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Die Drei Parallelflusse chinesisch 三江并流 Pinyin Sanjiangbingliu Drei Parallelflusse Yunnans sind ein chinesisches Naturschutzgebiet ein chinesischer Nationalpark und seit 2003 eine UNESCO Welterbestatte im gebirgigen Nordwesten der chinesischen Provinz Yunnan Hier fliessen drei der grossten asiatischen Flusse der Jangtse der Mekong und der Saluen nahezu parallel und von hohen Bergketten voneinander getrennt nebeneinanderher Drei Parallelflusse YunnansUNESCO WelterbeLage der drei Parallelflusse auf einer Karte ChinasVertragsstaat en China Volksrepublik Volksrepublik ChinaTyp NaturKriterien vii viii ix xReferenz Nr 1083UNESCO Region Asien und PazifikGeschichte der EinschreibungEinschreibung 2003 Sitzung 27th Der Name des Naturschutzgebietes ist das Drei Parallelflusse Naturschutzgebiet in Yunnan 云南三江并流保护区 Yunnan Sanjiangbingliu bǎohuqu englisch Three Parallel Rivers of Yunnan Protected Areas und der Nationalpark wird als Drei Parallelflusse Nationalpark 三江并流风景名胜区 Sanjiangbingliu fengjǐng mingshengqu englisch Scenic Area of the Three Parallel Rivers bezeichnet Im Jahr 2003 wurde das Gebiet von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen 1 In der Beschreibung des Gebiets merkt die UNESCO an dass es sich vermutlich um eine der biologisch vielfaltigsten Regionen in der gemassigten Zone handelt und aufgrund seiner Lage an der Kante zweier tektonischer Platten zudem eine ungewohnliche geologische Vielfalt von Schluchten und Karstgebieten bis zu gletscherbedeckten Berggipfeln aufweist 1 Aufgrund seiner geografischen Lage erstreckt sich das Gebiet uber mehrere Klimazonen und mehrere biogeografische Regionen und bildet eine biogeografische Konvergenzzone 2 Es beherbergt eine Vielzahl teils seltener und endemischer Pflanzen und Tierarten 1 Inhaltsverzeichnis 1 Topografie 2 Teilgebiete 3 Unterschutzstellung 4 Geologie 5 Klima 6 Flora und Fauna 7 Bevolkerung 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseTopografie Bearbeiten nbsp Meili SchneegebirgeDie Welterbestatte im Nordwesten Yunnans liegt am ostlichen Rand des Hochlands von Tibet das hier einen Bogen nach Suden macht und sich in mehrere steile und vergletscherte Bergketten das Hengduan Gebirge aufgliedert Uber eine Lange von 300 km fliessen hier in bis zu 2000 m tiefen Schluchten der Jangtse der Mekong und der Saluen nahezu parallel in Nord Sud Richtung nebeneinanderher Sie werden durch die Bergketten des Hengduan Gebirges mit zum Teil uber 6000 m hohen Gipfeln voneinander getrennt Bei diesen handelt es sich um den Gaoligong Shan an der Grenze zu Myanmar den Nu Shan der aus dem Meili Xueshan dem Biluo Shan und dem Laowo Shan besteht den Baimang Yunliang Shan und den Laojun Shan sowie im Osten die niedrigeren Ketten Qianhu Shan und Hong Shan 3 Sudlich des Gebietes laufen die Flusse weitraumig auseinander wobei der Saluen bei Moulmein in Myanmar in den Indischen Ozean der Mekong sudlich von Ho Chi Minh Stadt in das Sudchinesische Meer und der Jangtse in das Ostchinesische Meer bei Shanghai mundet Das Gebiet dessen Ausdehnung in Nord Sud Richtung 310 km und in Ost West Richtung 180 km betragt grenzt im Westen an Myanmar im Osten an die Provinz Sichuan und im Norden an Tibet Von den uber 1 698 400 ha Gesamtgrosse umfassen die 15 besonders geschutzten Kernzonen 939 441 4 ha 55 3 die Pufferzonen machen 758 977 8 ha 44 7 aus 2010 wurden die Zonen noch einmal erweitert auf nunmehr 960 084 ha Kernzone und 816 413 ha Pufferzone 1 Die geschutzten Gebiete liegen im autonomen Bezirk Deqen der Tibeter im autonomen Bezirk Nujiang der Lisu und auf dem Gebiet der bezirksfreien Stadt Lijiang Die westlichen Gebirgsketten sind in den hohen Hanglagen von Wolken und Nebelwald bestanden der nach Suden hin eine tropische Auspragung bekommt Die nordlichen Bergregionen sind kahler und schneebedeckt Hier findet sich nahe der tibetanischen Grenze der hochste Berg des Gebiets der Kawagebo in den Meili Bergen von dem aus sich der sudlichst gelegene Gletscher Chinas der Mingyongqia erstreckt Es gibt 118 Gipfel die hoher sind als 5000 m Die tiefste Stelle im Gebiet liegt auf 760 m uber Seehohe Teilgebiete Bearbeiten nbsp Der Oberlauf des Jangtse kurz hinter der Tigersprung SchluchtDas Gebiet umfasst folgende geschutzte Gebiete 4 die drei getrennten Bereiche des Naturschutzgebiets Gaoligong Gebirges 高黎贡山 die Landschaft Gongshans das Gebiet des Yueliangshan des Mondbergs in Fugong die Region um Pianma 片马镇 in Lushui das Naturschutzgebiet Haba Xueshan 哈巴雪山 mit der Tigersprung Schlucht die Landschaft um den See Julong in Deqen das Naturschutzgebiet Bita See 碧塔海 im Potatso Nationalpark in Shangri La das Naturschutzgebiet Yunling Gebirge 云岭 die Region Hongshan 红山 im Potatso Nationalpark Pudacuo in Shangri La das Naturschutzgebiet Baimang Schneegebirge 白马雪山 das Naturschutzgebiet Meili Schneegebirge 梅里雪山 Kawa Karpo mit einer Maximalhohe von 6 740 Metern die Region Laojunshan 老君山 in Lanping die Region Qianhushan 千湖山 das Gebiet des Laowoshan Gebirges 老窝山 in FugongUnterschutzstellung BearbeitenBereits 1983 wurden im Gaolingong Gebirge und im Baimang Schneegebirge Nationalparks eingerichtet Im Jahr darauf folgten weitere Ausweisungen von Naturschutzgebieten auf provinzieller Ebene am Bita und am Napa See im Haba Xueshan und im Yunling Shan Zum besonderen Schutz der Schwarzen Stumpfnase einer endemischen Affenart wurden die Reservate Baimang und Haba eingerichtet 1986 folgte das Reservat im Laojun Shan Im Jahr 2000 wurde dann ein Plan zur Unterschutzstellung des Gebiets an die Zentralregierung weitergeleitet und das Gebiet als UNESCO Biospharenreservat nominiert 2003 erfolgte die Eintragung als Welterbestatte aufgrund der vier Kriterien besonderer landschaftlicher Schonheit vii besonderer erdgeschichtlicher Bedeutung viii besonderer okologischer und evolutionsgeschichtlicher Bedeutung ix und einer besonders ausgepragten Biodiversitat x 5 Geologie BearbeitenDie Welterbestatte liegt in einem orogenetischen Gurtel der unter dem Einfluss bedeutender plattentektonischer Aktivitat stand und steht Die Indische Platte schiebt sich hier unter die Eurasische Platte bzw Tibetanische Platte 6 was in der Vergangenheit zur Hebung des Qinghai Tibet Plateaus und des Hengduan Gebirges fuhrte Bereits existierende Flusse schnitten sich tief in das Terrain ein wodurch sich das heutige extreme Bodenrelief bildete Die Gesteinstypen die man hier findet stammen zum grossen Teil aus dem Erdmittelalter und lassen den Schluss zu dass die Gebirge dieser Region einst zur ozeanischen Kruste des Tethysmeeres gehorten und spater durch die Plattenkollision emporgehoben und stark deformiert wurden Heute ist dies im Gebiet an komplexen Mustern gefalteter Sedimentschichten und zahlreichen weiteren ungewohnlichen geologischen Formationen ablesbar Besonders die ostliche Bergregion des Gebiets zeigt deutlich Spuren glazialer Entwicklungen Neben zahlreichen Bachen und Wasserfallen finden sich hier 424 Gletscherseen Moranen und andere glaziale Formationen Weiterhin gibt es eine Reihe von alpinen Karstlandschaften mit umfangreichen Hohlensystemen und Kalktuff Formationen Beispiele dafur sind die Stone Moon Cave im Kreis Fugong und das Walaya Hohlensystem in Lushui die Baishuitai Terrassen in Zhongdian Binzhongluo in Gongshan Wongshui und Gezan in Zhongdian sowie Shigu Shitou in Lijiang 7 Bemerkenswerte Beispiele fur bedeutende aus dem Quartar stammende Gletscher in der Region sind der Mingyongqia der Siqia und der Haba Ferner gibt es grosse erosionsgeformte Granitvorkommen und erodierte Monolithen aus Rotsandstein ahnlich jenen im Danxia Shan Ein solches Gebiet findet sich in Lijiang Liming Klima BearbeitenVor allem im Sudwesten ist das Klima des Gebiets vom Monsun beeinflusst der sich am Rande des Hochlands von Tibet fangt und dort fur eine permanente Schneedecke der Gipfel uber 5000 m sorgt Kuhle Luftmassen aus dem Hochland von Tibet schaffen im Norden ein feucht kuhles Klima In der Mitte herrscht durch Fohnwinde aus dem Westen ein warmfeuchtes subtropisches Klima Die durchschnittliche jahrliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 4600 mm im Gebiet des Dulong Jiang westlich von Gongshan und 300 mm in den oberen Talern des Jangtse Uber 2400 m herrscht dauerhaft Nebel Flora und Fauna BearbeitenDas Gebiet beheimatet etwa 6000 Pflanzenarten darunter zahlreiche Endemiten lokale Formen und bedrohte Arten Es gibt hier uber 200 Rhododendronarten von denen 37 hier entdeckt wurden uber 100 Arten von Enzianen und Primeln sowie zahlreiche Lilien und Orchideen Unter den endemischen Arten sind Ginkgo und Taschentuchbaum vier Arten der Gattung Meconopsis und zwei Cycas Arten Erwahnenswert sind auch Reliktarten wie die Taiwanie die Yunnan Eibe Taxus yunannensis die Magnolie Magnolia rostrata der Korbblutler Nouelia insignis und Kingdonia uniflora Grosse Teile des Gebietes sind von Waldern bedeckt Darunter finden sich Monsunwald in den unteren Abschnitten von Dulong Jiang und Saluen und halbfeuchte tropische Walder an denen von Mekong und Jangtse Montane Berghange und heisse trockene Taler sind teils mit Hartlaubwaldern bestanden die meist von Eichenarten dominiert werden An Mekong und Jangtse findet man diese Waldform im mittleren Flussabschnitt Sommergrune Laubwalder meist aus Eichen oder Erlen treten in Lagen zwischen 3000 und 3500 m auf Daneben gibt es verschiedene Typen tropischer und gemassigter Nadelwalder In Lagen zwischen 2800 und 3300 m sind dies warm bis kuhlgemassigter Nadelwald und zwischen 3300 und 4100 m kaltgemassigte Tannenwalder An den unteren Abschnitten von Mekong und Jangtse finden sich in warmen Flusstalern zudem stellenweise Trockensavanne in den oberen Bereichen der beiden Flusse ein wustenhafter Vegetationstyp aus Mikrophyll Strauchern Weitere Vegetationstypen im Gebiet sind kaltgemassigte Strauchvegetation subalpine und alpine Wiesen strauchbewachsene alpine Blockhalden sowie Wasserpflanzengesellschaften an alpinen Seen Von den 173 vorkommenden Saugetierarten sind 81 Endemiten Bei den Affenarten gehort hierzu die Schwarze Stumpfnase zudem leben hier der Weissbrauengibbon der Kappenlangur und der Barenmakak Zu den hier beheimateten Raubtieren zahlen Leopard und Nebelparder Kragenbar und Kleiner Panda der Rothund sowie der Indische Fischotter Bei den Paarhufern sind der Gongshan Muntjak das Schwarze Moschustier und der Takin hervorzuheben Zwei hier endemische Saugerarten sind der Pfeifhase Ochotona gaoligongensis und der Spitzmausmaulwurf Uropsilus soricipes Unter den 417 Vogelarten finden sich 22 endemische Arten Zu den hier beheimateten Seltenheiten zahlen das Braunkehl Keilschwanzhuhn der Diamantfasan der Weisse Ohrfasan der Perlenhaherling der Yunnankleiber und der Riesenkleiber Ferner bruten hier Schwarzhalskranich Moorente Schwarzbrust Haselhuhn Rosenschwanztrogon und Braunflugel Papageimeise Bevolkerung BearbeitenDie Bevolkerungszusammensetzung des Gebietes umfasst zahlreiche der 25 Minderheitengruppen in der Provinz Yunnan unter anderem die Derung die kleinste ethnische Gruppe Yunnans Weiterhin leben hier Tibeter Nu Lisu Bai Primi und Naxi Viele dieser Volker kleiden sich noch in traditionelle Trachten Weblinks Bearbeiten Three Parallel Rivers of Yunnan Protected Areas beim UNESCO World Heritage Center englisch abgerufen am 24 August 2010 Three parallel rivers of Yunnan auf worldheritagesite org englisch abgerufen am 9 Juni 2010 Three Parallel Rivers of Yunnan in der Encyclopedia of Earth englisch abgerufen am 9 Juni 2010 Beschreibung des Gebiets vom United Nations Environment Programme PDF englisch abgerufen am 9 Juni 2010 Three Parallel Rivers of Yunnan englisch abgerufen am 24 August 2010Einzelnachweise Bearbeiten a b c d UNESCO World Heritage Centre Three Parallel Rivers of Yunnan Protected Areas Abgerufen am 11 April 2017 englisch Markus Rimmele Gegen Mensch und Natur Chinas ehrgeizige Staudammprojekte Deutschlandfunk Hintergrund vom 13 April 2013 Gebietsbeschreibung Memento vom 14 Januar 2009 der UNEP S 4 Gebietsbeschreibung Memento vom 14 Januar 2009 der UNEP S 1 2 Information des UNESCO World Heritage Center Lin Chen Fabio A Capitanio Lijun Liu Taras V Gerya Crustal rheology controls on the Tibetan plateau formation during India Asia convergence In Nature Communications 2017 8 15992 DOI 10 1038 ncomms15992 Gebietsbeschreibung Memento vom 14 Januar 2009 der UNEP S 327 2 99 25 Koordinaten 27 12 0 N 99 15 0 O Welterbestatten in China Kulturerbe Chinesische Mauer 1987 Kaiserpalaste der Ming und der Qing Dynastien in Beijing Verbotene Stadt und Shenyang 1987 Mogao Grotten 1987 Mausoleum Qin Shihuangdis 1987 Fundstatte des Peking Menschen in Zhoukoudian 1987 Sommerresidenz und Acht Aussere Tempel bei Chengde 1994 Konfuziustempel Friedhof und Residenz der Familie Kong in Qufu 1994 Daoistische Heiligtumer in den Bergen von Wudang 1994 Potala Palast 1994 Jokhang Tempel 2000 und Norbulingka Palast 2001 Nationalpark Lu Shan 1996 Altstadt von Lijiang 1997 Altstadt von Pingyao 1997 Klassische Garten von Suzhou 1997 Sommerpalast Yiheyuan 1998 Himmelstempel mit kaiserlichem Opferaltar in Peking 1998 Felsskulpturen von Dazu 1999 Berg Qingcheng Gebirge und Bewasserungssystem von Dujiangyan 2000 Dorfer Xidi und Hongcun 2000 Longmen Grotten 2000 Kaiserliche Grabstatten der Ming und der Qing Dynastien 2000 Yungang Grotten 2001 Hauptstadte und Grabmaler des antiken Konigreichs Koguryo 2004 Historisches Zentrum von Macau 2005 Yinxu 2006 Diaolou Turme und Dorfer in Kaiping 2007 Tulou Lehmrundbauten in Fujian 2008 Wutai Shan 2009 Historische Denkmaler von Dengfeng 2010 Kulturlandschaft Westsee bei Hangzhou 2011 Fundstatte von Xanadu 2012 Reisterrassen der Hani am Roten Fluss 2013 Seidenstrassen das Strassennetzwerk des Chang an Tianshan Korridors 2014 Kaiserkanal 2014 Tusi Statten 2015 Felszeichnungen am Huashan und am Fluss Zuo Jiang 2016 Kulangsu eine historische internationale Siedlung 2017 Archaologische Ruinen der Stadt Liangzhu 2019 Quanzhou Markt und Handelsplatz der Song Yuan Dynastie 2021 Naturerbe Landschaftspark Jiuzhaigou Tal 1992 Kalksinterterrassenlandschaft Huanglong 1992 Landschaftspark Wulingyuan 1992 Schutzzonen der drei Parallelflusse Yunnans 2003 Schutzgebiete des Grossen Panda in Sichuan 2006 Karstlandschaften in Sudchina 2007 2014 Nationalpark Sanqing Shan 2008 Danxia Landschaften 2010 Fossilienfundstatte von Chengjiang 2012 Tian Shan Gebirge in Xinjiang 2013 Shennongjia Waldgebiet 2016 Qinghai Hoh Xil 2017 Zugvogelschutzgebiete entlang der Kuste des Gelben Meeres Golf von Bohai 2019 Kultur Naturerbe Bergregion Tai Shan 1987 Gebirgslandschaft Huang Shan 1990 Berglandschaft Emei Shan und Grosser Buddha von Leshan 1996 Wuyi Gebirge 1999 Fanjingshan 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drei Parallelflusse Yunnans amp oldid 235657624