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Tabak lateinisch Nicotiana ist eine Pflanzengattung in der Familie der Nachtschattengewachse Solanaceae Mit etwa 75 Arten gehort sie zu einer der artenreicheren Gattungen innerhalb dieser Familie Viele Arten erzeugen in den Wurzeln Nikotin oder andere Alkaloide welche sie in den Blattern einlagern und die der Abwehr von Frassfeinden dienen Von wirtschaftlicher Bedeutung sind vor allem die Sorten der Arten Nicotiana tabacum und Nicotiana rustica die zur Herstellung von Tabakwaren genutzt werden TabakFeld mit Virginischem Tabak Nicotiana tabacum SystematikKerneudikotyledonenAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung TabakWissenschaftlicher NameNicotianaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Inhaltsstoffe 2 Okologie 3 Verbreitung 3 1 Sudamerika 3 2 Australien und Sudpazifik 3 3 Nordamerika 4 Standorte 5 Systematik 5 1 Taxonomie 5 2 Aussere Systematik 5 3 Innere Systematik 6 Nutzung 6 1 Arzneipflanze 6 2 Tabakwaren 6 3 Insektizid 6 4 Zierpflanzen 6 5 Parfumerie 6 6 Pharmapflanzen 6 7 Biomonitoring 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Fragmenta botanica figuris coloratis illustrata Tafel 56 von Nicotiana undulata nbsp Illustration aus Curtis s Botanical Magazine Volume 118 Series 3 Volume 48 1892 Tafel 7252 von Nicotiana tomentosaVegetative Merkmale Bearbeiten In der Gattung Nicotiana existieren sowohl Arten die als kleine einjahrige oder ausdauernde krautige Pflanzen mit einer Grosse von 0 1 bis 0 3 m wachsen aber auch grossere weichholzige Straucher die bis zu 2 m hoch werden und selten auch kleine Baume mit einer Wuchshohe von bis zu 10 m 1 Gelegentlich verbreiten die Pflanzen einen ublen Geruch Die Wurzeln sind nicht selten brutkorpertragend In den Sprossachsen und Laubblattern ist Kristallsand zu finden Das Phellogen wird unter der Epidermis ausgebildet das innere Phloem ist faserig Die drusigen Trichome bilden fast ausschliesslich mehrzellige Kopfe es kommen jedoch auch einzellige Kopfe vor Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind gestielt oder ungestielt 1 Oftmals bilden die basalen stangelstandigen Blatter unterschiedliche Formen aus wobei die stangelstandigen Blatter meist kleiner sind und in die Brakteen der Blutenstande ubergehen konnen Die Blattrander sind ganzrandig oder gewellt Die Laubblatter sind meist 8 bis 15 2 bis 100 cm lang die Blattstiele sind kurzer als die Blattspreiten und gleichmassig geschwungen Blutenstande und Bluten Bearbeiten Die endstandigen rispigen traubigen oder schirmtraubigen Blutenstande enthalten viele Bluten und Tragblatter selten stehen die Bluten einzeln in den Achseln der Laubblatter 1 Die zwittrigen Bluten sind funfzahlig mit doppelter Blutenhulle 1 Der Kelch ist radiarsymmetrisch oder seltener auch zygomorph mit funf gleich langen oder ungleichmassigen linearen dreieckigen oder pfriemformigen Kelchblattlappen Die Lappen sind normalerweise kurzer als der urnenformig zylindrisch oder glockenformig verwachsene Teil des Kelches nur in Ausnahmen sind sie gleich lang Die radiarsymmetrische oder zygomorphe Blutenkrone ist funfzahlig 5 bis 90 mm lang trichterformig rohrenformig oder stieltellerformig und sehr vielfaltig gefarbt Die Kronblattlappen besitzen einen eingebuchteten Rand Die funf Staubblatter konnen innerhalb oder ausserhalb der Blute enden die Staubfaden sind gerade oder stark knieformig gebogen haben innerhalb einer Blute die gleiche Lange oder kommen in zwei Langen 4 1 oder drei Langen 2 2 1 vor Die Staubbeutel sind dorsal fixiert konnen gelb grun oder violett sein sind 1 2 bis 2 3 mm lang und sind dann fast kreisformig oder 3 5 bis 5 5 mm lang und dann mit eiformiger verkehrt eiformiger oder langlicher Form Der Fruchtknoten ist oberstandig Es ist meist ein Diskus vorhanden nbsp Pollen 400 Fruchte und Samen Bearbeiten Die 4 bis 20 28 mm langen septizidalen Kapselfruchte offnen sich mit Klappen an der Spitze und enthalten meist 100 bis 5000 Samen Der Kelch ist bestandig papierig und umhullt die Frucht meist mehr oder weniger Die Samen sind bei einer Lange von 0 4 bis 1 3 mm fast kugelformig oder nahezu nierenformig manchmal verlangert die Tausendkornmasse betragt 0 1 Gramm Inhaltsstoffe Bearbeiten Die bedeutendsten sekundaren Pflanzenstoffe der Nicotiana Arten sind zu den Nikotinoiden zahlende Alkaloide In 54 aus 64 untersuchten Arten war Nikotin eines der am starksten vertretenen Alkaloide in 28 Arten davon sogar das Alkaloid mit der hochsten Konzentration Nornicotin konnte in 32 der 64 untersuchten Arten festgestellt werden nur in acht Arten war es das Hauptalkaloid meist wenn Nikotin oder andere Alkaloide als wichtige Alkaloide fehlten In drei Arten konnte auch Anabasin als Hauptalkaloid festgestellt werden 2 An den Arten Nicotiana tabacum und Nicotiana rustica konnte nachgewiesen werden dass mit 97 der grosste Anteil des Nikotins in den Wurzeln gebildet wird Uber das Xylem wird es in alle anderen Pflanzenteile transportiert und neben den Wurzeln auch in den jungen Blattern Stangeln und Bluten abgelagert Der Anteil an Nikotin in den getrockneten unbehandelten Blattern der hauptsachlich fur den Tabakanbau kultivierten Arten Nicotiana tabacum und Nicotiana rustica liegt meist zwischen 0 5 und 8 jedoch wurden in Nicotiana tabacum auch bis zu 10 und in Nicotiana rustica bis zu 18 Nikotin nachgewiesen In den anderen Arten variiert der Gesamtanteil an Alkaloiden in den getrockneten Pflanzenteilen zwischen 0 003 und 2 96 in den Blattern und 0 027 und 2 46 in den Wurzeln 2 Okologie BearbeitenDie duftlosen oder duftenden Bluten bluhen oftmals in den Abendstunden auf schliessen sich bei Sonnenlicht wieder oder bleiben offen Es existieren auch selbstbestaubende Arten Innerhalb der Gattung Nicotiana existiert eine grosse Vielfalt an Bestaubungsmechanismen So tritt Ornithophilie Bestaubung durch Vogel beispielsweise bei Nicotiana africana und Nicotiana langsdorfii Chiropterophilie Bestaubung durch Fledermause beispielsweise bei Nicotiana otophora Sphingophilie Bestaubung durch Schwarmer beispielsweise bei Nicotiana sylvestris und Nicotiana alata und Psychophilie Bestaubung durch Tagfalter beispielsweise bei Nicotiana forgetiana auf Ein besonderer Schadling der Tabakpflanze ist die Raupe des Tabakschwarmers Manduca sexta die gegen das Nervengift Nikotin unempfindlich ist Die Pflanze reagiert auf den Speichel der Raupe mit einem Ausstoss des Hormons Jasmonsaure bereits nach funf bis zehn Minuten im ganzen befallenen Blatt nach 30 Minuten in der kompletten Pflanze An der Blattwunde stromen daraufhin Grune Blattduftstoffe aus die kilometerweit durch die Luft getragen werden Nach einer Stunde werden in der Tabakpflanze Abwehrmechanismen aktiviert so dass nach etwa funf Stunden die Produktion von fur die Raupe des Tabakschwarmers verdauungsstorenden Proteinen beginnt Nach insgesamt zehn Stunden sendet die Pflanze einen ganzen Cocktail von Duftstoffen aus der eine bestimmte Wespenart anlockt welche ihre Eier parasitar in den Raupen des Tabakschwarmers ablegt Besonders bei den Wildformen des Tabaks nehmen Nachbarpflanzen ebenfalls das Ausstromen der Botenstoffe wahr und reagieren mit einem fruhzeitigen Umschalten ihrer Gene Die Tabakpflanze erkennt auch Kafer anhand deren Speichel worauf sie binnen einer Stunde bis zu zehn Milligramm Nikotin pro Blatt herstellt was in etwa der Menge Nikotin in einer Zigarette entspricht Das Nikotin wirkt auf das Nervensystem des Kafers der von der Pflanze frisst dieser wird gelahmt und stirbt schliesslich 3 Gestresste Tabakpflanzen signalisieren ihren Zustand neben Farbe Geruch und Form auch durch Tone die jedoch im fur Menschen nicht wahrnehmbaren Ultraschallbereich liegen 4 nbsp Blutenstande von Nicotiana sylvestris nbsp Blutenstand von Nicotiana glutinosaVerbreitung BearbeitenDas naturliche Verbreitungsgebiet der Gattung Nicotiana besteht aus drei disjunkten Arealen Die meisten Arten kommen in Sudamerika vor die zweitgrosste Artenanzahl ist in Australien und benachbarten Gebieten im Sudpazifik zu finden und das dritte eigenstandige Gebiet liegt in Nordamerika Eine einzelne Art ist auch vom afrikanischen Kontinent bekannt diese ist mit den ansonsten in Australien beheimateten Arten verwandt 5 In vielen Fallen ist das naturliche Verbreitungsgebiet durch menschliche Einflusse vergrossert worden Diese menschlich verursachte Ausbreitung ist aber nur bei einigen Arten durch Kultivierung und Konsum zu begrunden oftmals ist ein Verschleppen der Samen im Fell von domestizierten Tieren und vom Menschen selbst wahrscheinliche Ursache Eine solche Vergrosserung des Verbreitungsgebietes wird sowohl von einigen australischen Arten aber auch von sudamerikanischen Arten mit Vorkommen entlang der peruanischen Anden vermutet 6 Sudamerika Bearbeiten Die nordliche Grenze des sudamerikanischen Verbreitungsgebiets der Gattung Nicotiana beginnt im Westen sudlich der ecuadorianischen Stadt Guayaquil am 2 Sudlichen Breitengrad verlauft von dort nach Sudosten durch die peruanischen Anden und die nordliche Mitte Boliviens bis in die Provinz Chaco in Argentinien Im mittleren Paraguay verlauft die Grenze wieder etwas weiter nach Norden um dann in etwa in Hohe von Rio de Janeiro am 23 Sudlichen Breitengrad zu enden In den Gebieten sudlich dieser Linie fehlt die Gattung nur in wenigen Regionen Zum einen in den im Norden der Region de Tarapaca gelegenen Abschnitten der Atacamawuste in den kalten chilenischen Regenwaldern sudlich des 37 Sudlichen Breitengrades vom Rio Bio Bio bis hin zur Magellanstrasse sowie in den sudlichsten Regionen des Kontinents in Patagonien und Feuerland Die Art Nicotiana cordifolia kommt zudem endemisch auf der Alexander Selkirk Insel ehemals Isla Mas Afuera etwa 800 Kilometer westlich der chilenischen Kuste vor 6 Australien und Sudpazifik Bearbeiten Die in Australien und auf den Inseln des Sudpazifik heimischen Arten der Gattung Nicotiana gehoren zur auf dieses Gebiet beschrankten Sektion Suaveolentes In Australien sind Vertreter in allen Bundesstaaten anzutreffen Die genauen Gebiete begrenzend ist hierbei vor allem die Jahresniederschlagsmenge So sind in Bereichen mit jahrlichen Niederschlagen zwischen 150 und 200 Zentimetern teilweise auch schon zwischen 75 und 100 Zentimetern wenn eine ausgepragte Regenperiode im Sommer existiert keine Nicotiana zu finden Auch die nahezu niederschlagslosen Gebiete des Kontinents werden gemieden Die grosste Anzahl an Arten und auch das haufigste Vorkommen von Individuen ist in New South Wales und South Australia zu finden 6 Nicotiana debneyi ist auch ausserhalb Australiens zu finden die Art ist von der Lord Howe Insel und Neukaledonien bekannt Als einzige Art der Sektion Suaveolentes die nicht auf dem australischen Kontinent vorkommt besiedelt Nicotiana fragrans verschiedene Inseln des Sudpazifiks beispielsweise der Ile des Pins Lifou Tongatapu Hiva Oa und Fatu Hiva wobei sie auf den letzten drei Inseln vermutlich eingeschleppt ist 6 Die in Argentinien heimische Art Nicotiana glauca aus der Sektion Paniculatae ist in Australien eingeburgert Naturliche Hybriden mit den einheimischen Arten Nicotiana suaveolens Nicotiana simulans und Nicotiana goodspeedii sind bekannt 7 Nordamerika Bearbeiten Das naturliche Verbreitungsgebiet der Arten die ausschliesslich in Nordamerika vorkommen umfasst das Gebiet des Grossen Beckens im Westen des Kontinents erweitert um kustennahe Bereiche die vom Suden Kanadas bis zur sudlichen Grenze Mexikos reichen Einschliesslich der Arten die sowohl in Sud als auch in Nordamerika vorkommen reicht das nordamerikanische Verbreitungsgebiet im Suden bis Guatemala Durch menschliche Domestizierung und zufallige Verschleppung reicht das tatsachliche Verbreitungsgebiet auch bis in einige der ostlicheren Bundesstaaten der USA 6 Standorte BearbeitenInnerhalb der Gattung besteht eine grosse Variabilitat in den Anspruchen an den Standort Alle Arten bevorzugen jedoch starke Sonneneinstrahlung und einen wasserdurchlassigen Boden Diese Bedingungen sind beispielsweise in Halbwusten niedriger und hoher Hohenlagen felsigen Vorsprungen feinem Geroll sandigen und kiesigen Flussufern und trockenen Auswaschungen zu finden Nur in Ausnahmefallen wachsen die Arten in dichtem Busch oder im Grasland in Waldern sind sie nicht zu finden 6 Die meisten Arten finden sich in Gemassigten Klimazonen Nur wenige Arten reichen bis an tropische Regionen starke Niederschlage und hohe Luftfeuchtigkeit konnen auch dann nur in Verbindung mit einem gut entwasserten Boden toleriert werden Arten die in hoheren Hohenlagen vorkommen sind meist einjahrig um die relativ hohen Temperaturen der Wachstumsperiode im Gegensatz zu den niedrigen Jahresdurchschnittstemperaturen auszunutzen 6 Systematik BearbeitenTaxonomie Bearbeiten Die Gattung Nicotiana wurde durch Carl von Linne aufgestellt Der wissenschaftliche Gattungsname Nicotiana ehrt den franzosischen Diplomaten Jean Nicot 1539 1604 der 1560 als Konsul Frankreichs in Lissabon Tabak Samen nach Frankreich schickte 8 Aussere Systematik Bearbeiten Die Systematiken der Nachtschattengewachse nach William D Arcy und Armando Hunziker ordnen die Gattung Nicotiana in die Unterfamilie Cestroideae nahe den Gattungen Petunia und Fabiana ein Phylogenetische molekularbiologische Untersuchungen zeigen jedoch dass die Gattung an basaler Stelle einer Klade steht die daneben die australische Tribus Anthocercideae bestehend aus den Gattungen Anthocercis Anthotroche Crenidium Cyphanthera Duboisia Grammosolen und Symonanthus enthalt In der phylogenetisch orientierten Systematik nach Richard Olmstead bildet diese Gruppe die Unterfamilie Nicotianoideae die als Schwesterklade der Unterfamilie Solanoideae platziert ist 9 10 Solanoideae Anthocercideae NicotianaKladogramm vereinfacht nach 10 Innere Systematik Bearbeiten Innerhalb der Gattung Nicotiana werden 75 naturlich vorkommende Arten unterschieden die in 13 Sektionen eingeteilt werden Molekularbiologische Untersuchungen haben ergeben dass die Sektion Polydicliae nicht monophyletisch ist sondern die Arten der Sektion Trigonophyllae enthalt 9 Sektion Alatae Nicotiana alata Link amp Otto Nicotiana azambujae L B Sm amp Downs Nicotiana bonariensis Lehm Nicotiana forgetiana Hemsl Nicotiana langsdorffii Weinm Nicotiana longiflora Cav Nicotiana mutabilis Stehmann amp Semir Nicotiana plumbaginifolia Viv Sektion Nicotiana Virginischer Tabak Nicotiana tabacum L Sektion Noctiflorae Nicotiana acaulis Speg Nicotiana ameghinoi Speg Nicotiana glauca Graham Nicotiana noctiflora Hook Nicotiana paa Mart Crov Nicotiana petuniodes Griseb Millan Sektion Paniculatae Goodsp Nicotiana benavidesii Goodsp Nicotiana cordifolia Phil Nicotiana cutleri D Arcy Nicotiana knightiana Goodsp Nicotiana paniculata L Nicotiana raimondii J F Macbr Nicotiana solanifolia Walp Sektion Petunioides G Don Nicotiana acuminata Graham Hook Nicotiana attenuata Torrey ex S Watson Nicotiana corymbosa J Remy Nicotiana linearis Phil Nicotiana longibracteata Phil Nicotiana miersii J Remy Nicotiana pauciflora J Remy Nicotiana spegazzinii Millan Sektion Polydicliae G Don Nicotiana clevelandii A Gray Nicotiana quadrivalvis Pursh Sektion Repandae Nicotiana nesophila I M Johnston Nicotiana nudicaulis S Watson Nicotiana repanda Willd Nicotiana stocktonii Brandegee Sektion Rusticae Nicotiana rustica L Sektion Suaveolentes Goodsp Nicotiana africana Merxm Nicotiana amplexicaulis N T Burb Nicotiana benthamiana Domin Nicotiana burbidgeae Symon Nicotiana cavicola N T Burb Nicotiana debneyi Domin Nicotiana excelsior J M Black J M Black Nicotiana exigua H M Wheeler Nicotiana fragrans Hooker Nicotiana goodspeedii H M Wheeler Nicotiana gossei Domin Nicotiana hesperis N T Burb Nicotiana heterantha Kenneally amp Symon Nicotiana ingulba J M Black Nicotiana maritima H M Wheeler Nicotiana megalosiphon Van Huerck amp Mull Arg Nicotiana occidentalis H M Wheeler Nicotiana rosulata S Moore Domin Nicotiana rotundifolia Lindl Nicotiana simulans N T Burb Nicotiana stenocarpa H M Wheeler Nicotiana suaveolens Lehm Nicotiana truncata D E Symon Nicotiana umbratica N T Burb Nicotiana velutina H M Wheeler Nicotiana wuttkei Clarkson amp Symon Sektion Sylvestres S Knapp Nicotiana sylvestris Speg amp Comes Sektion Tomentosae Nicotiana kawakamii Y Ohashi Nicotiana otophora Griseb Nicotiana setchellii Goodsp Nicotiana tomentosa Ruiz amp Pav Nicotiana tomentosiformis Goodsp Sektion Trigonophyllae Nicotiana obtusifolia M Martens amp Galeotti Nicotiana palmeri A Gray Sektion Undulatae Nicotiana arentsii Goodsp Nicotiana glutinosa L Nicotiana thrysiflora Bitter ex Goodsp Nicotiana undulata amp Pav Nicotiana wigandioides Koch amp Fintelm nbsp Tabakblatter beim TrocknenNutzung BearbeitenBis ins 17 Jahrhundert hatte Tabak eine Bedeutung als Heilpflanze in der Augenheilkunde Als Nutzpflanze haben derzeit 2013 nur zwei Arten wirtschaftliche Bedeutung die zahlreiche Varietaten bilden und aus denen viele Sorten gezuchtet wurden Die verbreitetste Art ist der Virginische Tabak Nicotiana tabacum zu dem nahezu alle heute angebauten Sorten gehoren Die Tabakernte 2007 wird nach entsprechender Verarbeitung weit uberwiegend fur Zigaretten genutzt In Deutschland waren bis Ende des 20 Jahrhunderts die Sorten Friedrichstaler Havanna Geudertheimer und Burley verbreitet Dies sind dunkle Sorten die fur Zigarren und als Beimischung zu dunklen Zigaretten Verwendung fanden Virginia ist eine aktuelle Sorte die als Beimischung in helle Zigaretten Marken verwendet wird Vereinzelt wird ausserdem noch Bauern Tabak Nicotiana rustica angebaut Daruber hinaus werden zahlreiche Arten Sorten und Hybride als Zierpflanzen verwendet Arzneipflanze Bearbeiten 1586 wurden die Heilkrafte der Pflanze im Werk Tabacologia des Arztes Johannes Neander beschrieben 1598 wurde in der Pfalz eine Tabakplantage angelegt um Tabak fur Arzneizwecke anzupflanzen Hergestellt wurden Extrakte Tinkturen Aufgusse Pillen Pulver Sirupe und Salben Besonders beliebt wurde das Tabakrauchklistier das Johann Gottlieb Schaeffer entwickelte um damit Koliken eingeklemmte Bruche Flatulenz Obstipation und weitere Erkrankungen zu behandeln 1587 verfasste Gilles Everaerts ein Werk uber den Tabak als Arzneimittel das De herba panacea indem es nun auch uber das Trinken des Rauches ging 11 1828 wurde das Tabakalkaloid Nicotin von Karl Ludwig Reimann und Wilhelm Heinrich Christian Posselt entdeckt Tabakwaren Bearbeiten nbsp Heller Tabak nbsp FeinschnitttabakDie getrockneten kurierten und gerebelten Tabak Blatter Rauchkraut werden in Tabakspfeifen oder gedreht als Zigaretten Zigarillos und Zigarren geraucht Das giftige suchtauslosende Nikotin wird dabei zu grossen Teilen verbrannt nur ein geringer Anteil verdampft und wird inhaliert Weniger verbreitet ist der Konsum in Form von Smokeless Tobacco Snus Kautabak und Schnupftabak Bereits der Verzehr geringer Mengen kann wegen des hohen Nikotinanteils zum Tod durch Atemlahmung fuhren Der Konsum durch Inhalation Schnupfen oder Kauen ist ebenfalls mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden die von Herz Kreislauf Problemen uber Durchblutungsstorungen und Impotenz bis hin zu verschiedensten Karzinomformen reichen konnen Mehrere dieser Risiken sind auch mit dem Passivrauchen und Dritthandrauchen verbunden Der Konsum von Tabakwaren erhoht signifikant das Risiko einer Nikotinabhangigkeit 12 Insektizid Bearbeiten Nach seiner Entdeckung 1763 wurde das Nikotin auch als Insektizid zur Schadlingsbekampfung genutzt indem Tabakbruhe ein Sud aus Tabakblattern gegen Insekten eingesetzt wurde Da von dieser Massnahme auch schonungswurdige Nutzlinge betroffen werden und wegen der stark gesundheitsschadlichen Wirkung des Nikotins als Nervengift wird diese Methode nicht mehr verwendet Trotzdem wird es weiterhin als Hausmittel gegen Blattlause an Zimmerpflanzen thematisiert Zierpflanzen Bearbeiten Tabakarten und sorten werden auch als Schmuckpflanzen angebaut Unter diesen gibt es Wildarten wie den bis zu 1 7 m hohen nachts stark duftenden Wald Tabak Nicotiana sylvestris mit langen weissen Blutenrohren oder die vielen Sorten des Ziertabaks Nicotiana x sanderae einer Kreuzung aus dem rotbluhenden Nicotiana forgetiana und dem weissbluhenden Nicotiana alata Aus dieser Kreuzung entstanden Nachkommen in vielen Farbtonen und in unterschiedlichen Wuchshohen teils immerduftend teils nachtduftend oder auch ohne Duft Der Scharlachkonig ist eine dunkel scharlachrot bluhende etwa 60 cm hohe Sorte Parfumerie Bearbeiten In Herrenparfums werden Tabaknoten gerne als Absolues aus Tabakblattern eingesetzt Absolues werden durch Extraktion uber das Concrete gewonnen Pharmapflanzen Bearbeiten Das Genom der Tabakpflanze ist gut erforscht Er wird in der Gentechnik Forschung bevorzugt weil er weder von Mensch noch Tier verzehrt wird und deshalb nicht versehentlich in die Nahrungskette gelangen kann Durch Veranderungen des Erbgutes entstand beispielsweise nikotinfreier Tabak die Produktion von Medikamenten in Tabakpflanzen ist inzwischen ein ernsthafter und erfolgreicher Forschungszweig Biomonitoring Bearbeiten Die Tabaksorte Nicotiana tabacum BEL W3 gehort zu den Pflanzen die am empfindlichsten gegenuber Ozon reagieren und sichtbare Schadmerkmale ausbilden 13 Zur Bioindikation werden die makroskopisch erkennbaren Blattschaden als Wirkungsmessgrosse herangezogen 14 Literatur BearbeitenArmando Hunziker The Genera of Solanaceae A R G Gantner Verlag K G Ruggell Liechtenstein 2001 ISBN 3 904144 77 4 Thomas Harper Goodspeed The Genus Nicotiana Origins Relationships and Evolution of its Species in the Light of their Distribution Morphology and Cytogenics 1954 Nachdruck von A J Reprints Agency Neu Delhi Indien 1982 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Zhi Yun Zhang Anmin Lu William G D Arcy Solanaceae Nicotiana S 331 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 17 Verbenaceae through Solanaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 1994 ISBN 0 915279 24 X a b Eckart Eich Solanaceae and Convolvulaceae Secondary Metabolites Biosynthesis Chemotaxonomy Biological and Economic Significance A Handbook Springer Verlag Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 74540 2 doi 10 1007 978 3 540 74541 9 Jorn auf der Kampe GEOkompakt Nr 38 Seite 31 Itzhak Khait Ohad Lewin Epstein Raz Sharon Kfir Saban Revital Goldstein Yehuda Anikster Yarden Zeron Chen Agassy Shaked Nizan Gayl Sharabi Ran Perelman Arjan Boonman Nir Sade Yossi Yovel Lilach Hadany Sounds emitted by plants under stress are airborne and informative In Cell Band 186 Nr 7 30 Marz 2023 ISSN 0092 8674 S 1328 1336 e10 doi 10 1016 j cell 2023 03 009 cell com abgerufen am 31 Marz 2023 Hermann Merxmuller Karl Peter Buttler Nicotiana in der afrikanischen Namib ein pflanzengeographisches und phylogenetisches Ratsel In Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung Munchen Band 12 15 Dezember 1975 S 93 104 a b c d e f g Thomas Harper Goodspeed Part I Distribution In Thomas Harper Goodspeed Hrsg The Genus Nicotiana Origins Relationships and Evolution of its Species in the Light of their Distribution Morphology and Cytogenics 1954 Nachdruck von A J Reprints Agency Neu Delhi Indien 1982 S 7 57 R W Purdie D E Symon L Haegi Nicotiana In Rutherford Robertson et al Hrsg Flora Australia Band 29 Solanaceae Australian Government Publishing Service Canberra 1982 ISBN 0 642 07015 6 S 38 58 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 1 a b James J Clarkson et al Phylogenetic relationships in Nicotiana Solanaceae inferred from multiple plastid DNA regions In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 33 2004 S 75 90 a b Richard G Olmstead und Lynn Bohs A Summary of Molecular Systematic Research in Solanaceae 1982 2006 In D M Spooner et al Hrsg Solanaceae VI Genomics Meets Biodiversity ISHS Acta Horticulturae 745 Juni 2007 ISBN 978 90 6605 427 1 Wolf Dieter Muller Jahncke Christoph Friedrich Ulrich Meyer Arzneimittelgeschichte 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2005 ISBN 978 3 8047 2113 5 S 61 f SCENIHR Tabakzusatzstoffe 2010 abgerufen am 25 Februar 2023 Jutta Kohler Joachim Nittka Michael Aussendorf Ludwig Peichl Langzeitbeobachtung von Immissionswirkungen 30 Jahre Bioindikation in Bayern In Gefahrstoffe Reinhalt Luft 68 Nr 6 2008 ISSN 0949 8036 S 227 234 VDI 3957 Blatt 6 2003 04 Biologische Messverfahren zur Ermittlung und Beurteilung der Wirkung von Luftverunreinigungen auf Pflanzen Bioindikation Ermittlung und Beurteilung der phytotoxischen Wirkung von Ozon und anderen Photooxidantien Verfahren der standardisierten Tabak Exposition Biological measuring techniques for the determination und evaluation of the effects of air pollutants on plants bioindication Determination and evaluation of the phytotoxic effect of photooxidants Method of the standardised tobacco exposure Beuth Verlag Berlin S 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nicotiana Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Tabak Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikisource Tabak Quellen und Volltexte Giftpflanze des Jahres in Deutschland Blauer Eisenhut 2005 Pfaffenhutchen 2006 Roter Fingerhut 2007 Herkulesstaude 2008 Tabak 2009 Herbstzeitlose 2010 Eibe 2011 Gemeiner Goldregen 2012 Kirschlorbeer 2013 Maiglockchen 2014 Rittersporn 2015 Kalifornischer Mohn 2016 Tranendes Herz 2017 Wunderbaum 2018 Aronstab 2019 Schwarze Tollkirsche 2020 Schlafmohn 2021 Kartoffel 2022 Petersilie 2023 Normdaten Sachbegriff GND 4496344 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tabak Gattung amp oldid 235627739