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Als Stempel oder Pistill bezeichnet man in der Botanik eine Einheit eines Gynoeceums welche sowohl ein einzelnes freies als auch die miteinander zu einem coenokarpen Fruchtknoten verwachsenen Fruchtblatter der Blute mancher Bedecktsamer beinhaltet 1 Skizze eines Stempels mit Pollen p auf der Narbe n Pollenschlauchen ps Griffel g und Fruchtstiel fs Stempel mit mehreren Griffeln von Linum Allerdings werden von einigen Autoren nur verwachsene bzw coenokarpe Fruchtblatter als Stempel bezeichnet Die lateinische oder englische Namensgebung Pistil l erfolgte aufgrund der Ahnlichkeit der Form mit dem Pistill oder einem Stossel Pistillum Ein Werkzeug mit dem Material in einer starkwandigen Reibschale oder in einem Morser zerkleinert zerstampft zerstossen wird Im Deutschen wird das Pistillum auch als der kleine Stempel Stampfer bezeichnet 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Innerer Aufbau 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInnerer Aufbau BearbeitenDer Stempel gliedert sich in einen unteren fertilen Abschnitt den meist bauchigen Fruchtknoten Ovar mit den Samenanlagen und oft einen sterilen Abschnitt mit dem haufig schmalen und langen Griffel der an seinem oberen Ende die Narbe tragt Diese kann wie bei der Tulpenblute auch direkt auf dem Fruchtknoten aufsitzen der Griffel fehlt dabei Die Narbe nimmt bei der Bestaubung die Pollenkorner auf der Griffel leitet die auskeimenden Pollenschlauche zum Fruchtknoten Dort findet dann in den Samenanlagen die Befruchtung statt Bei einem coenokarpen Fruchtknoten konnen bei einem Stempel aber auch mehrere Griffel und Narben vorhanden sein Es konnen nun bei einem Griffel mehrere Griffelaste mit jeweils einer Narbe vorhanden sein synstylovarious oder jeweils freie Griffel mit jeweils einer Narbe synovarious Wenn mehrere einzelne und apokarpe Stempel vorhanden sind und die Narben und teilweise auch die Griffel aber verwachsen sind entsteht ein Gynostegium das ganze Gebilde wird auch als ein Stempel bezeichnet 4 Moglich ist auch dass angrenzende Fruchtblatter nur teilweise knapp verwachsen sind mit freien Griffeln hemi apocarpous semicarpous oder durch den Blutenboden verbunden sind pseudo coenokarp Ein Stempel kann seltener auch mit einem Stempelfuss oder Podogynium Gynopodium gestielt sein z B wie bei der Hunds Rose Hier bildet ein verengter Basalteil des Fruchtknotens einen kleineren Stiel oder ein Podium Abzugrenzen sind andere stielartige Verlangerung wie das Gynophor und Androgynophor u a welche aus der Blutenachse gebildet werden oder dem Karpophor dem Fruchthalter Ist der Fuss oder der Stiel scheibenformig nennt man das eine Gynobasis Stempelpolster boden diese kann einem Nektar ausscheidendem Diskus entsprechen 5 6 Es konnen selten auch zwei oder mehrere Stempel von verschiedenen Bluten ganz oder teilweise zu einem Syngynium pseudo monomer verwachsen sein siehe auch unter Fruchtknoten Ein Stempel kann auch steril sein und wird dann als Pistillode bezeichnet er ist dann oft verkummert Siehe auch BearbeitenGynostemiumLiteratur BearbeitenD Hess Die Blute Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1983 ISBN 3 8001 6147 8 2 verb und erg Auflage 1991 ISBN 3 8001 6434 5 F Weberling Morphologie der Bluten und der Blutenstande Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1981 ISBN 3 8001 3426 8 S 152 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stempel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Murray W Nabors Botanik Pearson 2007 ISBN 978 3 8273 7231 4 S 6 Karl Ernst Georges Ausfuhrliches lateinisch deutsches Handworterbuch Hannover 1918 Nachdruck Darmstadt 1998 Band 2 Sp 1719 pistillum bei Zeno org Johann Christian August Heyse Fremdworterbuch 14 Ausgabe Hahn 1870 S 702 G Singh Plant Systematics Science Publishers 2004 ISBN 1 57808 342 7 S 79 Emmanuel Le Maout Joseph Decaisne A General System of Botany Descriptive and Analytical Longmans Green 1876 S 70 Gottlieb Wilhelm Bischoff Lehrbuch der Botanik Schweizerbart 1839 S 92 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stempel Botanik amp oldid 237888384