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Dieser Artikel behandelt die Gebirgskette der Anden in Sudamerika zu weiteren Bedeutungen siehe Anden Begriffsklarung f fAnden Kordilleren Cordillera de los AndesReliefkarte der Anden zentrale Teile erzeugt aus Satellitenbildern und Hohendaten 1 Reliefkarte der Anden zentrale Teile erzeugt aus Satellitenbildern und Hohendaten 1 Hochster Gipfel Aconcagua 6961 m Lage SudamerikaTeil der Amerikanische KordillerenKoordinaten 33 S 70 W 32 653333333333 70 011666666667 6961 Koordinaten 33 S 70 WTyp Faltengebirge mit Vulkanismus Pazifischer Feuerring dep1dep2f1 Die Anden spanisch Cordillera de los Andes Quechua Anti bzw Antis sind mit 9000 km Lange bzw 7320 km maximaler Ausdehnung die langste uber dem Meeresspiegel befindliche Gebirgskette der Erde und mit 42 Sechstausendern und uber 50 Funftausendern 2 das hochste Gebirge ausserhalb Asiens Sie bilden den Sudteil der Amerikanischen Kordilleren die in Mittelamerika orographisch unterbrochen sind An den Hangen der tropischen Anden liegen die beiden grossten Zentren der biologischen Vielfalt der Erde Die zentralen Anden bergen ausserordentlich grosse Mengen an Erzen der verschiedensten Metalle Um 3000 bis 2000 v Chr lag im tropischen West Andenraum eines der vier grossen Entstehungsgebiete der Landwirtschaft sowie die damit verbundene alteste amerikanische Stadtkultur von Caral in Peru In der Folge entwickelten sich im Andenraum etliche Anden Hochkulturen bis hin zum Inka Reich Der wichtigste Beitrag der Andenkulturen zur Weltgemeinschaft ist die Kartoffel In den Anden liegen heute mit La Paz Boliviens Regierungssitz 3600 m Quito Ecuador 2850 m Sucre Boliviens Hauptstadt 2808 m und Bogota Kolumbien 2640 m die vier hochstgelegenen Hauptstadte der Erde Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Lage und Landschaft 3 Allgemeine Gliederung 3 1 Nordanden 3 2 Zentralanden 3 3 Sudanden 4 Entstehung der Anden 4 1 Subduktion der Nazca Platte unter die Sudamerikanische Platte 4 2 Vulkanismus 5 Berge 6 Hohenstufen und Vegetation 7 Fauna 8 Bevolkerung und Kulturen 9 Rohstoffe und Wirtschaft 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Dokumentationen 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenIm Allgemeinen wird die Bezeichnung Anden auf das spanische Wort andenes Kurzform andes zuruckgefuhrt womit die Feldbauterrassen der Andenhange von den Konquistadoren bezeichnet wurden Einige Etymologen fuhren dies weiter zuruck auf Worte aus der indigenen Kichwa Sprache Diskutiert wird etwa das Wort andi anti das entweder mit hohes Gebirge oder Osten ubersetzt wird In diesem Zusammenhang steht auch der Name der Ostkordillere des Inka Reiches Anti Suyu sowie seine Bewohner die Antis genannt wurden Schliesslich wurde auch anda Kupfer diskutiert doch das Metall spielte in vorkulumbianischer Zeit keine wesentliche Rolle 3 Lage und Landschaft BearbeitenDie Anden erstrecken sich entlang der Westkuste Sudamerikas von Venezuela uber Kolumbien Ecuador Peru Bolivien Argentinien und Chile Mit einer Nord Sud Ausdehnung von 7400 Kilometern von den Tropen bei 10 Nord bis weit in die Aussertropen bei 55 Sud ubertreffen sie die Rocky Mountains Nordamerikas max 5100 km um etwa die Halfte und haben fast die doppelte Ausdehnung des Himalaya Karakorum Hindukusch Systems in Asien mit seinen rund 3800 Kilometern Im Suden und in Ecuador sind sie bis 200 km breit Zwischen Arica Chile und Santa Cruz de la Sierra Bolivien betragt die Ost West Ausdehnung uber 600 Kilometer Durch ihre Hohe ihre Lange und ihre Erstreckung in Nord Sud Richtung bieten die Anden ein gutes Beispiel fur mehrere Arten des geographischen Formenwandels Allgemeine Gliederung Bearbeiten Cono de Arita Salta Argentinien eine Sandstein Formation 4 Die Anden bestehen aus einer bis drei parallel verlaufenden Hauptketten Im mittleren Abschnitt in Peru Bolivien Nordchile und Nordargentinien liegen diese Ketten sehr weit auseinander und umschliessen das zentrale Hochland Altiplano worin der Titicaca See eingebettet ist Im Vergleich zu den nordamerikanischen Kordilleren wirken die Anden auf physischen Karten einheitlich geschlossen Tatsachlich herrscht jedoch eine grosse orographische topographische und geomorphologische Formenvielfalt die eine Unterteilung schwierig macht sodass es etliche voneinander mehr oder weniger abweichende Entwurfe gibt Zudem werden manche Benennungen etwa Cordillera central oder Cordillera real von Land zu Land ganz unterschiedlich verwendet und entsprechen nicht immer den Festlegungen der Geologen Eine weithin anerkannte Grobgliederung wurde 1978 von Tanner entworfen und von Borsdorf und Stadel 2013 nochmals angepasst Die nebenstehende Karte und die folgende Gliederung beruht auf diesem Modell 3 Nordanden Bearbeiten Grobgliederung der AndenBeschriftung der Ketten Mauszeiger auflegen einen Moment wartenObgleich die lithospharische Cocosplatte den pazifischen Untergrund vor Mittelamerika bildet verursachte ihre Ostwartsbewegung auch die deutlich jungere Auffaltung der Nordanden siehe auch Physische Geographie Sudamerikas Die Nordanden die heute zum grossten Teil in Kolumbien und zu einem kleineren Teil in Venezuela liegen Sie bestehen im Wesentlichen aus drei Ketten die von zwei tiefen Grabenbruchen voneinander getrennt sind Auslaufer und Kustengebirge Karibisches Kustengebirge Venezuela Cordillera del Choco Kolumbien und Panama Westkordillere ozeanische Kruste Vulkanismus Cordillera Occidental Kolumbien Zentralkordillere Kristallinkomplex Sierra Nevada de Santa Marta Kolumbien Serrania de San Lucas Kolumbien Cordillera Central Kolumbien Ostkordillere Sedimentgesteine Sierra de Perija Kolumbien Venezuela Cordillera de Merida Venezuela Cordillera Oriental Kolumbien Zentralanden Bearbeiten Die Zentralanden siehe auch Physische Geographie Sudamerikas Die Zentral Anden mehr als zwei Drittel des gesamten Gebirgssystems und der zweitgrosste Gebirgsblock der Erde oberhalb der 2500 m Hohenlinie wurden direkt durch die Unterschiebung der Nazca Platte angehoben die im Westen Sudamerikas bis zu 5000 km westwarts den Meeresboden des Pazifiks bildet Sie reichen vom Gebirgsknoten Nudo de los Pastos an der nordecuadorianischen Grenze bis zum Golf von Ancud im Suden Chiles Die Zentralanden die prinzipiell ausserordentlich erzreich sind siehe Abschnitt Rohstoffe und Wirtschaft werden nach ihrer geomorphologischen und geologischen Struktur nochmals in drei Bereiche untergliedert Die nordlichen Zentralanden die ausser in Ecuador von drei Hauptketten gebildet werden umfassen die gesamten Anden Ecuadors und fast ganz Perus bis zum Gebirgsknoten Nudo de Vilcanota am Nordrand des Altiplanos Die Westkordillere fallt zum Pazifik hin sehr steil ab Zwischen ihr und der Zentral oder Ostkordillere befinden sich entweder quer verlaufende Gebirgsriegel Cuestas oder Becken Cuencas Die mittleren Zentralanden werden in Sud Peru von zwei und im Raum Bolivien Nord Chile und Nord Argentinien von drei Ketten gebildet Zwischen der West und Ostkordillere liegt die Hochebene des Altiplanos Der Ubergang zu den sudlichen Zentralanden wird in der Literatur sehr unterschiedlich festgelegt Nach Borsdorf und Stadel markiert der chilenische Vulkan Llullaillaco das Sudende des Altiplanos und damit auch der mittleren Zentralanden Nach der Einteilung der Geographie Argentiniens befindet sich das Sudende der Puna Altiplano Region etwa auf der Hohe des Vulkans Incahuasi 5 Die sudlichen Zentralanden die sich uber die gesamte Grenze Chiles und Argentiniens bis zum Beginn Patagoniens erstreckt wird im Norden noch von drei Ketten und einem breiten Saum von Vorgebirgen gebildet die oft nicht zu den eigentlichen Anden gerechnet werden obwohl sie regional Hochgebirgscharakter haben Etwa ab Santiago de Chile nach Alonso et al 2006 Grenzraum zwischen mittleren und sudlichen Zentralanden 6 zerfallen die Kustenkette und die ostlichen Sierren weiter sudwarts in mehrere einzelne Gebirge mit Mittelgebirgscharakter Auch die Westkordillere die hier als einzige Andenkette ubrig geblieben ist verliert vom uber 6000 m hohen Aconcagua sudwarts rapide an Hohe um auf eine Strecke von rund 600 km bis zur Bucht von Ancud nur noch mit wenigen Gipfeln mehr als 3000 m zu erreichen Kusten Vorgebirge Mittelgebirge Montes de Convento Ecuador Cordillera Costanera Ecuador Cordillera de la Costa Chile Westkordillere Norden erloschene und aktive Vulkane Mitte junge Vulkane Suden Vulkanismus Andesit Grabenbruch Cordillera Occidental Ecuador Cordillera Occidental Peru Cordillera Occidental Bolivien und Chile Cordillera Frontal Argentinien und Chile Cordillera Principal Argentinien und Chile Zentralkordillere Batholith Cordillera Real Ecuador Cordillera Central Peru Altiplano Hochbecken Sedimentablagerungen Altiplano Peru Bolivien Puna Argentinien Ostkordillere Norden Kristallin ab Mitte Palaozoisch bis tertiar mit Vulkanismus Cordillera de Cutucu Ecuador Cordillera Oriental Peru Cordillera Oriental Bolivien Cordillera Oriental Argentinien PrecordilleraOstliche Vorgebirge Palaozoisch Voranden Bolivien Sierras Subandinas Argentinien Sierras Pampeanas Argentinien Sudanden Bearbeiten Die Sudanden ebenfalls Patagonische Kordillere oder Patagonische Anden genannt siehe auch Physische Geographie Sudamerikas Die Sudanden wurden durch die Antarktische Platte angehoben die jedoch eine wesentlich geringere Tektonik aufweist Sie bestehen aus einer Kette der im Osten weitgestreckte am Rand stark zerkluftete Hochebenen und im Westen mehrfach unterbrochene Kusten beziehungsweise Insel Kordilleren vorgelagert sind Die eigentliche Andenkette zieht sich mit einer Ausnahme im Bereich der Magellanstrasse auf beiden Seiten entlang der argentinisch chilenischen Grenze ist in der Sudhalfte mit zwei sehr grossen Eisfeldern Campo de Hielo Sur ca 13 000 km und der Campo de Hielo Norte ca 3700 km ausserordentlich stark vergletschert und erreicht mit dem Monte San Valentin im Norden des Campo de Hielo Norte eine maximale Hohe von 4058 m Im Umfeld der Gletscher finden sich etliche Zungenbeckenseen sowie eine enorm stark gegliederte Scharen und Fjordkuste Die Patagonischen Anden sind vielfach sehr steil mit grossen Hohenunterschieden Dies hat schnell fliessendes Eis zur Folge das wiederum zu bizarren Gletscherturmen aber auch in Verbindung mit wechselnden Witterungsverhaltnissen und der Erosion zu pittoresken Gipfelformen etwa den beruhmten Torres del Paine gefuhrt hat Kusten Vorgebirge Palaozoisch Cordillera Patagonica insular West Andenkordillere Mesozoisch Batholithe Lakkolithe im Norden Vulkanismus Patagonische Anden Chile Argentinien Cordillera Darwin Feuerland Chile Ostliche Vorgebirge Palaozoisch Patagoniden Argentinien vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen Sudteil der Anden Computergraphik NASA World Wind Die Andenstaaten von Norden nach Suden Venezuela Kolumbien Ecuador Peru Bolivien ChileArgentinien hier nicht dargestellt hat Anteile an der OstabdachungEntstehung der Anden Bearbeiten source source source source source source source source source source source source source source track Video Entstehung der Anden source source source source source source source source source source source source source source track Video Vulkanismus in den Anden Blick auf die Anden beim Landeanflug auf Santiago Chile Die Anden gelten als Paradebeispiel fur ein Gebirge uber einer Ozean Kontinent Subduktionszone Im Fall der Anden taucht ozeanische Lithosphare der Nazca Platte und in geringerem Umfang auch der Antarktischen Platte unter kontinentale Lithosphare der Sudamerikanischen Platte ab Dort wo die Nazca Platte ihren Weg unter den Kontinentalblock antritt befindet sich eine Tiefseerinne die in den Perugraben 6262 m im Norden und den Atacamagraben 8066 m im Suden geteilt ist Subduktion der Nazca Platte unter die Sudamerikanische Platte Bearbeiten Die Subduktion der Nazca Platte 7 unter die Sudamerikanische Platte begann spatestens vor etwa 140 bis 150 Millionen Jahren Oberjura oder Unterkreide jedoch anfangs noch ohne bedeutende Deformationsprozesse am Westrand der Sudamerikanischen Platte sogenannte Oberplattendeformation hervorzurufen Der Beginn der eigentlichen Orogenese Gebirgsbildung wird erst fur das Eozan 45 mya angesetzt 8 Der genaue Grund fur diese Verzogerung ist unbekannt jedoch wird unter anderem angenommen dass die Abbremsung der Afrikanischen Platte im Zuge der Kollision Afrikas mit Eurasien ab dem Palaogen eine Beschleunigung der Sudamerikanischen Platte nach Westen bewirkt haben muss da sich die Offnungsrate des Sudatlantiks seit der Kollision Afrikas nicht nennenswert verandert hat 9 Diese Beschleunigung fuhrte zu Nazca Sudamerika Konvergenzraten von bis zu 15 cm pro Jahr 10 wodurch der Druck den die beiden Platten aufeinander ausuben stark zunahm Dies wird verantwortlich gemacht fur die horizontale Verkurzung und extreme Verdickung auf bis zu 80 km 8 der kontinentalen Kruste des Westrandes der Sudamerikanischen Platte einhergehend mit vertikaler Hebung Im spaten Miozan 10 6 mya erfuhren vor allem die Zentralanden zwischen 10 und 30 sudlicher Breite Hebungsraten von etwas uber einem Millimeter pro Jahr 8 11 Dieser Teil des Gebirges ist daher mit knapp unter 7000 m sowohl der hochste als auch mit bis zu 800 km der breiteste Vulkanismus Bearbeiten Vulkan Lanin in ArgentinienDie Anden sind als Teil des Pazifischen Feuerrings ein Raum starkster seismischer und vulkanischer Aktivitat Die hochsten Vulkane der Erde befinden sich hier Der 6795 m hohe Monte Pissis Argentinien und der 6864 m hohe Ojos del Salado Argentinien Chile Postvulkanische Erscheinungen wie Solfataren Geysire und Fumarolen sind weit verbreitet Berge BearbeitenDer hochste Berg der Anden ist der 6961 m hohe Aconcagua in Argentinien an der Grenze zu Chile Damit sind die Anden nach Himalaya Karakorum Hindukusch Pamir Tian Shan und Tibet das siebthochste Gebirge der Erde zugleich das hochste ausserhalb Asiens Zwischen 99 und 117 Gipfel je nach Textquelle und Schartenhohenvergleich 12 13 14 erreichen Hohen uber 6000 m Der argentinisch brasilianische Bergsteiger Maximo Kausch halt bisher den Weltrekord der meisten bestiegenen Sechstausender dieser Gebirgskette 15 Bekannte Gipfel der Anden Aconcagua6961 m Argentinien Nevado Huascaran6768 m Peru Alpamayo5947 m Peru Nevado Yerupaja6634 m Peru Sajama6542 m Bolivien Nevado Illimani6483 m Bolivien Chimborazo6310 m Ecuador Huayna Potosi6088 m Bolivien Cerro Torre3133 m Argentinien Chile Felsnadel links hinten und Fitz Roy 3375 m rechts Bekannte aktive Vulkane Cotopaxi5897 m Ecuador Nevado del Huila5364 m Kolumbien Tungurahua5010 m Ecuador Villarrica2840 m Chile Pichichina uber QuitoWeitere Vulkane der AndenOjos del Salado 6893 m Argentinien Chile Llullaillaco 6723 m Argentinien Chile Pissis 6783 m Argentinien Cerro Bonete 6759 m Argentinien Tres Cruces 6749 m Argentinien Chile Walther Penck fruher Cazadero 6659 m Argentinien Incahuasi 6638 m Argentinien Chile Tupungato 6800 m 6570 m 6500 m Argentinien Chile Coropuna 6426 m Peru Ubinas 5675 m Peru Chimborazo 6310 m Ecuador Osorno 2652 m Chile Sierra Nevada de Lagunas Bravas 6127 m Chile Argentinien Lanin 3747 m Argentinien Uturuncu 6008 m Bolivien Licancabur 5916 m Bolivien Chile Ollague 5870 m Bolivien Chile Misti 5822 m Peru Dutzende kleinere Vulkane im Tal der Vulkane Peru Hohenstufen und Vegetation Bearbeiten Die Hohenstufen und ihre wirtschaftliche Nutzung Die hochste Artenvielfalt auf der Erde herrscht an den Hangen tropischer Gebirge wie hier in den montanen Regen Wolken und Nebelwaldern der Ostanden Ecuadors die zu den funf Megadiversitatszentren zahlenDie klassische Einteilung der tropischen Anden in Hohenstufen erfolgte durch den Kolumbianer Francisco Jose de Caldas der dies auf die jeweiligen landwirtschaftlichen Nutzungsmoglichkeiten der Anden bezog 16 Erst Alexander von Humboldt und Aime Bonpland verwendeten diese Einteilung in funf Stufen fur eine botanische Betrachtung 17 Die niedrigste Stufe ist die Tierra Caliente heisses Land Hier herrscht tropischer Tieflandregenwald vor Aufgrund der klimatischen Gegebenheiten ist dieser Teil der Anden nur dunn besiedelt Typische landwirtschaftliche Produkte sind Kakao Bananen und Zuckerrohr Im Bereich von 1000 m bis 2000 m uber dem Meeresspiegel liegt die Tierra Templada gemassigtes Land die von tropischem Bergregenwald gepragt ist Hier konnen Kaffee Tabak und Mais geerntet werden Der Hauptsiedlungsraum der Anden liegt in der Tierra Fria kuhles Land auf 2000 m bis 3500 m Hohe Neben dem Anbau von Weizen Kartoffeln und Gerste konnen hier auch Rinder gehalten werden Die naturliche Vegetationsform ist der tropische Wolken und Nebelwald Die Baumgrenze kennzeichnet den Ubergang zur Tierra Helada kaltes Land Dieses Gebiet wird als Weideland fur Schafe und Lamas genutzt Es ist die Vegetationszone des Paramo Die Schneegrenze liegt bei 4800 Metern der Beginn der Tierra Nevada Schneeland schon bei 4500 Metern Aufgrund der geringen Distanzen zwischen Tief und Hochland sowie des seit Jahrmillionen mehr oder weniger bestandigen feuchten Tropenklimas in grossen Refugialraumen findet sich an den Osthangen der tropischen Anden eine extrem hohe biologische Vielfalt Hohenstufen nach Javier Pulgar Vidal Der peruanische Geograph Javier Pulgar Vidal teilt in seinem Hauptwerk Die acht naturlichen Regionen Perus 18 den Andenraum Perus von der Kuste bis Amazonien in acht Hohenstufen auf Chala West Costa Pazifikkuste 0 500 m Omagua Amazonia Tropischen Regenwald 80 400 m Rupa Rupa Selva alta 400 1000 m Yunga Tropischer Nebelwald Loma Formation West 450 600 m 19 Fluvial Yunga Ost 1000 2300 m Quechua Ost Hochtaler entspricht in etwa ein gemassigtes Klima 2300 3500 m Suni auch Jalca oder Sallqa Hochebenen 3500 4100 m Puna 4100 4800 m Janca gt 4800 mFauna Bearbeiten Guanakos Lama guanacoe Andenkondor Vultur gryphus In den Hochebenen der Anden sind vier kamelartige Tierarten beheimatet Seit Jahrtausenden halt die Bevolkerung Lamas und Alpakas als Haustiere denn Genugsamkeit Ausdauer und Eignung fur Hohen uber 4000 Metern machte sie schon in der Inka Zeit zu wichtigen Nutztieren Sie wurden aus den wilden Stammformen der Guanakos und Vikunjas gezuchtet die nach wie vor in freier Wildbahn vorkommen Guanakos leben in kleinen Herden bis zu 25 Tieren Das Vikunja ist mit einer Schulterhohe von einem Meter das kleinste der Andenkamele Aufgrund seines feinen Fells wurde das Vikunja fast ausgerottet und nur strenge Schutzbestimmungen konnten es in den Hochanden erhalten Weitere typische Saugetiere der Anden sind der Brillenbar der in den Nebelwaldern der tropischen Anden lebt der Andenschakal der in funf Unterarten von Venezuela bis Feuerland vorkommt zwei Andenhirsch Arten die etwas grosser als ein Reh werden sowie mit den beiden Pudu Arten die kleinsten Hirsche der Welt die kaum grosser als Hasen sind Insbesondere in den Wolken und Nebelwaldern leben zahlreiche zum Teil endemische Vogelarten Einer der auffalligsten ist der Andenklippenvogel der in den Anden von Venezuela bis Bolivien vorkommt Der bekannteste Greifvogel der Anden ist der Andenkondor ein Neuweltgeier der mit einer Flugelspannweite von bis zu uber drei Metern zu den grossten flugfahigen Vogeln der Welt gehort Bevolkerung und Kulturen Bearbeiten Seit Jahrhunderten Bewohner der zentralen Anden Indigene Quechua Frauen auf dem Markt von Saquisili bei Latacunga Ecuador Quechua Madchen mit LamaDer zentrale Andenraum ist einer der Entstehungsraume der sesshaften bauerlichen Lebensform und der fruhen Hochkulturen der Menschheit Etliche Nahrungspflanzen wurden hier bereits in der Jungsteinzeit kultiviert Die Kartoffel etwa wurde bereits zwischen 8000 bis 5000 v Chr domestiziert Die sogenannte Initialphase 2500 2000 v Chr leitete im Raum zwischen der Kuste und den Anden Perus die Anden Hochkulturen ein Die alteste Stadt Kultur wird Caral genannt die letzte Hochkultur waren die Inka Ihre beeindruckendste und popularste Hinterlassenschaft ist die auf 2430 Meter Hohe liegende Stadt Machu Picchu oberhalb des Urubambatales in der peruanischen Region Cusco Die benachbarten indigenen Kulturen des Anden Ostrandes und der karibischen Region wurden mehr oder weniger stark von den Hochkulturen beeinflusst Auch die europaische Expansion nach Sudamerika begann mit der spanischen Conquista im Andenraum Sowohl die Jahrtausende der eigenen kulturellen Entwicklung als auch die Umwalzungen der Eroberung durch die Spanier einschliesslich der massiven Bekehrungsversuche durch der Vertreter des Christentums haben die Bewohner der zentralen Anden vor allem Quechua und Aymara nachhaltig gepragt Typisch sind die Bewasserungsterrassen Lama Zucht die Verehrung der Pachamama genannten Mutter Erde und die farbenfrohen Trachten die aus einer Synthese indigener und spanischer Einflusse entstanden sind Weltbekannt ist die andine Musik wie sie etwa Strassenmusikanten aus Peru oder Ecuador in vielen europaischen Stadten prasentieren Die sudlichen Anden standen nur im Norden unter dem Einfluss der andinen Hochkulturen Dort entstand das Reich der Mapuche Stamme das sich durch die Nutzung des Pferdes sehr schnell bis zur Ostkuste Argentiniens ausdehnen konnte und die Reiterkulturen Patagoniens mit zahlreichen verbundeten Volkern begrundete Die Mapuche widersetzten sich der spanischen Kolonisation uber 300 Jahre lang erfolgreich Ihr Staat der zum Teil nach spanischem Vorbild strukturiert war hatte bis 1883 Bestand Heute ist der Anteil indigener Bevolkerungsgruppen in den Anden Chiles und Argentiniens weitaus geringer als in den nordlicheren Andenlandern und ihr kulturelles Erbe ist kaum noch erkennbar Rohstoffe und Wirtschaft Bearbeiten Sudliche Anden bei Santiago de ChileDie Anden beherbergen einige der ehemals weltgrossten Silberminen Cerro de Pasco Potosi und die weltgrosste Kupfermine in Calama Grosse Lagerstatten von Schwefel und Salpeter konnen in Bolivien und Nord Chile abgebaut werden Das fuhrte Ende des 19 Jahrhunderts im Salpeterkrieg zu Gebietsstreitigkeiten beider Lander Daneben gibt es viele andere Minerale und wertvolle Metalle deren Abbau besonders fur die armeren zentralandinen Lander von grosser okonomischer Bedeutung ist Als Beispiel sei in diesem Zusammenhang die weltgrosste Lithium Lagerstatte im Uyuni Salzsee in Bolivien genannt die Bleiforderung Perus oder die Zinnforderung Boliviens und Perus Die Lander der Zentralanden sind seit alters her landwirtschaftlich gepragt Sie beherbergen weltweit die grosste genetische Vielfalt an unterschiedlichen Nahrungsmittelpflanzen Auf den trockenen Hochlandsteppen konnte sich eine extensive Fernweidewirtschaft mit Alpakas etablieren Sie ist der Transhumanz aus der alten Welt sehr ahnlich 20 Siehe auch BearbeitenPhysische Geographie Sudamerikas Liste der Berge oder Erhebungen in Sudamerika Nudo de Paramillo VorandenLiteratur BearbeitenAxel Borsdorf Christoph Stadel Die Anden Ein geographisches Portrait Springer Spektrum Berlin 2013 ISBN 978 3 8274 2457 0 Mary Strong Art Nature and Religion in the Central Andes Themes and Variations from Prehistory to the Present University of Texas Austin 2012 ISBN 978 0 292 73571 2 Klaus Heine Hans Peter Niller Die Anden Sudamerikas Geoarchive fur Umweltveranderungen und Klimawandel In Geographische Rundschau 2004 Band 56 Nr 3 S 4 13 ISSN 0016 7460 Dokumentationen BearbeitenGebirgswelten Geheimnisvolle Anden zweiter Teil der Doku Reihe Gebirgswelten TV Dokumentation in HD von Christoph Rockerath Kolumbien Peru Argentinien Chile 2022 Deutsche TV Premiere ZDF am 4 August 2022 Weblinks Bearbeiten Commons Anden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Anden Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Die argentinischen Anden Memento vom 31 Mai 2011 im Internet Archive spanisch Vulkanismus in den Anden Memento vom 31 Mai 2011 im Internet Archive spanisch Einzelnachweise Bearbeiten NASA Conradin Burga Frank Klotzli Georg Grabherr Hrsg Gebirge der Erde Landschaft Klima Pflanzenwelt Ulmer Stuttgart 2004 ISBN 3 8001 4165 5 S 20 21 a b Axel Borsdorf Christoph Stadel Die Anden Ein geographisches Portrait Berlin Heidelberg 2013 S 5 6 Noticiero Salta El Cono de Arita es natural o un monumento milenario Memento vom 1 Februar 2013 im Internet Archive spanisch Nationale Universitat Tucuman Figura 9 4 Mapa de Provincias Geologicas del territorio argentino Capitulo 9 Geologia Regional Sudamericana Auf insugeo org ar abgerufen am 10 September 2021 R Alonso Bodo Bookhagen Barbara Carrapa Isabelle Coutand Michael Haschke George Hilley Lindsay Schoenbohm Edward Sobel Manfred Strecker Martin Trauth Arturo Villanueva Tectonics Climates and Landscape Evolution of the Southern Central Andes The Argentine Puna Plateau and adjacent Regions between 22 and 30º lat In The Andes Active Subduction Orogeny 2006 doi 10 1007 978 3 540 48684 8 Figur 12 Anmerkung Es wird angenommen dass die Nazca Platte bis ins altere Kanozoikum hinein zusammen mit der Cocosplatte und ozeanischer Lithosphare die langst unter Nordamerika subduziert wurde und heute noch durch die Juan de Fuca Platte reliktartig erhalten ist eine zusammenhangende Ostpazifische Platte bildete die Farallon Platte genannt wird a b c F A Capitanio C Faccenna S Zlotnik D R Stegman Subduction dynamics and the origin of Andean orogeny and the Bolivian orocline In Nature Band 480 Nr 7375 2011 S 83 86 doi 10 1038 nature10596 Paul G Silver Raymond M Russo Carolina Lithgow Bertelloni Coupling of South American and African Plate Motion and Plate Deformation In Science Band 279 Nr 5347 1998 S 60 63 doi 10 1126 science 279 5347 60 R Somoza Updated Nazca Farallon South America relative motions during the last 40 My implications for mountain building in the central Andean region In Journal of South American Earth Sciences Band 11 Nr 3 1998 S 60 63 doi 10 1126 science 279 5347 60 Prosenjit Ghosh Carmala N Garzione John M Eiler Rapid Uplift of the Altiplano Revealed Through 13C 18O Bonds in Paleosol Carbonates In Science Band 311 Nr 5760 2006 S 511 515 doi 10 1126 science 1119365 Most 6000 m Andes mountains climbed In Guinness World Records Online abgerufen am 18 April 2018 John Biggar Andes Website The definitive list of 6000 m mountain peaks in South America Abgerufen am 18 April 2018 BBC Brasil Noticias Alpinista quer completar maratona de 117 picos mais altos dos Andes Abgerufen am 18 April 2018 brasilianisches Portugiesisch Most 6000 m Andes mountains climbed In Guinness World Records Online abgerufen am 18 April 2018 Paul Schaufelberger Klimasystematik Caldas Lang Vilensky in Klima Klimaboden und Klimavegetationstypen Tabelle 5 S 41 Volltext als PDF vermutlich 1958 abgerufen am 17 Oktober 2020 S 35 Christoph Stadel Altitudinal Belts in the Tropical Andes Their Ecology and Human Utilization In Yearbook of the Conference of Latin Americanist Geographers Band 17 Nr 1 S 45 60 Javier Pulgar Vidal Geografia del Peru Las Ocho Regiones Naturales del Peru Edit Universo S A Lima 1979 Erstveroffentlichung Javier Pulgar Vidal Las ocho regiones naturales del Peru In Boletin del Museo de historia natural Javier Prado n especial 17 Lima 1941 S 145 161 Paul Seibert Farbatlas Sudamerika Ulmer Stuttgart 1996 S 288 Axel Borsdorf Christoph Stadel Die Anden Ein geographisches Portrait Berlin Heidelberg 2013 S 276 277 Normdaten Geografikum GND 4001912 3 lobid OGND AKS VIAF 235452069 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anden amp oldid 234431247