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Ein Gottkonig sakraler Konig ist ein Konig der ubermenschliche Fahigkeiten oder Eigenschaften beansprucht Er gilt zumeist als Inkarnation der Gottheit oder von gottlicher Abkunft Als solcher ist er Garant fur die Zuwendung der Gotter oder Mittler zwischen Gott und Mensch Neben der politischen Herrschaft kommt ihm somit auch eine priesterliche Funktion zu In der Antike wurden einige sehr bedeutende Herrscher in den Rang von Gottheiten erhoben Diese Vergottlichung wird Apotheose genannt Vom Gottkonig zu unterscheiden ist das Sakralkonigtum in dessen Zusammenhang dem Konig sakrale Elemente zugesprochen werden er aber nicht als Gott selbst betrachtet wird Inhaltsverzeichnis 1 Rituale 2 Beispiele 3 Siehe auch 4 LiteraturRituale BearbeitenSakrale Konige unterliegen strengen kultischen Tabus um den Verlust oder die Verunreinigung der Gottlichkeit auszuschliessen In einigen Kulturen wurden sakrale Konige rituell getotet wenn ihre gottliche Wirksamkeit nachzulassen drohte Alter Krankheit in anderen tat man dies in regelmassigen Abstanden Nach Frazers The Golden Bough ist dies notwendiger Bestandteil des sakralen Konigtums der bei allen Gottkonigen zumindest als rituelle Ersatzhandlung feststellbar ist Eine solche Ersatzhandlung war beispielsweise die alljahrliche offentliche Auspeitschung des babylonischen Konigs im Marduk Tempel Beispiele BearbeitenIn ihrem Konigsamt sahen sich die altagyptischen Pharaonen als mit gottlichen Kraften ausgestattete Herrscher Die sumerische Konigsliste beginnt um 2800 v Chr mit dem Gottkonig und Helden Gilgamesch Manche spatere Herrscher Mesopotamiens beispielsweise Naram Sin beanspruchten gottliche Attribute Hornerkrone und liessen ihren Namen mit dem Gottesdeterminativ DINGIR schreiben Auch Alexander der Grosse wurde bereits zu Lebzeiten zu den Gottern gezahlt Gaius Iulius Caesar wurde nach seinem Tod als Divus Iulius neben Iupiter Optimus Maximus zum hochsten Staatsgott erhoben auch die nachfolgenden romischen Kaiser wurden durch Apotheose zu Gottheiten Divus Der in der Meiji Restauration wieder an die Spitze des japanischen Staates gestellte Tennō war bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als gottlich im Sinne eines als Mensch erscheinenden Kami Arahitogami als direkter Nachfahre der Sonnengottin Amaterasu verehrt worden Der Shōwa tennō Hirohito musste jedoch nach dem Krieg in seiner offentlichen Erklarung zur Kapitulation Japans diesen Status als nicht existent feststellen Auch der Kaiser von China wurde jeweils als lebender Gott Sohn des Himmels verehrt Allerdings wird hierbei besonders uber den ersten Kaiser von China Qin Shihuangdi in vielen Schriften erwahnt dass er sich selber den Status eines Gottkonigs huangdi gab einer Kombination zweier Titel die fur die mythologischen Urkaiser Chinas reserviert waren Die meisten monotheistischen Religionen wie das Judentum das Christentum oder der Islam lehnen Gottkonige ab Heute ist keine Kultur bekannt in der ein Gottkonig Anerkennung erfahrt Nach christlicher Trinitatslehre handelt es sich bei Jesus Christus um den menschgewordenen Sohn Gottes der unter anderem auch als Konig bzw Christus Konig angebetet wird Siehe auch BearbeitenGottkaiser Gott ist mein Konig Konig von Gottes Gnaden GottesgnadentumLiteratur BearbeitenHenri Frankfort Kingship and the Gods A Study of Ancient Near Eastern Religion as the Integration of Society and Nature Distributed for the Oriental Institute of the University of Chicago Chicago 1948 Sir James George Frazer The Golden Bough A Study in Magic and Religion London 1974 Aubrey R Johnson Sacral Kingship in Ancient Israel University of Wales Press Cardiff 1955 William Fagg Divine Kingship in Africa British Museum Publications London 1978 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottkonig amp oldid 236554898