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In der Botanik sind einjahrige bzw sommer annuelle Pflanzen lat annus Jahr krautige Pflanzen die von der Keimung des Samens uber die Ausbildung der gesamten Pflanze Bildung der Blute und Befruchtung bis zur Fruchtreife des neuen Samens nur eine Vegetationsperiode benotigen und nach der Reife des Samens in derselben Vegetationsperiode absterben vertrocknen oder verfaulen wobei diese Vegetationsperiode sowohl durch einsetzenden Frost als auch Trockenheit begrenzt sein kann Inhaltsverzeichnis 1 Gartnerische Definition 2 Abgrenzung gegenuber Zwei und Mehrjahrigen 3 Unterschiede im Aufbau ein und mehrjahriger Pflanzen 4 Zusammenfassung 5 Literatur 6 WeblinksGartnerische Definition BearbeitenAls Einjahrige Pflanze bezeichnet man aus gartnerischer Sicht und im engeren Sinne kurzlebige Pflanzen die nur einen Sommer lang bluhen und nach der Samenbildung absterben Damit unterscheiden sie sich deutlich von den zweijahrigen und den mehrjahrigen Pflanzen Typische Einjahrige sind beispielsweise Kapuzinerkresse Ringelblume Jungfer im Grunen Hanf Mais Kukuruz Ebenfalls als Einjahrige bzw gartnerisch korrekter als Einjahrige gezogene bezeichnet man Pflanzen die in ihrem Heimatland mehrjahrig sind in den gemassigten Breiten jedoch aufgrund des Klimas Frost den Winter nicht uberdauern Dazu gehoren beispielsweise die Kulturformen der Tagetes Einjahrig oder sommer annuell beschreibt dabei ganz allgemein das Bluhverhalten von Pflanzen die noch in der gleichen Kulturperiode zur Blute kommen Beispiele Salat alle Sommerblumen Das bedeutet bei Aussaat oder Pflanzung im Fruhjahr in der Regel Blute und Samenreife im Sommer und Herbst Mit der Samenreife erschopft sich die Pflanze und stirbt Als Annuellenflur wird dementsprechend ein Bestand aus uberwiegend einjahrigen Pflanzen bezeichnet Abgrenzung gegenuber Zwei und Mehrjahrigen BearbeitenZweijahrige oder winterannuelle Pflanzen dagegen brauchen um zur Blute zu kommen einen zwischenzeitlichen Kaltereiz Sie bluhen daher in der Regel erst im darauffolgenden Fruhjahr und der Samen reift wiederum im Sommer Beispiele hierfur sind zahlreiche Gemuse wie Porree oder Kohl auch diese Pflanzen sterben mit der Samenreife Bei den mehrjahrigen Pflanzen schliesslich muss unterschieden werden ob dieser Begriff im streng botanischen oder gartnerischen Sinn gebraucht wird Mehrjahrige Pflanzen im botanischen Sinn namlich sterben nach mehrjahrigem mitunter jahrzehntelangem Wachstum abgeschlossen durch eine einmalige Blutenbildung und Samenreife ebenso wie die Ein und Zweijahrigen komplett ab mehrjahrige Pflanzen im gartnerischen Sinne dagegen nicht notwendigerweise Auch sie brauchen zwar einen Kaltereiz zur Blutenbildung bleiben jedoch nach Blute und Samenreife ggf am Leben wofur in der Botanik dann der Begriff ausdauernd benutzt wird Charakteristisch fur mehrjahrige Pflanzen ist des Weiteren dass bei ihnen noch einmal zwischen verholzenden Mehrjahrigen sowie nicht verholzenden krautigen Mehrjahrigen unterschieden wird wahrend Einjahrige und Zweijahrige niemals verholzen Unterschiede im Aufbau ein und mehrjahriger Pflanzen BearbeitenAufbau und Lebensdauer der Pflanzen sind u a Anpassungen an das jahreszeitlich wechselnde Klima Temperatur Verfugbarkeit von Wasser So uberdauern einjahrige Pflanzen Annuelle die vegetationslose Zeit namentlich die physiologischen Trockenperioden des winterlichen Frosts Uberwinterung sowie der sommerlichen Durre in Steppen und Wustengebieten Ubersommerung als ruhender Embryo geschutzt im Samen Einjahrige Pflanzen sind dementsprechend Therophyten fur die es charakteristisch ist dass sie weder verholzen noch Uberdauerungsorgane wie zum Beispiel Rhizome Knollen oder Zwiebeln bilden d h der Pflanzenkorper zum Ende der Vegetationsperiode komplett abstirbt Zweijahrige mehrjahrige sowie ausdauernde Pflanzen dagegen haben Uberdauerungsorgane die den feindlichen Umwelteinflussen Frost Durre widerstehen konnen und bei denen der Pflanzenkorper damit zumindest teilweise erhalten bleibt Ihrem Aufbau nach lassen sich diese Pflanzen noch einmal wie folgt unterscheiden Geholze also alle Baume und Straucher besitzen eine Schicht aus abgestorbenem Gewebe Rinde die das darunter liegende sich erneuernde Gewebe Kambium schutzt ihre Erneuerungsknospen liegen wenigstens uber 50 cm uber dem Boden An schneereiche Winter angepasst haben Halb und Zwergstraucher ihre Erneuerungsknospen im Bereich 10 50 cm uber dem Boden wo sie im Winter durch die isolierende Schneeschicht geschutzt sind Viele Hochgebirgspflanzen benutzen diese Uberwinterungstechnik z B die Silberwurz Dryas oder Schneeheide Erica Oft bilden sich stark verzweigte holzige dichte Pflanzenkorper mit aussen liegenden grunen Pflanzenteilen Rosettenpflanzen Oberflachenpflanzen Hemikryptophyten haben ihre Erneuerungsknospen direkt an der Erdoberflache und sind durch den direkten Bodenkontakt geschutzt Sie bilden oft dichte Horste um die Knospen zu schutzen Typische Beispiele sind die Wintergetreide ausdauernde Graser oder Stauden mit oberirdischen Auslaufern z B Walderdbeeren Die oberirdischen Pflanzenteile sterben ab und schutzen so die Knospen Hierzu zahlen auch die zweijahrigen Pflanzen die im ersten Jahr den Pflanzenkorper mit Speicherstoffen bilden Sie haben daher oft verdickte Wurzeln oder Sprosse z B Kuchenzwiebel Karotten Lowenzahn Erdsprossende Pflanzen Kryptophyten Geophyten tragen ihre Knospen unter der Erde verborgen und somit gut geschutzt Typische Beispiele sind die Zwiebel und Knollengewachse Tulpe Krokus usw aber auch jene Stauden die ihre Uberwinterungsknospen an unterirdischen Wurzelauslaufern tragen Zusammenfassung BearbeitenSammelbegriff Botanisch Gartnerisch CharakteristikaSemelpar einmal gebarend In der Botanik auch Hapaxanth einmal bluhend Monokarp einmal fruchtend sommer annuell einjahrig einjahrig nur eine zusammenhangende Vegetationsperiode bis zur Blute und Samenbildung danach Absterben krautigbienn winterannuell zweijahrig zweijahrig zwei durch eine Kalte oder Trockenperiode getrennte Vegetationsperioden bis zur Blute und Samenbildung danach Absterbenplurienn mehrjahrig mehrjahrig mehr als zwei durch Kalte oder Trockenperioden getrennte Vegetationsperioden bis zur Blute und Samenbildung danach Absterben krautig Stauden oder verholzend Halbstraucher Straucher Baume Lianen Iteropar wiederholt gebarend In der Botanik auch Pollakanth mehrmals bluhend Polykarp vielfach fruchtend perenn ausdauernd mehrfache Blute und Samenbildung ohne anschliessendes Absterben Sonderfall einjahrig gezogene Pflanzen mehrjahrig oder ausdauernd aber nicht winterhart daher im gemassigten Klima de facto nur eine Vegetationsperiode uberlebendLiteratur BearbeitenPeter Sitte Elmar Weiler Joachim W Kadereit Andreas Bresinsky Christian Korner Lehrbuch der Botanik fur Hochschulen Begrundet von Eduard Strasburger 35 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 1010 X Weblinks BearbeitenBilder einjahriger Pflanzen aus dem Bildarchiv der Universitat Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Einjahrige Pflanze amp oldid 225601807