Thai iphr Anm 4 waren die gesamten Arbeitskrafte des Reiches im Alter zwischen 18 und 60 Jahren die per Gesetz verpflichtet waren sich bei einem Patron registrieren zu lassen Es gab verschiedene Gruppen von Phrai Phrai Luang Konigliche Phrai direkt dem Konig unterstellt und Phrai Som Private Phrai Kriegsgefangene oder freiwillige Phrai Phrai im Militar oder im zivilen Dienst Thais Mon Malayen Khmer oder Laoten Die meisten Phrai waren jedoch Bauern die von ihren Nai fur verschiedene Aufgaben eingeteilt werden konnten Sie hatten theoretisch ein Sakdi Na zwischen 10 und 350 Jeder Phrai war verpflichtet sechs Monate eines Jahres fur Corvee Arbeit also Frondienste zur Verfugung zu stehen Dies betraf nur die mannlichen Untertanen Frauen hatten daher oft die volle Verantwortung und einen Grossteil der Arbeit um ihren landwirtschaftlichen Familienbetrieb zu bewirtschaften Es gab fur einen Phrai mehrere Moglichkeiten sich der Fronarbeit zu entziehen Neben der Flucht konnte er sich selbst als Sklave verkaufen was ihm zwar eine niedrigere Steuerbelastung verschaffte ihn aber gleichzeitig fester an seinen Nai band Das Verhaltnis zwischen Nai und PhraiEin Nai war personlich verantwortlich fur seine Phrai Seine Pflichten zum Beispiel Rechtsprechung Besteuerung Corvee Fursorge bedingten dass er seine Phrai kannte und wusste wo er sie finden konnte Ein Nai erhielt seine Phrai entweder mit seinem Amt oder sie wurden ihm vererbt Er konnte unregistrierte Phrai jedoch auch versuchen zu uberzeugen sich dem System anzuvertrauen wobei uberzeugen nicht unbedingt gewaltsam vonstattenging Bei der Registrierung eines Phrai wurden ihm bestimmte Daten wie sein eigener Name der Name seines Nai und seine Herkunft auf den Unterarm tatowiert Dies berechtigte ihn in Stadten oder Dorfern zu leben wo er physisch und legal vor Banditen und wilden Tieren geschutzt war wo er Gelegenheit hatte religiose Verdienste Tam bun zu erwerben Berucksichtigt man die langsamen Kommunikationseinrichtungen jener Zeit sowie die dunne Verkehrsinfrastruktur gab es fur einen Phrai genugend Moglichkeiten sich dem System zu entziehen Registrierte Phrai konnten in die Wildnis oder die Berge fluchten wo sie zwar frei und auf sich gestellt waren aber auch keinerlei Schutz genossen Die Flucht der Tod oder Verkruppelung eines Phrai waren bestandige Probleme fur einen Nai da er fur die Steuerabgaben seiner Phrai verantwortlich war Dies fuhrte dazu dass Nai nicht alle ihrer Untergebenen nach oben meldeten Obwohl dies gegen das Gesetz war wurde es zum Teil toleriert 28 Der Klerus Bearbeiten Der siamesische Klerus lasst sich unterteilen in den Orden Sangha der Buddhistischen Monche und die Brahmanen Buddhistische MoncheMitglieder des Sangha waren einige Prinzen und eine grosse Anzahl an Beamten im Ruhestand Den grossten Anteil jedoch stellten die Untertanen Sklaven konnten sich nicht als Monche ordinieren lassen Die buddhistischen Monche waren insofern privilegiert als sie von jeglicher Fronarbeit und von militarischen Diensten freigestellt waren Es war Brauch dass ein jeder siamesischer Mann wenigstens einmal im Leben fur die Dauer einiger Monate die orangefarbene Robe anlegte nur selten blieb man ein Leben lang im Kloster Die buddhistischen Kloster waren fur den Grossteil der Bevolkerung ausserdem die einzige Moglichkeit Bildung vermittelt zu bekommen Siehe auch Buddhismus in Thailand BrahmanenBesonders seit der Eroberung von Angkor Thom siedelten Brahmanen vereinzelt in der siamesischen Hauptstadt Obwohl sie aus Sud Indien stammten wurden sie auf ihren Reisen nach Sudostasien nie von weiblichen Brahmanen begleitet sondern heirateten einheimische Frauen Im alten Khmer Reich bildeten sie eine machtige Kaste mit starkem Einfluss auf die Regierung Aber da nur wenige von ihnen nach Siam kamen hatten sie keine wirkliche Macht im Staat Allerdings waren sie wahrend der gesamten Ayutthaya Periode sehr geachtet und konnten ihren Einfluss auf die Reorganisation der Verwaltung durch Konig Borommatrailokanat durchsetzen Einige der Hof Brahmanen wurden aufgrund ihrer Kenntnisse hinduistischer Rituale und des Besitzes von alten Sanskrit Texten fur die Durchfuhrung bestimmter koniglicher Zeremonien angestellt Andere waren anerkannt da sie Kenntnisse des indischen und Gedankenguts der Khmer der Kunst des Regierens 29 besassen und geschickt das Dhamma interpretieren konnten Sklaven Bearbeiten Am unteren Ende der sozialen Rangordnung befanden sich die Sklaven thas That Zwar gab es in der Sukhothai Periode bereits Sklaverei aber erst im Konigreich Ayutthaya war sie sehr ausgepragt Noch in der Mitte des 19 Jahrhunderts schatzte der franzosische Bischof Jean Baptiste Pallegoix ihre Zahl auf ein Viertel der Gesamtbevolkerung Konig Chulalongkorn Rama V schliesslich schaffte die Sklaverei mit einem Gesetz ab doch dauerte es weitere 30 Jahre bis die Sklaverei endgultig verschwand Der Status der Sklaven in Ayutthaya kann etwa mit dem der Klientel Abhangige des alten Rom verglichen werden Sie wurden im Allgemeinen gut behandelt so dass sie sich vom einfachen Volk nicht sehr unterschieden denn die offentliche Meinung verhinderte Unterdruckung Per Gesetz standen Sklaven gewisse Rechte zu wie zum Beispiel das Recht auf Besitz das Recht eine Familie zu grunden sowie das Recht vor Gericht zu klagen Dennoch waren sie ihrem Herrn ausgeliefert der mit ihm tun konnte was ihm beliebte ausgenommen ihn zu toten Alle Sklaven waren zuerst das Eigentum des Konigs Einige That Luang genannt wurden zwischen den Beamten ausgetauscht oder als Vergutung fur einen Dienst weitergegeben Andere That Phra genannt wurden in Klostern zur Bewirtschaftung der klostereigenen Landereien eingesetzt nbsp Die Ruinen des Wat Mahathat des zentralen Tempels der HauptstadtReligion BearbeitenDie siamesische Bevolkerung Ayutthayas gehorte dem Theravada Buddhismus an In der Mitte des 13 Jahrhunderts wurde der bis dahin praktizierte Mahayana Buddhismus durch eine neue Form verdrangt die von Theravada Monchen der so genannten Langkawong auch Langkawamsa Sekte aus Sri Lanka mitgebracht wurde Die Langkawong Kloster konnen grob in zwei Gruppen eingeteilt werden In der ersten lebten gelehrte Monche die die Pali Schriften studierten und Unterricht fur Novizen und Laien in Sprachen und religioser Literatur anboten In der zweiten Gruppe lebten Monche die als Aranyawasi Waldbewohner bekannt waren Diese Kloster lagen zwar ausserhalb der Stadtgrenzen waren jedoch relativ leicht zu Fuss oder per Boot erreichbar Ihre Monche praktizierten hauptsachlich Meditation Am Hof und von Kaufleuten angesammelter uberschussiger Gewinn wurde dazu benutzt neue Kloster Wat zu grunden oder vorhandene zu renovieren Einige Kloster wurden ausschliesslich von einer einzigen Familie unterstutzt andere wurden von Konigen oder Prinzen des Konigreichs erbaut Im Lauf der Zeit wurde in der Hauptstadt Ayutthaya so eine Vielzahl von religiosen Gebaudekomplexen errichtet Es konnen heute etwa 530 religiose Statten identifiziert werden die meisten sind allerdings nur noch Ruinen 4 Neben dem Buddhismus blieben brahmanische Riten aus der kambodschanischen Tradition vor allem im Leben des Hofes erhalten In der Literatur der Ayutthaya Epoche wird von vielerlei Geistern und uberirdischen Phanomenen berichtet und zum Kriegshandwerk gehorte dass vor der Schlacht Schutzgeistern geopfert wurde und Astrologen uber den besten Tag des Feldzuges befragt wurden Amulette Tatowierungen Yoga artige Ubungen und Metallstucke unter der Haut sollten ubermenschliche Krafte verleihen 30 Zur Mitte des 18 Jahrhunderts wurde Konig Borommakot vom Konig Ceylons gebeten den singhalesischen Buddhismus zu unterstutzen Die siamesische Sangha entsandte in der Folge ab 1752 Missionen nach Kandy die aus etwa 700 Monchen bestand Daraus wurde die heute noch existierende Syama Nikaya Ordinationslinie des Theravada Buddhismus 31 32 Das Ayutthaya Konigreich war Zielpunkt von Missionierung aus dem Ausland Wahrend persische Missionare versuchten die Konige Ayutthayas vom Islam zu uberzeugen taten sich bei der katholischen Missionierung vor allem die Franzosen hervor Im Jahre 1673 kamen die franzosischen Bischofe Lambert de la Motte und Francois Pallu in Ayutthaya an ubergaben Briefe von Papst Clemens XI und begannen Bekehrungsversuche am koniglichen Hof Auch der 1682 zum Katholizismus konvertierte Phaulkon propagierte seinen neuen Glauben Missionare taten sich jedoch auch auf Gebieten hervor die fur die Herrscher Ayutthayas nutzlich waren etwa in der Architektur unter Pater Thomas wurden Festungen und Palaste konzipiert und errichtet Ab 1676 gab es in Ayutthaya auch ein katholisches Priesterseminar Die Missionierung war jedoch von nur geringem Erfolg 1688 lebten etwa 2000 Christen in Ayutthaya die meisten davon Auslander Die Christenverfolgungen von 1688 und 1730 blieben in der von religioser Toleranz gepragten siamesischen Gesellschaft ein Einzelfall 33 34 Bildung BearbeitenDie grundlegende Struktur der Ausbildung der Prinzen der jungen Adligen sowie die der freien Burger wurde durch Ayutthaya vom Konigreich Sukhothai ubernommen und bis ins 19 Jahrhundert hinein beibehalten Es gab zwei Arten von Schulen eine konigliche Schule rachbnthitysthan Racha ban dit fur die Sohne der koniglichen Familie sowie die buddhistischen Kloster Wat in denen Monche Unterricht in grundlegenden Fachern gaben In den Klosterschulen wurden die Jungen des Dorfes zunachst hauptsachlich in religiosen Themen wie buddhistischer Moral und Werten unterrichtet Spater kamen vielleicht als Fremdsprachen Pali und Sanskrit hinzu Nur wenige Kloster lehrten auch Kunst Naturwissenschaften Krauter Medizin und Astrologie Schulbesuch war keine Pflicht Schuler kamen zum Unterricht solange es die freie Zeit neben der Feldarbeit gestattete Da Analphabetismus sehr weit verbreitet war wurden die Wandmalereien in den Tempelgebauden zum Unterricht benutzt Das erste thailandische Schulbuch das Chindamani cindamni wurde in der Regierungszeit von Konig Narai 1656 1688 vom Monch Horathibodi phraohrathibdi verfasst 35 es war noch in der Regierungszeit von Konig Chulalongkorn 1868 1910 in Gebrauch Die Berufsausbildung wurde nicht in Schulen vermittelt sondern mundlich weitergegeben 36 Verwaltung BearbeitenZu Beginn der Ayutthaya Zeit hielt der Konig alle Faden der Verwaltung des Reiches selbst in der Hand er war der Kommandeur aller Militars Als Konig Borommaracha II 1431 Angkor Thom erobert hatte konnte er viele Spezialisten der Khmer als Kriegsgefangene nach Ayutthaya entfuhren Sie waren meist ausgebildete Staatsdiener die dem spateren Nachfolger des Konigs zur Seite standen als dieser sein neues System einer zentralen und differenzierten Verwaltung nach dem Vorbild der Khmer entwickelte Konig Borommatrailokanat kurz Konig Trailok schliesslich reformierte die Verwaltung von Grund auf indem er zunachst die Kontrolle uber die Provinzen zentralisierte Er sandte seine Sohne Neffen und andere nahe Verwandte aus um die grosseren Stadte zu regieren wahrend er den Feudalherren die weniger bedeutenden Provinzen ubertrug Das bisher vererbbare Amt des Gouverneurs wurde abgeschafft und die Kontrolle verscharft die Gouverneure waren von nun an direkt dem Konig unterstellt Allerdings wurden die tributpflichtigen Stadt Staaten weiterhin von ihren Erbfursten regiert die nominell Vasallen des Konigs waren Eine weitere Neuerung Konig Trailoks war die Unterteilung in zivile und militarische Verwaltung die beide bisher eng verwoben waren Die leitenden Beamten in der Hauptstadt erhielten einen hoheren Rang Senabodi oft mit Minister ubersetzt Ihnen wurde die Leitung der verschiedenen Ministerien Krom anvertraut Die Zivil Verwaltung wurde in funf Hauptministerien eingeteilt Anm 5 das Innenministerium Krasuang Mahatthai unter der Leitung des Samuhanayok smuhnayk der den Titel Chaophraya Chakkri Si ongkharak trug Er erhielt gleichzeitig den Rang des Hauptministers Akkharamahasenabodi fur zivile Angelegenheiten und hatte also eine Vorrangstellung gegenuber folgenden nachgeordneten Ministerien das Hauptstadt Ministerium krmewiyng Kromma wiang auch krmemuxng Kromma mueang oder Krom Nakhonban unter der Leitung des Phraya Yommarat fur die Belange der Hauptstadt wie zum Beispiel die der Polizei des Gefangnisses usw das Schatzministerium krmphrakhlng Krom Phrakhlang oder Krom Kosathibodi mit dem Phraya Sithammathirat an der Spitze welches gleichzeitig die Finanzen des Reiches und das Vermogen des Konigs verwaltete das Landwirtschaftsministerium krmna Kromma na oder Krom Phra Kasetrathibodi mit dem Phraya Phonlathep phrayaphlethph an der Spitze welches die Lebensmittelproduktion und gleichzeitig die Verpachtung von Land uberwachte und das Palastministerium krmwng Kromma wang oder Krom Thammathikon unter der Leitung des Phraya Thammathibodi phrayatharmathibdi welches fur den koniglichen Haushalt und Rechtsprechung zustandig war Weitere kleinere Ministerien waren das Ministerium fur religiose Angelegenheiten krmphrathrrmkar Krom Phra Thammakan das Ministerium fur Konigliche Roben Krom Busamala das Archivministerium krmphrasurswd Krom Phra Surasuat das Elefantenministerium krmphrakhchbal Krom Phra Khotchaban die Palastwachen Krom Lom Phra Ratchawang oder die Krom der Hofbrahmanen und astrologen Die militarische Verwaltung Krasuang Kalahom stand unter der Leitung eines weiteren Hauptministers gleichrangig mit dem Samuhanayok des Samuhaphrakalahom smuhphraklaohm der den Titel Chaophraya Maha Senabodi trug Ihm unterstanden mehrere Beamte im Rang eines Ministers die die verschiedenen militarischen Abteilungen verwalteten Die lokale Verwaltung der Provinzen wurde analog zur zentralen Regierung gestaltet allerdings wurden die verschiedenen Provinzen in vier Klassen eingeteilt wobei die der vierten Klasse direkt an die Hauptstadt grenzten Handel BearbeitenAusgrabungen scheinen zu bestatigen dass Ayutthaya bereits vor 1351 eine bluhende Handelsniederlassung von chinesischen und indischen Handlern an der Mundung der drei Flusse war Hier trafen sich die Handelsrouten von Norden entlang des Chao Phraya und seinen Zuflussen von der Grenze nach Lan Xang uber Lop Buri und Saraburi entlang des Pa Sak und des Lop Buri Flusses von Westen kam die Landroute aus Tenasserim uber Suphanburi von Osten aus dem heutigen Nakhon Rachasima und von Sudosten aus dem Khmer Reich Im Laufe seiner gesamten Geschichte trieb Ayutthaya einen bluhenden Handel mit Waldprodukten phlitphnthcakpa hauptsachlich Rotholz ein Holz das zur Gewinnung von roter Farbe diente Adlerholz zur Gewinnung von Raucherwerk Benzoe ebenfalls Raucherwerk Gummilack zur Herstellung von Siegellack Black Lac ein weiteres Baumharz zur Herstellung von chinesischen und japanischen Lackwaren und Wildtier besonders Hirsch Felle Hirschleder war in Japan sehr begehrt da es bei der Herstellung von Samurai Rustungen benutzt wurde Stosszahne von Elefanten und Horner vom Rhinoceros waren ebenfalls hoch geschatzte Exportartikel wobei das Elfenbein ein konigliches Monopol war und Nashorner im Vergleich zu Fellen recht selten Ayutthaya verkaufte auch Lebensmittel wie Reis und getrockneten Fisch in andere sudostasiatische Lander Mineralien wurden im Konigreich nur selten gefunden ausgenommen Zinn aus Phuket fruherer Name Junkceylon und Nakhon Si Thammarat fruherer Name Ligor welches sowohl bei asiatischen wie auch bei europaischen Handlern begehrt war 37 In den ersten hundertfunfzig Jahren waren neben Indern Persern und Japanern Chinesen die wichtigsten Handelspartner Sie siedelten sich im Reich an und hatten schnell die Kontrolle uber die Wirtschaft des Landes errungen was auch spater immer wieder fur soziale Spannungen sorgte Denn Chinesen mussten sich nicht fur die Corvee Arbeit registrieren lassen und sie konnten sich frei im Land bewegen und Handel treiben Von den Europaern waren es 1518 die Portugiesen die mit Ayutthaya als erste westliche Nation einen Handelsvertrag abschlossen Sie erhielten die Erlaubnis Handelsstutzpunkte sudlich der Hauptstadt sowie in anderen Hafenstadten des Reiches zu errichten Als Gegenleistung belieferten sie den Konig mit Kanonen und Munition Gegen Ende des 16 Jahrhunderts erreichte das erste spanische Handelsschiff Ayutthaya Hollander Briten und Franzosen kamen im 17 Jahrhundert hinzu Die Niederlandische Ostindien Kompanie spielte zwischen 1605 und 1765 in Ayutthayas Im und Export eine wichtige Rolle bekamen sie doch eine exklusive Erlaubnis fur den Zinn Handel Durch die Britische Ostindien Kompanie kam der griechische Abenteurer Constantine Phaulkon ins Land der spater zum ersten Minister Konig Narais aufstieg Franzosische Missionare erreichten die Hauptstadt in der Absicht den Konig zum christlichen Glauben zu bekehren in der Folge wurden in den 1680er Jahren Gesandtschaften zwischen Frankreich und Siam ausgetauscht Nach dem Tod von Konig Narai wahrend der so genannten Siamesischen Revolution wurden die Missionare der Jesuiten des Landes verwiesen In den darauf folgenden Jahren hatte Siam nur geringen Kontakt zu westlichen Landern wohingegen der Handel mit China und Indien weiterhin florierte Anmerkungen Bearbeiten Das Jahr ist nicht genau geklart feststeht jedoch dass es ein Jahr des Hahnes war moglich waren auch 1357 oder 1345 vgl Karl Heinz Golzio Geschichte Kambodschas Munchen 2003 S 91 Soweit die thailandischen Quellen Nach birmanischen Quellen wurde Alaungphaya nur schwer krank B J Terwiel Thailand s Political History S 35 Eine ausfuhrliche Beschreibung der letzten Tage befindet sich in D Garnier Ayutthaya Venice of the East Phrai etwa Bauern oder auch Gemeinfreie es gibt aufgrund eines nicht existierenden westlichen Konzepts keine eindeutige Ubersetzung siehe auch die unterschiedlichen Begriffe in der englischen Literatur freemen commoners peasants Die Namen der Ministerien und Titel der Minister variieren zum Teil im Lauf der Zeit und in verschiedenen Quellen Zum Teil wird der Name des Ministeriums auch anstelle des Titels des Ministers verwendet Dieser Artikel folgt Somsamai Srisudravarna d i Chit Phumisak The Real Face of Thai Saktina Today Ubersetzt und abgedruckt in Craig J Reynolds Thai Radical Discourse The Real Face of Thai Feudalism Today Cornell Southeast Asia Program Ithaca NY 1987 S 91 92 Literatur BearbeitenRichard D Cushman The Royal Chronicles Of Ayutthaya The Siam Society Bangkok 2000 ISBN 974 8298 48 5 Helmut Fessen und Hans Dieter Kubitscheck Geschichte Thailands Munster und Hamburg 1994 ISBN 3 89473 226 1 Derick Garnier Ayutthaya Venice of the East River Books Bangkok 2004 ISBN 974 8225 60 7 Emanuel Sarkisyanz Die Kulturen Kontinental Sudostasiens Kambodscha Birma Thailand Laos Vietnam Malaya Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion Wiesbaden 1979 ISBN 3799701338 Sven Trakulhun Siam und Europa das Konigreich Ayutthaya in westlichen Berichten 1500 1670 Schriftenreihe der Deutsch Thailandischen Gesellschaft 24 Wehrhahn Verlag Hannover 2006 ISBN 3 86525 250 8 H G Quaritch Wales Ancient Siamese Government and Administration London 1934 Nachdruck bei Paragon Book New York 1965 David K Wyatt Thailand A Short History Silkworm Books Chiang Mai 1984 ISBN 974 7047 44 6 David K Wyatt Chris Baker Dhiravat na Pombejra Alfon van der Kraan Van Vliet s Siam Silkworm Books Chiang Mai 2005 ISBN 974 9575 81 4 David K Wyatt Siam in Mind Silkworm Books Chiang Mai 2002 ISBN 974 7551 72 1 Weblinks BearbeitenA Country Study Thailand eine Studie des Library of Congress in Englisch The History of Thailand s Administration Memento vom 26 Juni 2004 im Internet Archive Internet Archives auf Englisch History of Aythhaya Your resources on old Siam Sehr ausfuhrliche Seite mit Beschreibung aller Tempel in und um Ayutthaya auf Englisch Einzelnachweise Bearbeiten John Anderson English Intercourse with Siam in the Seventeenth Century Kegan Paul Trench Trubner amp Co London 1890 S 18 Barend Jan Terwiel Thailand s Political History From the Fall of Ayutthaya in 1767 to Recent Times River Books Bangkok 2005 S 12 Thongchai Winichakul Siam Mapped A History of the Geo body of a Nation University of Hawaii Press 1994 Nachdruck bei Silkworm Books Chiang Mai 1998 ISBN 974 7100 56 8 Karte 17 Figure 17 a b c Sumet Jumsai The Reconstruction of the City Plan of Ayudhya In Tej Bunnag Michael Smithies Hrsg In Memoriam Phya Anuman Rajadhon The Siam Society Bangkok 1970 oh ISBN David K Wyatt Thailand A Short History 2 Auflage Silkworm Press Chiang Mai 2004 S 30 ff Wyatt Thailand 2004 S 52 53 Derick Garnier Ayutthaya Venice of the East River Books Bangkok 2004 S 39 40 Nidda Hongvivat Pornniti Virayasiri Phaitun Thinphong Ayutthaya the former Thai capital Muang Boran Bangkok 1980 S 14 Varunyupha Snidvongs Essays in Thai History Institute of Southeast Asian Studies Singapur 1991 S 53 54 119 Cushman Royal Chronicles S 10 George Cœdes The Indianized States of South East Asia University of Hawaii Press Honolulu 1968 S 76 Promsak Jermsawatdi Thai Art with Indian Influences 1979 S 92 David K Wyatt Ayutthaya and its Neighbors 1351 In Siam in Mind Silkworm Books Chiang Mai 2002 ISBN 974 7551 72 1 Wyatt Thailand 2004 S 56 a b Chris Baker Pasuk Phongpaichit A History of Thailand 2 Auflage Cambridge University Press Melbourne 2009 S 10 Sarkisyanz Die Kulturen Kontinental Sudostasiens 1979 S 76 ff Fessen Kubitscheck Geschichte Thailands 1994 S 20ff Sunait Chutintaranond Chakravartin 1990 S 148 Volker Grabowsky Kleine Geschichte Thailands Verlag C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60129 3 S 49 Fessen Kubitscheck Geschichte Thailands 1994 S 27 Kenneth Champeon Thailand Untamed E W Hutchinson s 1688 Revolution in Siam In ThingsAsian com 25 Mai 2001 Fessen Kubitscheck Geschichte Thailands 1994 S 24 35 Fessen Kubitscheck Geschichte Thailands 1994 S 36 f Neil A Englehart 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Thailand Memento vom 21 April 2001 im Internet Archive Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigreich Ayutthaya amp oldid 229876386