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Fertil ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Fur den franzosischen Kunstler und Arzt siehe Pierre Fertil Als Fruchtbarkeit oder Fertilitat auch Fortpflanzungsfahigkeit wird die Fahigkeit bezeichnet Nachkommen Fruchte hervorzubringen Das Gegenteil ist Sterilitat Inhaltsverzeichnis 1 Definitionen 2 Begriffsklarung 3 Bestandserhaltungsniveau 4 Aussere Faktoren die die Fruchtbarkeit verandern 4 1 Zeitliche Einflusse 4 2 Umweltfaktoren 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDefinitionen BearbeitenDie Bezeichnungen Fruchtbarkeit und Fertilitat sowie daraus abgeleitete Varianten werden in unterschiedlichen Zusammenhangen verwendet Als Fruchte im engeren Sinne werden in der Botanik die Bluten von Pflanzen im Zustand der Samenreife bezeichnet im weiteren Sinne wird diese Bezeichnung aber auch auf andere mehrzellige Organismen ubertragen Im fruheren Sprachgebrauch war daher auch das Wort Leibesfrucht die Bezeichnung fur einen menschlichen Embryo bzw Fotus In Medizin und Biologie wird auch das Synonym Fertilitat vom lateinischen fertilis fruchtbar ergiebig befruchtend in Bezug auf den Menschen benutzt Als Fekundabilitat wird die Wahrscheinlichkeit eine Schwangerschaft pro Menstruationszyklus zu erreichen bezeichnet und in Prozent ausgedruckt Die Fekunditat gibt die Anzahl erfolgreicher Schwangerschaften pro weiblichem Individuum an Im ubertragenen Sinn steht die Fruchtbarkeit einer Person oder eines Volkes fur deren bzw dessen eigene Schaffenskraft Kreativitat und Starke In der Demografie wird mit der totalen Fertilitatsrate TFR eine rechnerische Durchschnittsgrosse verwendet welche die Zahl der Kinder angibt die eine Durchschnitts Frau im Laufe ihres Lebens meist zwischen ihrem 15 und 45 Lebensjahr zur Welt bringt In der Geologie spricht man von einem fertilen Mantel wenn dieser noch nicht an einer seiner chemischen Komponenten durch partielle Aufschmelzung verarmt ist Begriffsklarung BearbeitenDie Fruchtbarkeit einer Pflanzenart ist ein Mass fur die Anzahl neuer Pflanzen die bei jedem Fortpflanzungszyklus hervorgebracht werden Sie bestimmt wie stark sich diese Pflanzenart in einem Gebiet ausbreitet wenn erste Pflanzen dieser Art in diesem Gebiet neu erscheinen oder wie gross die Fahigkeit dieser Pflanzenart ist trotz der Konkurrenz durch andere Pflanzenarten in einem Gebiet den Bestand an Exemplaren zu bewahren oder zu verstarken Die Fruchtbarkeit in Bezug auf die menschliche Fortpflanzung ist ein Begriff der tief in der Menschheitsgeschichte verwurzelt ist Er hat in zweierlei Hinsicht mit dem Fortbestand zu tun Zum einen durch den Ackerbau und die damit vor mehr als 10 000 Jahren begonnene Landwirtschaft die zur Entwicklung der heutigen materiellen Kultur entscheidend beigetragen hat In diesem Zusammenhang spielten die Bodenfruchtbarkeit aber auch die Fruchtbarkeit des Viehs eine wichtige Rolle Es gibt zahlreiche Ansatze diese Formen der Fruchtbarkeit zu steigern und damit den Ertrag zu erhohen Dungung der Boden oder die Zuchtung besonders leicht zur Reproduktion zu bringender Nutztierarten sind dabei nur zwei der am haufigsten angewandten Methoden Zum anderen durch die menschliche Fruchtbarkeit also die Zeugungsfahigkeit von Mannern und die Gebarfahigkeit von Frauen In diesem Zusammenhang findet man durchgehend in allen Kulturkreisen Fruchtbarkeitsriten und Fruchtbarkeitssymbole sowie in den Religionen und Glaubensrichtungen Einflusse von Gottheiten Bestandserhaltungsniveau BearbeitenFertilitat und Mortalitat sind die Einflussfaktoren des naturlichen Bevolkerungswachstums Dabei unterschreiten die meisten Industrielander schon seit den 1970er Jahren die magische Schwelle von 2 1 Kindern pro Frau das Bestandserhaltungsniveau auch einfaches Ersatzniveau bzw Ersatzniveau der Fertilitat genannt unterhalb dessen die Bevolkerungszahl langfristig abnimmt Das Bestandserhaltungsniveau ist die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau zusammengefasste Geburtenziffer die erforderlich ware um den Bevolkerungsbestand bei den gegebenen Sterblichkeitsverhaltnissen konstant zu halten 1 Aussere Faktoren die die Fruchtbarkeit verandern BearbeitenZeitliche Einflusse Bearbeiten Die Phase des Menschenlebens in der dieser fruchtbar und zeugungsfahig ist beginnt mit der Pubertat und endet fur Frauen mit den Wechseljahren Klimakterium Die weibliche Fruchtbarkeit erreicht ihren Hohepunkt Anfang 20 und beginnt nach dem 35 Lebensjahr signifikant abzunehmen Die Menopause tritt gewohnlich zwischen dem 45 und 55 Lebensjahr ein durchschnittlich im Alter von 50 bis 51 Jahren Manner hingegen konnen bis ins hohe Alter zeugungsfahig sein Allerdings kann die Spermienqualitat mit zunehmendem Alter abnehmen Umweltfaktoren Bearbeiten Die Fruchtbarkeit von Menschen kann durch diverse Einflusse wie etwa Krankheiten oder die Belastung mit Umwelt Giften negativ beeinflusst werden Dazu zahlt z B der Genuss von Alkohol oder eine chronische Bleivergiftung Starkes Rauchen schadigt den Uterus und verringert die Fertilitat denn die befruchtete Eizelle kann sich nur schwer im Endometrium einnisten In einer Studie wurde die Halfte der Frauen die rauchten schwanger bei starken Raucherinnen war es nur ein Drittel der Frauen 2 Per und polyfluorierte Chemikalien PFC zahlen zum Langlebigsten was sich Chemiker erdacht haben und sie konnen nicht nur bei Tieren sondern offenbar auch beim Menschen die Fertilitat herabsetzen Je hoher die Konzentration an Perfluoroctansaure PFOA oder an Perfluorhexansulfonsaure PFHxS im Blut einer Frau desto langer dauerte es bis sie schwanger wurde oder desto wahrscheinlicher war es dass sie sich wegen Unfruchtbarkeit in Therapie begeben musste Das ist ein Ergebnis der kanadischen MIREC Studie Maternal Infant Research on Environmental Chemicals die die bislang grosste Zahl schwangerer Frauen untersuchte um mogliche schadliche Einflusse von Umweltchemikalien auf Schwangerschaft und kindliche Gesundheit zu ermitteln 3 Ernahrung und Gesundheitsvorsorge aber auch zivilisatorische Einflusse wie das Vorhandensein von Ausbildungsstatten oder die Moglichkeit Kindererziehung und die eigenen Bedurfnisse miteinander zu koordinieren bestimmen ebenfalls die Fruchtbarkeit einer beliebigen Gruppe der Menschheit sowohl im Rahmen der Staaten als auch im Rahmen anderer Gruppierungen Stadte Regionen soziale Gruppen Siehe auch BearbeitenKunstliche Befruchtung Zusammengefasste FruchtbarkeitszifferLiteratur BearbeitenThomas Weiss Okonomische Bestimmungsgrossen der Fertilitat in westlichen Industrielandern Bundesinstitut fur Bevolkerungsforschung Sonderheft 5 Wiesbaden 1986 ISSN 0178 918X Ulla Rahn Huber Kursbuch Wechseljahre 4 Auflage Sudwest Verlag Munchen 2005 ISBN 3 517 06399 1 Gerhard Thews Peter Vaupel Vegetative Physiologie 5 Auflage Springer Heidelberg 2005 ISBN 3 540 24070 5 Rainer Wehrhahn Verena Sandner Le Gall Bevolkerungsgeographie Wissenschaftliche Buchgesellschaft WBG Darmstadt 2011 ISBN 978 3 534 15628 3 S 26 36 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Fruchtbarkeit Zitate nbsp Wiktionary Fruchtbarkeit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Artikel im Online Handbuch des Berlin Instituts fur Bevolkerung und Entwicklung Fertilitat und Geburtenentwicklung BiB Demographie de Internetseite des Bundesinstituts fur Bevolkerungsforschung Fruchtbarkeitsstorungen auf familienplanung de Das Informationsportal der Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung BZgA Einzelnachweise Bearbeiten Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels RZ Glossar demografischer Fachbegriffe B Auf rostockerzentrum de am 19 Februar 2019 Online Ausgabe von Human Reproduction zitiert nach Direkter Schaden In Suddeutsche Zeitung vom 4 Januar 2007 S 18 Martina Lenzen Schulte Schadliche Chemikalien Pfannen und Wildschweinleber unter Verdacht Auf FAZ online vom 9 Februar 2015 zuletzt abgerufen am 15 Oktober 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fruchtbarkeit amp oldid 227494010