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Ein Monsunwald auch Passatwald oder regengruner Feuchtwald genannt ist die charakteristische Vegetationsform eines tropisch sommerfeuchten Monsunklimas mit 2 5 bis 5 Monaten Trockenzeit 1 2 Im Am Klima nach der Koppen Geiger Klassifikation das auch tropisches Monsunklima genannt wird wachst hingegen noch Tropischer Regenwald da die Trockenzeit nur kurz und wenig effektiv ist Die Bezeichnung ist demnach irrefuhrend 3 Inhaltsverzeichnis 1 Typische Merkmale 2 Klimatische Voraussetzungen und Anpassungen 3 Unterschiede zum Vegetationstyp des tropischen Regenwaldes 4 Verbreitung 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseTypische Merkmale BearbeitenEin Monsunwald setzt sich uberwiegend aus laubabwerfenden Baumen zusammen Er besitzt zwei Baumschichten Die obere Etage erreicht etwa 25 bis 35 Meter Hohe Wahrend der Trockenzeit stellt sich hier gewohnlich eine vollige Entlaubung ein Die Strauchschicht ist immergrun und haufig von Bambus durchwachsen 4 Klimatische Voraussetzungen und Anpassungen Bearbeiten nbsp Idealtypisches Klimadiagramm fur regengrune Feuchtwalder und savannenDas Vorkommen von Monsunwaldern ist an das charakteristische Monsunklima gebunden das vom regenbringenden Sommermonsun der aquatorialen Westwindzone 5 gekennzeichnet ist Der uber erwarmte Meeresflachen gezogene Wind kommt feucht warm bei den Monsunwaldern an und tragt enorme Niederschlagsmengen heran Der Laubabfall die relativ kleinen Blattflachen sowie die geringe Baumhohe wird als Anpassung an ungunstige Wasserverhaltnisse wahrend der Trockenzeit gedeutet In Monsunregionen mit jahrlichen Niederschlagsmengen unter 1500 mm J und langeren Trockenperioden finden sich tropisch subtropische Trockenwalder oder Savannen 4 Unterschiede zum Vegetationstyp des tropischen Regenwaldes BearbeitenEr unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht vom anderen Typ des feuchten tropischen Waldes dem tropischen Regenwald Jener teilt sich in verschiedene vertikale Stockwerke auf Der Monsunwald ist hierbei jedoch insgesamt niedriger und sein Kronendach ist dunner was ein ausgepragteres Unterholz zur Folge hat Die einem Monsunwald innewohnende Artenvielfalt ist spurbar geringer als in einem tropischen Regenwald Der Waldboden ist wesentlich trockener und zeigt im Gegensatz zum tropischen Regenwald auch eine ausgepragte Trockenperiode von vier bis funf Monaten auf was sich jedoch sehr stark nach den jeweiligen lokalen Gegebenheiten richtet Als Folge dessen handelt es sich bei Monsunwaldern in der Regel nicht um immergrune Walder da sie ihr Laub uberwiegend in dieser Trockenperiode abwerfen 6 Die Blutezeit liegt fur viele Arten am Ende der Trockenperiode oder zu deren Beginn Die Artenzusammensetzung der Monsunwalder ist regional unterschiedlich jedoch zeigen sich in einigen Regionen besonders charakteristische Arten welche den entsprechenden Waldern oft auch ihren Beinamen geben Es handelt sich dabei beispielsweise um die Salwalder Indiens Salbaum die Teakwalder Myanmars und Thailands Teakbaum und die Eukalyptuswalder Nordaustraliens Eukalyptus Verbreitung BearbeitenIhre ursprunglich grosste Ausdehnung erreichten die Monsunwalder auf dem sudostasiatischen Festland und auf dem Indischen Subkontinent Monsunwalder grosseren Umfanges lassen sich heute im Wesentlichen nur noch in Indien Myanmar Thailand und mit kleineren Bestanden in Nordaustralien finden Weite Flachen des ehemals existierenden Bestandes wie in Westafrika wurden grossflachig abgeholzt und in Kulturland Dornensavanne oder anthropogen verursachte Halbwuste uberfuhrt 4 In diesen Regionen hinterlasst das starke Bevolkerungswachstum und der damit verbundene Brennholz und Flachenbedarf seine Spuren Nicht zuletzt tragt aber auch der grosse Bedarf des internationalen Holzmarkts zum Ruckgang der Monsunwalder bei Siehe auch BearbeitenFeuchtwalder in den Caatinga Exklaven Kubanische FeuchtwalderEinzelnachweise Bearbeiten Carl Troll u Karlheinz Paffen Karte der Jahreszeiten Klimate der Erde in Erdkunde Band 18 Heft 1 Dummler Bonn 1964 pdf abgerufen am 25 Juni 2022 S 17 20 25 Matthias Forkel Effektive Klimaklassifikation nach Troll und Paffen auf klett de TERRASSE online 23 September 2019 abgerufen am 30 Juni 2022 geringfugig angepasst W Koppen Das geographische System der Klimate in W Koppen und R Geiger Hrsg Handbuch der Klimatologie in funf Banden Band 1 Teil C Gebruder Borntraeger Berlin 1936 PDF 4 7 MB S C28 a b c Wolfgang Frey Rainer Losch Geobotanik Pflanze und Vegetation in Raum und Zeit 3 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2010 ISBN 978 3 8274 2335 1 S 415 ff https www spektrum de lexikon geographie aequatoriale westwindzone 428 Monika Losert Die Vegetation der tropischen halbimmergrunen Regenwalder und Monsunwalder Grin Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3640378791 S 9 Vegetationszonen und nicht zonale Biome Walder Tropischer Regenwald Subtropischer Regenwald Wolken und Nebelwald Mangrovenwald Monsunwald Lorbeerwald Gemassigter Regenwald Sommergruner Laubwald Laub und Nadelmischwald Bergwald Borealer NadelwaldUbergangsbiome Tropisch Subtropischer Trockenwald Feuchtsavanne Oase Hartlaubvegetation Waldsteppe WaldtundraOffenland Trockensavanne Dornstrauchsavanne Heisse Halbwuste und Wuste Winterkalte Halbwuste und Wuste Steppe Hochland Wustensteppe Salzwiese Tundra Kaltewuste Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Monsunwald amp oldid 236489605