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Eine Variegation lat variegare abwechslungsreicher machen oder Panaschierung franz panacher mischen ist das Auftreten verschiedenfarbiger Zonen auf Pflanzen Sie wird vorwiegend durch einen lokalen Mangel oder das Fehlen von Chlorophyll verursacht was zu grunlichweissen bis gelblichen Flecken fuhrt Zudem konnen gleichmassig oder zonal in die Epidermis eingelagerte Pigmente Xanthophylle und Carotine auf dem gefleckten Hintergrund zusatzliche Farben und Farbzonen erzeugen Besonders auffallig sind Variegationen auf Blattern doch konnen sie an jedem grunen Teil einer Pflanze auftreten So sind bei sukkulenten Pflanzen mit fehlenden oder stark reduzierten Blattern Variegationen der sonst grunen Sprosse sehr auffallig Kroton Codiaeum variegatum Inhaltsverzeichnis 1 Definitionen in der Literatur 2 Erscheinungsformen 3 Ursachen 4 Auswirkungen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksDefinitionen in der Literatur BearbeitenVariegate Pflanzen sind Pflanzen die Flecken verschiedener Farben im Vegetationsteil entwickeln 1 Variegation ist eine Erscheinung diskreter Musterungen von verschiedenen Farben in Organen oder im Organismus Variegationen in Pflanzen erscheinen als Striche Flecke und Streifen oder als unterschiedliche Farben zwischen Blattrand und Blattzentrum 2 Variegation ist eine unregelmassige Veranderung der Farbe pflanzlicher Organe wie Blatter und Bluten aufgrund der Unterdruckung einer normalen Pigmententwicklung 3 Erscheinungsformen BearbeitenBei einigen Pflanzenarten sind Variegationen normal und kommen regelmassig vor In diesen Fallen sind die Muster meist symmetrisch und haben haufig eine nachvollziehbare Funktion wenn sie z B auf Laubblattern pfeilartig in Richtung der Bluten und auf Blutenhullblattern in Richtung der Nektarien weisen Beispiele sind die hellen Muster auf den Blattern des heimischen Wiesenklees Trifolium pratense und die bunt gestreiften Blatter des Kroton Codiaeum variegatum Bei anderen Arten treten Variegationen nur selten und ausnahmsweise auf Werden diese seltenen Formen herausgelesen vermehrt und bei Bedarf zuchterisch bearbeitet sind sie spater im Handel erhaltlich Als Zusatz zu ihren botanischen Namen erhalten sie haufig ein Variegata oder Variegatum manchmal auch einen Fantasienamen Relativ haufig sind Pflanzen mit weiss oder farbig gerandeten Blattern Manchmal fehlt auch einheitlich ganzen Blattern oder Sprossabschnitten das Chlorophyll Werden diese Teile durch Pfropfen weiter vermehrt entstehen vollstandig chlorophyllfreie Pflanzen die jedoch nicht mehr eigenstandig lebensfahig sind da sie ohne Chlorophyll keine Photosynthese betreiben konnen Nur durch Aufpfropfen auf ein normal begruntes Segment kann die Pflanze uberleben Auch aus in Aussaaten manchmal auftretenden weissen Samlingen konnen durch Pfropfung vollstandig chlorophyllfreie Pflanzen gezogen werden nbsp Blatter des Wiesenklees Trifolium pratense nbsp Blatter der Buntnessel Solenostemon scutellarioides nbsp Blatter der Harlekin Weide Salix integra nbsp Blatter einer Stechpalme Ilex aquifolium nbsp Panaschierte Zitronen Eureka Rosa Ursachen BearbeitenAls Ursache fur eine Variegation kommen mehrere Moglichkeiten infrage Die bei vielen Arten auftretenden regelmassigen Muster sind genetisch fixiert Sie entstehen durch intervallartiges Aus und Einschalten eines an der Chlorophyllbildung beteiligten Gens wahrend des Wuchses Unregelmassig verteilte Flecken sind typisch fur Chimaren manchmal auch Mosaike genannt in denen zwei verschiedene Zelllinien nebeneinander vorkommen Normal grune aber in der Schattierung doch deutlich unterschiedliche Flecken sind typisch fur Ploidie Chimaren Ursache ist eine Mutation bei der innerhalb einer Pflanze eine Zelle mit veranderter Ploidie entsteht Der Zeitpunkt zu dem die Mutation eintritt bestimmt das Ausmass der Chimarenbildung Erfolgt die Mutation sehr fruh kurz nach der Befruchtung kann die Pflanze beide Zelllinien in etwa gleicher Haufigkeit enthalten und so vollstandig gescheckt erscheinen Tritt die Mutation erst spat bei einer bereits erwachsenen Pflanze auf bleibt sie unauffallig Unregelmassige helle Flecken auf Blattern zweikeimblattriger und helle Streifen auf Blattern einkeimblattriger Pflanzen sind typisch fur Entmischungschimaren Ursache ist eine Mutation bei der innerhalb einer Pflanzenzelle ein Teil der Chloroplasten geschadigt wird Da bei einer folgenden Zellteilung die Chloroplasten zufallig verteilt an die Tochterzellen weitergegeben werden tritt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eine Entmischung auf Zellen die zufallig keine funktionsfahigen Chloroplasten erhalten haben wachsen im Laufe weiterer Zellteilungen zu sichtbar hellen Bereichen an Auch hier entscheidet der Zeitpunkt der Mutation uber das Aussehen der Pflanze Auch an der Nahtstelle einer Pfropfung kann sich spontan chimares Gewebe bilden und daraus eine gescheckte Pflanze entstehen Eine In vitro Zuchtung bei der bewusst aus verschiedenen Zelllinien zusammengesetzte Pflanzen erzeugt werden ist hierzu eine technische Variante Variegationen konnen auch Krankheitssymptome sein Typischerweise grossflachige Verfarbungen bisher gruner Pflanzen sind Anzeichen einer Chlorose einer Mangelerscheinung von Pflanzen Kleinflachige typischerweise mosaikartige Flecken entstehen durch Virusinfektionen wie etwa durch das Tabakmosaikvirus das ausser Tabak noch viele andere Pflanzen befallen kann Das vollige Fehlen von Chlorophyll bei weissen Samlingen basiert auf einem gravierenden durch Mutation entstandenen Gendefekt nbsp Spross einer Euphorbia ammak nbsp Spross einer Euphorbia mammillaris nbsp Spross eines chlorophyllfreien Gymnocalycium nbsp Spross eines chlorophyllfreien GymnocalyciumAuswirkungen BearbeitenBei Fehlen von farbgebenden Chloroplasten in Pflanzenzellen ist in diesen keine Fotosynthese moglich Das bedeutet die betroffenen Zellen konnen nicht autotroph leben sondern mussen von den Fotosyntheseprodukten der grunen Pflanzenteile mit ernahrt werden Das gilt fur alle Zellen im Pflanzenorganismus die kein Chlorophyll enthalten auch fur Wurzelzellen und weiter innen liegende Zellen des Sprosses Durch einen hohen Anteil an panaschierten Blattflachen kann hierdurch bei der Pflanze ein Vitalitatsverlust eintreten Literatur BearbeitenErich Luthje Weiss Grun Panaschiert Vergleichende Untersuchung weissgruner Blatter Biologie in unserer Zeit 28 3 181 185 2005Einzelnachweise Bearbeiten Richard A E Tilney Bassett Genetics of Variegation and Maternal Inheritance in Ornamentals In J Harding F Singh und J N M Mol Hrsg Genetics and Breeding of Ornamental Species Kluwer Academic Publishers Dordrecht 1991 Michael Marcotrigiano Chimeras and Variegation Patterns of Deceit HortScience 1997 32 5 773 784 1997 Rudolf Schubert amp Gunther Wagner Botanisches Worterbuch Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 1991Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Variegation Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Uni Hamburg Nicht immer gelten die mendelschen Regeln David Rodriguez Musteranalysen an ausgewahlten variegaten Formen der Araceae Asteraceae Ericaceae Marantaceae und Rosaceae Dissertation PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Variegation amp oldid 198710972