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Dieser Artikel stellt die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse dar Fur religiose Mythen siehe Schopfung Die Erkenntnisse der Planetologie uber die Entstehung der Erde vor 4 54 Milliarden Jahren 1 2 3 4 stammen aus geologischen Befunden aus der Untersuchung von Meteoriten und Mondgesteinen sowie astrophysikalischen Daten etwa zu solaren Elementhaufigkeiten Blick auf die Erde von Apollo 17 aus Das Foto wurde als Blue Marble bekannt In einem grosseren Kontext ist die Entstehungsgeschichte der Erde dabei mit der Geschichte des Universums und des Milchstrassensystems im Allgemeinen sowie mit der Geschichte unseres Sonnensystems im Besonderen verknupft Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Kollisionskaskade der Protoplaneten 3 Entwicklung der Manteltemperatur 4 An der Oberflache 5 Weitere Entwicklung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte nbsp Pale Blue Dot Die Erde als blassblauer Punkt aufgenommen von der Raumsonde Voyager 1am 14 Februar 1990 aus einer Entfernung von etwa 40 5 AE ca 6 Mrd km zum Erkennen auf das Bild klicken Das Sonnensystem entstand aus einer Verdichtung in einer grosseren Molekulwolke die kurz zuvor mit schweren Elementen einer nahen Supernova Explosion angereichert wurde Die Wolke kollabierte durch ihre Gravitation innerhalb von etwa 10 000 Jahren siehe Sternentstehung In der Akkretionsscheibe um den Protostern kondensierten zuerst bei Temperaturen noch uber 1300 K Calcium und Aluminium reiche Silikate Wie mit Hilfe der Uran Blei Datierung festgestellt werden konnte geschah dies vor knapp 4 57 Milliarden Jahren Ob und wie der Staub dann flockte oder wie er sonst schnell in die Mittelebene der protoplanetaren Scheibe absinken konnte ist nicht bekannt Auch wird daruber spekuliert wie und wie schnell Brocken von ein bis zehn Metern Grosse entstanden sind 5 Diese sammelten dann jedenfalls durch ihre Gravitation weiteren Staub auf und wuchsen zu Millionen an Planetesimalen heran die teilweise kilometergross waren Unterhalb dieser Grosse waren Kollisionen noch nicht sehr heftig da die Bewegung der Brocken noch durch das Gas gedampft war A planetesimal is a solid object arising during the accumulation of planets whose internal strength is dominated by self gravity and whose orbital dynamics is not significantly affected by gas drag 5 Die Planetesimale bewegten sich unabhangiger kollidierten heftiger und durch gravitative Fokussierung auch haufiger Je grosser ein Planetesimal desto weitraumiger konnte es Brocken und unterentwickelte Planetesimale einsammeln die ihm auf einer geradlinigen Bahn entgangen waren In einem wenige Jahrtausende dauernden Wettlauf bildeten sich Protoplaneten von hunderten Kilometern Durchmesser 5 Kleine Planetesimale hatten sie aufgebraucht oder Jupiter in den Weg gelegt Kollisionskaskade der Protoplaneten nbsp Zeichnung einer protoplanetaren Scheibe NASA Das weitere Wachstum geschah hierarchisch durch immer seltenere Kollisionen zwischen immer grosseren Korpern Mit der Masse der Stosspartner stieg auch die freigesetzte gravitative Bindungsenergie pro Masseneinheit und damit die Temperatur nach dem Impakt Ab etwa 2000 C trennte differenzierte sich das Material zunachst lokal nach chemischen Vorlieben in Kern und Mantelmaterial Eisenschmelzen in der sich die siderophilen griech Eisen liebende Elemente anreicherten siehe Goldschmidt Klassifikation und Silikatschmelzen in der sich die lithophilen griech Stein liebenden Elemente anreicherten Die viel dichteren Eisentropfen bildeten Pfutzen am Grund der Schmelze Bei spateren Kollisionen fragmentierten einige Korper und setzten Eisenmeteorite frei Zeugen dieser fruhen Differenzierung Die Erwarmung durch radioaktiven Zerfall von 26Al trug wesentlich nur fur die kleineren Planetesimale bei die nicht Teil der Planeten geworden waren Der Asteroid 4 Vesta ist ein Beispiel 6 Die grosseren Kollisionen fuhrten dagegen zu Magmaozeanen in denen sich Eisenkerne bildeten bzw vorher vorhandene Eisenkerne miteinander verschmolzen Die Differenzierung der Protoplaneten geschah auf einer Zeitskala von wenigen Millionen Jahren datiert mit der Hafnium Wolfram Methode auch an Marsmeteoriten 7 Auch die Protoerde wuchs hauptsachlich durch Kollisionen mit nicht viel kleineren Protoplaneten Nach der Kollisionstheorie 8 ist infolge des letzten grossen Impakts der Mond entstanden Der hypothetische Protoplanet oder Komet wird Theia genannt und muss zwischen Mond und Marsgrosse gelegen haben Theias Eisenkern hat sich mit dem der Erde verbunden und Teile des Mantels der Protoerde und von Theia wurden in den Orbit geschleudert aus welchen der Mond entstand Das geschah irgendwann 30 bis 50 Millionen Jahre nach der Staubphase Das Bombardement kleinerer Korper hatte bereits nachgelassen jedenfalls kann danach kaum noch Eisen durch den Mantel gesickert sein weniger als 1 der Kernmasse wie Analysen der Hafnium Wolfram Zerfallsreihe von fruharchaischen Gesteinen ergaben 9 Entwicklung der ManteltemperaturDer durch den Impakt von Theia teilweise wieder aufgeschmolzene Erdmantel erstarrte moglicherweise innerhalb weniger Millionen Jahre von innen nach aussen 10 Die kurzliche Entdeckung von Mantelmaterial aus dieser Zeit Differentiationsalter das unmittelbar uber dem metallischen Kern lagernd bisher der Mantelkonvektion entzogen war und nun als Plume aufsteigt stellt die bisherige Lehrmeinung infrage nach der der Mantel homogen durchmischt erstarrt ist 11 Die thermische und chemische Schichtung war jedenfalls so stabil dass zumindest in der ersten Halfte des Hadaikums der Erdmantel stabil geschichtet war Da es ohne Mantelkonvektion auch keine Tektonik gibt kann sich keine kontinentale Kruste bilden da hierfur eine starkere Differentiation der Kruste notwendig ist Immer fruhere Hinweise auf kontinentale Kruste und flussiges Wasser siehe Zirkon in der Geologie TTG Komplex und Herkunft des irdischen Wassers waren daher problematisch Durch Tektonik war nach uber 100 Millionen Jahren die Dicke der ozeanischen Kruste so weit angewachsen dass die damalige mafische Kruste erstmals selbst einer weiteren Differenzierung unterzogen wurde 12 Spater im Hadaikum war tief im Erdmantel die Temperatur durch radioaktive Zerfallswarme soweit angestiegen dass die Mantelkonvektion einsetzte womoglich nicht gleich in voller Tiefe Spatestens in diese Zeit fallt der Ubergang von der chemischen zur biologischen Evolution Jedenfalls findet sich in den altesten erhaltenen Krustenteilen sogenannten Kratonen vom Ende des Hadaikums vor vier Milliarden Jahren stellenweise die fur Leben typische Abreicherung von C 13 gegenuber C 12 13 Etwa in die Mitte des Archaikums fallt das Maximum der Manteltemperatur Die Flache der kontinentalen Kruste nimmt schnell zu An der OberflacheDer Planet war nach Bildung der ersten Kruste bald uberwiegend von Wasser bedeckt und wegen der damals noch schwachen jungen Sonne relativ kuhl und womoglich vereist Unter den damals noch haufiger einschlagenden Kleinkorpern gab es pro Million Jahre einige von uber 100 km Durchmesser nicht gross genug um global das Leben auszuloschen falls es schon existierte aber gross genug um uber einen vorubergehend immensen Treibhauseffekt selbst eine globale Vereisung zu beenden Wenig spater zu Beginn des Archaikums traten erstmals Lebewesen mit oxygener Photosynthese auf wodurch elementarer Sauerstoff produziert wurde der an Eisen gebunden heute als Bandererz zu finden ist In der Uratmosphare nahm der Sauerstoffgehalt jedoch erst in den letzten 50 Mio Jahren des Archaikums langsam zu bis er vor etwa 2 5 Mrd Jahren sprunghaft anstieg Dies wird als die Grosse Sauerstoffkatastrophe bezeichnet Weitere Entwicklung nbsp Die Entstehung der Erde als Teil der Geschichte vom Urknall bis zum MenschenDie weitere Entwicklung der Erde auf der geologischen Zeitskala wurde beeinflusst durch Vulkanismus und Plattentektonik LiteraturRolf Meissner Geschichte der Erde Von den Anfangen des Planeten bis zur Entstehung des Lebens 3 A Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 43310 8 Einzelnachweise Age of the Earth U S Geological Survey 1997 abgerufen am 10 Januar 2006 Vorlage Cite web temporar G Brent Dalrymple The age of the Earth in the twentieth century a problem mostly solved In Special Publications Geological Society of London 190 Jahrgang Nr 1 2001 S 205 221 doi 10 1144 GSL SP 2001 190 01 14 bibcode 2001GSLSP 190 205D Manhesa Gerard Lead isotope study of basic ultrabasic layered complexes Speculations about the age of the earth and primitive mantle characteristics In Earth and Planetary Science Letters 47 Jahrgang Nr 3 1980 S 370 382 doi 10 1016 0012 821X 80 90024 2 bibcode 1980E amp PSL 47 370M Paul S Braterman How Science Figured Out the Age of Earth Scientific American abgerufen am 6 November 2020 englisch a b c Michael Perryman The Exoplanet Handbook Cambridge University Press 2011 ISBN 978 0 521 76559 6 S 225f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche C T Russell et al Dawn at Vesta Testing the Protoplanetary Paradigm Science 336 2012 S 684 686 doi 10 1126 science 1219381 online T Kleine et al 182Hf 182W isotope systematics of chondrites eucrites and martian meteorites Chronology of core formation and early mantle differentiation in Vesta and Mars Geochimica et Cosmochimica Acta 68 2004 S 2935 2946 doi 10 1016 j gca 2004 01 009 William K Hartmann Donald R Davis Satellite sized planetesimals and lunar origin In Icarus Band 24 Nummer 4 1975 S 504 515 doi 10 1016 0019 1035 75 90070 6 Guillaume Caro Thorsten Kleine Extinct Radionuclides and the Earliest Differentiation of the Earth and Moon In Anthony Dosseto et al Hrsg Timescales of Magmatic Processes From Core to Atmosphere Blackwell 2011 ISBN 978 1 4443 3260 5 S 9 51 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche D C Rubie et al Formation of Earth s Core PDF 883 kB Kap 9 03 in Gerald Schubert Hrsg Treatise on Geophysics Elsevier 2007 ISBN 978 0 444 52748 6 S 68 Abb 9b Xuan Ce Wanga et al Early differentiation of the bulk silicate Earth as recorded by the oldest mantle reservoir Precambrian Research 238 2013 S 52 60 doi 10 1016 j precamres 2013 09 010 Thorsten J Nagel et al Generation of Eoarchean tonalite trondhjemite granodiorite series from thickened mafic arc crust Geology 2012 doi 10 1130 G32729 1 Kenneth Chang A New Picture of the Early Earth In The New York Times 1 Dezember 2008 Abgerufen am 5 Januar 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Entstehung der Erde amp oldid 230700377