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Die Geologie von altgriechisch gῆ ge Erde und logie ist die Wissenschaft von Aufbau Zusammensetzung und Struktur der Erdkruste der Eigenschaften ihrer Gesteine und ihrer Entwicklungsgeschichte sowie der Prozesse welche die Erdkruste formten und bis heute formen Der Begriff wird auch fur den geologischen Aufbau verwendet etwa Die Geologie der Alpen Die Bezeichnung Geologie im heutigen Sinn findet sich erstmals 1778 bei Jean Andre Deluc 1727 1817 Als feststehenden Begriff fuhrte sie 1779 Horace Benedict de Saussure 1740 1799 ein Davor war die Bezeichnung Geognosie gebrauchlich Inhaltsverzeichnis 1 Grundzuge 2 Geschichte der Geologie 3 Allgemeine Geologie 3 1 Exogene Dynamik 3 2 Endogene Dynamik 4 Historische Geologie 4 1 Stratigraphie 4 2 Geochronologie 4 3 Aktualismus 5 Angewandte Geologie 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 8 1 Berufsverbande 8 2 Universitaten inkl freies Kursmaterial Grundzuge Bearbeiten Ein Geologe wirft den ersten Blick auf die Gesteinsproben in einem frischen Bohrkern Geologen beschaftigen sich mit der Erdkruste Gesteinen sowie Erdol und gas Sowohl die raumlichen Zusammenhange zwischen verschiedenen Gesteinskorpern als auch die Zusammensetzung und innere Struktur der einzelnen Gesteine liefern Informationen zur Entschlusselung der Bedingungen unter denen diese entstanden sind Der Geologe ist dabei fur den Nachweis und die Erschliessung von Rohstoffen wie Metallerzen industriell genutzten Mineralien sowie Baustoffen wie Sanden Kiesen und Tonen sowie neuerdings Silizium fur die Solarindustrie zustandig ohne die eine weitere wirtschaftliche Entwicklung nicht moglich ware Daruber hinaus ist er auch fur die Sicherung von Trinkwasser sowie von Energierohstoffen wie Erdol bzw gas und Kohle tatig Schliesslich obliegt den Geologen die Erkundung des Baugrundes insbesondere bei grosseren Bauprojekten um Setzungen Rutschungen und Grundbruche langfristig zu vermeiden Im Gelande oder unter Tage gliedert der Geologe die aufgeschlossenen offen zuganglichen Gesteine anhand von ausseren Merkmalen in definierte Einheiten Diese Kartiereinheiten mussen sich bei dem gewahlten Massstab auf einer geologischen Karte oder in einem geologischen Profil darstellen lassen Durch Extrapolation kann er so vorhersagen wie die Gesteine im Untergrund mit grosser Wahrscheinlichkeit gelagert sind Die genauere Untersuchung der Gesteine Petrographie Petrologie findet aber meist im Labor statt Mit den einzelnen teilweise mikroskopisch kleinen Bestandteilen der Gesteine den Mineralen befasst sich die Mineralogie Mit dem Fossilinhalt sedimentarer Gesteine beschaftigt sich die Palaontologie Solche detaillierten Untersuchungen auf kleinem Massstab liefern die Daten und Fakten fur die grossraumigen Untersuchungen der Allgemeinen Geologie Die Geologie hat vielfaltige Beruhrungspunkte mit anderen Naturwissenschaften die als Geowissenschaften zusammengefasst werden So betrachtet die Geochemie chemische Prozesse im System Erde und nutzt Methoden aus der Chemie um zusatzliche Informationen uber geowissenschaftliche Fragestellungen zu erhalten Ahnliches gilt fur die Geophysik und Geodasie Selbst die Mathematik hat einen speziellen Zweig die Geostatistik hervorgebracht der besonders im Bergbau Verwendung findet Seit den 1970er Jahren besteht in den Geowissenschaften allgemein ein gewisser Trend von eher qualitativ beschreibenden Untersuchungen hin zu mehr quantitativ messenden Methoden Trotz der erhohten Rechenleistung moderner Computer stossen solche numerischen Methoden wegen der enormen Variabilitat und Komplexitat geowissenschaftlicher Parameter immer noch an ihre Grenzen Im Grenzgebiet zur Astronomie bewegt sich die Planetengeologie oder Astrogeologie als Teilgebiet der Planetologie die sich mit der Zusammensetzung dem inneren Aufbau und den formenden Prozessen auf fremden Himmelskorpern beschaftigt Geologische Fragestellungen und die Anwendung geologischer Methoden ausserhalb der Erde gewannen vor allem seit Beginn der Raumfahrt und der Erforschung unseres Sonnensystems mit Sonden und Satelliten an Bedeutung Geschichte der Geologie Bearbeiten Ein Geologe in Osttimor bei der Feldforschung Hauptartikel Geschichte der Geologie Bereits in der Antike verfugten die Menschen schon seit langem uber praktische Kenntnisse fur die Suche nach mineralischen Rohstoffen deren Abbau und Verwertung Die ersten Versuche einer theoretischen Behandlung geologischer Fragestellungen wie die Ursache von Erdbeben oder die Herkunft von Fossilien finden sich jedoch erst in der ionischen Naturphilosophie im 5 Jahrhundert v Chr Bis in die fruhe Neuzeit hinein blieb die Lehre des Empedokles von den vier Elementen und die Lehre des Aristoteles von der Transmutation der Elemente auch richtungsweisend fur die Vorstellungen uber die Natur von Metallen Mineralen und Gesteinen Wahrend des Niedergangs des Romischen Reiches in der Spatantike wurden diese Ansichten nur im ostlichen griechisch gepragten Teil uberliefert wo sie im fruhen Mittelalter von arabischen Gelehrten wie Ibn Sina wieder aufgenommen wurden In Westeuropa hingegen gingen selbst viele praktische Kenntnisse im Bergbau wieder verloren Erst im 12 und 13 Jahrhundert begannen sich abendlandische Alchemisten wieder mit der Bildung von Metallen und Gesteinen im Inneren der Erde zu befassen Im Laufe der Renaissance wurden solche Spekulationen nicht nur von humanistischen Gelehrten wie Paracelsus ausgebaut sondern auch um umfangreiche empirische Daten und praktische Methoden erganzt besonders von Georgius Agricola Aus solchen Ansatzen entwickelte sich bis ins 17 Jahrhundert eine Art Proto Geologie die viele Gemeinsamkeiten mit der Proto Chemie des Okonomen Alchemisten und Bergbauingenieurs Johann Joachim Becher hatte Einen wichtigen Schritt zur Etablierung der Geologie als eigenstandige Wissenschaft ging der danische Naturforscher Nicolaus Steno indem er 1669 das stratigraphische Prinzip einfuhrte Hiermit begrundete er den Grundsatz dass die raumliche Lagerung von Sedimentschichten ubereinander in Wirklichkeit einer zeitlichen Abfolge von Gesteinsablagerungen nacheinander entspricht Auch Robert Hooke spekulierte etwa zur selben Zeit ob man aus dem Fossilinhalt der Gesteine nicht den historischen Ablauf der Gesteinsbildung rekonstruieren konne Im Lauf des 18 Jahrhunderts bemuhten sich Bergwerksleiter und Ingenieure zunehmend um ein theoretisches Verstandnis von geologischen Zusammenhangen Hierbei entwickelten sie Mitte des Jahrhunderts die grundlegenden Methoden der geologischen Kartierung und der Erstellung stratigraphischer Profile Der Beginn der Geologie als moderne Wissenschaft wird meist mit der Kontroverse zwischen den Denkrichtungen des Plutonismus und Neptunismus angesetzt Als Begrunder des Plutonismus gilt James Hutton 1726 97 mit seinem Postulat alle Gesteine seien vulkanischen Ursprungs Hutton popularisierte ebenfalls den Gedanken dass die Erdgeschichte um viele Grossenordnungen langer sei als die menschliche Geschichte Die Neptunisten wurden von Abraham Gottlob Werner 1749 1817 gefuhrt mit der heute verworfenen Grundannahme alle Gesteine seien Ablagerungen eines primordialen Urozeans Aus der Verbindung von Magmatismus Sedimentation und Gesteinsumwandlung entwickelte sich im Folgenden die Vorstellung vom Kreislauf der Gesteine Um 1817 etablierte William Smith den Gebrauch von Leitfossilien zur relativen Datierung der Schichten einer sedimentaren Abfolge Etwa in der Zeit von 1830 bis 1850 bildete der Streit zwischen Katastrophismus in der Nachfolge von Georges de Cuvier 1769 1832 und Aktualismus um Sir Charles Lyell 1797 1875 die zweite grosse Kontroverse in der Geschichte der Geologie Wahrend die Katastrophisten von plotzlichen und globalen Umwalzungen in der Erdgeschichte ausgingen mit anschliessender Neuschopfung der ausgerotteten Lebewesen betonten die Aktualisten die gleichmassige und stetige Entwicklung der Erde in unzahligen kleinen Schritten die sich im Laufe langer Zeitraume nach und nach akkumulieren Gradualismus Auch Charles Darwin 1809 1882 folgte in seiner Evolutionstheorie mit ihrer langsamen Entwicklung neuer biologischer Arten weitgehend dem aktualistischen Prinzip In der Folge befassten sich die Geologen vermehrt mit den Problemen der Gebirgsbildung und den globalen Bewegungen der Erdkruste Bis weit ins 20 Jahrhundert hinein dominierte die auf Leonce Elie de Beaumont 1798 1874 zuruckgehende Vorstellung dass die weltweiten Gebirgsgurtel das Resultat der Abkuhlung und Schrumpfung des Erdkorpers seien Aus der Beobachtung von gefalteten und tektonisch gestorten Gesteinen entwickelte James Dwight Dana 1813 1895 um 1875 die Geosynklinal Theorie Dieses tektonische Erklarungsmodell wurde von Eduard Suess 1831 1914 und Hans Stille 1876 1966 massgeblich weiter entwickelt Hierbei wurden die geotektonischen Hypothesen vom Prinzip des Fixismus dominiert Die Position der Kontinente und Ozeane zueinander galt als weitgehend unveranderlich Seitliche Bewegungen der Erdkruste deren Spuren man in Faltengebirgen oder an regionalen Spaltensystemen beobachten konnte wurden als weitgehend lokale Phanomene angesehen Hingegen galten vertikale Bewegungen der Erdkruste als ausschlaggebend fur die Absenkung von Ozeanbecken oder den Aufstieg von Landbrucken zwischen den Kontinenten Die ersten wichtigen Vorstellungen uber die Moglichkeit bedeutender horizontaler Bewegungen von Festlandsmassen finden sich in der Kontinentaldrift Hypothese Alfred Wegeners 1880 1930 aus dem Jahr 1915 Der Durchbruch des Mobilismus erfolgte aber erst drei Jahrzehnte spater als grundlegend neue Beobachtungen der Geophysik und Ozeanographie zur Entwicklung der heute allgemein akzeptierten Theorie der Plattentektonik fuhrten Allgemeine Geologie Bearbeiten Werkzeuge des Geologen Pickhammer und Lupe Die Allgemeine Geologie befasst sich mit den Kraften die auf den Erdkorper einwirken und mit den Prozessen die in grossem Massstab zur Gesteinsbildung beitragen Jedes Gestein kann anhand seiner spezifischen Ausbildung Gefuge Struktur einer der drei grossen Gesteinsklassen zugeordnet werden Sedimentite Magmatite und Metamorphite Jedes Gestein kann durch geologische Vorgange in ein Gestein der jeweils anderen beiden Familien umgewandelt werden Kreislauf der Gesteine Die Prozesse die an der Erdoberflache wirken werden als exogen die im Erdinneren als endogen bezeichnet Exogene Dynamik Bearbeiten Die exogene Dynamik auch exogene Prozesse wird durch auf die Erdoberflache einwirkende Krafte wie Schwerkraft Sonneneinstrahlung und Rotation der Erde generiert und fuhrt zur Bildung von Sedimentgesteinen Dies geschieht durch physikalische Erosion anderer Gesteine durch Wind Wasser oder Eis und Massenbewegungen grosser Gesteinsmengen wie Bergsturze chemische Verwitterung physikalische Ablagerung des zerkleinerten Materials Detritus in Form klastischer Sedimente Schotter Sand Ton usw und die nachfolgende Verfestigung der Lockergesteine zu Festgesteinen Diagenese chemische Ausfallung von Evaporiten wie etwa anorganische Kalke Gips Salz und biogene Bildung von Sedimenten wie die meisten Kalksteine oder Diatomit Ein eigenes komplexes Gebiet exogener Prozesse behandelt die Bodenkunde Die Quartargeologie befasst sich mit den Vorgangen und Ablagerungen der letzten Eiszeiten im Quartar die einen grossen Teil der heutigen Landschaftsformen auf der nordlichen Hemisphare pragen Endogene Dynamik Bearbeiten Die endogene Dynamik auch endogene Prozesse beruht auf Kraften innerhalb der Erdkruste wie Spannungen Warmeentwicklung durch radioaktive Zerfallsprozesse oder dem Magmakern der Erde und fuhrt zur Bildung von Metamorphiten und Magmatiten Sie beginnt mit der Erhohung des Drucks unter der andauernden Ablagerung von weiteren Sedimenten auf die unterlagernden Schichten Durch Entwasserung Kompaktion und Verfestigung Diagenese wird aus den Lockersedimenten festes Gestein wie etwa Sandstein Die Verformung von Gesteinen und die Rekristallisierung von Mineralen unter zunehmend hoherer Temperatur und steigendem Druck wird als Metamorphose bezeichnet Dabei bleibt das Gestein aber zunachst noch in festem Zustand Aus magmatischen Gesteinen und grobkornigen Sedimenten entstehen dabei oft Ortho und Para Gneise aus feinen Sedimenten Schiefer Schliesslich kann es aber doch zur Aufschmelzung der Gesteine kommen Anatexis Glutflussige Magmen steigen dann wieder aus dem Erdmantel auf Wenn die Magmen in der Erdkruste stecken bleiben und erkalten bilden sich Plutonite etwa aus Granit wenn sie die Erdoberflache erreichen kommt es zur Bildung von Vulkaniten wie Lava oder vulkanische Asche Die Bewegungen die die Oberflachengesteine in die Tiefe verfrachten verformen und falten aber gleichzeitig die Tiefengesteine wieder an die Oberflache bringen sowie die Spuren die diese Krafte in den Gesteinen hinterlassen wie Faltung Scherung und Schieferung werden von der Tektonik und der Strukturgeologie untersucht Siehe auch Plattentektonik und GebirgsbildungHistorische Geologie BearbeitenDie historische Geologie erforscht die Geschichte der Erde von ihrer Entstehung bis zur Gegenwart im Allgemeinen und die Entwicklungsgeschichte Evolution der Lebewesen im Besonderen Mit diesem historischen Ansatz stellt die Geologie zusammen mit der physikalisch astronomischen Kosmologie eine Ausnahme innerhalb der Naturwissenschaften dar Letztere befassen sich vorrangig mit dem Ist Zustand ihres Studienobjekts und weniger mit dessen Werden Als Informationsquellen dienen in der Geologie die Ausbildung der Gesteine Lithofazies und die in ihnen eingeschlossenen Fossilien Biofazies Die Gliederung der Erdgeschichte in einer geologischen Zeitskala erfolgt durch stratigraphische und geochronologische Methoden Stratigraphie Bearbeiten Die Grundlage der Stratigraphie bildet ein einfaches Prinzip die Lagerungsregel Eine Schicht im Hangenden oben wurde spater abgelagert als die Schicht im Liegenden unten Allerdings sollte beachtet werden dass ursprunglich horizontal abgelagerte Schichten durch spatere tektonische Bewegungen verstellt oder sogar uberkippt sein konnen In diesem Fall ist man auf die Existenz von eindeutigen Oben Unten Kriterien angewiesen um die ursprungliche Lagerung zu bestimmen Weiterhin gilt dass Schichten die solche verstellten Gesteine mit einer Diskordanz uberlagern das heisst schiefwinklig zur Schichtung ebenfalls junger sind als letztere Dasselbe gilt aber auch fur magmatische Gange und Intrusionen aus der Tiefe die die Schichten von unten durchschlagen Geologisches Profil durch NordwestdeutschlandBei der Erstellung eines stratigraphischen Profils werden besonders Erkenntnisse der Palaontologie angewandt Wenn die Reste eines bestimmten Lebewesens nur in ganz bestimmten Schichten auftreten gleichzeitig aber eine weite uberregionale Verbreitung haben und moglichst unabhangig von ortlichen Variationen der Ablagerungsbedingungen sind dann spricht man von einem Leitfossil Alle Schichten in denen sich diese Leitfossilien finden haben somit dasselbe Alter Nur wenn keine Fossilien vorhanden sind muss man Zuflucht zur Lithostratigraphie nehmen Dann kann die Zeitgleichheit bestimmter Schichten nur bei seitlicher Verzahnung nachgewiesen werden Um tektonische Ablaufe zu rekonstruieren untersucht der Geologe den Versatz und die Verformung der Gesteine durch Kluftung Schieferung Storung und Faltung Auch hier sind diejenigen Strukturen die jungsten die die anderen durchschlagen aber selbst nicht versetzt sind Die Kunst ist hier Verwickeltes einfach Ruhendes bewegt zu sehen Hans Cloos Geochronologie Bearbeiten Aonothem Arathem System Alter mya PhanerozoikumDauer 541 Ma KanozoikumErdneuzeitDauer 66 Ma Quartar 0 2 588Neogen 2 588 23 03Palaogen 23 03 66MesozoikumErdmittelalterDauer 186 2 Ma Kreide 66 145Jura 145 201 3Trias 201 3 251 9PalaozoikumErdaltertumDauer 288 8 Ma Perm 251 9 298 9Karbon 298 9 358 9Devon 358 9 419 2Silur 419 2 443 4Ordovizium 443 4 485 4Kambrium 485 4 541PrakambriumDauer 4 059 Ma ProterozoikumDauer 1 959 Ma Neoproterozoikum JungproterozoikumDauer 459 Ma Ediacarium 541 635Cryogenium 635 720Tonium 720 1000Mesoproterozoikum MittelproterozoikumDauer 600 Ma Stenium 1000 1200Ectasium 1200 1400Calymmium 1400 1600Palaoproterozoikum AltproterozoikumDauer 900 Ma Statherium 1600 1800Orosirium 1800 2050Rhyacium 2050 2300Siderium 2300 2500ArchaikumDauer 1 500 Ma NeoarchaikumDauer 300 Ma 2500 2800MesoarchaikumDauer 400 Ma 2800 3200PalaoarchaikumDauer 400 Ma 3200 3600EoarchaikumDauer 400 Ma 3600 4000HadaikumDauer 600 Ma 4000 4600Ein prinzipielles Problem ist hierbei die Tatsache dass man mit obigen Methoden nur eine relative Zeitskala ein Vorher Nachher der verschiedenen Gesteinsbildungen aber keine absoluten Datierungen erhalt Zwar hatte man schon fruh versucht die Sedimentationsraten bestimmter Gesteine zu schatzen aber die meiste Zeit steckt ja nicht in den Schichten selbst die sich in relativ kurzer Zeit gebildet haben konnen sondern vor allem in den Lucken zwischen den Schichten und in den Diskordanzen zwischen verschiedenen Schichtpaketen Deshalb reichte die absolute Zeitskala die mit Hilfe von Jahresringen in Baumen Dendrochronologie oder durch Auszahlung der Warven Schichtung in Ablagerungen der letzten Eiszeit gewonnen wurde nur wenige tausend Jahre zuruck Erst mit der Entdeckung der naturlichen Radioaktivitat fanden sich zuverlassige Methoden fur die absolute Datierung auch von altesten Gesteinen Diese basieren auf den bekannten Zerfallsraten von radioaktiven Isotopen innerhalb der Minerale und Gesteine zuweilen kombiniert mit palaomagnetischen Messungen Siehe auch Entstehung der Erde Strontiumisotopenanalyse Kalium Argon Methode Radiokarbon Methode so wie die detailliertere Chronologie der Erdgeschichte Aktualismus Bearbeiten Um aus der heutigen Situation Ruckschlusse auf die Vergangenheit ziehen zu konnen bedienen sich die Geologen des Prinzips des Aktualismus Dieses lasst sich in einem Satz zusammenfassen Der Schlussel zur Vergangenheit ist die Gegenwart Findet ein Geologe z B alte Gesteine die fast identisch mit ausgeflossenen Laven eines heute aktiven Vulkans sind dann kann er davon ausgehen dass es sich bei dem gefundenen Gestein ebenfalls um vulkanisches Material handelt Allerdings lasst sich der Aktualismus nicht auf alle Gesteine anwenden Die Bildung von Eisenerzlagerstatten BIF Banded Iron Formations lasst sich etwa heute nicht mehr beobachten da sich die chemischen Bedingungen auf der Erde derart geandert haben dass die Entstehung solcher Gesteine nicht mehr stattfindet Andere Gesteine bilden sich eventuell in solchen Tiefen dass ihre Bildung ausserhalb des Zugriffs des Menschen liegt Um die Entstehung solcher Gesteine zu verstehen greifen die Geowissenschaftler auf Laborexperimente zuruck Angewandte Geologie BearbeitenDie angewandte Geologie beschaftigt sich mit der praktischen Nutzbarmachung geologischer Forschung in der Gegenwart Der Nutzen besteht nicht nur in der effizienten Ausbeutung der naturlichen Ressourcen der Erde sondern auch in der Vermeidung von Umweltschaden und der Fruhwarnung vor Naturkatastrophen wie Erdbeben Vulkanausbruchen und Tsunamis Sie gliedert sich in eine Vielzahl unterschiedlichster Felder die sich sowohl untereinander als auch mit anderen Wissenschaften verzahnen Siehe GeowissenschaftenEinige wichtige Teilgebiete der angewandten Geologie sind beispielsweise die Hydrogeologie die sich mit dem Fliessverhalten und der Qualitat des Grund Wassers beschaftigt und unter anderem bei der Trinkwassergewinnung und dem Hochwasserschutz von Bedeutung ist die Ingenieurgeologie die sich beispielsweise der Statik des Bodens beim Bau von Gebauden widmet die Lagerstattenkunde oder Montangeologie die sich als altester Forschungsbereich der Geologie mit der Erforschung von naturlichen Bodenschatzen Kohle Erdol Erdgas Erze usw befasst die Bodenkunde die sich mit der Qualitat Zusammensetzung und Horizontalabfolge von Boden beschaftigt die Umweltgeologie Es besteht eine enge Verzahnung angewandter geologischer Gebiete mit anderen Disziplinen wie etwa Bauingenieurwesen Bergbau und Huttenwesen Materialkunde oder Umweltschutz Siehe auch Bearbeiten Portal Geowissenschaften Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Geowissenschaften Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe GeoUnion Alfred Wegener Stiftung Deutsche Gesellschaft fur Geowissenschaften Geological Society of London Geologische Vereinigung Geologische Bundesanstalt Geologie Osterreichs Wollaston Medaille Liste geologischer Begriffe Liste von Geologen Liste geologischer MuseenListe aller Wikipedia Artikel deren Titel mit Geologie beginnen Liste aller Wikipedia Artikel deren Titel Geologie enthaltenLiteratur BearbeitenToni Labhart Geologie Einfuhrung in die Erdwissenschaften Bern 1988 ISBN 3 444 50063 7 Heinrich Bahlburg Christoph Breitkreuz Grundlagen der Geologie 2 Auflage Spektrum Heidelberg 2003 ISBN 3 8274 1394 X Frank Press Raymond Siever Allgemeine Geologie 3 Auflage Spektrum Heidelberg 2003 ISBN 3 8274 0307 3 Originalausgabe 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