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Terrakottaarmee ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu einer weiteren Terrakottaarmee siehe Han Grab in Yangjiawan Das Mausoleum Qin Shǐhuangdis ist eine fruhchinesische Grabanlage errichtet fur den ersten chinesischen Kaiser Qin Shǐhuangdi Mit dem Bau wurde im Jahr 246 v Chr begonnen und der Kaiser wurde im Jahre 210 v Chr darin beigesetzt Es ist einer der weltweit grossten Grabbauten und vor allem bekannt fur seine grossen Soldatenfiguren die sogenannte Terrakotta Armee Mausoleum des ersten Kaisers QinUNESCO WelterbeBlick in die uberdachte erste GrubeVertragsstaat en China Volksrepublik Volksrepublik ChinaTyp KulturKriterien i iii iv vi Flache 4 325 haReferenz Nr 441UNESCO Region Asien und PazifikGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1987 Sitzung 11 Mausoleum Qin Shihuangdis Volksrepublik China Mausoleum Peking ShanghaiLage des Mausoleums in den Grenzen des heutigen ChinaQin Shǐhuangdi Darstellung von etwa 1850Seit 1987 ist die Mausoleumsanlage auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO verzeichnet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage in China 2 Bau 3 Aufbau 4 Entdeckung der Terrakotta Armee 5 Die Terrakotta Armee 5 1 Die dargestellte Bekleidung der Kriegerfiguren 5 2 Ungepanzerte Kriegerfiguren 5 3 Gepanzerte Kriegerfiguren 5 4 Farbgebung der Terrakotta Figuren 5 5 Die Waffen der Grabkrieger 5 6 Foto Galerie 6 Grube Nr K 9801 mit Steinplattenhelmen und rustungen 7 Grube Nr K 9901 Artistengrube 8 Grube Nr K 0007 Grube der bronzenen Wasservogel 9 Grube Nr K 0006 Beamtengrube 10 Die bronzenen Prachtgespanne 11 Fotogalerie 12 Tierbestattungen 13 Nebenbestattungen weiblicher und mannlicher Korper 14 Erhaltungszustand 15 Qinshihuang Mausoleum Museum 16 Weitere Forschung 17 Kulturelle Rezeption 18 Siehe auch 19 Literatur 20 Weblinks 21 EinzelnachweiseLage in China BearbeitenDas Mausoleum befindet sich in Zentralchina etwa 36 Kilometer nordostlich von Xi an der Hauptstadt des ehemaligen Konigreiches Qin an der Linma Strasse Es liegt zugleich nahe der Hauptstadt Chinas zur Qin Zeit Xianyang und gleichsam am Fuss des Berges Lishan Zirka 1 3 Kilometer ostlich der Anlage fliesst der Sha ein 84 Kilometer langer rechter Nebenfluss des Wei Flusses Wei He Die urbane Siedlung in der Nahe ist der Stadtteil von Xi an Lintong dessen Zentrum in leicht sudwestlicher Richtung knapp funfeinhalb Kilometer entfernt liegt Das Siedlungsgebiet erstreckt sich heute bis in das ehemalige Mausoleumsgelande hinein 2 Von der ehemaligen Reichshauptstadt Xi an aus haben 13 Kaiserdynastien von 221 v Chr bis 907 n Chr das Chinesische Imperium regiert In der Flussebene des Wei Flusstals und entlang der Berghange befinden sich daher zahlreiche kaiserliche Grabstatten aus dieser Epoche 3 4 Bau BearbeitenDer Bau der Anlage begann unmittelbar nach der Kronung von Ying Zheng zum Konig Wissenschaftler und Archaologen mutmassen dass mehr als 700 000 Arbeiter aus allen Teilen Chinas an der Errichtung beteiligt waren Als er nach vielen langen Feldzugen Kaiser Chinas geworden war 221 v Chr setzte er die ausgemusterten Soldaten zum Bau seines Grabmals aber auch bei anderen Projekten ein Hinzu kamen Sklaven und Kriegsgefangene welche der Han Grosshistoriker Sima Qian als mit Kastration bestraft oder zu Zwangsarbeit verurteilt bezeichnete Im gleichen Jahr liess Shǐhuangdi auch den Bau einer neuen Thronhalle sudlich des Wei Flusses beginnen Dieser Prunkbau bekam spater den Beinamen Epang Palast dessen Ausmasse in historischen Berichten mit 675 Metern Lange und 112 Metern Breite angegeben wurden Fur beide Bauvorhaben wurde angeblich die genannte Arbeiteranzahl eingesetzt das ist mehr als doppelt so viel wie fur den Bau der Grossen chinesischen Mauer 5 Dies fuhrte dazu dass in manchen Landstrichen Chinas nur noch Frauen und Kinder lebten viele Dorfer und Bauernhofe verlassen waren und die landwirtschaftliche Produktion stagnierte Die einfache Bevolkerung hungerte Von etwa 30 Millionen Untertanen starben zwei Millionen allein durch Zwangsarbeit oder Hinrichtung 6 Westlich des Dorfes Zhaobeihu sudwestlich des ausseren Mausoleums Walls und etwa 1 6 km vom Grabhugel gelegen wurden zwei Graberfelder entdeckt Hier wurden Arbeiter der Grabanlage bestattet Eines war bereits seit langer Zeit zerstort das andere war besser erhalten Durch Prospektions Bohrungen wurden insgesamt 93 kleine Graber nachgewiesen knapp die Halfte wurden daraufhin freigelegt Alle waren langliche Schachtgraber von 1 10 bis 1 76 m Lange und 0 50 bis 0 76 m Breite Sie lagen 0 20 bis 0 76 m unter dem heutigen Bodenniveau Meist fanden sich jeweils zwei bis drei Skelette Die Verstorbenen oft junge Manner wurden in Hockstellung bestattet Bei den Skeletten wurden 18 Ziegelscherben mit eingeritzten Zeichen gefunden Darauf wird von Arbeitsstrafen der Verurteilten berichtet von denen einige aus niederen Beamten oder Adelsschichten stammten 7 Die Toten stammten aus sechs Reichen in Shandong Diese Funde bestatigen dass Straflinge zum Bau der Grabanlage herangezogen wurden Archaologen fanden zudem etwa 100 Graber von Zwangsarbeitern erkennbar an eisernen Fussfesseln 8 Der Kaiser war nach den Schilderungen des Grosshistorikers ein grausamer Tyrann der Handwerker und Arbeiter lebendig in seiner Grabkammer einschliessen liess nachdem sie ihr Werk vollendet hatten 7 Die Schachte fur die Terrakotta Krieger wurden auf stabile Weise errichtet Die ausseren Wande und die Stege zwischen den parallelen Korridoren bestehen aus gestampfter Erde Die inneren Seitenwande bildeten aufrecht gestellte Holzbalken die zugleich die Deckenbalken trugen Die Decken erhielten beim Bau der Gruben drei Meter dicke Lagen aus Mortel und Erde Der Boden aus gestampfter Erde ist teilweise noch hart wie Zement und wurde mit Ziegelsteinen ausgelegt Berechnungen ergaben dass fast 130 000 Kubikmeter Erde bewegt wurden um die Gruben auszuheben Dazu kamen etwa 8000 Kubikmeter Bauholz fur die innere Holzkonstruktionen 7 nbsp Der Grabhugel vom Museumsbau der Grube K0006 aus gesehenDie Grube 4 der Terrakotta Armee wurde zwar angelegt enthielt aber keine Figuren und blieb unbestuckt wie auch die gesamte Grabanlage in Teilen unvollendet blieb Als der Kaiser 210 v Chr starb wurden die Arbeiten auf dem Gelande abrupt eingestellt Im darauffolgenden Jahr hauften die Erbauer Erde uber der mutmasslichen Grablege des Kaisers zu einem Tumulus auf 9 Im chinesischen Altertum setzte sich eine Armee aus drei Teilen und einem zusatzlichen Kommandostand zusammen Grube Nr 1 und 2 reprasentieren zwei Truppenteile Grube Nr 3 wird als Kommando oder Gefechtsstand bezeichnet Der dritte Teil fehlt dieser hatte bei der Fertigstellung der Anlage moglicherweise in Grube 4 Platz gefunden 4 Der Bericht von absonderlichen Dingen Bowu zhi von dem Jin Dichter Zhang Hua 232 300 n Chr beschreibt in poetischer Form wie die Herrscher der Qin Zeit Werksteine von Ganquan heutige Kreisstadt Chunhua Provinz Shaanxi orderten 10 Der Archaologieprofessor und langjahrige Ausgrabungsleiter Duan Qingbo bezweifelt dass der erste Kaiser 37 Jahre lang den Bau vorangetrieben hat so wie Qian dies niedergeschrieben hat Denn alle Tonfiguren und gegenstande die sie fanden sind im selben Stil und alle trugen Siegel mit denen die Handwerker fur die Qualitat ihrer Produkte hafteten Der Stil der Topfe und Gebrauchsgegenstande hat sich nicht verandert Dies ware sehr ungewohnlich fur die Dauer der angegebenen Zeitspanne Er schatzt daher dass die Grabanlage im Wesentlichen in einem Zeitrahmen von zehn Jahren erbaut wurde 11 Aufbau Bearbeiten nbsp Plan der GrabanlageDie Menschen des chinesischen Altertums glaubten daran dass sie Seelen besitzen Ihrer Vorstellung zufolge verliess die Seele nach dem Tod den menschlichen Korper in eine andere Welt und existierte dort weiter Das Grab bot eine Wohnstatte fur die Seele Qin Shihuangdi strebte wohl danach alles was er zu Lebzeiten besass auch nach seinem Tode um sich zu haben Deshalb liess er sich vermutlich eine mit vielen Grabbeigaben angefullte Totenstadt als sein unterirdisches Reich bauen 12 Die gesamte Mausoleumsanlage nimmt eine Flache von etwa 56 Quadratkilometern ein In ihr ist eine breite Prozessionsstrasse angelegt Der ummauerte Teil der Grabanlage besteht aus einer rechteckig angelegten ausseren Umgebungsmauer ahnlich damaliger Palaste in den Stadten Diese misst auf beiden Langsseiten uber zwei und in den Breiten fast einen Kilometer Lange Wachturme standen an den vier Ecken und Tore offneten sich zu den vier Seiten Es folgt die innere Mauer welche jeweils 1 2 Kilometer in der Gesamtlange und uber einen halben Kilometer in der Breite misst Beide bestehen aus gestampfter Erde sind acht Meter stark und waren ursprunglich acht bis zehn Meter hoch In dem grossen Zwischenraum zwischen den Mauern wurden ein Pferdestall eine Grube mit Kalksteinpanzern und helmen die Wohnhauser der Mausoleumsbeamten die Wohnhauser der Wachter eine Grube mit seltenen bronzenen Tieren und Vogeln und eine Grube mit als Tanzer und Artisten gedeuteten Figuren angelegt Die Tonfigur einer Frau im Mantel ist in einem Tanzschritt dargestellt Auch wurden als Gewichtheber Tierpfleger Gelehrte Schreiber Narren und Musiker gedeutete Figuren gefunden 13 14 15 16 Die Grube der bronzenen Wasservogel in der sich eine parkahnliche Bachlandschaft nachgeahmt fand war mit seltenen Vogeldarstellungen und Musikantenplastiken bestuckt 10 Nordlich des Tumulus gelegen stand ehemals eine grosse von einem uberdachten Korridor umschlossene rechteckige Halle mit 57 Metern Breite und 62 Metern Tiefe Schriftliche Quellen beschreiben diese als Audienzhalle welche die Gewander des Kaisers enthielt seine Krone seine Armstutze und seinen Spazierstock Archaologen fanden ein prachtvoll gestaltetes Glockenspiel 7 Qin Shihuangdi war der erste Herrscher der in seiner Nekropole eine solche Audienzhalle errichten liess und stellte damit klar wie wichtig ihm der Ahnenkult war den er fur sich erwartete Das innere Rechteck wird vom Grabhugel dominiert In diesem kunstlich aufgeschutteten und in Pyramidenform konstruierten Berg soll der Kaiser begraben worden sein Der Hugel hat im Laufe der Jahrhunderte viel von seiner ursprunglichen Hohe verloren Umlagert wird der Hugel von Gruben mit Begleitbestattungen Nebenhallen einer Wohnhalle einer Grube mit Figuren von Zivilbeamten sowie einer 3025 Quadratmeter grossen Grube mit prachtig gestalteten Bronzewagen Ungefahr 310 Meter ostlich der ausseren Umfriedung befinden sich zwei weitere Gruben Eine enthalt Begleitbestattungen die andere Pferdenachbildungen aus Ton Nochmals knapp 300 Meter ostlich hiervon ostlich des Sha wurden zudem vier Gruben angelegt In der ersten welche eine Grundflache von uber 14000 Quadratmetern hat befinden sich zirka 6000 beeindruckend grosse Terrakottasoldaten und 40 vierspannige Kriegswagen mit Pferden aus Bronze oder Ton Die Gruben der Terrakotta Streiter sind unterirdisch angelegt In den Gruben wurden die Figuren in Korridoren aufgestellt welche durch Bereiche aus Stampflehm voneinander getrennt waren 17 Die zweite Grube enthalt auf etwa 6000 Quadratmetern 1200 Terrakottafiguren und 89 Streitwagengespanne Die dritte Grube war unbestuckt in der vierten kleineren der sogenannten Kommandozentrale fand man 78 Figuren und einen Streitwagen Die bisher nachgewiesenen holzernen Streitwagen sind alle zerfallen hinterliessen aber deutliche Abdrucke im Erdreich Die uberdachten Holzkonstruktionen der Gruben waren Ausgrabungsbefunden zufolge bereits fertiggestellt als die empfindlichen Terrakotta Figuren hineingestellt wurden An der Vorderseite einer der Gruben wurden die typischen Rampen identifiziert uber die die Figuren in die langen wohl von Fackeln erhellten Korridore hinabgeschafft worden sind Das heisst niemand nicht einmal der Kaiser hat jemals die Anordnung der tonernen Kampfer in ihrer monumentalen Wirkung so wie heute moglich gesehen 9 Der Herrscher liess sich nicht mit seinem gesamten Hofstaat begraben 18 Schon zuvor hatte im chinesischen Raum eine Entwicklung begonnen welche die Begrabniskultur fundamental veranderte Menschen oder beispielsweise Pferde wurden allmahlich durch Mensch und Tierdarstellungen ersetzt Fruhe Beispiele aus Holz und Ton sind aus dem 6 Jahrhundert v Chr belegt Spater folgten auch konstruktive Anderungen Graber der beginnenden chinesischen Vorgeschichte waren einfache Gruben Bereits im 5 Jahrhundert v Chr ahneln dann einige chinesische Grabanlagen immer mehr den Wohnungen der Lebenden Chinesische Archaologen haben herausgefunden dass um das Grab herum uber 500 Beigabengruben verstreut liegen Der Inhalt der Gruben und Aufzeichnungen in uberlieferten Schriften belegen dass die Funde in der Anlage in gewisser Weise auch das Leben zur Zeit der Qin widerspiegeln Der sehr komplexe Aufbau des Mausoleums hat das kaiserliche Mausoleums System im alten China stark beeinflusst 19 Entdeckung der Terrakotta Armee Bearbeiten nbsp Der vorgefundene Zustand der Figuren Gut zu sehen sind auch die Bodenziegel des Grubenbodens Die genaue Lage des Kaisergrabes war seit langem bekannt und dies spater auch in der westlichen Welt Beispielsweise bereiste der franzosische Archaologe Victor Segalen China von 1909 bis 1914 und besuchte dabei auch den Grabhugel 9 Die Entdeckung der Terrakotta Armee 1974 geschah jedoch rein zufallig als Bauern aus dem Dorf Xiyang versuchten einen Brunnen zu graben Am 29 Marz stiessen sie auf eine harte verbrannte Erdschicht In einer Tiefe von vier Metern kamen Tonstucke zutage darunter folgten ein mit Ziegelsteinen ausgelegter Boden ein bronzener Armbrustmechanismus und bronzene Pfeilspitzen Weder der Han Grosshistoriker Sima Qian noch irgendeine andere historische Quelle erwahnten die Terrakotta Figuren 7 Die Nachricht uber diesen Fund verbreitete sich bis in die Kreisstadt Lintong Der fur den Schutz alter Kulturgegenstande zustandige Beamte reiste mit Sachverstandigen an die Fundstelle und nach diversen Untersuchungen der teilweise zerbrochenen Figuren wurde festgestellt dass es sich um wertvolle Fundstucke aus der Qin Zeit handelte Die Figuren wurden ins Kulturhaus des Kreises Lintong gebracht und dort restauriert Informationen uber den Fund wurden geheim gehalten Ein Journalist der Nachrichtenagentur Xinhua erfuhr jedoch von dem Fund und schrieb einen Bericht daruber so dass er der Bevolkerung Chinas bekannt wurde Einige Monate spater begab sich eine Gruppe von Archaologen in das Gebiet der Grabanlage und begann mit einer genaueren Untersuchung Im Zuge dieser wurde in der Grabanlage die unterirdische Terrakotta Armee entdeckt Am 11 Juli 1975 wurde der Fund von offizieller Seite bekannt gegeben 20 Den Bauern wurde verboten in der Gegend weiterzugraben Bis heute ist etwa ein Viertel der gesamten Anlage komplett freigelegt worden Der Grabhugel selbst ist archaologisch unangetastet Chinesische Archaologen wollen ihn erst spater offnen Die Terrakotta Armee Bearbeiten nbsp Terrakotta Krieger mit angewinkeltem rechten Unterarm Hier in der Mehrzahl ungepanzerte einfache Soldaten die nur ein Schwert oder eine Langwaffe wie etwa einen Speer hielten nbsp Kniender Terrakotta Armbrustschutze detailliert ausgearbeitete Struktur der Schuhsohle mit Steppmustern im Qin Stil 21 nbsp Bronzener Armbrustmechanismus Qin Dynastie nbsp Qin Armbrust Shaanxi History Museum nbsp Gepanzerter Terrakotta Reitersoldat mit gesatteltem und angeschirrtem Terrakotta Pferd nbsp Drei Terrakotta Pferde und der Wagenlenker einer Terrakotta Quadriga in der Position zwischen den anderen Figuren nbsp Restauriertes Terrakotta Pferd einer QuadrigaDie geschatzte Anzahl von knapp 8000 Figuren sowie die Anordnungen der Soldaten weisen darauf hin dass die sich bereits eingeburgerte Bezeichnung Terrakotta Armee irrefuhrend ist Es kann nur von verschiedenen Teilen einer Armee gesprochen werden Gleich alte nicht wortlich zu nehmende Geschichtswerke berichten von Armeen die mehrere zehn bis uber hunderttausend Mann stark waren Somit sind es deutlich zu wenig Grabkrieger um sie als eine annahernd vollwertige Armee bezeichnen zu konnen Viel spricht daher dafur die Figurengruppen als Garnison eines Truppenteils zu interpretieren Fur diese Deutung spricht auch die vom Grabbezirk entfernte Lage der Krieger 22 Der chinesische Name fur die als Terrakotta oder auch Tonerne Armee bezeichnete Figurenaufstellungen lautet Bingmayong chinesisch 兵马俑 bingmǎyǒng und bedeutet wortlich ubersetzt nur Soldaten Pferde Totenfiguren 23 Die Herstellung der Terrakotta Krieger begann vermutlich erst nachdem Qin Shihuangdi den Kaiserthron bestiegen hatte Die tonerne Streitmacht besteht im Vergleich zu Mannern zur Zeit der Qin Dynastie aus uberdurchschnittlich grossen Soldatenfiguren Fuss Reit und Wagenlenkersoldaten Offizieren und Generalen deren Pferden und Kriegswagen Die einfachen Soldatenfiguren sind mindestens 1 85 m und die der Generale bis zu 2 m gross 24 Es handelt sich wahrscheinlich um die realistische Darstellung einer vollstandigen Garnison der damaligen Zeit Die Gesamtanordnung in Militarformation und die verschiedenen Truppengattungen lassen sich historisch einordnen Die verschiedenen Range sind an unterschiedlichen Kleidungs und Rustungs Teilen erkennbar Die Bemalung der dargestellten Materialien war sehr wirklichkeitsgetreu An den Schultern der Figuren wirkten die Muster der aufgemalten Kleidungsstucke verzogen fast so wie in der Realitat 25 Bei Flachen die Stoffe mit farbigen Mustern darstellen sollten wurden diese in einigen Fallen fein vorgeritzt und anschliessend farbig nachgezeichnet 26 Unterschiede in Obergewand Gurtel mit Schnalle und das Tragen von Stiefeln stellten in der Bekleidung der Figuren zudem nichtchinesische Minderheiten dar Offiziere der nationalen Minderheiten wurden beispielsweise unter den langen Schuppenpanzern mit geradem Abschluss in ihrer nationalen Tracht dargestellt Kriegerfiguren mit nach oben geschwungenen Schnurrbarten haben im Allgemeinen hohe Wangenknochen und zeigen physische Ahnlichkeiten zu den im Nordwesten Chinas lebenden ethnischen Minderheiten Gut erhaltene Farbfassungen an Generalsfiguren zeigen Muster am Obertorso Es liessen sich Schleifen eine farbig gestaltete Jacke Armelaufschlage und die Panzerverschnurungen erkennen Es wurde eine uberraschend detaillierte Gestaltung sichtbar Auf einem Oberkorper ist ein Vogelmusterstoff mit schwarzem Grund dargestellt Die Borten haben ein Ornament aus Rautengittern und farbigen Fullmustern Auf den Figuroberteilen konnten zudem spezielle Verschnurungen der Panzerplatten dokumentiert werden Die imitierten Verschnurungsbandchen zeigen extrem feine Muster in Violett Rot und Hellgrun die vielleicht Zierkordeln darstellen Sich kreuzende Schmuckbander sind in Cremeweiss und Rosa mit etwa 0 4 mm Breite aufgemalt Auf den dunnen cremeweissen Bandern sind feine rote und blaue Striche oder Muster zu erkennen In der Hauptgrube wurden die Terrakotta Soldaten in einer Schlachtordnung aufgestellt Die ersten drei Reihen 204 Bogenschutzen bilden die Vorhut Dahinter folgt der Haupttruppenteil welcher aus wahrscheinlich 6000 Grabkriegern besteht Da bisher nicht die ganze Grube ausgegraben wurde konnen die Experten die Gesamtzahl oft nur anhand der Figurendichte der bereits ausgegrabenen Bereiche schatzen Diese Hauptstreitkrafte wurden links und rechts durch die Flankendeckung abgesichert Die Streitwagen aus Holz im Zentrum in regelmassigen Abstanden 22 dienten sozusagen als Befehlsstationen fur die Fusssoldaten Der Fund zweier Glocken in den Gruben sowie historische Berichte zeigen Die Offiziere ubermittelten ihre Kommandos uber akustische Signale wahrscheinlich auch uber Trommeln Am Ende folgte die Nachhut Die Haupttruppe wurde durch nach aussen gerichtete Armbrustschutzen nach allen Seiten abgesichert 22 In der zweiten Grube fanden sich Figuren von Infanteristen Reitern mit Pferden Bogenschutzen und Streitwagengespanne Die Figurenaufstellung aus Grube Nr 2 wird aufgrund der vielen dort gefundenen Streitwagen und Kavalleristen als eine schnelle Angriffstruppe interpretiert Die Bogenschutzen waren vorgelagert in Richtung des angenommenen Feindkontaktes 22 In der dritten Grube fanden die Ausgraber Figuren welche Experten aufgrund der Aufstellung und Ausstattung zum Beispiel Zeremonialwaffen als militarischen Fuhrungsstab identifizierten sie wird daher gemeinhin als Kommandozentrale bezeichnet Sie ist mit 17 6 21 4 m die kleinste Grube und weist einen U formigen Grundriss auf Von der Ostseite aus uber die gegrabenen Hauptzugangsrampen nach unten trifft man in der Grube auf die Reste einer Quadriga Hinter ihr befanden sich drei gepanzerte Soldatenfiguren mit langen Stabwaffen sowie die Figur eines Kommandooffiziers Das Gespann scheint bereit gestanden zu haben um den unterirdischen Stellplatz augenblicklich Richtung Osten verlassen zu konnen Weitere gepanzerte Dolchaxt und Lanzentrager fanden sich im sudlichen wie im nordlichen Grubenschenkel Anders als die meisten Krieger auch jene der beiden anderen Gruben wurden diese hier nicht gegen Osten ausgerichtet sondern standen mit dem Rucken zur Schachtwand einander gegenuber Sie blickten sich gleichsam an 22 Die Ausgraber stiessen hier auf Opfergaben bestehend aus Hirschgeweihen und Tierknochen die vermutlich zur Siegesbeschworung dienten 4 In unterschiedlicher Anzahl befanden sich in allen drei Kriegergruben vierspannige Holzwagen Die dargestellte Besatzung dieser einachsigen Gespanne setzte sich in der Regel aus jeweils einer der folgenden drei Soldatenarten zusammen Wagenlenker Kommandooffzier und stark bewaffneter Schutzsoldat Diese wurden aber meist hinter und nicht auf den Streitwagen postiert Drei uberlebensgrosse Kriegerfiguren nebeneinander waren vermutlich zu schwer und zu breit fur die etwa 1 4 m schmalen Wagenkasten Aus den Funden ist ablesbar dass ein aus Bauern bestehendes hauptsachlich fur die Infanterie rekrutiertes Massenheer ein Heer von elitaren Kampfern abgelost hatte Diese Anderung vollzog sich ab 600 v Chr in allen Feudalstaaten Chinas am radikalsten aber in Qin Hier waren zivile und militarische Organisation stark voneinander abhangig Eine militarische Einheit bestand aus funf Soldaten welche fur Versagen auch Einzelner auf dem Schlachtfeld kollektiv bestraft werden konnte Der Aufstieg des Einzelnen im System von militarischen und sozialen Rangen die Menge an Land die ihm als staatliche Belohnung winkte und auch die Hohe eines moglichen Beamtengehaltes wuchs dagegen mit der Zahl der Feinde die er zu toten vermochte Einzelne Soldatenfiguren und Gruppen dieser waren in ihrer angedachten Funktion innerhalb der unterirdischen Streitmacht wie Versatzstucke austauschbar organisiert 7 Alle Figuren wurden individuell gestaltet sodass keine zwei in Haltung Gesichtszugen oder Ausstattungsdetails identisch sind Auch Nasen Ohren Haare Barte sowie der Bauchumfang unterscheiden sich erheblich In der Qin Zeit wurde auf Frisuren und Barte viel Sorgfalt verwendet Erwachsene Manner der Zeit liessen sich normalerweise Barte wachsen und bis auf einzelne tragen auch alle Terrakotta Krieger Barte Kopfhaar oder Bartteile kahlzuscheren war laut Chroniken eine Form qinstaatlicher Strafe und wurde umgekehrt etwa in einer privaten Auseinandersetzung verubt streng bestraft Bei allen Figuren mit Kappen auf dem Kopf sind Haarnadeln in der Frisur dargestellt wie allgemein bei Kriegern auch Spangen Kopftucher farbige Haarbander kunstvolle Haarknoten und flechtungen Die Haartracht wurde etwa auf das Tragen eines Helmes oder anderer Kopfbedeckungen und die Funktionen der Soldaten abgestimmt Einfache Soldaten trugen nicht einmal Kappen auf dem Kopf stark gepanzerte Infanteristen im Gefecht jedoch schwere Helme In den Gruben der Terrakotta Figuren wurden jedoch weder Helme noch Schilde gefunden Schriftliche Quellen und archaologische Funde belegen diese aber fur die Qin Truppen Auf einem der Pferdewagen wurde immerhin ein teilweise gebrochener und bemalter Schutzschild gefunden Das Artefakt zeigt einen der Schilde der Soldaten der Qin Dynastie Diese waren allgemein 60 cm lang und 40 breit mit roten grunen und weissen geometrischen Mustern 27 Offen war zunachst die Frage ob tatsachliche Soldaten nachgebildet worden waren oder ob die Erschaffer die unterschiedlichen Figuren frei gestalteten Acht unterschiedliche Gesichtsformen lassen sich bei den Terrakotta Kriegern grundsatzlich unterscheiden und sind auch bei lebenden Menschen zu finden aber stark lokalen Merkmalen verhaftet Sie spiegeln in ihrer Umsetzung eine realistische Darstellung der damaligen Qin Krieger wider Die Soldaten der Qin Armee wurden meist aus der Qin Bevolkerung im Guan Zhong Gebiet rekrutiert aber auch aus anderen Gegenden Die Grundform der Kopfe wurde mittels Modeln hergestellt anschliessend wurden Gesichterdetails ausgestaltet Dadurch war eine Produktion vergleichbar einer Herstellung in Manufakturen moglich zugleich aber auch die Darstellung verschiedener Typen und Charaktere Die unterschiedlichen Gesichtstypen lassen vermuten dass eine Vielzahl an solchen Negativformen verwendet wurde Gefundene Fingerabdrucke auf der Innenseite der Kopfe bestatigten die Herstellung mit Modeln wobei die Formen ohnehin jeweils aus zwei halbkugelformig gestalteten Halften zusammengesetzt wurden Die Nahtstellen verliefen senkrecht uber den Schadeln mal vor und mal hinter den Ohren Bei Kopfen aus ein und demselben zweigeteilten Model unterscheiden sich Aussehen und Mimik trotzdem durch die unterschiedliche Gestaltung der Gesichtszuge sowie der Haar und Barttracht Die Ohren sind ebenfalls aus Modeln vorgeformt und angesetzt Die Barte sind sehr aufwendig anmodelliert vereinzelt auch direkt in die Rohform eingeschnitten Die diversen Bartarten definieren Alter und Charakter der dargestellten Grabkrieger Auch die Hande wurden durch vier Herstellungsmethoden in Modeln vorgeformt und anschliessend in die Armelenden eingesetzt Unter den Tausenden von Handen gibt es nur zwei Typen solche mit gestreckten und solche mit gekrummten Fingern Ihre Masse sind standardisiert die gleiche Hand war in verschiedener Funktion verwendbar Diese Produktion von Versatzstucken also genormten Bestandteilen gilt auch fur die anderen Teilstucke aus denen die Figuren zusammengefugt wurden Nur ein System von Versatzstucken ermoglichte die hohe Anzahl unterschiedlicher Figuren Hiermit konnte die Produktivitat soweit gesteigert werden dass mit dem verfugbaren Material und auch zeitig die Aufgabenstellung erfullbar wurde Die Fertigungsgruppen arbeiteten alle nach dem gleichen Schema und setzten die Figuren aus identischen Grundformen zusammen Es gab zwar Varianten und so wurden Figurteile manchmal auch aus gerollten Tonplatten oder aus Tonwulsten geformt jedoch die Struktur der Figuren blieb stets gleich An den 714 zunachst ausgegrabenen Terrakotta Kriegern liessen sich bereits acht Typen im Korperbau unterscheiden Die Wirkung der Figuren ist allgemein uberragend stark heldenhaft und elitar Die Modellierung der Korper ist einfach aber geschickt Konturen und Linienfuhrung sind hier streng gehalten auf Verzierung wurde meist verzichtet Obwohl die Korperproportionen meist stimmen haben einige Krieger zu kurze oder unterschiedlich lange Arme Manchmal sind Fusse zu klein oder Hande zu gross Das zeigt dass die Hersteller nicht alle das gleiche kunstlerische Niveau hatten Hauptmerkmal des realistischen Stils der Terrakotta Streitmacht ist die getreue Nachahmung realer Menschen und Gegenstande Es handelt sich bei den Figuren aber nicht um Portrats von Einzelpersonen Zur Definition einer Portratdarstellung gehort die Absicht detailgetreue Ahnlichkeit mit einem bestimmten Individuum zu erzielen Allein schon der Herstellungsprozess der arbeitsteilig alle Werkstucke in einzelne Arbeitsablaufe zerlegte zeigt dass der Produktion kein Begriff des Individuums zugrunde lag Bei der Ausfuhrung der Figuren strebten die Gestalter nach Wirklichkeitstreue Die Figuren wurden anstelle lebender Menschen dem Grab beigegeben damit sie stellvertretend die Seele des Verstorbenen im Jenseits bedienen wurden Figuren aus Holz oder Ton anderer Grabstatten sind wesentlich kleiner und grober hergestellt und erreichen nicht denselben Realitatsgrad wie die Grabfiguren Qin Shihuangdis Es wurden auch kunstlerische Methoden der Ubersteigerung und Abstraktion bei der Modellierung eingesetzt Bestimmte Merkmale wurden uberbetont So wurde teilweise die Dicke der Augenbrauen ubersteigert und Wangenknochen wurden eckig und kantig modelliert Diese Form von Ubertreibung betonte die Charaktere der Terrakotta Krieger Sowohl Hof als auch Handwerker aus dem Volk fertigten die Figuren Durch gestempelte und gravierte Inschriften auf den Krieger und Pferdefiguren sind viele Namen uberliefert Es gab aber auch blosse Seriennummern Wegen der unterschiedlichen Herkunft ist auch der kunstlerische Stil verschieden Figuren die von den Hofhandwerkern gestaltet wurden sind Gestalten kraftiger Manner Sie erscheinen wie Wachter des Kaiserpalastes zu ihrer Zeit Figuren der einfachen Handwerker sind variationsreicher Die Technik der Hofhandwerker ist geschickter einheitlicher und im Stil streng Die der anderen ist uneinheitlich und der Stil verschieden jedoch lebhafter und frischer Verschiedene Grunde fur diese Unterschiede sind denkbar im Wesentlichen aber sind die Unterschiede vermutlich von den unterschiedlichen Lebenserfahrungen der Handwerker bestimmt Die Handwerker aus dem Volk verkehrten mit den Leuten der unteren Schichten aus denen auch allgemein die Qin Armee rekrutiert war So nahmen sie wohl vertraute Personen aus der eigenen Umgebung als Vorlage Die Hofhandwerker arbeiteten in Teams ihre Technik ist dadurch einheitlicher Die gemeinen Handwerker waren unterschiedlicher Herkunft und hatten bei verschiedenen Meistern gelernt Stil und Technik sind bei ihnen unterschiedlich Es ist nachvollziehbar dass die Hofhandwerker keine einfachen Topfer waren Sie mussen schon bestimmte Erfahrungen gehabt haben um Figuren in diesen Dimensionen und Quantitaten brennen zu konnen Diese waren im Metier der Baukeramik vorhanden bei den Herstellern von Kanalrohren in den Palastwerkstatten Umfangreiche Kanalsysteme aus Ton sind beispielsweise unter dem Amt des Kostmeisters in der Nekropole und unter dem Kaiserpalast gefunden worden In Grosse und Proportion ahneln diese Rohren den Beinen der Terrakotta Krieger Auch die Herstellungstechnik muss ganz ahnlich gewesen sein Inschriften bestatigen diese Theorie Die Vorarbeiter der Palastwerkstatten pflegten ihre Namen auf Boden und Dachziegel zu stempeln Einige dieser Namen fanden sich auch auf den Terrakottafiguren Nachdem 85 Meister so identifiziert waren konnten Hochrechnungen angestellt werden Die chinesischen Archaologen nehmen an dass jeder der Meister eine Gruppe von zehn bis zwolf Arbeitern anleitete Diese konnten demnach eine Arbeiterschaft von etwa eintausend Leuten dirigiert haben In der Zeit als er Kaiser war hatten sie fur die mehr als 7000 Figuren elf Jahre gehabt also durchschnittlich jahrlich knapp 700 Figuren herstellen mussen Es war somit durchaus zu schaffen Einfache Handwerker und teilweise Straflinge fertigten die Terrakotta Figuren Es zeigt sich dass es zwischen den zahlreichen in Haltung und Gesichtsausdruck Autoritat ausstrahlenden Kriegerfiguren einzelne mit vollig anderem Ausdruck gibt Die Unterschiede liegen nicht nur in mudem Gesichtsausdruck und dunnem Korper dieser Grabkrieger sondern auch in einem traurigen Anschein Einige Handwerker wagten es offenbar ihren Missmut darzustellen Die Grabkrieger bestehen aus gebranntem Loss der in der nahen Umgebung gewonnen wurde und auch die Gruben der Mausoleumsanlage sind in Lossboden gegraben worden 26 Analysen zeigen dass der fur die Figuren verwendete Rohstoff sehr einheitlich ist und in seiner Zusammensetzung mit dem Boden am nordlichen Hang des Li Berges in der Nahe der Grabanlage identisch ist Die innen hohlen Figuren wurden alle mit 900 bis 1050 C in Ofen gebrannt Bei diesen Temperaturen bleibt der unglasierte Ton noch poros Daher sprechen die Fachleute beim Material von Terrakotta gebackener Erde Etwa 200 Meter sudostlich von Schacht 1 lassen Fragmente von Figuren einen der Brennofenplatze vermuten Experten schatzen dass darin zwei Pferde oder sechs Soldatenfiguren gleichzeitig gebrannt werden konnten Die Figuren wurden nach einem auch heute noch in China gebrauchlichen Verfahren dem Reduktionsbrand hergestellt Bei diesem entsteht das fur die unlackierten Terrakottafiguren charakteristische graue Eisenoxid 17 Stehende Terrakotta Krieger wiegen zwischen 150 und 200 kg Sie bestehen aus sieben Hauptteilen der Plinthe als Untersatz den Fussen den Beinen unterhalb des Gewandes dem Torso den Armen den Handen und dem Kopf 7 Tonfiguren von solchen Dimensionen zu brennen barg viele Tucken insbesondere da die Wandstarken stark schwankten Die Figuren schrumpften beim Brand um etwa 10 Prozent dies musste uberall gleichmassig erfolgen sonst entstanden Risse Die Kunst der Qin Terrakotta Figuren kennzeichnet die zunehmende Reife der fruhen chinesischen Kunst in der plastischen Gestaltung im chinesischen Altertum 9 Die dargestellte Bekleidung der Kriegerfiguren Bearbeiten Da die Qin Soldaten private Kleidung trugen gab es keine einheitlichen Uniformen Die dargestellte Kleidung an den Figuren gibt daher gute Aufschlusse uber die allgemeinen Kleidungsgewohnheiten der Qin Gesellschaft Die Soldatenfiguren wurden mit einer Mischung aus Kleidungsformen der Chinesen der Zeit sowie der Reitervolker und Stammesverbande der eurasischen Steppe bekleidet dargestellt Der Staat Qin lag grenznah zu den nicht chinesischen Volkern wie den Rong im Norden oder Di im Westen In der Qin Zeit stammten die Soldaten aus niedrigen sozialen Schichten meist waren sie Bauern Sie mussten allgemein ihre Bekleidung fur den Militardienst selbst stellen Vermutlich gab es nur fur Kavalleristen spezielle Uniformverordnungen Die Kleidung der Fusssoldaten und Adjutanten auf den Streitwagen entsprach wohl der ublichen Bauernkleidung Schriftliche Quellen wie die qinzeitlichen Bambusstreifenbucher aus dem Shuihudi Grabfund zeigen dass der Stoffverbrauch fur die Anfertigung der typischen Kleidung wahrend der Qin Zeit und der Rustungen immens war Ungefahre Berechnungen die auf Grundlage der Terrakotta Figuren angestellt wurden bestatigen dies grosstenteils Die Mehrzahl der Qin Bevolkerung und ihre einfachen Soldaten verwendeten Seide als Kleidungsstoff Leute der untersten sozialen Schichten meist billigen Hanfstoff Die Kriegerfiguren tragen meist Gurtel in der Taille welche in Lange verschiedenen Breiten Knotenart der Bandgurtel Form der Gurtelhaken und Art der Verankerung der Riemenenden am Gurtelhaken wirklichkeitsnah und detailliert gestaltet wurden Sie sind mit oder ohne Verzierung und lederartig dargestellt An den Riemenenden sind Hakenlocher zu erkennen Im Kapitel Shuolin xun des philosophischen Werkes Huainanzi Meister aus Huainan der Han Zeit heisst es Schaut man auf die Gurtelhaken aller Leute im Raum so sind diese samtlich verschieden Aber alle tragen die gleichen Gurtel Bei den Terrakotta Figuren spiegelt sich wider dass die Menschen auch wahrend der Qin Zeit grossen Wert auf die Verzierung der Gurtelverschlusse legten Die Gurtel welche wohl die Bekleidung zusammenhalten sollten sitzen meist unter dem Bauch sodass dieser etwas hoch und vorgedruckt erscheint Diese Sitte wurde bis zum Anfang der Tang Dynastie beibehalten Als Schonheitsideal der Manner in der Qin Zeit sind runde Bauche und eine ausgepragte Taille dargestellt nbsp Rekonstruktion von Halbschuhen nach dem Vorbild der Terrakotta FigurenDie Soldaten wurden allgemein in Schuhen aus Hanf dargestellt die Kavalleristen in Stiefeln lederartig mit Verschnurungen Die Schuhe der Offiziers und Soldatenfiguren unterschieden sich nur in der Form der Schuhspitzen Die Stiefelform mit Schaften bis zum Unterschenkel entstammte den Reitervolkern Die Kosten fur die Anfertigung von Stiefeln waren viel hoher als die fur Schuhe sie waren aber fester haltbarer und komfortabler Die Kavalleristen trugen deswegen ausschliesslich Stiefel Diese wurden dann spater teilweise auch von anderen Soldaten ubernommen wie sich auch bei den Funden zeigte 21 Farbfragmente der Gewander und Hosen zeigen dass diese einfarbig waren Kopfbedeckungen Gurtel und Panzer waren auch mit verschiedenen Ornamenten verziert Uber die Ornamentik der Qin Zeit war zuvor kaum etwas bekannt Die holzernen Streitwagen aus den Gruben waren ebenfalls mit feinen kunstvollen Ornamenten bemalt die aber nur in geringem Umfang erhalten sind Die Kleidung reflektiert militarische und soziale Rangunterschiede Ungepanzerte Kriegerfiguren Bearbeiten nbsp Ungepanzerte Terrakotta Bogenschutzenfigur mit Gurtelhaken ohne VerzierungGrundsatzlich lassen sich in den drei mit Soldatenfiguren bestuckten Gruben zwei Arten von Streitkraften unterscheiden Kavallerie und Infanterie Zu den letzteren zahlen die Figuren mit einem angewinkelten Arm deren Hand eine nicht mehr vorhandene Waffe zu umgreifen scheint Auch ohne ihre Waffen kann ein Betrachter diese Figuren allgemein leicht als Waffentrager identifizieren Einige scheinen in der zweiten Hand ein Schwert gehalten zu haben Wieder andere in beinahe identischer Aufmachung und Korperhaltung fungierten als Armbrustschutzen Dies liess sich an den Uberresten der Armbruste und der Armbrust Bronzebolzen ablesen welche im unmittelbaren Umfeld der Schutzen gefunden wurden Auch die Bogenschutzen zahlen zu dieser Truppengattung und sind als bisher einzige Figurengruppe nicht in frontaler Ansicht modelliert vorgefunden worden Sie wurden in Schrittstellung mit leicht nach vorne geneigtem Oberkorper der zur Seite dreht dargestellt Um einen festen ruhigen Stand zu gewahrleisten wurde das hintere Bein um 90 Winkelgrade nach aussen gedreht Ein von der Schulter bis zur Hand durchgestreckter Arm zeigte nach unten wahrend der andere auf Brusthohe angewinkelt wurde Bei dessen Hand wurden die Finger leicht nach innen gekrummt als ob sie einen Pfeil griffen Teilweise wirkt die Position der linken Hand etwas unrealistisch da sie zu tief abgesenkt wurde und der Arm dadurch manchmal zu lang geraten war Auch ohne ihre heute fehlenden Bogen und Pfeile sind sie als Bogenschutzen zu erkennen Sie wirken als hatten sie eben ihre Bogen mit je einem Pfeil gespannt und seien in der Lage sofort auf ein sich bietendes Ziel zu schiessen Ihre oberhalb der Knie endenden dick gefutterten Jacken die auf der rechten Korperhalfte durch angedeutete Gurtel und haken verschlossen zu sehen sind scheinen ihnen ausreichend Bewegungsfreiheit lassen zu wollen Uberdies wirken sie durch ihr dickes Futter geeignet einen gewissen Schutz vor herab schnellenden Pfeilen zu bieten Die leichte und einfache Bekleidung der Bogenschutzen ermoglichte Schnelligkeit und Beweglichkeit Leicht gerustete ungepanzerte Infanteristenfiguren trugen einen runden Haarknoten auf der rechten Halfte des Oberkopfes Es hing vermutlich mit der qinzeitlichen Sitte zusammen die rechte Seite fur den Ehrenplatz zu reservieren dass gerne die Knoten rechts des Kopfes getragen wurden In der Biographie des Rebellenanfuhres Chen She im Shiji Grosshistoriker Aufzeichnungen wird ganz allgemein auf diese Sitten Bezug genommen Nur ein Teil der gepanzerten Infanteristenfiguren und die Darstellungen der Infanteristen mit Kopftuchern trugen auch einen runden Knoten auf der rechten Kopfhalfte Runde Haarknoten auf dem Oberkopf waren in China schon zuvor haufig bei Frisuren anzutreffen Figuren aus der Zeit der Fruhlings und Herbstperiode bis zur Fruhzeit der Streitenden Reiche tragen ebenfalls runde Knoten die aber immer in der Mitte des Oberkopfes sassen Die Terrakottafiguren Shihuangdis trugen die runden Knoten dagegen auf der rechten Seite Dies verweist darauf dass die Haarknoten rechts am Kopf wohl nur im Militar gebrauchlich waren da sie nirgendwo ausser hier archaologisch belegt sind Figuren Reliefs und Wandmalereien aus der spateren Han bis zur Tang Dynastie zeigen Haarknoten in der Kopfmitte 21 Gepanzerte Kriegerfiguren Bearbeiten nbsp Terrakotta General vom Typ I mit Oberarmschutz dessen glatte Flachen und Borten einst mit Verzierungen bemalt waren 28 Soldaten mit Rustungsteilen dargestellt hatten vergleichbare Aufgaben zu erfullen viele der Figuren hielten vormals auch die langen Hieb und Stichwaffen fur den Distanzkampf in Handen Dolchaxte und Lanzen massen einst sicher 3 Meter und mehr Die Panzerkrieger waren teilweise zusatzlich mit einem Schwert ausgestattet fur einen moglichen Nahkampf Anders als ihre ungepanzerten Mitstreiter stehen die gepanzerten Bogenschutzen nicht zum Schuss bereit sondern scheinen in Lauerstellung kniend zu verharren Reste holzerner Bogen und bronzene Pfeilspitzen fanden sich auch bei ihnen liegend An den Oberkorpern dieser Figuren waren unter den Panzern die Kragen von knielangen Gewandern auszumachen Die Beine der gepanzerten wie ungepanzerten Figuren wurden in Hosen gehullt gelegentlich mit einem lederartigen Schienbeinschutz darstellt beispielsweise bei den stehenden Bogenschutzen In anderen Fallen wickeln sich modellierte Gamaschen um die Unterschenkel der Figuren Die dargestellten Kriegerfusse kleideten entweder anmodellierte rechteckige Halbschuhe oder Stiefel mit hohen Schaften Die plastisch gestalteten Schuppenpanzer verfugen uber einen vorstehenden Schulterschutz und reichen an der Brustseite bis uber die Hufte Auf diese Weise waren ihre Korper teilweise geschutzt Viele der dargestellten Rustungen wurden an der Ruckenpartie ein wenig kurzer gehalten etwa fur mehr Bewegungsfreiheit beim Gang Kavalleristenfiguren trugen teilweise auch nachgebildete Rustungen und unter dem Kinn zusammengebundene flache Kappen die wohl beim Reiten fest sitzen sollten Anhand ihrer Position und Korperhaltung waren die gepanzerten Wagenlenker als solche leicht auszumachen Sie standen aufrecht zwischen den beiden anderen Figurenarten als wollten sie mit nach vorne gestreckten Unterarmen mit den Handen nach den Pferdezugeln fassen Vorstehende Klappen an den Armelenden der Rustungen mancher Fahrer stellten einen Handschutz vor herab schnellenden Pfeilen dar Andere Gespannlenker mussten mit armellosen Brustpanzern auskommen Gepanzerten Soldaten zum Schutz der Kriegsgespanne finden sich regelmassig zur Rechten der Wagenlenker Ihre Pose weist sie als Trager einer langen Stangenwaffe und eines Schwerts aus Links der Wagenlenker positionieren sich die Kommandooffiziere haufig als Generale bezeichnet Eine Figur aus Grube 1 scheint auf den ersten Blick unbewaffnet dargestellt zu sein Die Haltung ihrer flachen linken Hand auf Hohe des Bauchnabels legt jedoch nahe dass sie einst auf dem Knauf eines Schwerts ruhte Ein bei einer Figur gefundener Griff einer solchen Waffe bestatigte diesen Eindruck Die rechte Hand lag locker auf der linken Mit ausgestrecktem Zeigefinger wiesen die Offiziere auf ihre Untergebenen davor In der strengen Hierarchie der Streitkrafte standen sie ganz oben und sorgten fur deren Funktionieren Die unterschiedlichen Range der Grabkrieger wurden in erster Linie durch die Kopfbedeckungen gekennzeichnet Die aufwendig gefaltet modellierte Kappe des Kommandooffiziers oft Fasanenkappe genannt hob sich merklich von denen der einfacher gestalteten Figuren der Wagenlenker ab Der hohere Rang des Offiziers war somit nicht nur an seiner deutlichen Befehlshaltung abzulesen Noch deutlicher zeigten sich die hierarchischen Unterschiede beim Vergleich der den Wagen zugeordneten Mannschaften mit den ungepanzerten Bogenschutzen Die Kopfe dieser Schutzen trugen keine Kappen stattdessen sind die Haare hier am Hinterkopf in mehreren Strangen geflochten und kunstvoll zu einem Dutt seitlich des Schadels zusammengefuhrt Bei der Haartracht der Terrakotta Krieger lassen sich mehrere Arten von Frisuren feststellen Auch wenn dies heute wie ein Ausdruck von Individualitat wirkt war dies vielmehr ein weiteres Mittel Feinheiten der Rangfolge darzustellen Bei einem Vergleich eines gepanzerten Kommandooffiziers und eines einfachen ungepanzerten Fusssoldaten oder Figuren mit andersartigen Rustungen zeigt sich zudem dass die Art des Panzerschutzes auch stark vom militarischen Status des Tragers abhing 22 Die Generale lassen sich in drei Typen unterscheiden Typ I mit vor dem Bauch gekreuzten Handen auf ein Schwert gestutzt dargestellt mit Oberarmschutz Generale II mit gestreckten Handen mit vergleichbar verzierten Panzern aber ohne Oberarmschutze Generale Typ III sind nur durch die Kappen als Generale gekennzeichnet und tragen keine Panzer Offiziere mit geradem Panzer der nicht nur auf der linken Schulter sondern auch an der linken Seite offen ist und dort durch Ubereinanderziehen der Kanten geschlossen und von der Seite aus hineinschlupfbar dargestellt stellen eine Besonderheit dar Die Panzerplattchen wurden hier wie bei den einfachen Soldatenfiguren miteinander verbunden dargestellt der Schnitt aber ahnlich dem der Offiziersfiguren mit einem glatten Oberteil und umlaufenden Borten der untere Abschluss herunterhangend bis auf die Oberschenkel und gerade Wegen dieses exotischen Panzertyps sind diese Offiziersfiguren als Vertreter ethnischer chinesischer Minderheiten gedeutet worden 28 Die Terrakotta Generale trugen eine Kappe auf der Fasanenfedern aufgemalt wurden Die Federstrukturen hoben die Maler mithilfe ihrer Pinselstriche vom Hintergrund plastisch hervor Auf diese Weise wurden allgemein Federn nachgebildet Die Panzerrustungen besitzen aufwandig verschnurte Panzerplatten Kleidungsbesatze mit Mustern und Stofflagen auf Brust und Rucken aus Seide Bei den Wagenoffizieren reicht der Panzer nur bis unter den Bauchbereich und ist auf dem Rucken mit uberkreuzenden Bandern arretiert Ausserdem tragen sie Kappen mit einem eckigen abgewinkelten Streifen auf dem Haupt Bei einigen Kriegerfiguren wurden die Panzer mit aufwandigen Mustern bemalt Die Ornamente lassen sich grob in geometrische Formen wie etwa Rauten und Sterne aber auch Bluten und zoomorphe Motive wie Vogel Drachen und Phonixe unterteilen 29 Anhand der Panzer sind vier Rangstufen abzulesen von einer untersten fur einfache Soldaten bis zu der fur Offiziere hohen Ranges Gepanzerte Fusssoldaten alle ehemals mit Speer in der Rechten und moglicherweise einem Schwert in der Linken kommen am haufigsten vor Fur alle Einzelteile der Figuren gibt es allgemein ein nur relativ kleines Repertoire von Typen So unterscheiden Ausgrabungsberichte nach Form und Machart lediglich zwei Typarten von Rustungen mit je drei Untertypen Farbgebung der Terrakotta Figuren Bearbeiten nbsp Rekonstruierte Figuren Kniender Armbrustschutze und ein General nbsp Terrakota Armbrustschutze mit guter Farberhaltung nbsp Die rekonstruierten Farbmittel und Pinsel im MuseumZunachst wurde eine noch nicht naher identifizierte Sperrschicht auf den Terrakotta aufgebracht Ohne diese Massnahme ware die spatere Lackgrundierung tiefer eingedrungen Dies hatte zwar eine bessere Haftung der Lackschicht bewirkt der Lackverbrauch ware aber auch deutlich gestiegen 26 Die Farbgestaltung der Terrakotta Figuren wurde mit pigmentierten Schichten uber einer ein oder zweischichtigen dunkelbraunen Grundierung aus ostasiatischem Lack aufgebaut der aus dem Wundsaft des Lackbaumes als dickflussiges und graugelbes Produkt gewonnen wurde Dieser Qi Lack war stets wertvoll da seine Gewinnung aufwandig ist und die Baume nur in geringem Umfang ausgebeutet werden konnen Analysen zeigten zudem dass uberwiegend wertvolle Materialien zur Bemalung verwendet wurden 8 Da Qi Lack wasserdicht hitzebestandig und auch widerstandsfahig gegen Sauren ist eignet er sich allgemein gut zum Schutz und zur Dekoration von Oberflachen Im chinesischen Altertum wurden schon fruh Waffen und Lederrustungen damit lackiert 7 Fur die Farbfassung der Figuren wurden viele Jahre Arbeit und unzahlige Hande eingesetzt Bei allen Figuren wurde die Farbe mit Pinseln aufgetragen Die charakteristische Art der Kunstler zu malen auch die Eigenart das Merkmal der kunstlerischen Formgebung insbesondere der Linienfuhrung ist an vielen Fragmenten noch gut zu erkennen Allgemein weist die Farbwahl eine Vorliebe fur intensive ungebrochene Farben auf Die Farben der dargestellten Soldatenbekleidung lassen darauf schliessen dass es keine festen Regeln fur die Verwendung bestimmter Farben gab und bei der Farbwahl daher hierarchische Unterschiede nicht ausschlaggebend waren Fur die Kleidung standen Zinnoberrot Purpurrot Rostrot Dunkelgrun Hellgrun Violett Dunkelviolett Weiss Hellblau und Braun zur Auswahl Die Farbgebungen der Figuren sind kraftig und die Farbtone klar Bunte Farbkombinationen wurden deutlich bevorzugt Bei der Kriegerkleidung uberwiegen Rot und Grun oder Violett und Hellblau Schnurriemen fur Schuhe und Stiefel sowie Kinnbander fur Kopfbedeckungen wurden gleichfalls farbig gestaltet Zudem wurde starker Wert auf Verzierungen gelegt Die unterschiedlichen Farben standen fur bestimmte Emotionen Rot provozierte Enthusiasmus Freude Mut Liebe und Kampfgeist Grun symbolisierte Frieden Dauerhaftigkeit Lebendigkeit und Gluckseligkeit Violett stand mit Grazie und Eleganz in Verbindung Blau beruhrte tiefe und standhafte Empfindungen Die Kleidungsfarben der Terrakottafiguren druckten Warme Freude und Lebhaftigkeit aus und versuchten Besonnenheit und Mut zu vermitteln Sie unterstrichen und betonten die Formgebung der Figuren welche Tapferkeit Mut und Standhaftigkeit zum Ausdruck brachte Die gesamte Modellierung der Figuren die diese heute wie Pagoden wirken lasst vermittelte eine beruhigende und unerschutterliche Kraft Allgemein wirken die Kleidungsfarben der Figuren warm und lebendig keinesfalls bedruckt oder traurig Die Farbgestaltung der Figuren wird von der Forschung als Nachahmung der realen Bekleidung der Armee des Qin Shihuangdi verstanden Untersuchung der Bemalung der Gesichter und Hande lasst erkennen dass die einzelnen Figuren ein differenziertes Bild des Hautinkarnat zeigen Moglicherweise zur deutlicheren Charakterisierung der kaiserlichen Armee die aus verschiedensten Ethnien unterschiedlicher Konigreiche rekrutiert wurde Gefundene Fragmente zeigten allgemein rosafarbene Inkarnate sowie dunkelrosafarbene Hautfassungen an den Figuren Ein Figurenkopf aus Grube 2 tragt zudem eine grune Gesichtsbemalung 8 Es war grundsatzlich keine farbige Tonung der einzelnen Flachen sondern eine sehr aufwendig gestaltete individuelle Polychromie jeder Figur mit genauer Inkarnattonung Lippen und Augenbemalung Bartwuchs und detaillierter Ausfuhrung etwa von Fingernageln oder Kleidungsdetails Es wurden sogar verschiedene Augenfarben und Nackenhaare dargestellt 2 Jeder Gurtelriemen jede Panzerschuppe und jedes Verbindungselement war farbig prazise abgesetzt Feine und detailreiche aufgemalte Muster zierten Borten und Saume der Kleidungsstucke Dabei erweckte die Verwendung seltener und hochwertiger Farbmittel ein Bild strahlendem Reichtums und grosser Macht Selbst die nur sparlichen Reste einstiger Pracht die hier uberdauert haben stellen heute den grossten Bestand an antiker Farbigkeit auf Bildwerken dar andernorts gibt es dagegen nur Spuren oder Schriftquellen aus der Antike Es sind Unmengen an Zinnober fur die Farbgestaltung verarbeitet worden Ungefahre Hochrechnungen anhand der Figuren lassen schatzen dass die Handwerker mindestens 2 000 kg Zinnober an der Terrakotta Streitmacht verarbeitet haben Gehen die Experten heute von einem Kilopreis von 2 000 Euro fur hochwertigen Zinnober in Deutschland aus oder im heutigen China von einem Zehntel davon kommen rechnerisch in beiden Fallen allein hierfur enorme Summen heraus 30 Tausende grosser Figuren mit Lack zu uberziehen und detailgenau zu bemalen war schon an sich eine erstaunliche Herausforderung Sie lag aber offensichtlich nicht jenseits der Anspruche eines Kaisers der einmal sogar daran dachte die Stadtmauern seiner Hauptstadt komplett lackieren zu lassen Es wurden naturlich und kunstlich hergestellte Pigmente nachgewiesen Ferner sind nicht nur die verwendeten Malmaterialien welche die Farbfassung der Terrakottafiguren charakterisieren sondern auch die aufwandige Maltechnik welche fur die Bemalung einer geschatzten Figurengesamtoberflache von 16 Quadratkilometer ausgewahlt wurde wichtig Die zielgerichtete und abgestimmte Anwendung reiner Pigmente oder Mischungen zur Bemalung oder Unterscheidung einzelner Partien der Figuren sowie der teils ein teils mehrschichtige Aufbau der Farbgebung belegen die hohe Qualitat der damals sehr fortschrittlichen Bemalungstechnik Die vielen Farbabstufungen der Inkarnate und dargestellten Bekleidung steht im Einklang mit der seidenglatten braunen Oberflache des ostasiatischen Lacks Zudem glanzt der hauchdunn aufgetragene Lack Die Farbfassungen sind im Kontrast dazu dicker und matt Weitere Kontraste bilden die schwarz glanzenden Haare gegen leuchtend rote aber seidig matte Haarbander und die dunkel glanzenden Pupillen gegen matte rosafarbene Haut 8 Naturliche Pigmente waren Bleicarbonat Kaolinit Zinnober Malachit Azurit Auripigment sowie gelber und roter Ocker Kunstlich hergestellte waren dagegen Beinweiss Bleiweiss Mennige und ein violettes Pigment das sogenannte Han Violett Die Waffen der Grabkrieger Bearbeiten nbsp Schwert aus Kaiser Qin s Mausoleumskomplex nbsp Hellebardenoberteil Dolchaxt 戈 ge aus Bronze ohne Bronze LanzenspitzeEs wurden echte Waffen gefunden Schwerter aus Bronze Pfeilspitzen und Speerspitzen aus Bronze und Eisen ferner Armbruste mit Bronzeabzugsmechanismen Die mit Stempelung datierten Waffen der Terrakotta Krieger stammen unter anderem aus den ersten Regierungsjahren als Qin Shihuangdi noch Konig war Sie waren also bereits von realen Soldaten benutzt worden bevor sie den tonernen in die Hande gelegt wurden Diese Waffen aus den staatlichen Manufakturen sind die fruhesten Produkte in China welche laut Gesetz den Herstellernamen vermerkt hatten Nicht aufkeimender Individualismus oder Signaturen als Ausdruck personlichen Stolzes der Produzenten auf ihr Werk war der Zweck sondern eine Moglichkeit zur Qualitatskontrolle Zudem gab es Seriennummern Jedes Stuck war von gleichbleibend hoher technischer Qualitat obwohl durch Inschriften auf den Waffen belegbar ist dass sie zu hohen Stuckzahlen in staatlichen Fabriken gefertigt wurden 7 Die gefundenen Waffen der Grabkrieger sind denen der sechs unterworfenen Reiche in Art und Form ahnlich sie bestehen aber fast ausschliesslich aus Bronze An Waffenteilen aus Schmiedeeisen wurden zunachst nur eine Speer eine eiserne Pfeil und zwei bronzene Pfeilspitzen mit eisernem Schaft entdeckt Die Regionen waren schon wahrend der Zeit der Streitenden Reiche in gewissem Umfang fur Produktion und Einsatz eiserner Waffenbestandteile bekannt Bereits im 4 Jahrhundert v Chr entwickelte sich die Verarbeitung von Eisen zunachst in Abwehrtechniken Der alteste erhaltene und restaurierte Eisenpanzerhelm stammt aus Xiadu Grab M 44 Zunehmend mit Armbrusten und Eisen und Stahlwaffen gekampft wurde erst in der letzten Halfte der Auseinandersetzungen zwischen den Streitenden Reichen und fur deren Krieger wurden zunachst verstarkt Rustungen und Helme aus Eisen hergestellt Das fruheste in China belegte Eisenschwert stammt aus dem 8 Jahrhundert v Chr fruhe Chunqiu Periode 722 bis 481 v Chr Experten vertreten aufgrund der analysieren Funde der Grabanlage die These dass in der Qin Zeit eine Stagnation der Eisenwaffenentwicklung stattfand In der Grabanlage wurden aber viele Werkzeuge aus Eisen gefunden Als waffentechnische Neuentwicklung der Qin Zeit gelten dagegen Lamellenpanzer mit beweglichen Lederschuppen welche die Figuren in verschiedenen Ausfuhrungen zeigen Der Staat Qin war zwar insgesamt gesehen in der Waffentechnologie eher ruckstandig konnte aber letztlich dennoch alle Kontrahenten annektieren Die Waffen aus den Gruben wurden ihren Inschriften nach in der zentral organisierten kaiserlichen Werkstatt Sigong hergestellt In dieser wurden auch Beschlage fur die kaiserlichen Wagen und fur das Pferdezaumzeug produziert Die Datierungen in den Inschriften weisen ab dem dritten Regierungsjahr noch als Konig auf eine mit Unterbrechungen fast durchgangige Produktion hin bis fast in die letzten Kaiserjahre Qin Shihuangdis Vor dem siebten Herstellungsjahr 240 v Chr war sein Kanzler Lu Buwei der oberste fur die Kontrolle zustandige Beamte Danach fehlt der Name der uberwachenden Person und es finden sich nur Handwerkernamen die in der zentralen Werkstatt produzierten Darin ist eine Machtschwachung des Kanzlers und somit eine Starkung der zentralistischen Macht des Kaisers ablesbar Kniende Schutzen wurden beim Nachspannen der Armbrust dargestellt die ledernen Lamellen ihrer gepanzerten Waffenrocke sind detailliert in Ton nachbildet Auch die Struktur der dabei freiliegenden Schuhsohle ist herausgearbeitet worden Die verwendete Chinesische Armbrust wurde bereits in der Zeit der Streitenden Reiche um 475 v Chr entwickelt Anders als die bekannteren europaischen Armbruste besitzt sie keinen Schaft fur einen Schulteranschlag sondern nur einen Handgriff Der Bogen wurde aus Holz oder Horn gefertigt der Schaft aus Holz Der Abzugsmechanismus bestand aus Bronze und wurde zur Qin Zeit bereits standardisiert in Serienfertigung hergestellt Er bestand aus vier Einzelteilen und war so prazise gefertigt dass dieser von den Qin Truppen als Ersatzteil mit ins Feld genommen und bei Bedarf leicht ausgetauscht werden konnte Die Prazision der genau ineinander passend gegossenen beweglichen Teile betrug nur Bruchteile eines Millimeters Es kann davon ausgegangen werden dass diese Genauigkeit in der Waffenfertigung mit zum Erfolg Qins gegen die rivalisierenden Feudalstaaten beitrug 7 Die Ruckhaltevorrichtung fur die Sehne war einfach und funktionell gestaltet Mit Hilfe der Fertigung in Serie konnte die Militarfuhrung schnell grosse Soldatenmengen ausrusten Die Durchschlagskraft dieser Armbruste war nicht so hoch wie die der spater von den Europaern verwendeten jedoch kompensierte die ermoglichte Quantitat diesen Nachteil Fruhe Formen finden sich in China beispielsweise um einfache Wehrbauern bei drohender Invasion von Reitervolkern aus dem Nordwesten damit auszurusten 31 32 33 34 Die anfangliche Vermutung schon von den Erbauern der Grabanlagen seien die Waffen mittels einer Chromsalzlosung gegen Verfall geschutzt worden erwies sich einer 2019 publizierten Studie zufolge als Irrtum die Chromfunde auf den Waffen sind demnach Kontaminationen aus unmittelbar benachbarten Lackfarben 35 Der gute Erhaltungszustand sei wahrscheinlich dem moderat alkalischen pH Wert und der sehr kleinen Partikelgrosse der Erde geschuldet sowie der Zusammensetzung der Bronze Foto Galerie Bearbeiten nbsp Gepanzerter Reitersoldat nbsp Gepanzerter Armbrustschutze im Seitenprofil nbsp Gepanzerter Armbrustschutze mit ehemals gruner Gesichtsbemalung nbsp Ungepanzerter Bogenschutze nbsp Offiziersfigur mittlerem Ranges nbsp Offizier in Seitenansicht nbsp Hochrangige Offiziersfigur General nbsp Die vier Gruben der Terrakotta SoldatenGrube Nr K 9801 mit Steinplattenhelmen und rustungen Bearbeiten nbsp Ausgestellte Steinrustungsteile Der Brustpanzer hat allein ein Gesamtgewicht von etwa 18 kg Die damals benotigte Arbeitszeit wird auf 400 Stunden geschatzt 3 nbsp Ausgebreitete Steinplattchen eines der Helme Gewicht etwa 3 kg Ausgestellt in Belgien In einem der Erdschachte Kennzeichnungscode K9801 im ummauerten Mausoleumsbereich wurden 1998 die auseinandergefallenen Einzelteile von Steinplattenrustungen entdeckt Seitdem werden auf einer Flache von 145 Quadratmetern Unmengen an Plattchen von Steinplattchenrustungen und helmen ausgegraben Die Panzer fur den Kriegerleib waren einst jeweils aus hunderten Steinstucken gefertigt worden die mit Bronzedraht 8 schuppenartig zu Schutzhemden verbunden waren Erkenntnissen zufolge bestand eine Rustung aus etwa 600 Einzelteilen Bei einem Arbeitstag von acht Stunden als einen der angenommenen Rechenfaktoren gibt es Schatzungen der Fertigstellungsdauer fur eine Rustung von fast einem Jahr Weiteren Schatzungen zufolge enthalt der Grabschacht mehr als funf Millionen Plattchen Dies weist auf eine gigantische Aktivitat und Vielzahl von benotigten Arbeitskraften und Waffenproduktionsstatten hin Nach mehr als zehn Jahren Arbeit haben chinesische Archaologen einige der Steinrustungen restauriert Fur einfache Fusstruppenkrieger ware der langwierige Fertigungsprozess zu aufwendig gewesen daher kamen nur hohere Beamte und Offiziersrange als Trager in Frage oder Soldaten einer speziellen Schutztruppe des Kaisers Die Kalksteinrustungen waren nicht fur den aktiven Offensivkampf geeignet dafur waren diese zu schwer es ist eine Schutzfunktion fur passive Krieger denkbar Ausserdem scheinen die zu dieser Zeit verwendeten Lederrustungen als Vorlage fur die Steinernen gedient zu haben Die Schuppenkonstruktion gestattete allgemein ein hohes Mass an Beweglichkeit An den Korpergelenken liess die Rustung genug Bewegungsspielraum Der Grossteil der Rustung ist von gleicher Art Die Steinscheiben weisen verschiedene geometrischen Formen auf mit nicht uberlappenden Kanten und sind teils kunstlerisch verziert Aber es gibt auch einige Panzer aus sehr dunnen Steinplattchen und in Fischschuppendesign 36 Es konnten auch Steinpanzer fur Kriegspferde archaologisch belegt werden Die Rustungen waren ursprunglich an Holzstandern angebracht und in den Gruben aufgestellt 37 Aufgrund von Felduntersuchungen und weiteren Forschungen schlussfolgern die Mausoleumsarchaologen dass der Steinabbau in nordlichen Bergregionen im Kreis Fuping Provinz Shaanxi stattfand Tatsachlich erwahnt das Geschichtsbuch des Shi Ji dass Steinmaterial aus den Bergen im Norden geholt wurde Bei den Panzerplattchen handelt es sich vom Material her um einen braungrau bis dunkelgrau geschieferten Kalkstein Plattenkalk Charakteristisch ist die Schieferung wodurch eine einfache Aufspaltung in verhaltnismassig dunne Plattchen ab 3 5 mm moglich ist Die Spaltflachen zeichnen sich dunkel ab und gehen leicht ins Braunliche Es ist ein extrem dichter Kalkstein In einem Qin zeitlichen Brunnen in der Nahe der Grabanlage wurden Utensilien die zur Herstellung der Verknupfungsdrahte der Kalksteinpanzer dienten gemeinsam mit unfertigen oder zerbrochenen Panzerplattchen gefunden Darunter befand sich ein Tonmodel das die Arbeitstechnologie und Herstellungsmechanismen der Drahte erklart Die etwa 10 cm lange und 4 cm breite Gussform war der Lange nach perforiert Die Locher lagen eng beieinander und zeigten im Querschnitt genau Form und Grosse der originalen Plattendrahte auf Die Drahte wurden wohl alle mit geringem Zeitaufwand gegossen und nicht wie in Europa damals ublich getrieben Tonformenguss ist eine technologische Vorentwicklung zum Kokillenguss sowie des Schmelzformengusses Verlorenes Wachs Methode Die ersten Funde gegossener Drahte stammen bereits aus der endenden neolithischen Periode Chinas Bei der Untersuchung eines Plattenbohrloches mit dem Rasterelektronenmikroskop konnten entlang der Wandung feiner Bohrerabrieb festgestellt werden Eine Materialanalyse wies Eisenabrieb nach Es konnte angenommen werden dass es sich bei dem benutzen Bohrer um einen geschmiedeten Eisenbohrer gehandelt haben muss Allerdings sind lediglich anderswo einige Bohrerspitzen aus der Qin Zeit gefunden worden Als Bohrer kamen zunachst auch Bronzebohrer in Betracht da in China zur Qin Zeit die Verwendung von Bronze ublicher war als die Verwendung von Eisen die Standzeit war jedoch zu gering gegenuber handgeschmiedeten Eisenbohrern Es gibt aus der Zeit aber keine Darstellungen Beschreibungen oder Funde von kompletten Bohrern Es ist zudem wahrscheinlich dass Rennspindeln oder ein Fiedelbohrer verwendet wurde Die Unmengen an Bohrungen mit welchen die Kalksteinplattchen versehen wurden lassen darauf schliessen dass der Fertigungsvorgang rationalisiert werden musste Vorausgegangene Tests belegten dass eine Herstellung mittels simplen Handbohrer nur eines einzigen Loches bis zu 20 Minuten Zeit bedurfte Mit Hilfe eines einfachen Fiedelbogens konnten 5 mm Steinplattchen entsprechend etwa der Dicke der Panzer in immerhin 2 3 min gebohrt werden Eine Hochrechnung allein zur Bohrzeit aller Panzerplattchen kame auf einen sehr hohen Zeitbetrag 10 In den Steinplattchen wurden runde und verschieden polygonale Locher entdeckt dies deutet zudem auf die Verwendung spitzer und flacher Bohrerkopfe mit unterschiedlicher Schneidenanzahl in Fiedeltechnik hin 10 Schon die ausserst komplizierten Oberflachengestaltungen der anderenorts gefundenen Objekte aus der Zeit der Streitenden Reiche spricht fur die Verwendung erster Eisenwerkzeuge Die Einfuhrung mechanischer Werkbanke fand schon in der Ostlichen Zhou Epoche 770 v Chr bis 256 v Chr statt Zum Einsatz kamen rotierende Schneideinstrumente Bohrer und Schleifkopfe Es wird davon ausgegangen dass schon Kinder den verschiedenen Aufgaben gewachsen waren und fur die langwierigen Arbeitsschritte mit eingesetzt wurden Typisch ist auch eine Spezialisierung innerhalb der einzelnen Produktionswerkstatten So wurden die Objekte welche viel Muhe und Geschick abverlangten nie von Einzelpersonen hergestellt sondern durchliefen verschiedene Steinpanzerwerkstatten in denen die unterschiedlichen Arbeitsschritte wie Sagen Schleifen Bohren und Polieren aufgeteilt waren Bereits vorhandene Erkenntnisse uber die traditionelle Jadeverarbeitung im chinesischen Altertum konnten hierbei von den Forschern ubernommen werden da die Prinzipien der verschiedenen Bearbeitungsschritte dieses faserigen und zahen Edelsteins ohne weiteres auch auf die anderer Gesteine wie dem Kalkstein angewendet werden konnte Ab der Periode der Streitenden Reiche lasst sich in der Jadekunst der Einfluss damals bedeutender Krieger erkennen Nun wurde der Stein auch als Schmuck fur Personen und Waffen eingesetzt Die darauf folgende Qin Dynastie hat bezuglich dieser Jadekunst sich nicht nennenswert weiterentwickelt entwickelte auch keinen eigenstandigen Stil 10 Die Grabungen zeigten dass der Schacht moglicherweise ein Waffenarsenal fur Qins unterirdische Truppe war Der renommierte Archaologe und ehemaliger Direktor des Mausoleums Yuan Zhongyi mutmasste 2002 anfangs dass es sich bei den freigelegten Objekten wahrscheinlich nur um reine Modelle handele die extra fur das Grab geschaffen worden seien 38 Grube Nr K 9901 Artistengrube Bearbeiten nbsp Die drei Gruben vom Museumsbau uberdacht Leichter bekleidete Terrakotta Plastiken brachte die Freilegung dieser Grube im ummauerten Mausuleumsbereich hervor mit bunt gestalteten Lendenwickeln in kostbarer mehrfarbig gemusterter imitierter Seide dargestellt Im Unterschied zu anderen Figuren waren die Figurenkorper der Artisten teilweise entblosst Die elf Figuren standen aufrecht auf ihren Sockelplatten Manche hielten einen Arm in die Hohe oder hoben die Ferse eines Fusses und vermittelten so den Eindruck von Bewegung Andere hingegen hielten die Arme vor dem Bauch verschrankt als ob sie auf ihren Einsatz warteten Einige sind grossgewachsen und stark andere sind klein und schmal dargestellt Alle Figuren wurden zerbrochen aufgefunden es wurden zunachst sechs davon wiederhergestellt Das Fertigungsverfahren fur diese Figuren war grundsatzlich das gleiche wie das fur die Terrakotta Soldaten somit war auch die Wiederherstellungsmethodik identisch In der Grube wurden vier Hufeisen und ein Steinzaumzeug eines Pferdewagens gefunden Zudem auch Waffen wie Speer und Pfeilspitzen und Rustungspanzer Es wurde auch ein 212 kg schwerer dekorierter Bronzekessel geborgen Die Grube wurde von den Erbauern in drei Korridore aufgeteilt die in Ost West Richtung ausgerichtet wurden 39 40 Es wird vermutet dass hier Akrobatikkunstler dargestellt sind Uber die Art der Vorfuhrung die den Kaiser wohl in der Nachwelt unterhalten sollte lasst sich nach Fundlage aber nur spekulieren Vielleicht spielten sie Musikinstrumente turnten oder ubten sich etwa in korperlichen Wettkampfen Im Jahr 2006 wurden die Rockmuster der Artistenfiguren untersucht die sich maltechnisch insofern von denen der Terrakotta Soldaten unterscheiden als sie einfarbig und plastisch ausgefuhrt wurden Die verwendeten geometrischen Formen sind zwar teilweise ahnlich beispielsweise die gebrochenen Rauten gewinkelte Ornamente und achtzackige Himmelskorper Darstellungen meist als Sonne interpretiert teilweise aber auch andersartig mit geschwungenen Formen oder rosettenartigen Applikationen Ahnlichkeiten lassen sich vor allem zu archaologisch belegten Textilien aus Mawangdui bei Changsha nachweisen Dort wurden Stoffe gefunden die fast identische Muster aus gebrochenen Rauten in versetzt angeordneten Reihen aufweisen Es handelt sich um Seidengazen und einen Damaststoff Stoffdarstellungen mit rosettenartigen Dekorationen konnten Stickereien Damaste oder auch samtartige Textilien darstellen Vor allem die rosettenartigen Verzierungen die an Streubluten erinnern sind der Herkunft nach ungeklart da es noch keine belegten floralen Ornamente aus dieser Zeit Chinas gibt Die Herkunft dieser Formen blieb unklar 10 Wahrend bei den Kriegerfiguren Knochenbau und Muskeln unter vielschichtigen Lagen der imitierten weiten Gewander und dicken Rustungsimitationen verborgen sind und sie ungelenk und steif wirken obwohl dereinst eine lebensnahe Darstellung deutlich angestrebt wurde und sieht ein Betrachter von den sehr realistisch geformten Handen oder Kopf und Halspartien ab bekommt dieser Betrachter der moglicherweise Tanzer und Akrobatenfiguren dagegen den Eindruck einer uberwiegend realistischen Korperdarstellung Die Figuren sind meist nur mit einem Lendenschurz bekleidet was einen Blick auf die Korperanatomie erlaubt Die Qin Plastiker bemuhten sich hier die Figurenkorper mit in Natura vorhandenen Knochen Gelenken und den zugehorigen Muskeln abzustimmen Der Oberkorper einer Figur beispielsweise bei der vielleicht ein Tanzer dargestellt wurde zeigt einen gut durchgebildeten Brust und Bauchbereich wahrend die Beine anatomisch korrekt mit darunter zu erahnenden Kniegelenken und Kniescheiben abgestimmt modelliert wurden Eine zweite mutmassliche Tanzerfigur ebenfalls mit einem erhobenen Arm und mit Beinen in Schrittstellung zeigt Rippen unter der gespannten Haut des Brustkorbs Noch deutlicher wird das prazise Korperverstandnis der Qin Handwerker bei einer Figur mit stammigem und muskelbepacktem Korperbau die moglicherweise einen Akrobaten oder Gewichtheber nachempfand Seine Korperteile zeigten zahlreiche anatomische Details wie Bizeps und es wurden innenliegende Sehnen angedeutet Dergleichen ist in China niemals zuvor dargestellt worden Wird nun noch die naturgetreue Bemalung berucksichtigt lasst sich vorstellen dass fur den damaligen allgemein mit realistischer Skulptur unvertrauten Chinesen die Figuren wie wirkliche Menschen ausgesehen hatten Die Schulterachsen der Tanzer die trotz eines erhobenen Armes waagerecht bleiben und die steifen und unmodellierten Knie des Gewichthebers belegen dass hier aber nicht so etwas wie ein den Chinesen wohl unbekanntes griechisches Verstandnis des menschlichen Korpers in der Kunst erreicht wurde Die Tatsache dass es damals in China keine Tradition der Grossplastik gab die zu diesen lebensnahen Darstellungen von Menschen hatte fuhren konnen dass es sich hier also um erste Versuche des naturgetreuen Umgangs mit dem Motiv des menschlichen Korpers in der plastischen Darstellung handelte uberrascht Im antiken Griechenland wo die lebensnahen Darstellungen des menschlichen Korpers schon im Zentrum des Interesses seit Generationen von Bildhauern standen benotigte die Kunst der Gestaltung glaubwurdiger Korperplastiken zweihundert Jahre intensiven Entwicklungsvorlaufs Die Entdeckung der menschlichen Anatomie war zudem ein intellektueller Prozess der nur langsam stattfand und uber viele Einzelschritte von der archaischen zur klassischen griechischen Skulptur fuhrte 41 In China wurden bis zum ausgehenden 3 Jahrhundert v Chr keine besonderen Anstrengungen unternommen anatomisch korrekte menschliche Korper darzustellen Die Neuerung kam abrupt Nach der Regierungszeit des ersten Kaisers wurde die Verwirklichung lebensnaher oder realistischer Skulpturen nicht weiter verfolgt Im chinesischen Alltag der einfachen Bevolkerung existierten diese ohnehin nicht Fur einige Generationen wurden noch grossformatige Plastiken fur die Graber der Han Dynastie in gewisser ortliche Nahe zum Grabkomplex Qin Shihuangdis gefertigt In Nebengruben der Kaisergraber der fruhen West Han Zeit 206 v Chr bis 9 n Chr fanden sich 50 80 cm grosse nackte Figuren die summarisch geformte kaum durchgebildete menschliche Korper darstellten und ursprunglich Bekleidung aus Stoff trugen Spater modellierten die Handwerker allgemein nur noch kleine nicht vergleichbare Statuetten und fur Jahrhunderte wurde kein neuer Versuch unternommen den anatomisch korrekten Aufbau eines Menschen in einer Skulptur erkennen zu lassen 41 Die ersten Testgrabungen innerhalb des einst mit Mauern umfassten Teils des Mausoleums fanden 1999 statt 8 Oktober 2011 wurde K9901 der Offentlichkeit zuganglich gemacht 42 Grube Nr K 0007 Grube der bronzenen Wasservogel Bearbeiten nbsp Schwanfigur aus Bronze nbsp Plan der Grube der bronzenen Wasservogel Die Grabgrube wurde etwa 900 Meter nordostlich der Ost Ecke der ausseren Mausoleumsmauer angelegt Eine zweite Tiergrube mit Vogelbestattungen wurde bereits 1996 etwa 500 Meter entfernt gefunden Beide Gruben befanden sich in der Nahe alter Fischteiche und verknupften sich in gewisser Weise mit ihrer Umwelt 43 Seit 2001 wurde die Grube ausgegraben in der eine parkahnliche Bachlandschaft nachgeahmt war um die bronzene Kraniche Ganse und Schwane gruppiert waren Die stollenartige Anlage misst knapp 1000 Quadratmeter Wande und Decke waren einst mit Holzbrettern verschalt der Tunnelboden wurde von einem verzweigten Bachlauf von etwa 60 Metern Lange und 1 4 Metern Breite durchzogen In der Grube wurden bis 2002 insgesamt 47 Wasservogelplastiken gefunden Technisch faszinierend und einzigartig wurden die Vogel mit einem lebensecht wirkendem Gefieder dargestellt Die verschieden gestalteten Federarten wie Flaum Daunen und Schwungfedern und ihre Anordnung auf den Plastiken belegen dass die Handwerkerkunstler der Qin Zeit lebende Vogel sehr genau studiert hatten bevor sie diese Figuren herstellten Die lebensgrossen Skulpturen wurden als Bronze Hohlgusse ausgefuhrt und jeweils vollstandig mit einer mehrschichtigen Farbfassung versehen Die Funde stellen das bisher alteste erhaltene Zeugnis lebensgrosser bronzener Hohlgussplastik in China dar Ein grosser Kranich hielt einen kleinen Fisch im Schnabel als wenn er ihn gerade erst gefangen hatte Keines der Tiere hatte dieselbe Kopfhaltung jedes wurde in naturlicher Bewegung festgehalten Sie reckten den Hals in die Luft oder beugten ihn zum Wasser sie grundelten und mit den geoffneten Schnabeln schienen sie zu schnattern 3 8 10 44 45 Die Vogel haben ursprunglich auf Sockeln gestanden Die Schwane sind etwa 0 90 Meter lang die Kraniche und Wildganse sind etwa 1 3 und 0 5 Meter lang 43 46 Alle Vogel wurden verursacht durch eine fruhzeitige Teilzerstorung der Mausoleumsgrube durch Feuer und Vandalismus durch einen spateren Deckeneinsturz und einen Grundwassereinbruch zum Teil stark beschadigt Im Rahmen der vom Bundesministerium fur Bildung und Forschung geforderten deutsch chinesischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Kulturguterschutzes wurden in den Jahren 2003 bis 2005 einige Plastiken restauriert Die Bearbeitung der Objekte erfolgte in den Restaurierungswerkstatten des Archaologischen Instituts der Provinz Shaanxi in Xi an Durchgefuhrt wurden die Massnahmen von Restauratoren des Romisch Germanischen Zentralmuseums gemeinsam mit chinesischen Kollegen des dortigen Instituts Die Restaurierung gestaltete sich aufgrund des Fundzustandes der Figuren sehr aufwendig Die stark korrodierten Bronzevogel zeigten dicke Korrosionsauflagen in Verbindung mit Resten der Farbfassung Die mehrjahrigen Arbeiten wurden von intensiven Analysen der einstigen Herstellungstechnik der Plastiken begleitet Im Bezug auf die damalige Gusstechnik zeigten diese im Detail zwar kein homogenes Bild verwiesen aber eindeutig auf einen Guss im Wachsausschmelzverfahren Des Weiteren wurden das verwendete Bindemittel der Farbfassung sowie die Pigmente an den Resten dieser analysiert und Versuche zur damaligen Farbauftragstechnik durchgefuhrt Auch die Oberflache der Farbfassung hatte in ihrer Struktur ursprunglich dem Federkleid der realen Wasservogel die als Vorbild dienten entsprochen Es waren beispielsweise auch Daunenfedern im Brustbereich und auf den Flugeln das Grossgefieder nachgebildet worden Der lebensechte Eindruck wurde durch eine farbenprachtige Gestaltung der Fassung verstarkt die sich allerdings nur kleinflachig erhalten hat 47 Es lasst sich eindeutig sagen dass alle Kraniche in der Farbgebung weiss alle Ganse schwarz und die Schwane in beiden Farbvarianten gestaltet wurden zudem konnten im Kopfbereich winzige rote Farbspuren entdeckt werden 48 Auch Musiker aus Terrakotta kamen hier zum Vorschein sie befanden sich einst in holzverschalten Nischen in den Seitenwanden der Grube Ihre Kleidung wurde mit knielangen Gewandern und Hosen dargestellt Auf den Kopfen der Plastiken verdeckten einfache imitierte Mutzen ihre anmodellierten Haarscheitel und knoten an den Hinterkopfen Sieben Figuren wurden kniend dargestellt einer ihrer Arme wurden bis auf Kopfhohe bei der Modellierung nach oben angewinkelt wahrend der andere nach unten hangend und leicht nach vorne reichend gefertigt wurde Acht Figuren sassen mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden Die Handflachen wurden an ihren nach vorne gerichteten Armen bei der Herstellung einmal nach unten und einmal nach oben weisen lassen Besonders dieser Korperausdruck legte den Schluss nahe dass sie Zitherspieler darstellen sollten In der Nahe entdeckte Uberreste von grosstenteils zerfallenen holzernen Musikinstrumenten identifizierten die Figuren zudem schon allgemein recht eindeutig als Musikanten Einer der gefundenen Hinweise ist ein kleines Plektrum 16 Die insgesamt 15 Terrakottafiguren wurden in langen Roben dargestellt welche Falten von links nach rechts aufweisen mit einem lederartigen Gurtel geschnurt Am Gurtel befestigt ist jeweils rechtsseitig eine rechteckige kleine Tasche herabhangend dargestellt Die Figuren weisen imitierte Schuhsocken auf und sind ohne Schuhe Alle sind Schnurbarttrager Eine der Figuren ist nur 86 cm hoch und hat 38 cm Schulterbreite In einem figurnahen Bereich wurden mehr als 260 kleine Objekte gefunden Darunter ein Silberstuck welches wie ein Fingernagel gestaltet war zudem uber Zweihundert wie Ahlen geformte Bronzeobjekte und neun verschieden geformte Stucke aus Knochenmaterial 43 Im Wasserlauf des Baches sollten selbst die Wellen zu sehen sein die Archaologen fanden aus Lehm geformte Wasserwogen Die Grabgrube unterscheidet sich in vielen Bereichen von den anderen Gruben insbesondere durch die Bachlaufdarstellung die Ausstellungsplattformen fur die Bronzewasservogel die Doppeldacher aus Matten mit Fischgradmustern die Wandpaneele mit Nut Feder Verbindungen und die Wandnischen Allen Objekten wurde ein besonderer Platz geschaffen Die Archaologen erkennen darin eine kunstlerische Notwendigkeit bei der Grabgrubengestaltung 43 Grube Nr K 0006 Beamtengrube Bearbeiten nbsp Wiederhergestellte Terrakotta Figuren von Beamten und Wagenlenkern in der Grube K 0006An der sudwestlichen Ecke der Innenmauern des Grabkomplexes wurde im Jahr 2000 eine Grube mit Terrakottafiguren gefunden die als vier Zivilbeamte und vier Wagenlenker interpretiert werden Die Bemalung der Gesichter war noch gut erhalten es fanden sich keine militarischen Waffen Alle Beamte standen wohl einst mit gefalteten Handen versteckt in ihren Kleidungsarmeln da Diese Figuren wurden jeweils mit einem Messer in Verbindung mit einem Wetzstahl an einem Band des Gurtels hangend dargestellt Diese Korrekturwerkzeuge dienten dazu den Text auf Schreibstreifen aus Holz oder Bambus abschaben zu konnen von jenem Material auf dem wahrend der Qin Dynastie geschrieben wurde Diese Tragweise entwickelte sich zur Qin Zeit zu einer regelrechten Mode unter den Schreibern Die vermutlich Beamtenfiguren konnten ihre Vorlage auf einem mittleren Niveau der Gerichte der Qin Zeit gehabt haben wie manche Archaologen annehmen Einige gehen davon aus dass die Grube eine unterirdische Stallung fur den Kaiser darstellen sollte und dass die Objekte als Vorbereitung fur eine kunftige Reise des Kaisers dienen sollten Die Grube ist funf Meter tief erstreckt sich in Ost West Richtung und enthalt eine vordere und eine hintere Kammer Die Wande sind 2 7 Meter hoch aus verdichteter Erde gebaut Der Boden und die Decke wurden beim Bau aus Holz gefertigt Spuren von einem Pferdewagen aus Holz wurden im westlichen Teil der Grube gefunden In der hinteren Kammer wurden zunachst neun Skelette von erwachsenen Pferden ausgegraben Es wurde aufgrund der Fundlage geschatzt dass insgesamt 20 Pferde in der Grube begraben liegen 49 Im Oktober 2011 wurde K 0006 der Offentlichkeit zuganglich gemacht 50 Die bronzenen Prachtgespanne Bearbeiten nbsp Der sogenannte Bequeme Wagen mit dem Wagenlenker aus Bronze nbsp Bronze Quadriga Nachbildung der sogenannte Hohe WagenIm Jahre 1978 entdeckten Ausgraber 20 Meter westlich vom Grabhugel des Kaisers eine grosse Grube mit Gespannen als Grabbeigaben Bei der spateren Probeausgrabung auf einer kleinen Flache kamen zwei Bronze Gespanne aus dieser 7 8 Meter tiefen Grube zutage Zudem grosse Mengen von Heu die einst fur die Zugpferde bereitgelegt wurden 7 Sie sind die fruhesten grossten und technisch fortgeschrittensten Pferdegespanne die in China bekannt sind Die Bronzegespanne standen eigentlich in einem holzernen Schrein Da das Holz mit der Zeit morsch geworden war und die Grube daraufhin einsturzte waren die zwei Gespanne stark in Mitleidenschaft gezogen worden Nach einer zeitaufwandigen Restaurierung ist das zweite Gespann seit dem 1 Oktober 1983 in seiner ursprunglichen Gestalt fur die Offentlichkeit zu besichtigen Das andere Gespann konnten Besucher erst acht Jahre spater besichtigen da es zu stark beschadigt wurde Beide Gespanne sind in etwa halber Realgrosse ausserst aufwandig hergestellt worden Sie sind mit zahlreichen Silber und Goldelementen verziert so sind am zweiten Gespann 1 720 Verzierungen die aus uber drei Kilogramm Gold und vier Kilogramm Silber gefertigt sind befestigt worden Untersuchungen ergaben dass die Herstellung Arbeitsverfahren wie Giessen Schnitzen Loten Nieten Einlegen Feilen und Schleifen erforderte 51 Starre Verbindungen erfolgten unter anderem durch Schweissen Einfassen mittels Muffen und Einlegen An den Wagen wurden bewegliche Anschlusstechniken wie Druckknopfanschluss und Gelenkanschluss angewandt Bei jedem Verfahren wurde ein hoher Grad an Kunstfertigkeit erreicht Der Zaum ist zum Beispiel aus abwechselnd silbernen und goldenen Rohrchen durch Loten zusammengesetzt am Zaum jedoch ist kaum eine Lotnaht zu erkennen Die Zugel bei denen die Gelenkanschlusstechnik angewandt wurde sind noch heute beweglich Die meisten Bauteile wurden im Gussverfahren hergestellt das am deutlichsten den damaligen technischen Stand aufzeigt Bei dem Schirm der als Wagendeckel dient sind die dunnsten Partien nur 2 die dicksten 4 Millimeter stark Die Zusammensetzung der Legierung ist fast dem heutigen Standard entsprechend Durch Regulation des Gehaltes von Kupfer Zinn und Blei wurden Bronzebauteile mit verschiedenen Harten erreicht So wie die Terrakottafiguren des Mausoleums sind auch die zwei Bronzegespanne wirklichkeitsgetreu bis ins Detail dargestellt Die Pferde und Wagenlenker sehen lebendig aus da ihre Korperproportionen anatomisch abgestimmt wurden und alle Details der Anatomie entsprechen Gesicht kurzer Bart Wimpern Handlinien Haare und Nagel der Gespannfuhrer werden lebensecht wiedergegeben Die Wagenlenker der Bronzequadrigen wurden mit bunt verzierte Borten an den Armeln ihrer doppelten Jacken dargestellt Die Jacken wurden in grun gehalten die Borten wurden mit geometrischen Muster aus feinen schwarzen und roten Linien auf weissem Grund ausgefuhrt Bei den Wagenlenkerfiguren ist ein Offiziersrang ablesbar Im Gegensatz zu dieser Arbeitsweise ist die Bemalung am Wagenkasten nicht naturgetreu gestaltet Auf der weissen Grundfarbe an der Aussen und Innenseite sind Tiger Drachen und Phonixmuster sehr bunt aufgemalt Am Rand ist der Kasten mit bunten stilisierten Ornamenten verziert Jedes der Zugpferde war mit einer Quaste aus feinen Bronzefaden geschmuckt deren Durchmesser jeweils weniger als 1 mm betrug Die Frage ob diese gegossen kalt gezogen oder warm gewalzt wurden blieb bisher unbeantwortet Die beiden Gespanne standen ursprunglich hintereinander in einer der Gruben und sind auch auf diese Weise im Mausoleumsmuseum ausgestellt Es sind Eindeichselgespanne mit vier Pferden und einem lenkenden Offizier Jedes Gespann wiegt uber 1 2 Tonnen und besteht aus mehr als 3 000 Einzelteilen Das vordere Gespann ist der sogenannte Hohe Wagen da seine Insassen aufrecht stehen mussten Anders als bei einem normalen Streitwagen dient ein kunstvoll verzierter Schirm diesem Wagen als Dach Im Wagenkasten sind Kriegsutensilien zu sehen Ein bronzener Kocher mit 50 scharfen Pfeilen und einer mit 12 eine Armbrust und ein bronzener Schild Auf diesem Gespann ist nur eine Figur der Offizier zu sehen Er halt die Zugel in der Hand hat ein Schwert an der Seite und sieht nach vorne Seinem Aussehen nach zu urteilen stellt er einen General dar Am Wagenlenker des Bronzewagen Nr 1 bildet eine weisse mit Punktchen besetzte Scheibe eine Bi Scheibe aus Jade mit dem typischen Kornmuster nach Die Figur zeigt dass die rituellen Scheiben als Gurtelanhanger getragen wurden Ahnlich strukturierte weisse Flachen am Schild dieses Bronzekriegers erinnern an Einlegearbeiten beispielsweise an die Silber und Gold Tauschierungen qinzeitlicher Bronzeobjekte Dass Silber und Beinobjekte mit weisser Farbe dargestellt wurden zeigen auch die modellierten Gurtelschnallen in Realitat aus Bronze oder Silber und die Haarspangen und Knebelknopfe in Natura aus Knochen an den Terrakottakriegern 10 Die Plastik wiegt uber eine Tonne Sie wird auch Der Inspektion Wagen genannt 52 Das Gespann hinten ist der sogenannte Angenehme Wagen Ein solches Gespann stand als Personenwagen kaiserlichen Familienangehorigen und Adeligen zur Verfugung Die Pferde haben unterschiedliche Grossen Von 65 bis 75 Zentimeter Der Wagenlenker hat im Sitzen eine Grosse von 51 Zentimetern Mit den Pferden hat das ganze Gespann eine Lange von 3 28 und eine Hohe von 1 04 Metern Dieses Gespann hat einen verzierten und bemalten Wagenkasten der in zwei Raume unterteilt ist Im vorderen Raum sitzt der Wagenlenker auf den Fersen er tragt einen hohen Hut die Zugel befinden sich in seiner Hand und an seiner Seite ein Schwert Der geschlossene Hinterraum hat einen Dachdeckel in Form eines Schildkrotenpanzers innen konnte der Reisende auf dem gut gepolsterten Boden liegen oder bequem auf der Bank sitzen Vorne und auf beiden Seiten ist der Wagenkasten je mit einem Fenster versehen Durch hochtechnisch gefertigte rhombenformige Locher konnten Insassen von innen nach aussen sehen aber nicht von aussen nach innen Da die Wagenkabine beluftet ist wird es auch Der Klimatisierte Wagen genannt 52 Der Streit und der Personenwagen gehorten als Geleitwagen zur kaiserlichen Wagenkolonne Der Streitwagen diente als Wachwagen auf der Reise der Personenwagen fur Frauen oder Minister als kaiserliches Geleit Wahrend die Terrakottakrieger als Schutztruppe fur das unterirdische Reich des Kaisers angesehen werden sind die Bronzewagen in der Grabanlage vom Gesamtkonzept hergesehen als die Reisefahrzeuge fur die Seele des Kaisers anzusehen 21 Der Wagen des Kaisers soll ganz vergoldet und mit sechs Pferden bespannt gewesen sein und sich moglicherweise auch in jener Grube befinden in der die beiden Bronzegespanne ausgegraben worden sind Diese Uberlegung begrundet sich auf der Feststellung dass es in jener Grube mindestens noch sechs metallene Gespanne gibt Historischen Aufzeichnungen zufolge hatte der Kaiser damals zwei Wagenkolonnen zur Verfugung die eine bestand aus 18 Wagen die andere aus 36 Es wird vermutet dass in der Nahe des Grabes eine ganze Kolonne mit 81 Wagen unter der Erde vorhanden sein konnte Vor der Entdeckung der beiden Gespanne fanden die Ausgraber bereits Wagen mit einer Deichsel diese wurden jedoch einst aus kurzlebigerem Holz gefertigt und somit konnten die Fachleute den Herstellungsweg kaum rekonstruieren Infolgedessen waren die Wagenform und die Spannweise weitgehend unbekannt Da die in dem Grab gefundenen Bronzegespanne nach der Konstruktion vollstandig erhalten sind liefern diese aufschlussreiches Material zur Erforschung der alten Eindeichselwagen Kunstgeschichte Metallurgie Range von Wagenfahrern und Kleidung der Qin Dynastie Die Pferde von San Marco sind eine Gruppe von vier lebensgrossen vergoldeten Pferde Bronzeplastiken deren moderne Kopien die Loggia am Westportal des Markusdoms in Venedig schmucken Die originalen Plastiken die heute im Museum von San Marco ausgestellt sind sind Teile der einzigen weiteren aus der Zeit der Antike und des parallel dazu verlaufenden chinesischen Altertums uberlieferten freiplastischen Bronze Quadriga Fotogalerie Bearbeiten nbsp Der Hohe Wagen von vorne aus gesehen nbsp Blick in den Wagen nbsp Blick von rechts am Gurtel eine Bi Scheibe als Anhanger getragen nbsp Blick von diagonal links Qin Armbrust vor dem Wagenkasten nbsp Zugpferde mit reich verziertem Geschirr nbsp Der Bequeme Wagen von diagonal links aus nbsp Der sitzende Wagenlenker mit den Zugeln vor einem der vergitterten Wagenfenster nbsp Blick ins Wageninnere nbsp Pferdekopfe aus TerrakottaTierbestattungen BearbeitenSudlich des Westtores der inneren Mauer fanden die Ausgraber 31 Vogel und seltene Tiere in einer Reihe von Tonsargen beigesetzt Ausser den Tierskeletten enthielten die Sarge zur Gabe von Tiernahrung geeignetes Tongeschirr und Bronzeringe vermutlich zum Anleinen Tierwarterfiguren aus Terrakotta knieten 16 in der Grube vermutlich zur Beaufsichtigung fur die wohl einst kostbaren Tiere Zu Lebzeiten bewohnten diese Tiere moglicherweise den kaiserlichen Lustgarten oder ein Gehege innerhalb des Hochsten Forstes Shang lin jenes extravaganten Jagdparks in dem der Kaiser seltene Exemplare von Flora und Fauna aus fernen Landern ansammelte In der sudwestlichen Ecke der Nekropole kamen in einer Grube zudem mehr als 300 Pferdeskeletten zutage Einige von ihnen hatten abgetrennte Korperglieder was erkennen liess dass sie getotet wurden bevor sie in ihre holzernen Sarge gelegt wurden Inschriften auf keramischen Scherben belegten zudem dass die Pferde aus den Stallungen im Palast stammten Die Terrakotta Pferdeknechte von feiner Fertigungsqualitat die den Figuren der Terrakotta Soldaten ahneln kamen mit ihnen zum Vorschein Im Jahr 2000 wurde eine Grube mit zwolf als Minister gedeuteten Terrakottafiguren und vielzahligen Pferdeskeletten freigelegt 8 Ostlich der Totenstadt beim heutigen Dorf Shangjiaocun fanden die Archaologen noch weitere Pferde beigesetzt in der Nahe der Nebenbestattung von 17 Mannern und Frauenskeletten Nebenbestattungen weiblicher und mannlicher Korper BearbeitenBei der gefundenen Nebenbestattung von 17 Mannern und Frauen in Holzsargen entdeckten die Ausgrabungsteams Gegenstande aus Gold Silber und Jade sowie einst aufwendig gearbeitete Seidenfragmente Dies kennzeichnet deren einst hohen gesellschaftlichen Rang Es scheint als ob sie getotet wurden Einige ihrer Korperglieder waren abgetrennt worden Der Grosshistoriker Qian berichtete dass Prinzen und Prinzessinnen sowie treue Minister unter Druck gesetzt wurden bis sie darum baten ihrem fruheren Herrn in den Tod folgen zu durfen und einen Beisetzungsplatz in seiner Grabanlage zu erhalten 7 Es kann gleichwohl nur spekuliert werden ob sie darum gebeten hatten ihrem ehemaligen Herrn ins Grab folgen zu durfen ob sie in einem religiosen Ritual geopfert wurden oder ob sie die Opfer von politischen Intrigen waren Erhaltungszustand Bearbeiten nbsp Gepanzerte Soldaten der Terrakotta Armee nbsp Keramikgefass aus der AnlageDas Mausoleumsgelande war schon wenige Jahre nach seiner Fertigstellung geplundert und Teile der Anlage stark zerstort worden Beispielsweise wurden die Soldatenskulpturen vielfach ihrer ursprunglich funktionstuchtigen Waffen beraubt Es fanden sich aber auch fehlgeschlagene Grabraubertunnel Viele Terrakottafiguren sind zerbrochen denn die unterirdischen Holzkonstruktionen der Schachte in denen sie standen wurden angezundet In den eingesturzten Gangen wurden viele Figuren von den daruberliegenden Erdschichten erdruckt 53 Die Zerstorungsspuren sind noch zu erkennen Holzbalken sind verkohlt Terrakotta und Erde lassen deutliche Brandspuren erkennen 17 Spater wurde Sand in die Gruben geschwemmt Deckenbalken bogen sich durch brachen ein und Erdreich rutschte nach Jungere Grablegen auf dem Mausoleumsgelande scheinen darauf hinzudeuten dass das Areal im Bewusstsein der Landbewohner noch lange eine besondere Bedeutung hatte Auch wurde das Gelande zunachst nicht in grosserem Massstab bebaut In der Erde der Ausgrabungen finden sich oft nur noch Abdrucke der vielfaltigen Mausoleumsbestandteile die vollstandig vergangen sind Hierzu gehoren beispielsweise die Balkendecken der ehemaligen Korridore und die Flechtmatten zum Abdichten der Korridore aber auch holzerne Streitwagen und die Holzschafte der Waffen und Pfeile 8 Die ersten Kriegerfiguren jene 1100 die in Museumshalle 1 zu besichtigen sind wurden zu schnell ausgegraben und zusammengeklebt Lack und Farbe sind dadurch verloren 16 Die gebrannten Figuren befanden sich jahrtausendelang verschuttet in wassergesattigtem Erdreich und verloren nach ihrer Freilegung in kurzester Zeit ihren ursprunglichen Farbuberzug Erst Mitte 2004 gelang es Experten aus Bayern in Zusammenarbeit mit chinesischen Kollegen ein Verfahren zum Schutz dieses Farbuberzugs zu entwickeln Forscher der TU Munchen haben im Jahr 2012 zwei der bunten Krieger nachgebildet 54 Das grundsatzliche Problem ist die einsetzende Austrocknung der Terrakottafiguren nach ihrer Ausgrabung Die noch vorhandenen Reste der reichen Bemalungen losen sich rasch vom Untergrund Oft bleiben die Farbschichten auch bei der Entnahme der Figuren an der Erde haften Ganze Blocke mit Farbresten in den umgebenden Losboden abgedruckt werden mit Hilfe von Gips eingebettet konserviert und spater archiviert 8 Zudem droht Gefahr durch die allgemein zunehmende Modernisierung Chinas Noch vor 25 Jahren war Xi an eine Kleinstadt und der heutige Stadtbezirk Lintong war ein Bauerndorf Mittlerweile haben sich hier Millionen von Menschen angesiedelt Der steigende Wasserverbrauch lasst den Grundwasserspiegel sinken und die Terrakottafiguren in der sie umgebenden Erde austrocknen Die Lackschichten brockeln dadurch ab Die Hallen mit den Grabungsstatten mussten klimatisiert werden Neue intelligente Techniken Bepflanzungen und Schutzgebaude waren dringend notig um die Luftfeuchtigkeit auf naturliche Weise zu regulieren 2 Mittlerweile muss viel unternommen werden um Originalfiguren im Freien zu schutzen Sie reagieren empfindlich auf Temperatur und Feuchtigkeitsschwankungen welche die heissen feuchten Sommer und eiskalten Winter hervorrufen ferner auf Pilzsporen aus der Luft und Erde der Umgebung Qinshihuang Mausoleum Museum Bearbeiten nbsp Der Eingang zum Museum der Terrakotta Armee im Jahre 2002Das Qinshihuang Mausoleum Museum innerhalb des Ausgrabungsgebietes umfasst die Gruben ostlich des Sha funf Kilometer von Lintong entfernt Es ist dort unter anderem ein Teil der freigelegten Terrakotta Soldaten und Pferde in ihren Gruben zu besichtigen Alle Gruben der Grabkrieger sind mittlerweile uberdacht Am bekanntesten ist wohl die Konstruktion uber der Hauptgrube uber der sich ein 200 Meter langes und 70 Meter breites Aluminiumdach wolbt Der Grossteil der freigelegten Figuren verbleibt am Fundort Einige Figuren wurden aber entnommen um sie zu untersuchen zu konservieren und andernorts auszustellen Sie durfen China nur ausnahmsweise verlassen werden aber gelegentlich auch im Ausland ausgestellt 21 Weitere Forschung Bearbeiten nbsp Sima Qian um 145 v Chr um 90 v Chr chinesischer Astrologe Historiker und Schriftsteller Er schrieb die Shiji Qin Shihuang benji 10 Das primare Ziel der chinesischen Archaologen besteht darin die restlichen Terrakottasoldaten auszugraben und gegebenenfalls zu restaurieren Selbiges soll mit den vermuteten Wagenkolonnen passieren In einigen Jahren planen die Verantwortlichen dann den Grabhugel zu offnen Bis heute kann nur gemutmasst werden was er enthalt Der Historiker Sima Qian beschrieb in seinem von 109 bis 91 v Chr geschriebenen Werk Shiji die Grabhalle Qin Shihuangdis folgendermassen Der Erste Kaiser liess den Gelben Fluss den Jangtse und die Ozeane aus Quecksilber nachbilden ein Mechanismus liess das Quecksilber umherfliessen Die Decke wurde von den Konstellationen des Himmels geschmuckt der Boden mit einer Darstellung des Landes Die Lampen wurden mit Tran gefullt der besonders lange brennen sollte 55 Neuere Untersuchungen mit Sonar und Computertechnik haben tatsachlich eine hohe Quecksilberkonzentration im Berg nachgewiesen Die kultur und kunsthistorische Forschung der chinesischen Wissenschaftler wird im Rahmen des chinesisch deutschen Projektes zur Zusammenarbeit im Kulturguterschutz von der Bundesrepublik Deutschland unterstutzt Seit 1988 besteht die Zusammenarbeit zwischen dem Bundesministerium fur Bildung und Forschung BMBF und der Provinz Shaanxi Als ehemaliges Zentrum Chinas in der chinesischen Antike dessen Hauptstadt von 221 v Chr bis ins 10 Jahrhundert n Chr in Xi an lag und als Ausgangspunkt der Seidenstrasse ist die Provinz von grosser historischer Bedeutung Die Kooperation umfasst u a Quellenstudium naturwissenschaftliche Untersuchungen zu Materialien und Techniken sowie Rekonstruktionsversuche da uber die antiken Kunsttechniken uber Ressourcen Handelswege und Produktionsmoglichkeiten besonders fur die Qin Zeit bisher wenig bekannt ist Auf deutscher Seite sind das Romisch Germanische Zentralmuseum seit 2023 Leibniz Zentrum fur Archaologie in Mainz und das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege an der Kooperation beteiligt Das Projekt wird vom BMBF finanziert und mit Mitteln des Bayerischen Staates unterstutzt Im Rahmen des Projektes werden seit 1991 u a Methoden zur Konservierung der Farbgebung entwickelt 56 seit 2001 konnen daher auch einige Terrakotta Krieger mit konservierter Farbfassung im Museum auf dem Ausgrabungsgelande ausgestellt werden Seit dem Jahr 2000 weitete sich die Kooperation auch auf andere neu entdeckte Funde der Grabanlage aus so z B die Kalksteinplattchenrustungen 8 2010 wurde das Archaologenteam der Terrakotta Armee mit dem Prinz von Asturien Preis in der Kategorie Sozialwissenschaften ausgezeichnet Kulturelle Rezeption BearbeitenIn dem Actionfilm Lara Croft Tomb Raider Die Wiege des Lebens von 2003 kommt die Terrakotta Armee vor Siehe auch BearbeitenListe von Pyramiden Chinesische PyramidenLiteratur BearbeitenRoberto Ciarla Hrsg Krieger fur die Ewigkeit Die Terrakotta Armee des ersten Kaisers von China Uberarbeitete Auflage vmb Publishers Vercelli 2011 ISBN 978 88 540 1771 9 Peter Matthias Gaede Hrsg Das grosse Buch der Archaologie Expeditionen in mythische Welten GEO Sammelband 1 Auflage Gruner Jahr 2003 ISBN 3 570 19436 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Terrakotta Armee Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Wanderausstellung von zumeist Nachbildungen der Terrakotta Armee in Deutschland Die Geschichte der Terrakotta Armee Memento vom 27 Februar 2012 im Internet Archive Dokumentation der Wanderausstellung PDF 60 kBEinzelnachweise Bearbeiten UNESCO World Heritage Centre Mausoleum of the First Qin Emperor Abgerufen am 13 August 2017 englisch a b c Siebo Heinken Macht und Pracht der Terrakotta Armee In National Geographic Nr 06 2012 S 82 85 nationalgeographic de abgerufen am 8 Oktober 2016 a b c nzz ch a b c Die Geschichte der Terrakotta Armee Memento vom 27 Februar 2012 im Internet Archive Dokumentation der Wanderausstellung PDF 60 kB Derk Bodde The state and empire of Ch in In The Cambridge History of China Band 1 The Ch in and Han Empires 221 B C A D 220 Cambridge 1986 ISBN 0 521 24327 0 S 63 64 Auferstanden aus Scherben Die Terrakottaarmee von Xi an Auf swr de vom 2 Januar 2008 a b c d e f g h i j k l Lothar Ledderose Die Magische Armee des Ersten Kaisers In Catharina Blansdorf Erwin Emmerling Michael Petzet Hrsg Die Terrakottaarmee des Ersten Chinesischen Kaisers Qin Shihuang Arbeitshefte des 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August 2016 im Internet Archive edoc ub uni muenchen de 309 1 Rogner Ingo pdf tum de a b c Farbigkeit in der Antike Entwicklung chemischer Methoden zur Erhaltung der Farbfassung der Terrakottaarmee des ersten chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi PDF 4 4 MB german china org cn a b rkk ar tum de Memento vom 13 August 2016 im Internet Archive scinexx de swr de Joseph Needham Krzysztof Gawlikowski Military technology missiles and sieges Cambridge University Press 1994 ISBN 0 521 32727 X Henry Hodges Technology in the ancient world Barnes amp Noble Publishing 1992 ISBN 0 88029 893 6 S 265 Grant Hardy Anne Behnke Kinney The establishment of the Han empire and imperial China Greenwood guides to historic events of the ancient world Greenwood Publishing Group 2005 ISBN 0 313 32588 X S 61 Ralph Payne Gallwey The Crossbow Its Military and Sporting History Construction and Use Skyhorse Publishing 2007 ISBN 978 1 60239 010 2 S 237 Marcos Martinon Torres et al Surface chromium on Terracotta Army bronze weapons is neither an ancient anti rust treatment nor the reason for their good preservation In Scientific Reports Band 9 Artikel Nr 5289 2019 doi 10 1038 s41598 019 40613 7 Lin Zhang The Qin Dynasty Terra Cotta Army of Dreams 2005 ISBN 7 80712 184 X S 41 42 ika tu darmstadt de Memento vom 1 September 2016 im Internet Archive bjrundschau com Lin Zhang The Qin Dynasty Terra Cotta Army of Dreams 2005 ISBN 7 80712 184 X S 46 49 Jane Portal The First Emperor China s Terracotta Army 2007 ISBN 978 0 674 02697 1 S 140 a b eprints soas ac uk asiantrails travel Memento vom 13 September 2016 im Internet Archive a b c d kaogu net cn planet wissen de pressetext com Lin Zhang The Qin Dynasty Terra Cotta Army of Dreams 2005 ISBN 7 80712 184 X S 21 restauratoren de Fachtagung Der Fund und das Wasser Bremerhaven 2015 Nr 45 Memento vom 30 April 2019 im Internet Archive osteopathy switzerland ch Lin Zhang The Qin Dynasty Terra Cotta Army of Dreams 2005 ISBN 7 80712 184 X S 51 OPENING OF NEW PITS NEAR QIN SHIHUANG MAUSOLEUM XIAN Asian Trails Ltd Last 30 oktober 2014 Die wiedererwachte Terrakotta Armee der Qin Dynastie offizielle Broschure des Qin Mausoleums 1 Auflage Xi an 2001 ISBN 7 5418 1820 8 S 151 a b Lin Zhang The Qin Dynasty Terra Cotta Army of Dreams 2005 ISBN 7 80712 184 X S 30 39 swr de Chinesische Terrakotta Armee Farbenflash im Kaisergrab Webseite Spiegel Online Abgerufen am 3 Juni 2012 Simǎ Qian 司马迁 Aus den Aufzeichnungen des Chronisten Shǐji xuǎn 史记选 Beijing Verlag fur fremdsprachige Literatur Waiwen chubǎnshe 外文出版社 2016 deutsche Ubersetzung von Gregor Kneussel Band 1 ISBN 978 7 119 09676 6 S 59 Heinz Langhals Die Farbe der Tonkrieger Eine Aufgabe fur die Chemie In Nachrichten aus der Chemie Band 57 Nr 11 November 2009 S 1079 1084 doi 10 1002 nadc 200968728 wiley com abgerufen am 20 Oktober 2023 Welterbestatten in China Kulturerbe Chinesische Mauer 1987 Kaiserpalaste der Ming und der Qing Dynastien in Beijing Verbotene Stadt und Shenyang 1987 Mogao Grotten 1987 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