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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Altiplano Begriffsklarung aufgefuhrt Der Altiplano auf Quechua und Aymara Qullaw ist eine abflusslose Hochebene in Sudost Peru und West Bolivien zwischen den Hochgebirgsketten der West Anden Cordillera Occidental und der Ost Anden Cordillera Oriental Der Altiplano der Anden reicht im Norden etwa ab Lima bis fast nach Copiapo im Suden Farben des Altiplano in Bolivien Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Entstehung 3 Klima und Vegetation 4 Gewasser 5 Bevolkerung 6 Wirtschaft 7 Infrastruktur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Der Altiplano in Chile mit dem Vulkan Miniques Typischerweise stehen die Berge isoliert voneinander in der Ebene nbsp Flugaufnahme des Altiplano bei Ayaviri PeruAls Altiplano wird das ausgedehnte Plateau bezeichnet das sich in den Zentralanden zwischen 13 S und 27 S befindet Praktisch ist es das Gebiet das die Drei Kilometer Hohenlinie umschliesst Danach verlauft der Altiplano uber 1800 km entlang des Ruckgrats des Gebirges von Sud Peru uber West Bolivien bis nach Nord Chile und Nord Argentinien und variiert zwischen 350 und 400 km Breite 1 2 Der Altiplano liegt auf einer durchschnittlichen Hohe von 3600 m und erstreckt sich uber eine Flache von etwa 170 000 km Im Norden des Altiplano liegt der Titicacasee der grosste Hochgebirgssee der Erde Entstehung BearbeitenDer Altiplano entwickelte sich seit sich diese Region mit Beginn des Kanozoikums vor 65 Mio Jahren gegenuber der westlichen und ostlichen Kordillere stark absenkte so dass sich kilometerdicke Sedimentablagerungen bildeten Seit dem Miozan 20 Millionen Jahre herrscht in der Westkordillere rege vulkanische Aktivitat durch die sich Stratovulkane von heute bis zu 6000 m Hohe gebildet haben Noch heute zeugen heisse Dampf und Schwefelquellen am Rande des Altiplano von diesem jungen Vulkanismus Seit Beginn des Pleistozan vor zwei Millionen Jahren hat eine Hebung der intermontanen Becken eingesetzt Das Zentrum des Altiplano und kleinere Teilbecken im Suden waren in den vergangenen 30 000 Jahren von grossen Seen Ballivian See beherrscht Die Susswasserseen aus dieser Zeit hatten eine mittlere Tiefe von 20 bis 70 Metern was auf eine deutlich hohere Niederschlagstatigkeit als heute hinweist Das Ende der letzten Kaltzeit und der Beginn des Holozan vor etwa 10 000 Jahren leiteten einen deutlichen Klimaumschwung ein es wurde zwar warmer aber die Niederschlagsmengen gingen zuruck Klima und Vegetation Bearbeiten nbsp Klimadiagramm von El Alto bei La Paz Das Klima des Altiplano ist kalt und semiarid bis arid Die jahrlichen Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen 2 C in hoheren wasserlosen Gebieten und etwa 10 C am Titicacasee Die Nachttemperaturen liegen haufig unter dem Gefrierpunkt vor allem wahrend der Trockenzeit Mai bis August die durchschnittlichen Tagestemperaturmaxima hingegen erreichen je nach Lage bis 15 C Die Jahresniederschlage variieren je nach Topografie und Breitenlage Gegen den sudlichen Wendekreis hin liegen sie bei unter 200 mm wahrend sie im Norden an den Ufern des Titicacasees und gegen die Cordillera Real hin uber 800 mm erreichen konnen Schneefall ist selten und tritt am ehesten zwischen April und September auf 3 Der gesamte Altiplano gehort zur Vegetationsform der baumlosen Hochlandsteppen Der grosste Teil weist Charakteristiken der Puna auf einer Hochgebirgssteppe mit wechselfeuchtem Klima Allgegenwartig ist hier das sprode Ichugras welches in der Trockenzeit eine goldgelbe Farbe annimmt Einige Randbereiche des nordlichen Altiplano haben eine Vegetation welche dem Paramo gleicht einem Landschaftstyp mit relativ hoher Feuchtigkeit bei geringen Jahrestemperaturschwankungen Der sudwestliche Teil des Altiplano ist wustenhaft Gewasser BearbeitenWichtige Gewasser neben dem Titicacasee im Norden sind der Poopo See und der Salzsee Salar de Coipasa im mittleren Altiplano sowie der Salzsee Salar de Uyuni im Suden Titicacasee und Pooposee sind durch den Rio Desaguadero miteinander verbunden Bevolkerung BearbeitenDer Altiplano ist seit seiner ersten Besiedlung vor etwa 10 000 Jahren ein zentraler Siedlungsraum in dem Kultstatten und Bewasserungsterrassen alter Hochkulturen aufgefunden wurden Am Ostrand des Altiplano hat sich die bolivianische Grossstadt La Paz entwickelt die sich aus einem Talkessel von 3100 m die steilen Hange bis zur 4000 m hoch gelegenen Hochebene hinaufzieht die Millionenstadt El Alto liegt direkt angrenzend auf der Hochflache Weiter im Sudosten gibt es die Grossstadte Oruro und Potosi Der Altiplano gehort zu den hochstgelegenen von Menschen bevolkerten Gebieten der Erde Der Altiplano wird uberwiegend von der Aymara und Quechua Bevolkerung bewohnt Wirtschaft BearbeitenAufgrund der klimatischen Bedingungen in der grossen Hohe ist Ackerbau nur begrenzt moglich in weiten Bereichen des Altiplano wird extensive Viehhaltung betrieben Vor allem in den Randbereichen des Altiplano gibt es reiche Vorkommen an Bodenschatzen die durch Stollenbau gelegentlich auch im Tagebau abgebaut werden Viele der Erzbauminen sind seit der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts so weit erschopft dass der Abbau okonomisch nicht mehr sinnvoll erscheint Seit Beginn des 21 Jahrhunderts wird versucht die Lithium Vorkommen des Salar de Uyuni abzubauen bisher gibt es jedoch erst eine staatlich geforderte Pilotanlage Verarbeitende Industrie findet sich nur vereinzelt in den Ballungszentren vom Altiplano und ist an die Forderung von Erzen angelehnt Infrastruktur BearbeitenDer Altiplano zahlt zu den weniger entwickelten Regionen Sudamerikas und verfugt uber eine nur gering ausgebaute Infrastruktur Asphaltiert sind nur wichtige Uberlandstrassen etwa die Nationalstrasse Ruta 1 zwischen Desaguadero am Titicacasee La Paz Oruro und Potosi Viele Ortschaften haben keine Anbindung an das Telefonnetz sind nicht ausreichend mit Trinkwasser versorgt und nur uber unbefestigte Landstrassen zu erreichen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altiplano Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wasserressourcen des chilenischen Altiplano Memento vom 24 Oktober 2007 im Internet Archive Altiplano Landschaftsfotos des Altiplano englisch Einzelnachweise Bearbeiten Bryan L Isacks Uplift of the central Andean plateau and bending of the Bolivian orocline Journal of Geophysical Research Solid Earth 93 B4 1988 3211 3231 doi 10 1029 JB093iB04p03211 pdf Richard W Allmendinger et al The evolution of the Altiplano Puna plateau of the Central Andes Annual review of earth and planetary sciences 25 1 1997 139 174 Servicio National de Meteorologia e Hidrologia del Peru spanisch aufgerufen am 14 Marz 2009 Normdaten Geografikum GND 4085062 6 lobid OGND AKS VIAF 247189999 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altiplano amp oldid 232152316