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Der Taschentuchbaum Davidia involucrata auch Taubenbaum genannt ist die einzige Art der monotypischen Pflanzengattung Davidia Die beiden Varietaten stammen aus China Die deutschsprachigen Trivialnamen nehmen Bezug auf die grossen weissen Hochblatter die wie Taschentucher bzw von weitem gesehen auch wie ein Schwarm weisser Tauben in den Asten hangen Der Name Taubenbaum wird auch fur den chinesischen Nadelbaum Cathaya argyrophylla verwendet TaschentuchbaumBlatter und Bluten des TaschentuchbaumsSystematikEudikotyledonenKerneudikotyledonenOrdnung Hartriegelartige Cornales Familie Tupelogewachse Nyssaceae Gattung DavidiaArt TaschentuchbaumWissenschaftlicher Name der GattungDavidiaBaill Wissenschaftlicher Name der ArtDavidia involucrataBaill Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Krankheiten und Schadlinge 3 Nutzung 4 Systematik und botanische Geschichte 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten nbsp Borke nbsp Illustration von Davidia involucrata var vilmoriniana nbsp Mannliche Blute nbsp Zwittriger Blutenstand Blute nbsp FruchteDer Taschentuchbaum ist ein laubabwerfender Baum der Wuchshohen in China von bis zu 20 Metern in Mitteleuropa je nach Standort von etwa 6 bis 12 Meter erreicht Die anfanglich glatte spater schuppige Borke ist hellgrau braunlich mit einer rotlichen inneren Borke Die wechselstandig an den Zweigen angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Sie ahneln Lindenblattern Die hellgrunen bis rotlichen Blattstiele sind 3 6 bis 7 Zentimeter lang Die einfache Blattspreite ist bei einer Lange von 8 bis 15 Zentimeter sowie einer Breite von 7 bis 12 Zentimeter breit eiformig bis eiformig mit mehr oder weniger herzformiger Spreitenbasis und zugespitztem bis bespitztem oberen Ende Die fahlgrune Blattunterseite ist kurz und weichfilzig behaart Die Blattrander sind gezahnt bis gesagt teils grob oder auch spitziggezahnt Die Herbstfarbung ist leuchtend goldgelb bis orange rotlich Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von April bis Juni Der Taschentuchbaum ist andromonozoisch es kommen an einem Baum mannliche und zwittrige endstandige etwa 7 Zentimeter lang gestielte kugelige Blutenstande Bluten mit einem Durchmesser von etwa 2 Zentimetern vor Es sind zwei selten drei auffallige eiformige bis elliptische rundspitzige bis bespitzte und grosse dunne Hochblatter Brakteen vorhanden welche die kugeligen Blutenstande ruckseitig umgeben Die gegenstandigen taschentuchahnlichen weissen Hochblatter sind ganzrandig bis unregelmassig gezahnt spitziggezahnt bis gekerbt und unterschiedlich gross das grossere hangende ist bis zu 16 cm gross das kleinere ist nur etwa halb so gross Diese Hochblatter erscheinen bereits mit dem Austrieb bleiben aber lange Zeit grun und laubblattahnlich Erst zur Anthese strecken sie sich stark und verlieren nach und nach das Blattgrun bis sie schliesslich vollkommen weiss sind Diese auffalligen petaloiden Hochblatter ubernehmen die Schaufunktion anstelle der Blutenhulle sowie eine Schutzfunktion fur die Staubblatter 1 Die kugeligen mannlichen Blutenstande Staubblattgruppen sind ohne Blutenhulle die langen Staubblatter besitzen purpur weisse Staubfaden und dunkel purpurne Staubbeutel Die kugeligen zwittrigen Blutenstande bestehen aus einer zwittrigen Blute ohne Blutenhulle mit grunem Stempel umgeben mit einigen kurzeren Staubblattern sowie vielen mannlichen Bluten mit langen Staubblattern Hier besitzen die Staubblatter weissliche Staubfaden mit dunkel purpurnen Staubbeuteln Die mannlichen und zwittrigen Blutenstande konnen auch jeweils als eine einzelne mannliche oder zwittrige Blute aufgefasst werden 2 Die Mannbarkeit betragt weniger als 10 bis 20 Jahre 3 Sechs bis zehn Fruchtblatter sind zu einem unterstandigen Fruchtknoten verwachsen mit einer Samenanlage je Fruchtknotenfach Der kurze Griffel endet in einer sechs bis zehnlappigen Narbe Die im Oktober reifenden meist einzeln stehenden rundlichen bis ellipsoiden feingesprenkelten Steinfruchte mit fleischigem Mesokarp an langen rotlichen Stielen weisen eine Grosse von 3 bis 4 Zentimetern auf und sind grunlich oder rotlich hellbraun oder grun rotlich Die orange braunlichen matten und knochigen Steinkerne sind bei einer Lange von etwa 3 Zentimeter sowie einer Breite von etwa 1 8 Zentimeter relativ gross eiformig bis ellipsoid und tief langsfurchig Die Steinkerne enthalten drei bis funf langliche Samen 4 Die Samen benotigen bis zu 18 Monate zur Keimung und dabei grosse Temperaturunterschiede zur Induktion Die Chromosomenzahl betragt 2n 42 5 Krankheiten und Schadlinge BearbeitenDer Taschentuchbaum ist eine der zahlreichen Geholzarten auf denen die Weissbeerige Mistel Viscum album parasitierend wachst 6 Nutzung BearbeitenAufgrund des auffallenden Erscheinungsbildes wahrend der Blutezeit wird der Taubenbaum als Zierpflanze verwendet nbsp Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern In Deutschland wachsen Taschentuchbaume in diversen Parks und botanischen Garten Der Taschentuchbaum ist allerdings nur in den warmeren Gebieten Deutschlands zuverlassig winterhart Der Taschentuchbaum gedeiht am besten auf nahrstoffreichen nicht zu trockenen Boden Systematik und botanische Geschichte Bearbeiten nbsp Taschentuchbaum im Ohrbergpark Person zum Grossenvergleich rechts neben dem StammDer franzosische Lazarist Armand David entdeckte Davidia involucrata 1868 in China ein Herbarbeleg gelangte nach Paris David zu Ehren bekam die Gattung ihren wissenschaftlichen Namen Erst 35 Jahre spater gelang es dem Englander Ernest Henry Wilson die nussformigen Kerne zu sammeln und sie uber die Handelsgartnerei Veitch in europaische Garten einzufuhren Die Erstbeschreibung von Davidia involucrata erfolgte 1871 durch Henri Ernest Baillon in Adansonia Band 10 Seite 114 115 und dabei wurde auch die Gattung Davidia aufgestellt 7 Davidia involucrata ist die einzige Art der Gattung Davidia Die Einordnung dieser Art in eine Familie innerhalb der Ordnung Cornales wurde kontrovers diskutiert Sie wurde beispielsweise bei manchen Autoren in eine eigene Familie Davidiaceae Harms H L Li gestellt Bei APG IV wird sie in die Familie Nyssaceae gestellt Neben der Nominatform wird noch eine Varietat unterschieden die teilweise auch als eigene Art angesehen wird Davidia involucrata Baill var involucrata Syn Davidia laeta Dode Davidia involucrata var laeta Dode Krussm Die Nominatform kommt in den chinesischen Provinzen nordliches Guizhou westliches Hubei westliches Hunan Sichuan sowie nordliches Yunnan vor Davidia involucrata var vilmoriniana Dode Wangerin Syn Davidia vilmoriniana Dode Diese Varietat ist in der chinesischen Provinzen Guizhou westliches Hubei sowie Sichuan heimisch Fast alle in Deutschland gepflanzten Exemplare gehoren zu dieser Varietat Ihr Charakteristikum sind die schmaleren und unterseits vollkommen kahlen und hellgrunen Blatter Die Nominatform hat dagegen unterseits fahlgrune kurz und weichfilzig behaarte Blatter 8 Daneben gibt es verschiedene Kultivare und Chimaren mit teils auffallig gefleckten panaschierten Blattern 9 Quellen BearbeitenHaining Qin Chamlong Phengklai Nyssaceae Art und Gattung S 301 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 13 Clusiaceae through Araliaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2007 ISBN 978 1 930723 59 7 Die Art als eigene Familie Davidiaceae bei DELTA Einzelnachweise Bearbeiten Ji Fan Sun Shuang Quan Huang White Bracts of the Dove Tree Davidia involucrata Umbrella and Pollinator Lure In Arnoldia Volume 68 Issue 3 2011 S 2 10 JSTOR 42955494 PDF bei Arnold Arboretum Harvard University Dries Vekemans Tom Viaene et al Transference of function shapes organ identity in the dove tree inflorescence In New Phytologist Volume 193 Isue 1 2012 S 216 228 doi 10 1111 j 1469 8137 2011 03915 x PDF 2 2 MB Roy Lancaster Garden Plants for Connoisseurs Unwin Hyman 1987 ISBN 978 0 04 440054 7 S 27 Vit Bojnansky Agata Fargasova Atlas of Seeds and Fruits of Central and East European Flora The Carpathian Springer 2007 ISBN 978 1 4020 5361 0 S 441 Davidia involucrata bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Barney C W Hawksworth F G Geils B W 1998 Hosts of Viscum album For Pathol 28 187 208 PDF Davidia involucrata bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 29 Oktober 2018 Alan Mitchell Die Wald und Parkbaume Europas Ein Bestimmungsbuch fur Dendrologen und Naturfreunde Paul Parey Hamburg und Berlin 1975 ISBN 3 490 05918 2 S 374 ubersetzt und bearbeitet von Gerd Krussmann englischer Originaltitel A field guide to the trees of Britain and Northern Europe Laurence C Hatch Mark Summers J Abrici International Register of Ornamental Plant Cultivars Open Registration Of Cultivars OROC Book VIII Woody Plants TCR Press 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Taschentuchbaum Davidia involucrata Album mit Bildern Videos und Audiodateien Infotafel zum Taschentuchbaum im Botanischen Garten Tubingen PDF Bestimmung des Taschentuchbaums auf baumkunde de Die Entdeckung des Taschentuchbaumes bei botgarten uni mainz de Davidia im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Literatur zu Davidia involucrata in den Kew Bibliographic Databases englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Taschentuchbaum amp oldid 226637921