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Der Rothund Cuon alpinus oder Asiatische Wildhund ist ein in Asien weit verbreiteter Wildhund Er gehort zusammen mit dem Wolf und dem Afrikanischen Wildhund zu den grossen rudelbildenden Hetzjagern unter den Hunden RothundRothund Cuon alpinus SystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Hundeartige Caniformia Familie Hunde Canidae Tribus Echte Hunde Canini Gattung CuonArt RothundWissenschaftlicher Name der GattungCuonHodgson 1838Wissenschaftlicher Name der ArtCuon alpinus Pallas 1811 Der Rothund findet sich in der Literatur unter zahlreichen Namen die fur Unklarheit sorgen konnen Die Bezeichnung Asiatischer Rotwolf kann zur Verwechslung mit dem nicht naher verwandten Rotwolf fuhren Der Name Alpenwolf ist aufgrund des Verbreitungsgebiets das kein als Alpen bezeichnetes Gebirge insbesondere nicht die europaischen Alpen umfasst unsinnig findet aber in der Literatur Verwendung Daneben werden gelegentlich die Namen Dhole indischer Name des Rothunds etwa in Rudyard Kiplings Dschungelbuch und Adjak javanischer Name verwendet Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Rothund und Mensch 5 Bestand 6 Systematik 6 1 Externe Systematik 6 2 Interne Systematik 7 Belege 8 Literatur 9 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Rothund mit Beute daneben ein BindenwaranAsiatische Wildhunde erreichen eine Kopf Rumpf Lange von knapp 1 m hinzu kommen 45 cm Schwanz Das Stockmass betragt 45 cm und ihr Gewicht 20 kg Der Name Rothund kommt von der Fellfarbe die zwischen Tonen von Rotbraun und Orange schwankt Die Unterseite ist weisslich Der Schwanz ist immer dunkler als der Korper und an der Spitze schwarz Von den meisten ubrigen Hunden unterscheidet er sich dadurch dass er weniger Backenzahne im Unterkiefer hat So besitzt der Rothund nur 40 anstatt 42 Zahne Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDer Rothund ist uber verschiedenste Klimazonen vom Altai und der Mandschurei sudlich bis nach Indien und Indonesien verbreitet Bis ins Pleistozan war die Gattung Cuon auch noch in Europa Borneo und Sri Lanka verbreitet moglicherweise auch in Nordamerika In der Regel gehen Wolfe und Rothunde einander aus dem Weg so dass es zwischen beiden Arten scharf getrennte Verbreitungsgebiete gibt Im Gegensatz zu Wolfen meiden Rothunde offenes Gelande wie Steppen und Wusten Bergsteppen werden allerdings besiedelt Sie leben vor allem in Waldern und zwar sowohl in den Nadelwaldern entlang des Amur als auch in den tropischen Regenwaldern Sudostasiens und in den Trocken und Monsunwaldern Indiens In zentralasiatischen Regionen finden sich Populationen vor allem in gebirgigen Regionen Lebensweise Bearbeiten nbsp Rothunde beim Angriff auf einen Sambarhirsch im indischen Bandipur Nationalpark nbsp Java Rothund im Nationalpark BaluranIm Gruppenverhalten gibt es sehr viele Parallelen zu Wolfen und Afrikanischen Wildhunden Die Rudelstarke der Rothunde liegt zwischen funf und zwolf selten bei uber dreissig Einzeltieren Das Rudel wird von einem Alpha Paar angefuhrt das als einziges fur das Zeugen von Nachwuchs sorgt Die Tragzeit liegt bei sechzig Tagen im Wurf befinden sich im Schnitt sechs manchmal bis zu neun Welpen Das ganze Rudel ist bei der Jungenaufzucht behilflich Wahrend der Hetzjagd kommunizieren Rothunde durch Pfeiftone miteinander um ihre Bewegungen abzustimmen da ihre Umgebung oft laut un unubersichtlich ist 1 Meistens fuhrt das Alpha Mannchen die Jagd an es packt das Beutetier an den Hinterbeinen die anderen Rudelmitglieder holen auf und zerreissen die Beute Manchmal beginnen sie mit dem Verzehren der Beute wahrend diese noch lebt einen gezielten Totungsbiss gibt es nicht Zu den Beutetieren gehoren Hirsche Rehe Steinbocke Wildschafe und Wildschweine Selbst so riesige Tiere wie Gaure werden im Rudel uberwaltigt In Indien ist der Axishirsch sein Hauptbeutetier Auch Nager Aas und Insekten werden gefressen und selbst Pflanzenkost in Form von Beeren sind sie nicht abgeneigt An einer Jagd beteiligen sich meistens drei bis vier Mitglieder eines Rudels Rothunde haben ausser dem Menschen wenig Feinde Im Rudel konnen sie sogar Baren und Leoparden uberwaltigen und toten Wenn genug Hunde zusammenkommen konnen sie selbst einen ausgewachsenen Tiger von seinem Riss vertreiben Rothund und Mensch BearbeitenEs gibt wohl keinen Bericht eines nachgewiesenen Angriffs von Rothunden auf Menschen Rudyard Kiplings Buch The Second Jungle Book enthalt eine Erzahlung in der Rothunde ein Wolfsrudel angreifen 2 Hier gelten sie als besonders blutrunstig aber auch sonst sind Rothunde haufig als Bestien verschrien Sie sind wohl nicht blutrunstiger als andere Raubtiere und toten nur zur Nahrungsaufnahme Die Wildhunde wurden auch als Viehrauber verfolgt teilweise wurden Abschusspramien bezahlt Bestand Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Rothundes nach Angaben der IUCNDie IUCN fuhrt den Rothund im Status stark gefahrdet Der Bestand wilder Rothunde wird auf weniger als 2500 Tiere geschatzt Hauptursachen fur den anhaltenden Bestandsruckgang sind die Zerstorung des Lebensraums und die Ubertragung von Krankheiten durch verwilderte Haushunde Aus Sibirien Turkestan und der Mongolei ist die Art mittlerweile fast verschwunden So liegen aus Kasachstan Kirgisistan Russland Tadschikistan und der Mongolei keine bestatigten neueren Berichte uber Rothunde vor Die Situation im chinesischen Teil des Tianshan Gebirges ist unklar Einige halten sich noch in China in den Bergen von West Sichuan Sud Gansu und Ost Qinghai In Tibet vor allem im Grenzgebiet zu Ladakh und in Sudost Tibet trifft man diese Wildhunde noch an und in Indochina und Myanmar gibt es ebenfalls noch kleinere Bestande allerdings meist in voneinander isolierten Vorkommen Uber die Situation auf der Malaiischen Halbinsel sowie auf Java und Sumatra ist wenig bekannt doch sind sie hier wohl auf wenige Schutzgebiete beschrankt In Indien vermochten sie sich zumindest in einigen Nationalparks wie beispielsweise in Periyar Nagarhole und Kanha einigermassen zu erhalten Vor allem im Zentralen Hochland von Dekkan den West und Ost Ghats sowie in Nordost Indien Arunachal Pradesh Assam Meghalaya und West Bengal kommen sie noch heute vor Systematik BearbeitenPhylogenetische Stellung der Gattung Cuon nach Koepfli et al 2015 3 Canis Lycaon und Cuon Lycaon pictus Afrikanischer Wildhund Cuon alpinus Rothund Canis aureus Goldschakal Canis simensis Athiopischer Wolf Canis lupaster Afrikanischer Goldwolf Canis latrans Kojote Canis lupus Wolf Haushund Lupulella mesomelas Syn Canis mesomelas Schabrackenschakal Lupulella adusta Syn Lupulella adusta Streifenschakal Vorlage Klade Wartung StyleExterne Systematik Bearbeiten Der Rothund wird als einziger Vertreter der damit monotypischen Gattung Cuon zugeordnet 4 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte 1811 durch den Naturforscher Peter Simon Pallas Sein Schwestertaxon sind die Wolfs und Schakalartigen Gattung Canis nbsp Indischer Rothund Cuon alpinus dukhunensis nbsp Kiangsi Rothund Cuon alpinus lepturus im Tierpark BerlinInterne Systematik Bearbeiten Anhand von Korpergrosse und Fell unterscheidet man 11 Unterarten des Rothundes 5 Viele Beschreibungen basieren aber lediglich auf wenigen Individuen und so ist nicht sicher ob alle Unterarten Gultigkeit haben Die einzige die sich deutlich von den anderen Unterarten unterscheidet ist der Turkestanische Alpenwolf Cuon alpinus hesperius Weitere potenzielle Unterarten sind Cuon alpinus alpinus Alpenwolf Ost Russland von der Baikalsee Region bis einschliesslich Amur und Ussurigebiet dickes gelbbraun rotliches Fell mit graulichem Nacken und ockerfarbener Schnauze Cuon alpinus javanicus Java Rothund Java und Panataia kurzes hellrotes Fell Cuon alpinus sumatrensis Sumatra kurzes hellrotes Fell mit dunklem Backenbart Cuon alpinus infuscus Sud Myanmar Malaysia Thailand und Vietnam dunkelbraunes Fell und Eigenheiten im Schadelbau Cuon alpinus adustus Burma Rothund Nord Myanmar und Indochina rotbraunes Fell Cuon alpinus dukhunensis Dekkan Rothund sudlich des Ganges in Indien rotes Fell und schwarzer Backenbart kurze Haare zwischen den Ballen Cuon alpinus primaevus Himalayagebiet von Nepal Sikkim und Bhutan langeres rotlicheres Fell als C a dukhunensis lange Haare zwischen den Ballen Cuon alpinus hesperius Turkestanischer Alpenwolf Sud Sibirien Ost Turkestan und Nordwest China Altai und Tianshan langes hellgelbes Fell mit weisser Unterseite und blassem Backenbart Cuon alpinus laniger Kaschmir und Sud Tibet ganzlich gelbgraues Fell Cuon alpinus fumosus West Sichuan China und Mongolei uppiges gelbrotes Fell mit dunklem Rucken und grauem Nacken Cuon alpinus lepturus Kiangsi Alpenwolf sudlich des Jangtsekiang in China einformig rotes Fell mit dichter Unterwolle Nach Wilson amp Reeder 2005 und dem Handbook of the Mammals of the World 2009 werden mit der Nominatform Cuon alpinus alpinus sowie Cuon alpinus hesperius und Cuon alpinus sumatrensis nur drei gultige Unterarten unterschieden 4 6 Belege Bearbeiten Pfeifende Raupen und funf andere uberraschend musikalische Tiere National Geographic abgerufen am 9 November 2023 Rudyard Kipling The Second Jungle Book Red Dog Klaus Peter Koepfli John Pollinger Raquel Godinho Jacqueline Robinson Amanda Lea Sarah Hendricks Rena M Schweizer Olaf Thalmann Pedro Silva Zhenxin Fan Andrey A Yurchenko Pavel Dobrynin Alexey Makunin James A Cahill Beth Shapiro Francisco Alvares Jose C Brito Eli Geffen Jennifer A Leonard Kristofer M Helgen Warren E Johnson Stephen J O Brien Blaire Van Valkenburgh Robert K Wayne Genome wide Evidence Reveals that African and Eurasian Golden Jackals Are Distinct Species In Current Biology 2015 doi 10 1016 j cub 2015 06 060 a b Don E Wilson amp DeeAnn M Reeder Hrsg Cuon alpinus in Mammal Species of the World A Taxonomic and Geographic Reference 3rd ed Iyengar A Babu V N Hedges S Venkataraman A B Maclean N Morin P A Phylogeography genetic structure and diversity in the dhole Cuon alpinus Molecular Ecology 2005 14 2281 2297 Don E Wilson Russell A Mittermeier Handbook of the Mammals of the World Volume 1 Carnivores Lynx Editions 2009 ISBN 978 84 96553 49 1 Seite 423 Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s mammals of the world 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rothund Album mit Bildern Videos und Audiodateien Dhole Cuon alpinus bei IUCN SSC Canid Specialist Group The Asiatic Wild Dog or Dhole Cuon alpinus 1999 2004 Memento vom 12 November 2014 im Internet Archive englisch ursprunglich in www holgerhomann us Cuon alpinus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Durbin et al 2004 Abgerufen am 9 Mai 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rothund amp oldid 238955912