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Qin Shi Huang Di chinesisch 秦始皇帝 Pinyin Qin Shǐhuangdi Erster erhabener Gottkaiser von Qin Aussprache i eigentlich Ying Zheng chinesisch 嬴政 Pinyin Ying Zheng 259 v Chr in Handan 10 September 210 v Chr in Shaqiu war der Grunder des chinesischen Kaiserreiches Einigung 221 v Chr und der chinesischen Qin Dynastie 221 207 v Chr Qin Shihuangdi 秦始皇帝 Qin Shǐhuangdi Familienname Ying 嬴 Ying Vorname Zheng 政 Zheng Regierungszeit 247 v Chr bis 10 September 210 v Chr Ying Zheng wurde in die Zeit der Streitenden Reiche hineingeboren als sieben Staaten um die Vorherrschaft in China kampften Sein Heimatland Qin war nicht nur eines der wohlhabendsten sondern bereits seit 288 v Chr auch das grosste der chinesischen Reiche Ausserdem besass es bereits eine Generation vor Ying die effizienteste innerstaatliche Organisation Das Qin Reich war massgeblich von den Uberlegungen des Legalismus gepragt welcher das Kollektiv uber den Einzelnen stellt sowie Belohnung und Bestrafung als Schlussel zur Wahrung der Macht ansieht Nach dem fruhen Tod seines Vaters bestieg Ying Zheng bereits im Alter von 13 Jahren den Konigsthron Ab 230 v Chr unterwarf er in mehreren Feldzugen alle verfeindeten Staaten und fuhrte somit die Vereinigung Chinas herbei zu dessen erstem Kaiser er sich unter dem Namen Qin Shihuangdi ernannte Zusammen mit seinem Kanzler Li Si der den Legalismus vorbehaltlos befurwortete baute er einen Beamtenstaat auf der ihm eine vollstandige Kontrolle des Reiches ermoglichte Die zahlreichen von ihm eingefuhrten Reformen und Normenregulierungen waren mit Zwangsarbeit und rucksichtsloser Gewaltherrschaft verbunden die Millionen seiner Untertanen das Leben kosteten Aus diesem Grunde ist sein Ansehen in der modernen Volksrepublik China nach wie vor ausserst umstritten Qin Shihuangdi ist heute auf Grund zahlreicher Verwendungen in Spielfilmen Romanen Theaterstucken und ahnlichen einer der in den westlichen Kulturkreisen bekanntesten fernostlichen Herrscher Mit dazu beigetragen hat aber auch die Entdeckung der seinem Mausoleum vorgelagerten Terrakottaarmee Inhaltsverzeichnis 1 Namenserlauterung 2 Leben 2 1 Kindheit 2 2 Konig von Qin 2 3 Erster Kaiser von China 2 3 1 Reformen und Normenregulierung 2 3 2 Willkurherrschaft und bauliche Grossprojekte 2 3 3 Religiositat und Angst vor dem Tod 2 3 4 Tod und Nachfolge 3 Familie 4 Bewertung im Laufe der Geschichte 5 Qin Shihuangdi in der Fiktion 5 1 Theater 5 2 Visuelle Medien 5 3 Computerspiele 5 4 Literatur 6 Ausstellung 7 Literatur 8 Weblinks 9 Einzelnachweise und AnmerkungenNamenserlauterung BearbeitenVom ersten Kaiser wurden drei verschiedene Familiennamen uberliefert Qin der traditionelle Clanname des Konigshauses Zhao eventuell eine Art Spitzname da er im Staate Zhao geboren wurde und Ying welcher der bei weitem gelaufigste Name ist Da seine Geburt in den Monat zheng fiel den ersten Monat des chinesischen Kalenders gab man ihm den Rufnamen Zheng Shǐ Huangdi Kleine Siegelschrift aus dem Jahre 220 v Chr Nach der Eroberung der sechs anderen Reiche und seiner Vereinigung Chinas wahlte er einen neuen Namen um sich von seinen Vorgangern und Widersachern abzuheben Der Name Qin Shi Huangdi bedeutet erster himmlischer Kaiser von Qin und setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen Qin 秦 lautete der Name seines Reiches sowie der von ihm begrundeten Herrscherdynastie Ursprunglich war das Wort die Bezeichnung einer Reissorte und wurde spater auch fur das Tal verwendet in dem diese wuchs In diesem Tal lagen die Wurzeln des Staates Qin Shǐ 始 steht in der Ubersetzung fur beginnend erster oder anfangend Huangdi ist eine Kombination zweier Worte Huang 皇 wortlich strahlend erhaben ist Bestandteil der Namen der legendaren Drei Souverane die in Sima Qians Schrift Shiji erwahnt werden Di 帝 wortlich Kochab spater mit der Bedeutung ubernaturliches Wesen Gott findet sich in der Bezeichnung der so genannten Funf Kaiser wǔ di die mythologisch nach den Drei Souveranen regierten Der Name Huang Di bedeutete ursprunglich so viel wie strahlender Polarstern und bezog sich auf den Stern Kochab der damals 221 v Chr die Stelle des Polarsterns einnahm aber aufgrund der Prazessionsbewegung der Erde diese Position wieder verlassen hat Der heutige Polarstern ist ein anderer Stern Der Bezug zum Gottkaisertum ist folgender So wie sich der gesamte Nachthimmel um den Polarstern Kochab dreht so dreht sich ganz Qin China um den Himmlischen Kaiser Damit erhielt die Bezeichnung Huangdi die ubertragene Bedeutung erhabener Gott oder eben im Fall der Herrschertitulatur himmlischer Kaiser In der chinesischen Mythologie stehen die drei Souverane und Funf Kaiser als perfekte Herrscher die grosse Macht und ein langes Leben hatten Huang bedeutet daruber hinaus zudem Glanz beziehungsweise Erhabenheit und di bezieht sich auf den obersten Gott im Himmel der die Welt erschaffen hat Qin Shihuangdi der nahezu die gesamte damals in China bekannte Welt geeint hatte erschien die Kombination dieser Worte angemessen betitelten sie ihn doch als Ersten erhabenen Gottkaiser von Qin oder Ersten gottergleich erhabenen Kaiser von Qin Vornehmlich war ihm jedoch wichtig als Erster Kaiser in die Annalen einzugehen Er verfugte dass sich seine Nachfolger als Erhabener Gottkaiser Zweiter Generation 二世皇帝 Ershi Huangdi Erhabener Gottkaiser Dritter Generation 三世皇帝 Sanshi Huangdi und so fort bezeichnen sollten und ging davon aus dass seine Dynastie 10 000 Generationen uberdauern wurde Die Umschreibung fur 10 000 Jahre ist wansui und bedeutungsgleich mit unendlich woraus hervorgeht dass er sich ein niemals endendes Imperium wunschte Gleichzeitig schaffte der erste Kaiser postume Titel ab da diese seiner Ansicht der Kindlichen Pietat widersprachen Das erste Kaiserreich trug den offiziellen Namen Staat von Qin da dieser sich uber die anderen Reiche ausgedehnt hatte Aus diesem Grunde bezeichneten Zeitgenossen Qin Shihuangdi lediglich als den Ersten Kaiser da der Zusatz Qin uberflussig war Als um 202 v Chr das gesamte Reich unter der Kontrolle der Han Dynastie stand erhielt es die Benennung Staat von Han Daher bedurfte es in der Umgangssprache einer Erganzung des Namens des ersten Kaisers um das Wort Qin da andernfalls impliziert worden ware dass es sich um den ersten Kaiser der Han Dynastie gehandelt habe Der Zusatz Qin bezog sich nun allerdings nicht mehr auf den Staat sondern auf die kurzlebige Dynastie Im Shiji das lange Zeit eine der wenigen Quellen uber den Kaiser darstellte wird dieser Qin Shǐhuang genannt In China ist diese Bezeichnung bis heute die am weitesten verbreitete wahrend Europaer und Amerikaner mehrheitlich von Qin Shihuangdi sprechen Leben BearbeitenKindheit Bearbeiten Ying Zheng wurde im Jahre 259 v Chr in Handan der Hauptstadt des Staates Zhao geboren Sein Vater Zichu war der jungste Sohn von Zhaoxiang dem Konig von Qin und hielt sich zu der Zeit als Geisel in Handan auf Es war zeitgenossischer politischer Brauch nach einem Bundnis zweier Staaten zur Friedenssicherung Tochter als Ehefrauen und Sohne als Geiseln auszutauschen Ying Zhengs Mutter war eine Konkubine die ursprunglich dem vermogenden Kaufmann Lu Buwei diente Dieser hatte sie jedoch an Zichu ubergeben unmittelbar nachdem er an den Hof gekommen war Nach wenigen Monaten kehrten Zichu die Konkubine Lu Buwei sowie Ying Zheng nach Qin zuruck Dort gelang es Lu Buwei mit Hilfe geschickter Intrigen und Diplomatie die Erbfolge dahingehend abzuandern dass der noch amtierende Konig Zhaoxiang den ehemals verstossenen Zichu zu seinem Nachfolger ernannte Zhaoxiang starb 250 v Chr nach 56 Jahren Herrschaft Sein Nachfolger wurde trotz geanderter Thronfolge zunachst Xiaowen der jedoch bereits drei Tage nach seiner Kronung verstarb Ihm folgte Zichu spater als Zhuangxiang bekannt nach der Lu Buwei zu seinem Kanzler ernannte Die Herrschaft Zhuangxiangs wahrte lediglich drei Jahre da er 247 v Chr verstarb Legitimer Erbe und Nachfolger war nun Ying Zheng der die Volljahrigkeit allerdings noch nicht erreicht hatte und somit unmundig war Stellvertretend fur Zheng fuhrte Lu Buwei fur mehr als neun Jahre die unumschrankte Regierung 238 v Chr ubernahm Ying Zheng schliesslich offiziell die Staatsgeschafte wahrend Lu Buwei sein Kanzler blieb Konig von Qin Bearbeiten Noch im selben Jahr gelang es Ying Zheng und seinem Hofstaat in Xianyang der Hauptstadt Qins eine sich anbahnende Verschworung unter Fuhrung des Adeligen Lao Ai abzuwenden Lao Ai war der geheime Lebenspartner der Koniginmutter und hatte mit ihr verbotenerweise zwei Sohne gezeugt Er plante den alteren auf den Thron zu setzen wusste aber dass dieses Vorhaben bald an die Offentlichkeit gelangen wurde Deshalb stahl er einige konigliche Siegel die es ihm erlaubten die Truppen bestimmter Bezirke zu mobilisieren Mit dieser Privatarmee sturmte er in einem Uberraschungsangriff den Palast wurde aber von den dortigen konigstreuen Soldaten aufgehalten In der Folge liess der Konig Lao Ai vierteilen und zwanzig weitere Personen darunter die gesamte Familie des Hochverraters hinrichten Seine zwei Halbbruder wurden ermordet und die Koniginmutter unter Hausarrest gestellt Im Jahr darauf wurde Lu Buwei als angeblicher Mitwisser der Verschworung entlassen und spater ins Exil geschickt Auf dem Weg zum Verbannungsort soll sich der ehemalige Kanzler mit Gift das Leben genommen haben Die streitenden Reiche um 350 v Chr Das Reich Qin um 210 v Chr Unmittelbar nach der vereitelten Verschworung startete der Konig von Qin einen Feldzug in das ostliche Nachbarreich Han welches im Jahre 230 v Chr unterworfen wurde Angeblich befehligte Zheng eine Armee von bis zu 600 000 Soldaten 1 was fur damalige chinesische Verhaltnisse ungewohnlich viel war und die Armeestarken der anderen Reiche bei Weitem uberstieg Die Anzahl der Soldaten war allerdings nicht der einzige Grund fur den militarischen Erfolg Ying Zhengs In hohem Masse verantwortlich hierfur war auch die von seinen Vorgangern etablierte militarische Ordnung und Organisation die unter ihm neue Massstabe setzte Aus der Ausrichtung der Tonsoldaten der Terrakottaarmee lasst sich heute die damalige Schlachtordnung rekonstruieren Angefuhrt wurde die Armee von Qin demnach von drei Reihen Armbrustschutzen Ihnen folgten von je drei Pferden gezogene Streitwagen von denen aus die adeligen Kommandeure ihre Befehle gaben Hinter den Wagen marschierte in Viererreihen die Infanterie die den bei Weitem grossten Teil des Heeres stellte Sie bestand vorwiegend aus zwangsrekrutierten Bauern ohne besondere Kampfausbildung Die wichtigste Waffe war die Armbrust deren Pfeile mit Bronzespitzen noch in 300 Meter Entfernung Ziele trafen Zur weiteren Bewaffnung zahlten Lanzen Hellebarden sowie Bronzeschwerter Die Waffen und Lederpanzer der Soldaten waren daruber hinaus mit einem Lack uberzogen um sie wasserdicht zu halten Die Rustungen und Helme bestanden aus Kalksteinplattchen und wogen 18 Kilogramm Fur ihre Herstellung benotigte ein Steinschneider schatzungsweise 14 bis 18 Tage Hinweise auf die einzelnen Werkstatten waren in die Mehrzahl der Waffen eingestanzt nach dem Muster 17 Jahr der Konigsherrschaft Staatliche Werkstatten Vorarbeiter Yu Arbeiter Diao Serie zi Nummer 59Diese Kennzeichnung ermoglichte es den Inspekteuren der Armee die auch die Qualitat der Waffen pruften die Produzenten von Ausschussware zu verfolgen zumal Schwerter Lanzen oder ahnliches oftmals in Serie produziert wurden In den Reihen der Armee galt daruber hinaus das Prinzip der Funfergruppe In diesem war jeder Soldat nicht nur fur sich sondern auch fur vier Kameraden verantwortlich Im Falle der Flucht eines Mitgliedes einer Gruppe wurden die vier anderen zur Strafe hingerichtet Diese Drohung starkte den Zusammenhalt und die Tapferkeit der Soldaten Ying Zheng setzte daruber hinaus die bis dato geltende feudale Ordnung mit ihren Regeln von Ehre und Gnade ausser Kraft Dies zeigte sich unter anderem daran dass er 228 v Chr wahrend des Feldzuges gegen das nordlich von Qin gelegene Zhao das Land in dem er geboren worden war 10 000 gefangene Feinde toten liess Die Offiziere der Armee Qins erlangten einen gesellschaftlichen Aufstieg nur durch den Erfolg auf dem Schlachtfeld und nicht wie zuvor auf Grund ihres familiaren Standes Es gelang Ying Zheng Zhao zu erobern Die verbliebenen Staaten die die von Qin ausgehende Gefahr nun erkannten knupften Beistandspakte um sich militarisch abzusichern Im Jahre 227 v Chr entsandte der Konig des Staates Yan den Attentater Jing Ke an den Palast Ying Zhengs um diesen zu ermorden und die Hegemonialbestrebungen Qins zu beenden Jing Ke fuhrte eine Landkarte der Eroberungen Ying Zhengs sowie den abgeschlagenen Kopf eines in Qin in Ungnade gefallenen Generals als Zeichen der Freundschaft mit sich In die Karte eingewickelt war ein Messer als Tatwaffe Es ist nicht vollstandig geklart ob er es nach dem Konig geworfen hat oder ob es zu einem Zweikampf kam Letztendlich schlug das Attentat jedoch fehl und Jing Ke wurde von Ying Zheng dem einzigen der am Hofe eine Waffe tragen durfte mit dem Zeremonialschwert hingerichtet Die Regionen der Streitenden Reiche waren zur Zeit der militarischen Auseinandersetzungen fur Produktion und Einsatz eiserner Waffenbestandteile bekannt Der Staat Qin war allgemein in der Waffen Technologie aber eher ruckstandig konnte letztlich aber trotzdem alle Kontrahenten annektieren Bei den Ausgrabungen der Terrakottaarmee seines Mausoleums kamen beispielsweise sehr wenig eiserne aber viele bronzene Waffen zum Vorschein und dies obwohl die Tonkrieger alle einst aufwendigst mit echten Waffen ausgerustet wurden 2 Innerhalb von nur neun Jahren unterwarfen Qins Armeen in grossen Eroberungszugen unter Konig Zheng alle sechs konkurrierenden Staaten Das ostlich gelegene Wei fiel 225 v Chr Chu im Sudosten das nach Qin grosste der sieben Reiche zwei Jahre darauf und das sich am Gelben Meer ausdehnende Yan 222 v Chr Wenig spater nahm Zheng mit Qi in der heutigen Provinz Shandong auch das letzte noch eigenstandige Reich ein Damit war im Jahre 221 v Chr die jahrhundertealte Utopie Wirklichkeit geworden Alles unter dem Himmel chinesisch 天下 Pinyin Tianxia war unter einem Herrscher vereint Erster Kaiser von China Bearbeiten Konig Ying Zheng von Qin liess sich nach seinem Sieg uber alle Feinde nun Qin Shihuangdi Erster erhabener Gottkaiser von Qin nennen und begrundete damit das chinesische Kaiserreich Als eine der ersten Massnahmen verfugte er dass ausser den Soldaten niemand im Land Waffen tragen durfe und er ordnete an alle Bronzewaffen der besiegten Armeen nach Xianyang bringen zu lassen Dort wurden sie eingeschmolzen und daraus neben mehreren Glocken zwolf 30 Tonnen schwere Kolossalstatuen gefertigt die man in der Hauptstadt aufstellte Die chinesische Reichskarte Yuditu wurde eingefuhrt Qin Shihuangdis Herrschaft war ausserst widerspruchlich Auf der einen Seite einte er das Land und fuhrte zahlreiche Reformen ein auf der anderen Seite war er ein rucksichtsloser und totalitarer Gewaltherrscher der seine Ziele mit bis dahin ungekannter Harte verfolgte dem der einzelne Burger nichts galt und der zehntausende seiner Untertanen in die Zwangsarbeit schickte Kaiserlicher Reisewagen der Qin ZeitZwischen 220 v Chr und 210 v Chr unternahm Qin Shihuangdi funf mehrmonatige Inspektionsreisen in alle Teile seines Reiches um sich von der Umsetzung seiner Politik zu uberzeugen und legte dabei mehr als 9 000 Kilometer zuruck Der Reisezug bestand jeweils aus dutzenden Sanften mehreren hundert Soldaten und ebenso vielen Bediensteten Der Kaiser selbst verliess seine Sanfte kaum und sprach nur durch ein Tuch das vor ein kleines Fenster gehangt wurde nach aussen Um potenzielle Feinde zu irritieren zogen in der Regel zeitgleich mehrere gleiche Reisezuge durch das Land Oftmals wussten nicht einmal die Soldaten ob sie tatsachlich den Kaiser bewachten Zu den haufigen Zielen dieser Reisen zahlte die Pazifikkuste die den aus dem von Gebirgen umschlossenen Qin stammenden Kaiser faszinierte und die er 219 v Chr erstmals in seinem Leben erreichte Wahrend seiner elf Jahre wahrenden Herrschaft als Kaiser entging Qin Shihuangdi mindestens zwei Attentaten Das erste scheiterte im Jahre 218 v Chr als sein Reisezug auf einer Inspektionsreise von Banditen uberfallen wurde Diese griffen allerdings irrtumlich eine falsche Sanfte an und konnten wenig spater von den Soldaten uberwaltigt werden Zwei Jahre spater unternahm er eines Nachts gekleidet wie ein Burger und nur in Begleitung von vier Leibwachtern einen Spaziergang durch seine Hauptstadt Vermutlich wollte er die Stimmung der Bevolkerung und das Wirken der Beamten inkognito uberprufen Auf diesem Rundgang erfolgte ein weiterer Uberfall durch Banditen die jedoch im letzten Moment von den Leibwachtern niedergeschlagen werden konnten Die anschliessende zwanzigtagige Fahndung legt den Verdacht nahe dass es sich hierbei wiederum um eine Verschworung handelte Auch vom ersten Attentat wird heute gemeinhin angenommen dass es sich keineswegs um einen spontanen Uberfall sondern vielmehr um ein Mordkomplott gehandelt hat Reformen und Normenregulierung Bearbeiten Qin Shihuangdi und seinen Ratgebern in erster Linie dem Lu Buwei nachfolgenden Kanzler Li Si verdankte das Reich zahlreiche Reformen Viele von ihnen spiegelten die umfassende Ordnung seiner Herrschaft wider sowie gleichzeitig seinen Wunsch die vollstandige politische wirtschaftliche und gesellschaftliche Kontrolle uber das Land aufrechtzuerhalten Quadratisch gelochte Bronzemunze aus der Han Dynastie 1 Jh v Chr Kasch Schnure Qing Dynastie 1616 1911 Das Reich wurde in 36 Kommandanturen und rund 1 000 Landkreise unterteilt die von Beamten verwaltet wurden Diese mussten in ihrem Zustandigkeitsbereich samtliche Ereignisse aufzeichnen So waren sie beispielsweise verpflichtet die Regenmenge sowie die Flache des beregneten Gebietes zu registrieren sowie Sturme Durren Insektenplagen Uberflutungen und andere Naturkatastrophen zu dokumentieren Die Beamten hatten darauf Acht zu geben dass im Zeitraum zwischen dem zweiten Fruhlingsmonat und dem Ende des Sommers kein Holz in den Waldern geschlagen wurde keine Fische vergiftet keine Damme errichtet keine Vogelnester gesammelt und keine Fallen und Netze aufgestellt wurden Zusatzlich waren sie dafur verantwortlich dass die vom Kaiser vorgegebene Menge Saatgut auf den Feldern ausgetragen wurde Man verlangte von ihnen uber all diese Vorkommnisse einen jahrlichen Bericht anzufertigen und ihn vor Ablauf des achten Monats in die Hauptstadt zu schicken Erfolgreichen Beamten bot sich die Moglichkeit in der 18 stufigen Hierarchie aufzusteigen Zu den Rangen zahlten beispielsweise Befreit von Zwangsrekrutierung Berater funften Ranges und Wurdentrager ersten Ranges Qin Shihuangdi ordnete die Anlage eines 6 800 Kilometer langen Strassennetzes durch sein Reich an Besonders beachtlich waren die Gerade Strasse die uber 800 Kilometer schnurgerade vom Sommerpalast Yunyang in der Nahe der Hauptstadt nach Norden bis tief in die Innere Mongolei fuhrte und die chi dao welche Zhifu an der Ostkuste mit Xianyang verband Diese Magistralen dienten der Armee als Marschrouten sowie den Kaufleuten und Handlern als wichtigste Verbindungen Die Tatsache dass alle Strassen mehr oder minder direkt in die Hauptstadt fuhrten trug zur raschen Zentralisierung des Reiches bei Die mittlere Spur einer jeden Strasse war dem Kaiser und ausgewahlten Angehorigen seiner Familie vorbehalten Der Kaiser sah sich der Funf Elemente Lehre folgend als dem Wasser gleichend an weil er das Feuer der Kriege erstickt hatte Da die dem Wasser zugeordnete Zahl die sechs war kam dieser bei verschiedensten Regularien grosse Bedeutung zu So befahl der Kaiser dass die eckigen Amtshute der Minister Berater Hoflinge und Schreiber in ihrer Hohe sechs Finger messen sollten Ferner waren die Karren der Bauern sechs Fuss lang sechs Fuss entsprachen dem standardisierten Langenmass bu etwa 1 38 Meter Entlang jeder Strasse des Reiches wurden im Abstand von funf bu Baume gepflanzt Wahrend der Herrschaft Qin Shihuangdis waren daruber hinaus die Achsbreite der Wagen sowie die Menge an Fett mit der die einzelnen Rader geschmiert werden durften festgelegt Der Kaiser regelte wie der Haarknoten bei Mannern zu sitzen hatte welche Form der Schnurrbart zu haben hatte und wie die Kleidung seiner Untertanen geschnitten sein durfte Eine Vereinheitlichung erfolgte auch im Bereich der Gewichte sowie der Langen und Hohlmasse Mass ein Beamter mit falschen Gewichten ahndete man dieses Vergehen mit einer hohen Geldstrafe Umfassendere Verstosse gegen die Vorschriften wurden mit dem Abhacken einzelner Korperteile oder dem Tod bestraft Zu den wichtigsten Reformen Qin Shihuangdis zahlte die Vereinheitlichung der unterschiedlichen Wahrungen Er fuhrte im Zuge der Reichseinigung im ganzen Reich geltende runde Munzen ein Diese wiesen in der Mitte ein quadratisches Loch auf so dass man sie auf eine Schnur ziehen konnte Anknupfend an Vorbilder aus Qin und anderen Altstaaten hatten sie bis ins 20 Jahrhundert Bestand Bereits in der Han Dynastie wurde aber auf den Munzen nicht mehr das Edelmetallgewicht angegeben sondern nur noch der Nennwert sowie der Epochennamen des jeweiligen Kaisers 3 Anschliessend liess er auf Anraten Li Sis das Schriftsystem nach dem Muster der Schrift von Qin standardisieren Dadurch fiel etwa ein Viertel aller Schriftzeichen weg 4 die verbliebenen wurden deutlich einfacher geschrieben Es gelang dem Kaiser nicht die lokalen Dialekte abzuschaffen doch die einheitliche Schrift wurde zu einem Fundament der chinesischen Kultur Willkurherrschaft und bauliche Grossprojekte Bearbeiten Qin Shihuangdi verfolgte bereits als Konig von Qin eine Politik der gewaltsamen Despotie und des Legalismus nach der der einzelne Burger fur ihn nichts zahlte sich dem Nutzen fur das Reich unterzuordnen hatte und lediglich das Volk als Kollektiv von Bedeutung war Die Grosse Mauer zur Zeit des Ersten KaisersSchon im ersten Jahr seiner Regierung gab der Konig ein Mausoleum in Auftrag an dem in der Mehrzahl verurteilte Kriminelle arbeiteten Nach dem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen verloren jene Soldaten die nicht in ihre alten Berufe zuruckkehren konnten ihre Beschaftigung Sie wurden mehrheitlich als Arbeiter auf den Grossbaustellen des Reiches eingesetzt Zum einen befahl der Kaiser eine ihm angemessene Vergrosserung seines Grabbaus und zum anderen begann um 220 v Chr der planmassige Ausbau der Chinesischen Mauer die die Nordgrenzen des Reiches gegen marodierende Nomadenstamme absichern sollte Um zu jeder Zeit uber eine ausreichende Anzahl an Arbeitern zu verfugen erliess der Kaiser ein Gesetz demzufolge alle mannlichen Bauern im Alter zwischen 17 und 60 fur einen Monat im Jahr zwangsrekrutiert werden konnten Bei erhohtem Bedarf konnte der Zeitraum beliebig verlangert werden Schon bald wurde ersichtlich dass selbst mit diesem Dekret nicht genugend Personen zu verpflichten waren Aus diesem Grunde begannen die Soldaten und Beamten in den einzelnen Regionen des Reiches damit auch Angehorige anderer Berufsgruppen wegen angeblicher Vergehen und unter fadenscheinigen Argumenten auf die Baustellen zu befehlen Diese Massnahmen fuhrten dazu dass in vielen Landstrichen nur noch Frauen und Kinder lebten und die Wirtschaft bedingt durch den ausbleibenden Handel nahezu zum Erliegen kam An der Chinesischen Mauer die zum Zeitpunkt des Todes Qin Shihuangdis gut 4 100 Kilometer mass sollen etwa 300 000 1 Zwangsrekrutierte gearbeitet haben und am Mausoleum Qin Shihuangdis in der Nahe der Hauptstadt mutmasslich 700 000 1 Dieses Grabmal besitzt neben dem Bestattungshugel zahlreiche grosse Gruben mit Grabbeigaben Zu diesen zahlen auch gut 8 000 lebensgrosse Terrakottasoldaten die den Kaiser als schutzende Armee in das Leben nach dem Tod begleiten sollten und insofern ein Novum darstellten als zuvor nur Miniaturarmeen als Grabausstattung dienten Nach dem Abschluss der Arbeiten wurden die Konstrukteure der Anlage sowie die Arbeiter auf Befehl des Kaisers lebendig begraben um zu verhindern dass sie Kenntnisse uber den Aufbau der Anlage hatten verraten konnen Terrakottaarmee des Ersten KaisersAuch in der Hauptstadt Xianyang wurden auf Befehl Qin Shihuangdis zahlreiche grosse Bauvorhaben realisiert In der Stadt entstanden binnen zehn Jahren zwischen 220 v Chr und 210 v Chr etwa 270 Palaste Parks und Pavillons Im Jahre 212 v Chr begannen die Konstruktionsarbeiten am neuen Kaiserpalast dem Epang Palast Er konnte jedoch neueren Untersuchungen zufolge nicht mehr vor dem Tod Qin Shihuangdis fertiggestellt werden Lediglich die 675 Meter in der Lange und 112 Meter in der Breite messende Terrasse und die darauf befindliche Haupthalle wurden errichtet Das dritte grosse Kanalprojekt das unter Qin Shihuangdi verwirklicht wurde und in Verbindung mit der Sudexpansion stand war neben dem Zhengguo Kanal und dem Dujiangyan Bewasserungssystem der Lingqu Kanal Mit ihm wurde der Xiang Nebenfluss des Jangtsekiang und der Li Jiang Nebenfluss des Westflusses verbunden Es wurde damit ein Wasserweg geschaffen mit dem man Guter ohne Unterbrechung von Nordchina bis in das heutige Guangzhou befordern konnte Der Kanal wird heute noch befahren und war fur ein Land das keine naturliche Nord Sud Wasserstrasse hatte dessen Geographie fur die Kustenschifffahrt ungunstig war und Landtransport teuer war von nicht zu unterschatzender Bedeutung 5 213 v Chr initiierte der Kaiser die Bucherverbrennung und das Begraben von Gelehrten bei lebendigem Leibe was sein Kanzler Li Si mit folgenden Worten begrundete Diese Gelehrten lernen nicht von der Gegenwart sondern von der Vergangenheit und kritisieren damit unsere Zeit und sturzen die Schwarzhaarigen in Verwirrung Wenn sie horen dass ein kaiserlicher Befehl ergangen ist debattieren sie ihn je nach ihrer Lehrmeinung Bei Hofe kritisieren sie ihn im Herzen draussen reden sie daruber in den Strassen Den Herrscher zu diskreditieren ist ein Weg beruhmt zu werden Sie leiten ihre Schuler darin an uble Nachrede zu uben Wenn Dinge wie diese nicht verboten werden wird die Macht des Herrschers oben geschwacht und unten bilden sich Parteien Ich bitte deshalb darum alle historischen Aufzeichnungen die nicht aus dem Reiche Qin stammen zu verbrennen Ausser den Exemplaren die in der kaiserlichen Hofakademie liegen sollen alle Lieder Urkunden und alle Schriften der Hundert Schulen die irgendjemand im Reich aufzubewahren gewagt hat zu den Gouverneuren und Kommandanten gebracht und verbrannt werden Jeder der es wagt uber die Lieder und die Urkunden zu diskutieren soll auf dem Marktplatz hingerichtet werden Diejenigen die das alte System heranziehen um das neue zu kritisieren sollen mitsamt ihren Familien exekutiert werden Beamte die von diesen Verbrechen horen oder von ihnen wissen ohne sie zu verfolgen sollen genauso bestraft werden wie diese Kriminellen Dreissig Tage nachdem dieses Dekret ergangen ist wird jeder der seine Bucher noch nicht verbrannt hat mit dem Brandmal im Gesicht und Zwangsarbeit bestraft Ausgenommen sind nur Bucher uber Medizin Orakelkunde und Landwirtschaft 6 Heutzutage sind noch zahlreiche Schriften aus der Zeit vor der Bucherverbrennung erhalten Es gibt allerdings keine Ruckschlusse darauf wie viele Abschriften bestehend aus aneinander geknupften Bambus oder Holzstreifen zuvor bestanden sodass sich die Effektivitat der Aktion nur schwer ermessen lasst Sicher ist aber dass dadurch ein Teil von Chinas historischem literarischem und philosophischem Wissen fur immer verschwand In Ablehnung der Bucherverbrennung aber auch aus Unverstandnis uber die gegen sie vorgebrachten Vorwurfe protestierten im Anschluss knapp 460 Gelehrte welche Qin Shihuangdi hinrichten liess 7 Viergespann Fund aus dem Grabbezirk des Ersten KaisersDer erste Kaiser ubernahm die bereits zuvor in Qin bestehenden Regelungen des Legalismus und baute sie weiter aus Mehrere Dutzend Gesetze regelten das korrekte Verhalten der Burger und setzen Strafen und Belohnungen fest Alle Schwarzhaarigen als solche wurden die Bauern abfallig bezeichnet wurden in Gruppen zu je funf Familien eingeteilt Jeder Einwohner war somit mitverantwortlich fur die Taten der anderen und hatte eventuelles Fehlverhalten zu melden Es galt der Grundsatz Wer einen Schuldigen nicht denunziert wird in zwei Teile gehackt derjenige der einen Schuldigen denunziert erhalt die gleiche Belohnung wie der der einen Feind in der Schlacht kopft Diese erzwungene Selbstuberwachung aber auch die permanente Prasenz von Soldaten und Beamten in allen grosseren Siedlungen ermoglichte es Qin Shihuangdi seine Macht noch im kleinsten Dorf auszuuben Die angewandte Reinform des Legalismus dieser Richtung in der chinesischen Philosophie aus der Zeit der Streitenden Reiche wurde nur von der Qin Dynastie verwirklicht Die Verachtung von Gelehrsamkeit fuhrte zu umfangreichen Bucherverbrennungen in dieser Zeit Es wurden kollektive Bestrafungen wie etwa Hinrichtungen und schwerste Sklavenarbeiten nicht nur fur diejenigen bestimmt die gegen Gesetze verstiessen sondern auch beispielsweise fur nachste Verwandte des zu Bestrafenden Zusammen mit seiner kurzen Dynastie ging auch seine Form des Legalismus unter wenngleich diese Gedankenwelt weiterbestand und weiterhin Einfluss ausubte 8 9 Um jegliche Opposition bereits im Keim zu ersticken ordnete der Kaiser sehr haufig gross angelegte Umsiedlungen an So wurden beispielsweise nach seinem Sieg 221 v Chr uber 120 000 Adelsfamilien aus den zerschlagenen Reichen zwangsweise im Nordosten der Hauptstadt Xianyang angesiedelt Zwei Jahre spater siedelte man 30 000 Familien auf die Shandong Halbinsel um und 213 v Chr wurden zahlreiche unzuverlassige Beamte an die nordlichen und sudlichen Reichsgrenzen deportiert In den letzten drei Jahren seiner Herrschaft befahl er die Umsiedlung von 110 000 weiteren Familien Diese Massnahmen hatten jedoch oftmals einen gegenteiligen Effekt Ab etwa 212 v Chr kam es im Reich immer haufiger zu Aufstanden An diesen beteiligten sich nicht nur diejenigen die von den Umsiedlungen betroffen waren sondern auch Zwangsarbeiter und Teile der unterdruckten Bevolkerung die in Revolten versuchten sich mehr Freiheiten zu erkampfen Von den schatzungsweise 30 000 000 Einwohnern des ersten chinesischen Kaiserreiches starben unter der Herrschaft Qin Shihuangdis weit mehr als 2 000 000 durch Hinrichtung oder in der Zwangsarbeit Religiositat und Angst vor dem Tod Bearbeiten Der Gipfel des heiligen Berges Tai ShanQin Shihuangdi war offenbar ein religioser Mann der auf das Wirken von Gottern und Geistern vertraute Ersichtlich wird dies unter anderem dadurch dass er wahrend seiner Inspektionsreisen die heiligen Berge auf der Shandong Halbinsel und in deren Umgebung besuchte die traditionell als jene Orte galten an denen man dem Himmel und den Gottern am nachsten sein konnte Auf den Gipfeln liess er Erdaltare aufschutten und betete Uberliefert ist beispielsweise dass der Kaiser auf dem Tai Shan das Feng Opfer zu Ehren des Himmels und auf dem Liang fu das Shan Ritual zu Ehren der Erde zelebrierte Wahrend des Abstieges vom letztgenannten Berg wurde der kaiserliche Reisezug von einem Sturm uberrascht und Qin Shihuangdi sah sich gezwungen unter einem Baum Schutz zu suchen Nachdem das Unwetter abgeklungen war verlieh er dem Baum den Ehrentitel eines Wurdentragers Funften Ranges Die gescheiterten Attentate schurten in Qin Shihuangdi grosse Furcht vor dem Tod Er vertrat die Ansicht dass auch der Tod besiegbar sei und ihm das Anrecht zukame die Unsterblichkeit zu erlangen Auf einer seiner Inspektionsreisen horte der Kaiser im Jahre 219 v Chr auf der Halbinsel Shandong zum ersten Mal von den legendaren Inseln der Unsterblichkeit Penglai Inseln Umgehend rustete er eine gut 3 000 Mann starke Schiffsexpedition unter der Leitung des von der Zhifu Insel stammenden Weisen Xu Fu aus die ihm das Elixier des Lebens beschaffen sollte Als Tauschobjekte fur die Bewohner wurden Saatgut und Werkzeuge mitgefuhrt Die Expedition kehrte nie wieder zuruck vermutlich auch im Wissen bei einer Ruckkehr ohne das Elixier hingerichtet zu werden Nach einer Legende die aber als unhistorisch gilt soll diese Truppe in Japan gelandet sein und das japanische Kaisertum begrundet haben Der Herrscher horte nun immer haufiger Schamanen und Alchemisten an und gab Unsummen an Staatsgeldern aus um ihren Ratschlagen zu folgen Die so genannten Heiler rieten ihm von ihnen hergestellte quecksilberhaltige Mittel einzunehmen um den Tod zu uberwinden und unsterblich zu werden Zur besseren Aufnahme des Quecksilbers durch den Korper vermengten sie ihre Tranke oftmals mit Teig Die angeblichen Wundermittel beschleunigten jedoch vermutlich ohne das Wissen oder die Absicht ihrer Zubereiter den geistigen und korperlichen Verfall des Kaisers In den Jahren ab 214 v Chr zeigten sich die Symptome einer chronischen Quecksilbervergiftung die heute als Minamata Krankheit bezeichnet wird die stetig fortschreitende Schadigung des Nervensystems steigerte Qin Shihuangdis Paranoia ins Masslose Im Jahre 215 v Chr stattete der Kaiser eine zweite Expedition zu den Penglai Inseln aus Auch diese blieb erfolglos allerdings kehrten die Teilnehmer funf Jahre spater wieder zuruck Ein Teilnehmer der Gruppe entschuldigte sich fur ihr Versagen und begrundete den Misserfolg mit einem Riesenfisch der die Weiterfahrt blockiert hatte Er bat darum das nachste Mal Armbrustschutzen mitzuschicken um den Fisch zu erlegen was der Kaiser bewilligte Auch die letzte in den Annalen registrierte Regierungstat Qin Shihuangdis steht in engem Zusammenhang mit seiner Furcht vor bosen Geistern die ihm nach dem Leben trachten Es heisst er habe auf seiner funften Inspektionsreise einen Traum gehabt in welchem er mit einem Meeresgott in Menschengestalt gerungen habe Ein hinzugerufener Gelehrter deutete und interpretierte den Traum dahingehend dass der Kaiser zwar ausreichend gebetet und geopfert habe es die bosen Geister aber dennoch weiterhin gebe Man musse sie vertreiben damit sich die guten Geister einfinden konnen Auf der Weiterfahrt fuhrte der Kaiser fortan eine Armbrust mit sich mit der er am Kustenberg Zhifu einen grossen Fisch schoss Tod und Nachfolge Bearbeiten Der Grabhugel des Ersten KaisersQin Shihuangdi verstarb am 10 September des Jahres 210 v Chr wahrend seiner funften Inspektionsreise in der Nahe der Siedlung Shaqiu Da er zeitlebens grosse Angst vor dem Tod hatte und zuletzt wohl nicht glauben wollte dass er sterben wurde und konnte verfasste er nie einen letzten Willen Im Sterben entsann er sich jedoch seines altesten Sohnes Prinz Fusu den er an die Grosse Mauer strafversetzt hatte nachdem dieser gegen die Hinrichtung der gegen die Bucherverbrennung auftretenden Gelehrten protestiert hatte Mit den Zeilen Komm nach Xianyang um meiner Beerdigung beizuwohnen und begrab du mich 10 ernannte er ihn zu seinem Nachfolger Die Nachricht wurde jedoch niemals von Kanzler Li Si an einen Boten ausgehandigt Stattdessen schickten der Kanzler und der Obereunuch Zhao Gao gefalschte kaiserliche Dekrete an den Kronprinzen und dessen General Meng Tian mit der Aufforderung wegen angeblicher Vergehen unverzuglich Selbstmord zu begehen was diese auch taten Es wird angenommen dass Li Si die Thronbesteigung Fusus deshalb unterbinden wollte da dieser auf Anraten des Kanzlers verurteilt worden war Li Si befurchtete wohl dass seine machtvolle Position im Staat unter einem Kaiser Fusu geschwacht worden ware und ihm Repressalien hatten drohen konnen Li Si und Zhao Gao beschlossen den Tod des Kaisers so lange wie moglich geheim zu halten da sie befurchteten eine eventuelle Todesnachricht konnte Aufstande der unterdruckten Bevolkerung sowie der Zwangsarbeiter zur Folge haben In die kaiserliche Sanfte wurde ein Eunuch gesetzt der an Stelle des Verstorbenen sprach und Li Si betrat wie all die Wochen zuvor taglich die verschlossene Sanfte um uber staatliche Angelegenheiten zu sprechen Diese Tauschung gelang auf Grund des sehr zuruckgezogenen Lebens Qin Shihuangdis der gerne im Verborgenen geblieben war und die Sanfte fast nie verlassen hatte Nur ein kleiner Personenkreis wurde uber die Umstande eingeweiht unter anderem Huhai der jungste Sohn des Kaisers und der einzige von dessen Sohnen der ihn regelmassig auf den Reisen begleiten durfte Li Si und Zhao Gao weihten ihn ein und unterbreiteten ihm ihren Plan dem gemass er die Nachfolge seines Vaters antreten sollte Als die Verwesung der noch immer in der Sanfte befindlichen Leiche einsetzte ordnete Li Si auf Befehl des Kaisers an je einen Karren mit getrocknetem und verfaultem Fisch hinter jeder Sanfte herzuziehen Dadurch gelang es den Verwesungsgeruch zu uberdecken Nach etwa zweimonatiger Reise erreichte man die Hauptstadt Xianyang und gab dort den Tod von Qin Shihuangdi bekannt Der erste Kaiser von China wurde anschliessend im Mausoleum beigesetzt In das Grabmal eingeschlossen wurden auch all jene Konkubinen die ihm keine Kinder geboren hatten Wenig spater bestieg Prinz Huhai der sich fortan Qin Er Shi nannte als Zweiter erhabener Gottkaiser von Qin den Thron Das Reich das sein Vater ihm hinterlassen hatte war jedoch nicht gefestigt genug um langer zu bestehen In allen Teilen des Landes brachen unmittelbar nach der Grablegung Qin Shihuangdis Aufstande und Revolten aus mit Hilfe derer die Bevolkerung versuchte sich von der Unterdruckung zu befreien Dem neuen fuhrungsschwachen Kaiser gelang es nicht die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen und er wurde zu einer Marionette Zhao Gaos der zuvor den Machtkampf gegen Li Si gewonnen und diesen hatte hinrichten lassen Schliesslich beging Qin Er Shi nach nur drei Jahren Herrschaft auf Druck des Eunuchen Selbstmord und sein Neffe Ziying kam als San Shi Huangdi an die Macht Diesem gelang es wahrend seiner gerade einmal 46 Tage dauernden Herrschaft Zhao Gao zu ermorden Wenig spater musste er das Reich allerdings an den Rebellenfuhrer Xiang Yu abtreten der den gesamten kaiserlichen Clan der Qin hinrichten liess und die Hauptstadt Xianyang samt der kaiserlichen Hofakademie mit all ihren Buchern und Dokumenten dem Erdboden gleichmachte Damit endete die Qin Dynastie im Jahre 206 v Chr Die Herrscherlinie die Qin Shihuangdi zufolge 10 000 Generationen uberdauern sollte zerbrach bereits nach der dritten Xiang Yu wurde nur wenige Jahre spater vom Kriegsherrn Liu Bang geschlagen Dieser einigte erneut ganz China und ernannte sich bald darauf zum neuen Kaiser und begrundete als Han Gaozu die Han Dynastie welche die folgenden 400 Jahre uber China herrschen sollte Familie BearbeitenUber die Familie Qin Shihuangdis ist im Shi Ji nicht viel uberliefert Man weiss lediglich dass er wie oben erwahnt der Sohn des Konigs Zhuangxiang und einer Konkubine war und noch mehrere Bruder und Halbbruder besass Er selber wurde Vater von etwa zwanzig Sohnen Die bekanntesten sind der Kronprinz Fusu 210 v Chr und der jungste Sohn Prinz Huhai 231 v Chr 207 v Chr Ein vereinfachter Stammbaum Qin Shihuangdis veranschaulicht seine verwandtschaftlichen Verhaltnisse Xia Ji Qin Xiaowen Zichu Qin Zhuangxiang Konkubine Lao Ai Konkubinen Qin Shihuangdi Halbbruder Halbbruder Fusu Huhai Qin Er Shi Ziying San Shi Huangdi Bewertung im Laufe der Geschichte Bearbeiten Was war denn so aussergewohnlich an Qin Shihuang Er hat 460 Gelehrte lebendig begraben wir haben 46 000 Gelehrte lebendig begraben Dazu habe ich schon gewissen Demokraten entgegen gehalten Ihr glaubt ihr konnt uns beleidigen wenn ihr uns als Qin Shihuang bezeichnet aber ihr irrt wir haben Qin Shihuang hundertfach ubertroffen Ihr bezeichnet uns als Despoten wir bekennen uns gern zu diesen Eigenschaften wir bedauern nur dass ihr derartig hinter der Wahrheit zuruck bleibt dass wir eure Vorwurfe erganzen mussen Mao Zedong 1958 auf einer internen Parteiversammlung 11 Die Regierungszeit Qin Shihuangdis wurde im Nachhinein sehr kritisch betrachtet Wahrend viele andere auch europaische Herrscher die zum Zweck der Etablierung ihres Imperiums ahnlich handelten wie er und Zehntausende von Menschen opferten von den nachfolgenden Generationen oftmals glorifiziert wurden war dies bei ihm nicht der Fall Die Chronisten der vier Jahre nach dem Tod des ersten Kaisers beginnenden Han Dynastie beschrieben ihn als rucksichtslosen und despotischen Tyrannen und missbilligten die von ihm initiierte Unterdruckung des Konfuzianismus der in spateren Jahrhunderten zur tragenden Staatsdoktrin folgender Dynastien wurde Es war allerdings nicht nur zu jener Zeit ublich dass neu erstarkte Dynastien die vorherigen negativ darstellten um die eigene Macht zu legitimieren Der Staatsmann und Poet Jia Yi 201 v Chr 169 v Chr verfasste mit Die Fehler von Qin eine Abhandlung in der er Thesen und Argumente fur die Schwache und den raschen Niedergang der Qin Dynastie auffuhrte Unter anderem war ihm zufolge das rucksichtslose Streben nach Macht dafur verantwortlich In diesem Zusammenhang wies er auf Konfuzius hin der die Ansicht vertrat dass die Starke einer Regierung massgeblich auf der Unterstutzung durch die Bevolkerung und der rechtschaffenen Haltung des Herrschers basiere Am Ende der Schrift befand sich die Liste der Zehn Verbrechen von Qin die der Autor aufstellte um explizit auf bestimmte tyrannische Aktionen Qin Shihuangdis hinzuweisen Diese Aufzahlung wurde zur Standardargumentation konfuzianistischer Historiker wenn sie den Zerfall des ersten Kaiserreiches begrunden oder den Kaiser abwertende Satze finden wollten Das Werk Jia Yis wurde oft kopiert und erreichte einen grossen Einfluss auf die Politik seiner Zeit da man es als klassische Illustration der konfuzianistischen Lehre ansah In den Jahren der Yuan Dynastie die die mongolische Herrschaft uber China bezeichnet zogen viele chinesische Gelehrte Parallelen zwischen dem ersten Grosskhan der Mongolen Dschingis Khan und Qin Shihuangdi Sie sahen Ahnlichkeiten in der als brutal und unehrenhaft angesehenen Art der Kriegsfuhrung Erst in jungeren Jahren wahrend und nach dem Sturz der Qing Dynastie war es chinesischen Historikern moglich die bis dato geltenden Grenzen der Geschichtsschreibung zu erweitern und neue Perspektiven zu gewinnen Begunstigt wurde dies durch die politische Zuruckdrangung des Konfuzianismus der nach Ansicht der staatlichen Fuhrung der Republik China ein Hemmnis auf Chinas Weg in eine moderne Welt darstellte Zur Zeit der japanischen Besetzung des Landes wahrend des Zweiten Japanisch Chinesischen Krieges hob der fuhrende Historiker der Kuomintang Xiao Yishan Qin Shihuangdis Rolle bei der Zuruckdrangung der Nomaden aus dem Norden hervor und lobte ihn besonders fur die Konstruktion der Grossen Mauer Ma Feibai ein anderer Historiker jener Zeit veroffentlichte 1941 eine revisionistische Biografie uber den ersten Kaiser unter dem Titel Qin Shi Huangdi Zhuan In diesem Werk bezeichnete er ihn als einen der grossten Helden der chinesischen Geschichte und verglich ihn mit Chiang Kai shek da er viele Ubereinstimmungen in den Karrieren und der Politik der beiden zu entdecken glaubte Nach der Machtubernahme der Kommunisten unter Mao Zedong im Jahre 1949 erfolgte eine weitere Neuinterpretation und Neubewertung des ersten Kaisers Diese verordnete Sichtweise war eine Kombination aus traditionellen und modernen Ansichten aber in der Grundhaltung kritisch Anschaulich wurde dies im September 1955 an der herausgegebenen Schrift Komplette Geschichte von China die einen offiziellen Abriss uber die Jahrhunderte darstellte In dem Werk wurden die wichtigsten Schritte des Kaisers auf dem Weg zu Einheit und Standardisierung beschrieben die demnach zwar im Interesse der Fuhrungsgruppe und der Kaufleute nicht aber der Nation oder des Volkes lagen Der Niedergang der Qin Dynastie wurde mit marxistischen Theorien begrundet Die Bauernrebellion sei ein Aufstand gegen Unterdruckung gewesen eine Revolte die die Dynastie untergraben habe aber zum Scheitern verurteilt gewesen sei weil man sich auf Notlosungen mit Grundherrenklasseelementen eingelassen habe Ab etwa 1972 anderte sich in der Volksrepublik China die offizielle Sichtweise auf Qin Shihuangdi erneut radikal und es erfolgte eine Neubewertung seiner Dynastie Den Anfang hierfur legte der Schriftsteller Hong Shidi der mit Qin Shi Huang eine neue Biografie veroffentlichte Diese wurde von den staatlichen Druckereien verlegt da das Buch einer breiten Masse als Pflichtlekture zuganglich sein sollte Innerhalb von zwei Jahren wurden 1 850 000 Exemplare verkauft Die veranderte offizielle Geschichtsschreibung sah Qin Shihuangdi nun als weitsichtigen Herrscher der die Teilung uberwunden den ersten vereinigten und zentralisierten Staat der chinesischen Geschichte geschaffen und die Vergangenheit verworfen habe Der erste Kaiser habe keine Skrupel gehabt gewaltsame Methoden anzuwenden um eine Konterrevolution zu verhindern Unglucklicherweise sei er nicht so sorgfaltig gewesen wie er es hatte sein mussen denn nach seinem Tode waren versteckte Staatsfeinde an die Macht gekommen und hatten diese dazu genutzt die alte feudale Ordnung wiederherzustellen Personliche Attribute des Kaisers zum Beispiel sein Streben nach Unsterblichkeit ruckten in dieser neuen Auslegung seiner Herrschaft dagegen zumeist in den Hintergrund Zur Vervollstandigung dieser neuen offiziellen Ansicht erschien 1974 ein von Luo Siding verfasster und Uber den Klassenkampf in der Periode zwischen Qin und Han betitelter Artikel in der Zeitschrift Hongqi dem theoretischen Organ des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas Dort war zu lesen dass der Grund fur den Niedergang der Qin Dynastie im Mangel an Vollstandigkeit und Grundlichkeit in Qin Shihuangdis Diktatur uber die Reaktionare sogar bis dem Ausmasse lag ihnen zu erlauben sich ihren Weg in Organe der politischen Autoritat zu schlangeln und wichtige Posten zu usurpieren Westliche Historiker begannen uberwiegend erst im 20 Jahrhundert mit der Aufarbeitung der Herrschaft des ersten chinesischen Kaisers Sie merkten an dass dieser durch seine als megalomanisch bezeichneten Bauprojekte die naturlichen Ressourcen seines Reiches uberfordert und so den Niedergang seiner eigenen Dynastie selbst herbeigefuhrt oder zumindest zu ihm beigetragen habe Daruber hinaus weisen sie darauf hin dass sich infolge der allgegenwartigen Staatsburokratie die den Handel zuruckdrangte keine Burgerschicht entwickeln konnte Dennoch befand ein Forscher dass das Jahr 221 v Chr zuruckblickend das bei weitem bedeutendste Jahr in der Geschichte Chinas bis zur Revolution im 20 Jahrhundert 12 war Qin Shihuangdis Herrschaft hatte allerdings auch Erfolge zu verzeichnen So formte der Kaiser eines der flachenmassig grossten und das bevolkerungsreichste Reich seiner Zeit und einige der von ihm eingefuhrten Regelungen und Reformen hatten obwohl die Art ihrer Durchsetzung scharf kritisiert wurde zu Teilen noch bis Anfang des 20 Jahrhunderts Bestand Noch heute erinnert beispielsweise die administrative Gliederung der Volksrepublik China in Provinzen und Kreise in einigen Landesteilen stark an die Einteilung in Kommandanturen und Landkreise zur Zeit der Qin Dynastie Der US amerikanische Historiker Michael H Hart nahm Qin Shihuangdi in seine 1978 veroffentlichte Liste The 100 auf die die seiner Meinung nach 100 einflussreichsten Personlichkeiten der Menschheitsgeschichte wiedergibt Der erste chinesische Kaiser wurde auf Rang 17 gelistet Der Sinologe Klaus Muhlhahn von der FU Berlin sieht aus geschichtlicher Perspektive einen humanitaren Fortschritt denn anders als in den damaligen Traditionen ublich liess Qin Shihuangdi sich nicht mit seinem gesamten Hofstaat begraben Die Terrakotta Armee war so lebensecht wie moglich auch die Tiere waren nur Abbilder 13 Qin Shihuangdi in der Fiktion BearbeitenQin Shihuangdi hat in wesentlich hoherem Masse als irgendein chinesischer Kaiser nach ihm Eingang in die Unterhaltungskultur der modernen Zeit gefunden War er Wissenschaftlern schon uber die Jahrhunderte bekannt ruckte er erst ab den 1970er Jahren auch in das Blickfeld der Allgemeinheit Dies steht nicht zuletzt in Zusammenhang mit der Terrakottaarmee die 1974 entdeckt wurde Da der eigentliche Grabhugel seines Mausoleums nach wie vor unangetastet ist bietet dieser einen Nahrboden fur zahlreiche Spekulationen bezuglich seines Inhaltes die sich in den unterschiedlichen Buchern Spiel und Zeichentrickfilmen oder Computerspielen niederschlagen Theater Bearbeiten Von Qin Shihuangdi inspiriert wurden einige Regisseure die Buhnenstucke fur Theater schrieben So erfolgte im pazifistisch angelegten Werk Die Chinesische Mauer Eine Farce von Max Frisch das am 10 Oktober 1946 unter der Regie von Leonard Steckel am Schauspielhaus Zurich seine Premiere feierte eine durchaus kritische Betrachtung des als Protagonisten auftretenden Kaisers Wahrend des Koreakrieges entstand das Theaterstuck Song of the Yi River dass auf dem gescheiterten Attentat von Jing Ke basiert Im Verlauf des Stuckes wird Qin Shihuangdi als brutaler Tyrann und Invasor fremder Staaten dargestellt wahrend Jing Ke als ritterlicher Krieger erscheint Einer seiner Satze im Stuck lautete Zehntausende von verletzten Menschen sind alle meine Waffenbruder Qin Shihuangdi ist daruber hinaus die Hauptfigur in Der erste Kaiser einer Oper des chinesischen Komponisten Tan Dun die am 21 Dezember 2006 in der Metropolitan Opera in New York City Premiere feierte Den Kaiser spielte und sang wahrend dieser Urauffuhrung der Spanier Placido Domingo Visuelle Medien Bearbeiten Auch in Fernseh beziehungsweise Kinofilmen war der erste Kaiser bisweilen Mittel oder Ausgangspunkt der bestimmenden Handlung So produzierte der in Hongkong ansassige Fernsehsender Asia Television Limited ATV wahrend der 1980er Jahre eine 63 Episoden umfassende Drama Serie unter dem Titel The Rise of the Great Wall Emperor Qin Shi Huang Es handelte sich um das bis dato kostenintensivste Projekt des Senders und zeigte in chronologischer Abfolge die Lebensstationen des ersten Kaisers von seiner Geburt bis zum Tod wobei das Titellied bereits als Zusammenfassung verstanden werden konnte Es lautete The land shall be under my foot nobody shall be equal to me Der Kaiser und sein Attentater ein Film von Regisseur Chen Kaige der 1999 in die Kinos kam beleuchtete die Identitat von Zichu Zhuangxiang die vermeintliche Herzlosigkeit des ersten Kaisers gegenuber seinen Bediensteten sowie das Attentat von Jing Ke das im Film in Zusammenhang mit einer Untreue in der Jugendzeit des Kaisers stand Der Film uberliess dem Zuschauer die Antwort auf die Frage ob die Motive Qin Shihuangdis verdienstvoll waren oder nicht Im gleichen Jahr portratierte Bob Bainborough den Kaiser in der Episode The Not So Great Wall Of China der zweiten Staffel der Sendung History Bites des kanadischen Fernsehsenders History Television Drei Jahre darauf verkorperte Jet Li in Hero einen namenlosen Attentater der Qin Shihuangdi nach dem Leben trachtet aber im Endeffekt von dessen Ideologie uberzeugt und zu einem seiner Untertanen wird Im Jahre 2005 spielte Jackie Chan in dem Film Der Mythos gleich eine Doppelrolle Einen modernen Archaologen sowie einen General unter dem Kaiser Die Schauspielerin Kim Hee sun spielte eine koreanische Prinzessin die gezwungen worden war Qin Shihuangdi zu heiraten 2006 produzierte der Discovery Channel einen Dokumentationsfilm uber den Kaiser In diesem The First Emperor The Man Who Made China betitelten und auf dem britischen Channel 4 ausgestrahlten Werk spielte James Pax den Protagonisten Im gleichen Jahr drehte der National Geographic Channel westlich von Shanghai eine ahnlich aufgearbeitete Dokumentation mit dem Titel Secrets of China s First Emperor Tyrant and Visionary Im Fruhling 2007 lief diese als Sturm uber China Das Geheimnis des Ersten Kaisers im ZDF Der Regisseur Andreas Gutzeit inszenierte 2008 den zweiteiligen Dokumentarfilm Der erste Kaiser von China Ebenfalls 2008 ubernahm Jet Li in dem Fantasyfilm Die Mumie Das Grabmal des Drachenkaisers die Rolle des Qin Shihuangdi der dort der Bosewicht ist Anders als sechs Jahre zuvor im Film Hero wo Li einen Namenlosen spielte der ebendiesen Kaiser Qin Shihuangdi toten soll Wie schon in den vorherigen Filmen der Mumie Serie erwecken Archaologen erneut eine Art Mumie die des Drachenkaisers respektive Qin Shihuangdis und sind gezwungen zu verhindern dass dieser eine unbesiegbare Armee die zum Leben erweckten Terrakottasoldaten erschafft mit der er die gesamte Welt erobern will 2011 wurde in chinesischer Produktion der Historienfilm White Vengeance realisiert Der aufwendige Film handelt von zwei Brudern die in die politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen von Qin Shihuangdi geraten und schliesslich hautnah miterleben bzw direkt in die Entwicklung involviert sind wie Qin Shihuangdi zum alleinigen Machthaber Chinas aufsteigt Zuletzt wurde Qin Shihuangdi als junger Konig in dem TV Drama The King s Woman dargestellt Es ist chinesische Fernsehserie aus dem Jahr 2017 mit den beiden Schauspielern Dilraba Dilmurat und Vin Zhang Die Geschichte stammt aus dem Roman Die Legende von Qin Li Ji Story Die Serie wurde vom 14 August bis 4 Oktober 2017 jeden Montag bis Mittwoch auf Zhejiang TV ausgestrahlt Computerspiele Bearbeiten Seit Mitte der 1990er Jahre handelten daruber hinaus einige Computerspiele fur PC und diverse Spielkonsolen von der Thematik des ersten chinesischen Kaisers Entweder war er selbst einer der im Hintergrund stehenden Protagonisten oder es war die Aufgabe des Spielers sich im Reich Qin Shihuangdis zurechtzufinden es aufzubauen oder Abenteuer zu absolvieren Das im Jahre 1995 von SouthPeak Interactive herausgegebene Spiel Qin Tomb of the Middle Kingdom besitzt als Haupthandlungsstrang eine fiktive archaologische Expedition deren Ziel es ist das Grab des ersten Kaisers zu erforschen Im sechs Jahre spater von Kronos Digital Entertainment entwickelten Spiel Fear Effect 2 Retro Helix dem dem Horrorgenre entstammenden Nachfolger von Fear Effect ist einer der Szenarioorte das Mausoleum Qin Shihuangdis und im 2002 von Strategy First veroffentlichten Spiel Prince Of Qin schlupft der Spieler in die Person Fu sus Entgegen der tatsachlichen Historie stirbt dieser nicht sondern muss sich im Spielverlauf sein Geburtsrecht auf die Thronfolge erkampfen und gleichzeitig nach Grunden fur den Tod seines Vaters suchen Im gleichen Jahr wurde von Sierra Entertainment Der erste Kaiser Aufstieg des Reichs der Mitte entwickelt das die City Building Series abschloss und in dem der Spieler als leitender Architekt des Kaisers fungiert und fur ihn eine Hauptstadt die Grosse Mauer ein Mausoleum sowie die Terrakottaarmee erbauen muss Die Zeitspanne in der diese Ereignisse tatsachlich stattgefunden haben wird jedoch nicht eingehalten Das wenige Monate spater auf dem Markt erschienene Spiel Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft von LucasArts handelt vom fiktiven amerikanischen Archaologen Dr Henry Walton Jones Jr bekannt unter dem Spitznamen Indiana Jones aus den gleichnamigen Abenteuerfilmen der in den 1930er Jahren in die Kaisergruft eindringt um ein wertvolles Artefakt zu retten und dabei in Konflikt mit den Nationalsozialisten und einer chinesischen Triade gerat Im vierten Teil von Sid Meier s Civilization Civilization IV der 2005 erschien ist Qin Shihuangdi neben Mao Zedong einer der beiden Herrscher die man fur China auswahlen kann In Civilization VI ist er ebenfalls das Oberhaupt der Chinesischen Fraktion Auch in dem von NDOORS entwickelten spater von NEXON ubernommenen Computerspiel Atlantica Online wird die Gestalt des Qin Shihuangdi rezitiert dort spielt er eine Schlusselfigur fur eine Instanz die seinem Mausoleum mit der beruhmten Terrakotta Armee nachempfunden ist und von einer Gilde im Spiel bestritten werden kann Qin Shihuangdi s Terrakottakrieger bzw eindeutig von ihnen inspirierte Figuren tauchen als Gegner des Spielers im Rollenspiel Jade Empire und Titan Quest auf Literatur Bearbeiten Qin Shihuangdi hat Eingang in diverse Romane und Erzahlungen gefunden von denen hier nur einige exemplarisch wiedergegeben werden sollen Der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges verfasste mit Die Mauer und die Bucher ein zustimmendes Essay uber den Kaiser Die Schrift wurde 1952 im Werk Inquisitionen veroffentlicht und befasst sich in nachdenklicher Art und Weise mit dem Gegensatz zwischen den grossraumigen Baumassnahmen auf der einen und der Zerstorung am Beispiel der Bucherverbrennung auf der anderen Seite die beide die Herrschaft Qin Shihuangdis pragten Zum Ende versuchte Borges eine Aussage uber die asthetische Erfahrung dieser Herrschaft zu formulieren Der 1956 erschienene Roman Lord of the East befasst sich mit einer romantischen Beziehung der Lieblingstochter des Kaisers die mit ihrem Liebhaber flieht Qin Shihuangdi kommt in dieser Geschichte die Funktion einer Barriere zwischen dem Paar zu Im 1984 veroffentlichten Buch Die Brucke der Vogel das Teil der Meister Li Trilogie des Autors Barry Hughart ist wird der Kaiser als machthungriger Wahnsinniger beschrieben der Unsterblichkeit erlangt hat nachdem sein Herz von einem Alten Mann der Berge entfernt wurde Im gleichen Jahr publizierte Jean Levi seinen Historienroman The Chinese Emperor Wahrend eingangs die Politik und Gesetze des Staates Qin diskutiert werden wechselt der Inhalt im weiteren Verlauf in die Fiktion in der die Terrakottasoldaten von Robotern geschaffen worden sind um fehlbare Menschen zu ersetzen Ausserdem erscheint ein Manga mit Namen Kingdom der sich lose an den historischen Begebenheiten orientiert Bisher sind 569 Kapitel erschienen Ausstellung BearbeitenQin Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger 15 Marz bis 17 November 2013 im Bernischen Historischen Museum 14 15 Literatur BearbeitenCornelia Hermanns Des Kaisers tonerne Krieger Qin Shi Huangdi und die Suche nach dem ewigen Leben Drachenhaus Verlag Esslingen 2013 ISBN 978 3 943314 00 7 Denis Crispin Twitchett Michael Loewe Hrsg The Cambridge History of China Band 1 The Ch in and Han Empires 221 B C A D 220 Cambridge University Press Cambridge u a 1986 ISBN 0 521 24327 0 Chris J Peers Ancient Chinese Armies 1500 200 BC Men at arms Series 218 Osprey Publishing London 1990 ISBN 0 85045 942 7 Peter Matthias Gaede Hrsg Das Grosse Buch der Archaologie Expeditionen in mythische Welten Gruner und Jahr Hamburg 2003 ISBN 3 570 19436 1 S 104 131 Michael Strahle Bucherverbrennungen und Zensur im alten China und ihre Folgen In Mitteilungen der Vereinigung Osterreichischer Bibliothekarinnen amp Bibliothekare Band 56 2003 ISSN 1022 2588 S 41 47 online PDF 98 kB Rolf Trauzettel Die Reichseinigung unter dem Ersten Kaiser Qin Shihuangdi In Xi an Kaiserliche Macht im Jenseits Grabfunde und Tempelschatze aus Chinas alter Hauptstadt Philipp von Zabern Mainz 2006 ISBN 3 8053 3605 5 S 27 31 Sima Qian Der Erste Kaiser von Qin In Gregor Kneussel Ubers Aus den Aufzeichnungen des Chronisten Shiji Beijing Verlag fur fremdsprachige Literatur 2015 ISBN 978 7 119 09676 6 Bd 1 S 3 81 Frances Wood The First Emperor of China Profile Books London 2007 ISBN 978 1 84668 032 8 Frances Wood China s First Emperor and His Terracotta Warriors St Martin s Press New York NY 2008 ISBN 978 0 312 38112 7 Maria Khayutina Qin Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2013 ISBN 978 3 03823 813 3 Weblinks Bearbeiten Commons Qin Shi Huang Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Qin Shihuangdi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Johannes Eberhorn Qin Shihuangdi der erste Kaiser von China In Planet Wissen de 8 November 2018Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c Alle Zahlenangaben stammen aus der traditionellen chinesischen Geschichtsschreibung in der die Angaben aus propagandistischen Grunden oft stark ubertrieben sind Peers weist darauf hin dass die durchschnittliche Grosse der chinesischen Armeen fur die grossen Konigreiche wahrend der letzten Phase der Streitenden Reiche wohl eher mit 100 000 bis 200 000 Soldaten anzusetzen ist Catharina Blansdorf Erwin Emmerling Michael Petzet Die Terrakottaarmee des Ersten Chinesischen Kaisers Qin Shihuang In Michael Petzet Hrsg Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Munchen 2001 ISBN 3 87490 711 2 Heinz Wilhelm Kempgen Zur Geldgeschichte des Staates Qin Tuchgeld Munzen Gold Von den Anfangen bis 207 vor Chr 2007 S 3 43 Gaede 2003 S 123 Derk Bodde The state and empire of Ch in In The Cambridge History of China Band 1 The Ch in and Han Empires 221 B C A D 220 Cambridge 1986 ISBN 0 521 24327 0 S 65 Gaede 2003 S 126 Matthew Battles Die Welt der Bucher eine Geschichte der Bibliothek Artemis und Winkler Dusseldorf 2003 ISBN 3 538 07165 9 S 44 Die Kunst der Staatsfuhrung Die Schriften des Meisters Han Fei aus dem Altchinesischen ubersetzt von Wilmar Mogling Kiepenheuer Leipzig 1994 Richard Wilhelm In Laotse Tao te king chinesische Philosophie erste Auflage 1999 ISBN 3 404 70141 0 S 189 chinesisch 與喪會咸陽而葬 与丧会咸阳而葬 Pinyin Yǔ sang hui Xianyang er zang Komm nach Xianyang um meiner Beerdigung beizuwohnen und begrab du mich Shiji 6 44 Kenneth Lieberthal verweist in der zweiten Auflage seines 2004 veroffentlichten Buches Governing China From Revolution Through Reform W W Norton New York NY ISBN 0 393 92492 0 auf dieses Zitat das 1961 auf Seite 195 der Schrift Mao Zedong sixiang wan sui zu lesen war Gaede 2003 S 131 Regina Kusch Qin Shihunangdi Der Einiger Chinas In deutschlandfunk de Deutschlandradio 11 Juli 2015 abgerufen am 25 November 2022 Qin Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger In BHM ch Abgerufen am 26 Oktober 2019 Qin der Erste Kaiser Chinas und seine Terrakottakrieger in Bern In MuenzenWoche de 23 Mai 2013 abgerufen am 26 Oktober 2019 VorgangerAmtNachfolgerZhuangxiangKonig von Qin 247 210 v Chr Qin Er Shi Kaiser von China 221 210 v Chr Qin Er ShiNormdaten Person GND 118819097 lobid OGND AKS LCCN n50047932 VIAF 84032986 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Qin ShihuangdiALTERNATIVNAMEN Qin Shǐ Huangdi Pinyin 秦始皇帝 chinesisch Lang und Kurzzeichen Ying Zheng Geburtsname Pinyin 嬴政 Geburtsname chinesisch Lang und Kurzzeichen KURZBESCHREIBUNG erster Kaiser von ChinaGEBURTSDATUM 259 v Chr STERBEDATUM 10 September 210 v Chr Dieser Artikel wurde am 20 September 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Qin Shihuangdi amp oldid 234794760