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Dieser Artikel beschreibt das Sonnensystem in dem sich die Menschheit befindet Das Wort kann auch allgemein ein Planetensystem bezeichnen Das auch unser Sonnensystem ist das Planetensystem in dem sich die Erde und damit alle bekannten Lebewesen befinden Es besteht aus der Sonne acht sie umkreisenden Planeten von innen nach aussen Merkur Venus Erde Mars Jupiter Saturn Uranus und Neptun 2 deren naturlichen Satelliten den Zwergplaneten anderen Kleinkorpern Kometen Asteroiden und Meteoroiden und aus unzahligen Gas und Staubteilchen die durch die Anziehungskraft der Sonne an diese gebunden sind Objekte des Sonnensystems Auswahl Schematische Darstellung des Sonnensystems bis zum Kuipergurtel mit der Sonne den acht Planeten und den wichtigsten Zwergplaneten und MondenSchematische Darstellung des Sonnensystems bis zum Kuipergurtel mit der Sonne den acht Planeten den Zwergplaneten und den wichtigsten Asteroiden und MondenSonneInnere Planeten 1 Merkur2 VenusAten Typ Asteroiden3 Erde MondErdbahnkreuzerApollo Typ Asteroiden4 Mars Phobos DeimosMars TrojanerAmor Typ AsteroidenAsteroiden gurtel Vesta Juno Ceres PallasAussere Planeten 5 Jupiter Io Europa Ganymed KallistoJupiter TrojanerZentauren Hidalgo6 Saturn Tethys Dione Rhea Titan IapetusZentauren Chariklo Chiron7 Uranus Miranda Ariel Umbriel Titania OberonZentauren Pholus8 Neptun Triton NereidNeptun TrojanerTrans nep tu ni sche Objekte Kuipergurtel Eris Pluto Haumea Makemake Gonggong Quaoar OrcusSedna 2012 VP113 FaroutOortsche Wolke 1 Die Internationale Astronomische Union definiert den Pluto seit 2006 als Zwergplanet und nicht mehr als den aussersten Planeten des Sonnensystems Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 1 1 Allgemeine Struktur 1 2 Zone der Planeten 1 3 Aussere Zonen 1 4 Ausmasse 2 Umgebung 2 1 Lokale stellare Nachbarschaft 2 2 Milchstrassensystem 3 Entstehung 3 1 Urwolke 3 2 Alter 3 3 Entstehung der Planeten 3 4 Offene Fragen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAufbauAllgemeine Struktur Die Sonne ist der Zentralstern des Sonnensystems Da sie 99 86 der Gesamtmasse des Systems hat ist sie sehr nahe dem Baryzentrum des Sonnensystems In der Reihenfolge ihres Abstands von der Sonne folgen die terrestrischen Planeten Merkur Venus Erde und Mars die den inneren Teil des Planetensystems ausmachen Den ausseren Teil bilden die Gasplaneten Jupiter Saturn Uranus und Neptun Weitere Begleiter der Sonne sind neben Zwergplaneten Millionen von Asteroiden auch Planetoiden oder Kleinplaneten genannt und Kometen die vorwiegend in drei Kleinkorperzonen des Sonnensystems um die Sonne kreisen dem Asteroidengurtel zwischen den inneren und den ausseren Planeten dem Kuipergurtel jenseits der ausseren Planeten und der Oortschen Wolke ganz aussen Die Planetenbahnen sind nur wenig gegenuber der Erdbahnebene geneigt um hochstens 7 sie liegen also in einer flachen Scheibe Bei den meisten der bisher 2019 bekannten Kleinplaneten speziell denen des Kuipergurtels betragt die Neigung weniger als 30 Fur die Oortsche Wolke wird dagegen eine Kugelform angenommen Innerhalb der von den einzelnen Sonnenbegleitern beherrschten Raumbereiche ihrer Hill Spharen befinden sich oft kleinere Himmelskorper als umlaufende Begleiter dieser Objekte Nach dem altbekannten Mond der Erde werden sie analog ebenfalls als Monde aber auch als Satelliten oder Trabanten bezeichnet Bis auf den Erdmond und den Plutomond Charon sind sie zumindest bei den Planeten und Zwergplaneten wesentlich kleiner als ihr Hauptkorper Mondlose Ausnahmen unter den Planeten sind nur Merkur und Venus Eine definitiv untere Grenzgrosse ab der man wie bei den Bestandteilen der Ringe der Gasplaneten nicht mehr von einem Mond spricht wurde noch nicht offiziell festgelegt Der Durchmesser der Sonne ist mit etwa 1 39 Millionen Kilometern bei weitem grosser als der Durchmesser aller anderen Objekte im System Die grossten dieser Objekte sind die acht Planeten die vier Jupitermonde Ganymed Kallisto Europa und Io die Galileischen Monde der Saturnmond Titan und der Erdmond Zwei Drittel der restlichen Masse von 0 14 entfallen dabei auf Jupiter Siehe auch Liste der grossten Objekte im Sonnensystem Als Folge der Entstehung des Sonnensystems bewegen sich alle Planeten Zwergplaneten und der Asteroidengurtel auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne im gleichen Umlaufsinn den man rechtlaufig nennt Sie umrunden die Sonne von Norden gesehen gegen den Uhrzeigersinn Die meisten grosseren Monde bewegen sich ebenfalls in diese Richtung um ihren Hauptkorper Auch die Rotation der meisten grosseren Korper des Sonnensystems erfolgt in rechtlaufigem Drehsinn Von den Planeten dreht sich lediglich die Venus entgegengesetzt und die Rotationsachse von Uranus liegt nahezu in seiner Bahnebene Zone der Planeten Die Umlaufbahnen der Planeten ein Rasterquadrat besitzt jeweils die Kantenlange 100 Mio km nbsp Die vier inneren Planeten nbsp Mars und die vier ausseren Planeten Der Sonne am nachsten befinden sich die inneren erdahnlichen Planeten Merkur Abstand zur Sonne 57 9 Mio km bzw 0 39 AE Venus 108 2 Mio km bzw 0 72 AE Erde 149 6 Mio km bzw 1 AE und Mars 227 9 Mio km bzw 1 52 AE Ihr Durchmesser betragt zwischen 4878 km und 12756 km ihre Dichte zwischen 3 95 g cm und 5 52 g cm Innerhalb der habitablen Zone um die Sonne befinden sich jedoch nur die Erde und je nach Modell noch ganz knapp der Mars Zwischen Mars und Jupiter befindet sich der sogenannte Asteroidengurtel eine Ansammlung von Kleinplaneten Die meisten dieser Asteroiden sind nur wenige Kilometer gross siehe Liste der Asteroiden und nur wenige haben einen Durchmesser von 100 km oder mehr Ceres ist mit etwa 960 km der grosste dieser Korper und gilt als Zwergplanet Die Bahnen der Asteroiden sind teilweise stark elliptisch einige kreuzen sogar die Merkur Icarus beziehungsweise die Neptunbahn Dioretsa Zu den ausseren Planeten zahlen die Gasriesen Jupiter 778 3 Mio km bzw 5 2 AE und Saturn 1 429 Mrd km bzw 9 53 AE sowie die Eisriesen Uranus 2 875 Mrd km bzw 19 2 AE und Neptun 4 504 Mrd km bzw 30 1 AE mit Dichten zwischen 0 7 g cm und 1 66 g cm Die gerundeten und genauen Verhaltnisse zwischen den Umlaufzeiten der PlanetenMerkur nbsp 2 50 2 0 5 11 0 nbsp VenusVenus nbsp 8 13 8 13 004 nbsp ErdeErde nbsp 1 20 1 0 1 88 0 nbsp MarsMars nbsp 1 60 1 0 6 31 0 nbsp JupiterJupiter nbsp 2 50 2 0 4 97 0 nbsp SaturnSaturn nbsp 1 30 1 0 2 85 0 nbsp UranusUranus nbsp 1 20 1 0 1 96 0 nbsp NeptunDie mittleren Abstande der Planeten von der Sonne lassen sich durch mathematische Reihen wie der Titius Bode Reihe genahert beschreiben Diese gewisse Regelmassigkeit der Bahnabstande durfte auf Resonanzeffekte bei der Entstehung des Sonnensystems zuruckzufuhren sein Dass sich der mittlere Abstand des Asteroidengurtels ebenfalls in dieser Reihe einordnen lasst der von Neptun jedoch nicht gab und gibt Anlass zu Spekulationen uber kosmische Katastrophen Am nachsten konnen sich Merkur und Venus mit einer minimalen Distanz von 0 26 AE kommen Geringfugig grosser ist die minimale Entfernung von Venus und Erde Nimmt man die mittleren Bahnradien so sind Venus und Erde die Planeten mit der geringsten Distanz zueinander 41 Mio km oder knapp 0 28 AE Die Planeten Merkur Venus Mars Jupiter und Saturn waren schon im Altertum als Wandelsterne bekannt und wurden mit einzelnen Gottern in Verbindung gebracht Die nach Gottern der Romischen Mythologie gewahlten Namen haben sich durchgesetzt Auch die 1781 und 1846 entdeckten Planeten Uranus und Neptun sowie der 1930 entdeckte Zwergplanet Pluto bis 2006 ebenfalls als Planet eingestuft wurden aus Grunden der Tradition in ahnlicher Weise benannt Merksatz zur Reihenfolge der PlanetenUm sich die Planeten in ihrer Reihenfolge nach zunehmendem Sonnenabstand leichter einpragen zu konnen wurden verschiedene Merkspruche ersonnen meist sogenannte Eselsbrucken in Form eines Akrostichons z B Mein Vater erklart mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel 3 alternativ unsere Nachbarplaneten Ein Merkspruch der auch die Kleinkorper berucksichtigt lautet Mein Vater erklart mir an jedem Sonntag unsere naturliche kosmische Ordnung 3 zu lesen als Merkur Venus Erde Mars Asteroiden Jupiter Saturn Uranus Neptun Kuipergurtel Oortsche Wolke Siehe auch Liste der Planeten des Sonnensystems Aussere Zonen nbsp Die Umlaufbahnen der Objekte des Sonnensystems im MassstabSeit den 1990er Jahren wurden tausende Objekte gefunden die sich jenseits der Neptunbahn bewegen Fast alle dieser Objekte sind 4 5 7 5 Milliarden km 30 50 AE von der Sonne entfernt und bilden dort den Kuipergurtel Er ist ein Reservoir fur Kometen mit mittleren Umlaufperioden Die Objekte dieser Zone sind wahrscheinlich nahezu unveranderte Uberbleibsel aus der Entstehungsphase des Sonnensystems man nennt sie deshalb auch Planetesimale Der Kuipergurtel enthalt eine Reihe von Zwergplaneten wie Pluto 136199 Eris 136472 Makemake 136108 Haumea und eine Reihe weiterer Objekte die ihrer Grosse nach wahrscheinlich Zwergplaneten sind Der Sonnenwind wirkt im interplanetaren Raum ungehindert bis in den Kuipergurtel und verdrangt die interstellare Materie Jenseits des Kuipergurtels verlangsamt und verdichtet sich der Teilchenstrom der Sonne durch die Wechselwirkung mit dem interstellaren Medium und bildet als aussere Schale der Heliosphare die Heliohulle heliosheath Die Grenzschicht zwischen der Heliosphare und dem interstellaren Medium ist die Heliopause in einer Entfernung von circa 120 AE dem 4 fachen Abstand Neptun Sonne Ausserhalb der Heliopause befindet sich bis zu einem Abstand zur Sonne von circa 1 5 Lichtjahren etwa 100 000 AE theoretisch die Oortsche Wolke Durch den Einfluss der Gravitation vorbeiziehender Sterne werden aus ihr vermutlich Korper herausgelost und fallen als langperiodische Kometen in die inneren Bereiche des Sonnensystems Einige dieser Kometen verbleiben dann auf stark elliptischen Bahnen in der Nahe der Sonne andere werden von den Planeten insbesondere von Jupiter gestort und abgelenkt so dass sie aus dem Sonnensystem katapultiert werden auf Planeten oder in die Sonne sturzen Ausmasse Es gibt keine allgemein anerkannte Definition wie weit sich das Sonnensystem erstreckt Oft wurde das Ausmass des Sonnensystems mit dem der Heliosphare gleichgesetzt Aber mit der Entdeckung weit entfernter Transneptunischer Objekte war bewiesen dass es auch jenseits der Heliopause gravitativ an die Sonne gebundene Objekte gibt Da astronomische Dimensionen fur die meisten Menschen schwer vorstellbar sind ist ein massstabsgerecht verkleinertes Modell des Sonnensystems oder der Besuch eines Planetenweges hilfreich um sich die Grossenverhaltnisse und Distanzen der Objekte zu veranschaulichen UmgebungLokale stellare Nachbarschaft nbsp Bewegungsrichtung des Sonnensystems durch das lokale instellare MediumDer sonnennachste individuelle Stern ist der Rote Zwerg Proxima Centauri Sein Abstand zum Sonnensystem betragt etwa 4 22 Lichtjahre bzw 268 000 AE Der Stern wird von einem Exoplaneten umkreist Proxima Centauri b der 2016 entdeckt wurde und sich in der habitablen Zone befindet 4 Seine Mindestmasse entspricht in etwa der Masse der Erde Proxima Centauri ist mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit gravitativ an das Doppelsternsystem Alpha Centauri gebunden 5 das 4 34 Lichtjahre 1 33 Parsec von der Sonne entfernt ist 6 Die Hauptkomponenten von Alpha Centauri sind zwei sonnenahnliche Sterne bei denen um Alpha Centauri B seit 2012 ebenfalls ein planetarer Begleiter vermutet wird 7 Das Alpha Centauri System enthalt damit sowohl die drei sonnennachsten Sterne als auch den nachstgelegenen extrasolaren Planeten Die stellare Nachbarschaft des Sonnensystems siehe Liste der nachsten Sterne wird von massearmen roten Zwergen dominiert Von den 64 Sternen innerhalb von 5 Parsec um die Sonne sind allein 49 rote Zwergsterne der Spektralklasse M Lediglich zwei Sterne Alpha Centauri A und Tau Ceti gehoren wie die Sonne zum Spektraltyp G Der hellste und massereichste Stern in diesem Gebiet ist Sirius mit 2 12 Sonnenmassen 8 welcher auch der hellste Stern am irdischen Nachthimmel ist Bei mehreren der nahen Sterne konnten inzwischen Planetensysteme bzw einzelne Exoplaneten nachgewiesen oder Hinweise darauf gefunden werden namlich Alpha Centauri einschliesslich Proxima Centauri Epsilon Eridani Ross 128 Tau Ceti YZ Ceti Wolf 1061 Luytens Stern Gliese 674 Gliese 687 Gliese 832 Gliese 876 Groombridge 34 und Kapteyns Stern Die durchschnittliche Sternendichte in diesem Gebiet mit einem Radius von funf Parsec um das Sonnensystem betragt etwa 4 Sterne pro 1000 Kubiklichtjahre ein Wurfel von 10 Lichtjahren Kantenlange der durchschnittliche Abstand zwischen den Sternen der solaren Nachbarschaft liegt bei etwa 6 Lichtjahren 9 Das sonnennahe Gebiet ist arm an Riesensternen und Sternenhaufen Die nachstgelegenen roten Riesen sind Pollux und Arcturus in 34 bzw 37 Lichtjahren Entfernung Der nachste blaue Riesenstern ist der 130 Lichtjahre entfernte Elnath Der nachste offene Sternhaufen die Hyaden ist 153 Lichtjahre entfernt Das nachstgelegene bekannte schwarze Loch ist Teil des Systems A0620 00 in etwa 3000 Lichtjahren Entfernung 10 nbsp Erweiterte Nachbarschaft der Sonne in der lokalen Blase Draufsicht auf galaktische Ebene galaktisches Zentrum ist oben Die galaktische Region um das Sonnensystem ist weitgehend frei von interstellarem Staub da die Sonne seit etwa funf bis zehn Millionen Jahren 11 eine Region durchquert die die Lokale Blase genannt wird Sie misst entlang der galaktischen Ebene circa 200 und senkrecht zu ihr circa 600 Lichtjahre und besteht aus sehr heissem und extrem verdunntem Gas hauptsachlich Wasserstoff welches den interstellaren Staub fernhalt Innerhalb dieser Blase bewegt sich das Sonnensystem zurzeit durch eine lokale interstellare Wolke die als lokale Flocke bekannt ist 12 Das Sonnensystem durchquert die Lokale Flocke seit ca 100 000 Jahren und wird sie voraussichtlich in 10 000 bis 20 000 Jahren wieder verlassen In der lokalen Wolke befinden sich bei variierender Teilchendichte durchschnittlich 0 26 Atome pro Kubikzentimeter Die Temperatur der Wolke betragt etwa 6000 Kelvin etwas heisser als an der Oberflache der Sonne Die Lokale Blase ist das Ergebnis von Supernovae die in den letzten 10 bis 20 Millionen Jahren explodierten 11 Der grosste Teil des Gases der Blase wird im Einflussbereich der Sonne wiederum durch den ihm entgegensturmenden Sonnenwind abgeschirmt Eine noch grossere Blase wurde 500 Lichtjahre entfernt in Richtung des Sternbildes Skorpion entdeckt und Loop I genannt Sie hat einen Durchmesser von etwa 1000 Lichtjahren In ihrem Zentrum befindet sich die junge Scorpius Centaurus Assoziation Es wird vermutet dass die Milchstrasse von Hunderten solcher heissen Blasen durchsetzt ist nbsp Eine Kartierung von ca einem Sechstel der das Sonnensystem umgebenden Galaxie Milchstrasse der Orionarm und seine galaktischen Nachbarspiralarme Sterne blau Nebel rot interaktive Karte Im Januar 2020 berichteten Astronomen die Entdeckung der Radcliffe Welle die grosste bekannte Gaswolke in der Milchstrasse in welcher Sterne entstehen Es wurde vorgeschlagen dass sie der Ursprungsort der Sonne sein konnte Diese wird die momentan ca 500 Lichtjahre entfernte Wolke in ca 13 Mio Jahren erneut durchqueren 13 14 15 Milchstrassensystem nbsp Die ungefahre Position der Sonne im Orionarm der Milchstrasse und der Verlauf ihres galaktischen OrbitsDie Sonne mit ihren Begleitern ist wie alle Sterne Teil eines Sternhaufens bzw einer Galaxie Sie ist mit mindestens 100 Milliarden manche Schatzungen gehen bis 400 Milliarden weiteren Sternen ein Mitglied des Milchstrassensystems einer Balkenspiralgalaxie mit einem Durchmesser von etwa 100 000 Lichtjahren Das Sonnensystem befindet sich zwischen zwei der spiralformigen Sternkonzentrationen zwischen dem Perseusarm und dem Sagittariusarm in einer lokalen Abzweigung dem Orionarm Es liegt rund 15 Lichtjahre nordlich der galaktischen Symmetrieebene ist etwa 27 000 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt und umkreist es mit einer Geschwindigkeit von rund 240 km s binnen etwa 210 Millionen Jahren einem galaktischen Jahr 16 Neben dieser galaktischen Rotation bewegt sich die Sonne nach den aktuellen Werten von Anfang des 21 Jahrhunderts mit 19 7 km s in Richtung des Sonnenapex der bei einer galaktischen Lange von 57 und einer galaktischen Breite von 22 in Richtung des Sternbildes Herkules liegt Dabei kreuzt die Sonne die Scheibenebene etwa alle 30 Millionen Jahre Die Lage der mittleren Bahnebene der Planeten des Sonnensystems entspricht nicht der Aquatorebene der Galaxis sondern ist stark dagegen geneigt Der nordliche Ekliptikpol liegt im Sternbild Drache an der Himmelssphare nur circa 30 Grad vom galaktischen Aquator in dem am Nachthimmel schimmernden Band der Milchstrasse Der sudliche Pol der Erdbahnebene liegt im Sternbild Schwertfisch Der Nordpol der Galaxie befindet sich 30 Grad uber der Ekliptik im Haar der Berenike der galaktische Sudpol im Bildhauer Das Zentrum der Galaxie liegt nahe der Erdbahnebene perspektivisch im Sternbild Schutze Von der hellen zentralen Verdickung dem Bulge scheint im sichtbaren Licht nur wenig auf da sie im Scheibenbereich auch von grossen Mengen interstellaren Staubes umgeben ist Der Drehsinn des Milchstrassensystems stimmt nicht mit dem der Planeten um die Sonne uberein Die galaktische Scheibe rotiert von Norden gesehen im Uhrzeigersinn als wurden die Spiralarme vom Zentralbereich nachgeschleppt und damit gegenlaufig zum Drehsinn des Sonnensystems Viele Astronomen vermuten dass die Spiralstruktur in der Verteilung der Sterne auf Dichtewellen noch unbekannten Ursprungs zuruckgeht und die Gas und Staubmassen der galaktischen Scheibe wahrend deren Rotation an ihnen auflaufen und dadurch zur Bildung neuer Sterne angeregt werden siehe Dichtewellentheorie Manche Palaontologen sahen in datierten Massenaussterben und Impaktkratern periodische Muster und machten diese Dichtewellen obiges Pendeln durch die Scheibenebene oder einen unentdeckten Begleiter der Sonne sh Nemesis dafur verantwortlich indem Kometen der Oortschen Wolke aus der Bahn gebracht werden Die Existenz derartiger Muster ist jedoch mittlerweile widerlegt 17 Entstehung nbsp Die Bahnen der Planeten um die Sonne liegen in einer gemeinsamen Ebene der protoplanetaren Scheibe die Ausgangspunkt fur die Entstehung des Sonnensystems war Die derzeit gangige Theorie zur Entstehung des Sonnensystems basiert auf der Kant schen Nebularhypothese nach der die grossen Korper etwa zeitgleich aus einer rotierenden Wolke aus Gas und Staub entstanden sind Die Idee einer Urwolke hatte der deutsche Philosoph Immanuel Kant im Jahr 1755 in seinem Werk Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels formuliert sie ist aber erst in den letzten Jahrzehnten von den Astronomen neu aufgegriffen worden Urwolke Hauptartikel Urwolke Nach heutigen Erkenntnissen bewegte sich vor etwa 4 6 Milliarden Jahren an Stelle des Sonnensystems eine ausgedehnte Molekulwolke um ein gemeinsames Zentrum innerhalb des Milchstrassensystems Die Wolke bestand zu uber 99 aus den Gasen Wasserstoff und Helium sowie einem geringen Anteil mikrometergrosser Staubteilchen die sich aus schwereren Elementen und Verbindungen wie Wasser Kohlenmonoxid Kohlendioxid anderen Kohlenstoffverbindungen Ammoniak und Siliziumverbindungen zusammensetzten Der Wasserstoff und der uberwiegende Teil des Heliums war bereits beim Urknall entstanden Die schwereren Elemente und Verbindungen wurden im Innern von Sternen erzeugt und bei deren Explosion als Sternenstaub freigesetzt Teile der Materiewolke zogen sich infolge der eigenen Schwerkraft zusammen und verdichteten sich Den Anstoss dazu konnte die Explosion einer nahen Supernova gegeben haben deren Druckwellen durch die Wolke wanderten Diese Verdichtungen fuhrten zu der Bildung von vermutlich mehreren hundert oder gar tausend Sternen in einem Sternhaufen der sich wahrscheinlich nach einigen hundert Millionen Jahren in freie Einzel oder Doppelsterne aufloste Im Folgenden wird die Entwicklung desjenigen Fragments der Materiewolke betrachtet aus dem sich das Sonnensystem bildete der Sonnennebel Da bei der Kontraktion der Drehimpuls erhalten bleiben muss hat sich eine schon minimal existierende Rotation des kollabierenden Nebels erhoht Pirouetteneffekt Die dabei entstehenden nach aussen wirkenden Fliehkrafte fuhrten dazu dass sich die Wolke zu einer rotierenden Akkretionsscheibe formte Fast die gesamte Materie des Sonnennebels sturzte dabei in das Zentrum und bildete einen Protostern der weiter kollabierte Im Innern dieses Gaskorpers stiegen Druck und Temperatur so weit an bis ein Kernfusionsprozess gezundet wurde bei dem Wasserstoffkerne zu Heliumkernen verschmelzen Die dabei freigesetzte Energie erzeugte einen Strahlungsdruck der der Gravitation entgegenwirkte und die weitere Kontraktion aufhielt Ein stabiler Stern die Sonne war entstanden Alter Das Alter des Sonnensystems wurde nach Untersuchungen aus dem Jahr 2010 durch die Wissenschaftler Audrey Bouvier und Meenakshi Wadhwa auf ca 4 5682 Milliarden Jahre mit einer Abweichung von 200 000 bis 400 000 Jahren mittels Isotopenzerfall berechnet 18 19 Entstehung der Planeten nbsp Zeichnung einer protoplanetaren Scheibe NASA Die rotierende Akkretionsscheibe entwickelte sich zu einer protoplanetaren Scheibe die nach dem bisherigen Modell uber die Verklumpung von Staubteilchen Koagulation zur Bildung von Planetesimalen den Bausteinen der Planeten fuhrte Diese kilometergrossen Gebilde besassen genug Masse um sich durch ihre Gravitation mit anderen Planetesimalen zu grosseren Objekten zu vereinigen Der Zeitpunkt der Bildung der berggrossen Planetesimale und damit der Beginn der Planetenentstehung konnte durch Untersuchungen an bestimmten Meteoriten bestimmt werden siehe Alter Nach neueren Modellen konnten auch gravitative Instabilitaten zu sich selbst verstarkenden Massekonzentrationen und damit zur Bildung von Planetesimalen fuhren Dabei verlief das Wachstum nicht gleichmassig Die schwersten Objekte ubten die grossten Gravitationskrafte aus zogen Materie aus einem weiten Umkreis an und konnten so noch schneller wachsen Der Protojupiter storte schliesslich mit seinem Gravitationsfeld andere Planetesimale und beeinflusste deren Wachstum Wahrscheinlich verhinderte er auch die Bildung eines grosseren Korpers zwischen der Mars und Jupiterbahn was zur Entstehung des Asteroidengurtels fuhrte Einen massgeblichen Einfluss auf die Prozesse der Planetenentstehung hatte der Abstand der Protoplaneten zur jungen Sonne In Sonnennahe kondensierten schwerfluchtige Elemente und Verbindungen aus wahrend leichtfluchtige Gase durch den kraftigen Sonnenwind weggerissen wurden Hier entstanden die inneren Planeten Merkur Venus Erde und Mars mit festen silikatischen Oberflachen In den kalteren Aussenregionen konnten die entstehenden Planeten auch die leichtfluchtigen Gase wie Wasserstoff Helium und Methan festhalten Hier bildeten sich die Gasplaneten Jupiter Saturn Uranus und Neptun Ein Teil der Materie der nicht von den Planeten eingefangen wurde verband sich zu kleineren Objekten den Kometen und Asteroiden Da diese Himmelskorper seit der Fruhzeit des Sonnensystems nahezu unverandert blieben kann ihre Erforschung wichtige Hinweise zu dessen Entstehungsgeschichte liefern Ebenfalls sehr wertvolle Erkenntnisse brachte die Untersuchung von Meteoriten Das sind Bruchstucke von Planetoiden die ins Schwerefeld der Erde gerieten Neue Erkenntnisse uber die Entstehung von Planeten im Allgemeinen ergeben sich aus Beobachtungen mit einem 2014 in Betrieb genommenen Instrument des Paranal Observatoriums einer Kamera namens SPHERE Spectro Polarimetric High contrast Exoplanet Research die erstmals protoplanetare Scheiben ablichtete in denen konzentrische Bahnen um den Zentralstern sichtbar sind die frei von Gas und Staub sind Diese Bahnen geben Aufschluss uber die Exoplaneten die aus dem Gas und Staub auf diesen Bahnen entstanden sind 20 Offene Fragen Auch wenn die Grundprinzipien der Planetenentstehung bereits als weitgehend verstanden gelten gibt es doch noch zahlreiche offene und nicht unwesentliche Fragen Eines der Probleme ist die Verteilung des Drehimpulses auf die Sonne und die Planeten der Zentralkorper enthalt fast 99 9 der Masse des gesamten Systems besitzt aber nur etwa 0 5 des Drehimpulses der Hauptanteil daran steckt im Bahndrehimpuls ihrer Begleiter 21 Des Weiteren ist die Neigung der Aquatorebene der Sonne gegenuber der mittleren Bahnebene der Planeten von etwa 7 ein Ratsel Aufgrund ihrer uberaus dominierenden Masse durfte die Sonne anders als zum Beispiel die Erde durch die Wechselwirkung mit ihnen kaum ins Taumeln geraten Moglicherweise hatte sie in ihrer Fruhzeit einen Zwergstern als Begleiter oder erhielt Besuch von einem Nachbarstern des ursprunglichen Sternhaufens der durch seine Anziehung die protoplanetare Scheibe um etwa 7 kippte wahrend die Sonne aufgrund ihrer geringen raumlichen Ausdehnung weitgehend unbeeinflusst blieb 22 Ausserdem muss die Allgemeingultigkeit der Aussagen uber die Entstehung von Planetensystemen angezweifelt werden da auch Exoplaneten entdeckt wurden deren Bahnen entgegen der Rotation ihres Zentralsterns verlaufen was nach dem oben beschriebenen Modell nicht moglich ware 23 Siehe auchListe der grossten Objekte im Sonnensystem Planet Neun Geschichte der Theorien zum Sonnensystem Epizykeltheorie Geozentrisches Weltbild Heliozentrisches Weltbild Kopernikanische Wende Kosmologie des Mittelalters Keplersche GesetzeLiteraturThorsten Dambeck Planetenwelten in den Tiefen des Sonnensystems Franckh Kosmos Stuttgart 2017 ISBN 978 3 440 15630 8 Serge Brunier Reise durch das Sonnensystem Westermann Braunschweig 1994 Bildband schildert mit der Hilfe der Aufnahmen u a von Voyager 1 und Voyager 2 die Eindrucke die ein Raumfahrer haben wurde Pat Dasch Icy worlds of the solar system Cambridge Univ Press Cambridge 2004 ISBN 0 521 64048 2 Joachim Gurtler Johann Dorschner Das Sonnensystem Wissenschaftliche Schriften zur Astronomie Barth Leipzig Berlin Heidelberg 1993 ISBN 3 335 00281 4 C H Heller Encounters with protostellar disks I Disk tilt and the nonzero solar obliquity In ApJ Band 408 1993 S 337 Pavel Kroupa The dynamical properties of stellar systems in the Galactic disc In MNRAS Band 277 1995 S 1507 arxiv astro ph 9508084 Glenn J MacPherson Oxygen in the solar system Mineralogical Society of America Chantilly 2008 ISBN 978 0 939950 80 5 Eugene F Milone William J Wilson Solar system astrophysics Springer New York 2008 ISBN 978 0 387 73153 7 Rudiger Vaas Thorsten Dambeck Thomas Burke Peter Veit Das neue Sonnensystem Horbuch auf Audio CD Komplett Media 2007 ISBN 978 3 8312 6180 2 Weblinks nbsp Commons Sonnensystem Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikibooks Wikijunior Sonnensystem Lern und Lehrmaterialien nbsp Wiktionary Sonnensystem Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wie ist das Sonnensystem entstanden aus der Fernseh Sendereihe alpha Centauri ca 15 Minuten Erstmals ausgestrahlt am 10 Sep 2000 Harald Lesch Vortrag uber die Entstehung des Sonnensystems auf YouTube Lage des Sonnensystems in der Milchstrasse atlasoftheuniverse com Virtuelle Reise durch das Sonnensystem dlr de Deutsches Zentrum fur Luft und Raumfahrt Die Geschichte des Sonnensystems In Geo Kompakt Nr 21 Bill Arnett Die neun Planeten Eine Multimediatour durch das Sonnensystem Ein Stern acht Planeten und noch mehr neunplaneten de Ubersicht der Planeten solarsystem nasa gov englisch Einzelnachweise Hypothetisch bisher nicht nachgewiesen siehe auch Liste der Planeten des Sonnensystems a b Seit Pluto nur noch Zwergplanet ist Neue Merkspruche fur die Planetenordnung Spektrum de Guillem Anglada Escude et al A terrestrial planet candidate in a temperate orbit around Proxima Centauri In Nature Band 536 Nr 7617 25 August 2016 ISSN 0028 0836 S 437 440 doi 10 1038 nature19106 englisch nature com Kervella P Thevenin F Lovis C Proxima s orbit around Alpha Centauri arxiv 1611 03495 ARICNS 4C01151 HD 128620 Alpha Cen A ARICNS ARI Database for Nearby Stars Dumusque et al Ubersetzung Carolin Liefke Planet in sonnennachstem Sternsystem entdeckt In eso org 16 Oktober 2012 abgerufen am 17 Oktober 2012 P Kervella F Thevenin P Morel P Borde E di Folco The interferometric diameter and internal structure of Sirius A In Astronomy and Astrophysics Band 408 2003 S 681 688 doi 10 1051 0004 6361 20030994 bibcode 2003A amp A 408 681K astronomy ohio state edu PDF 888 kB S 3 englisch Wo ist das nachste Schwarze Loch aus der Fernseh Sendereihe alpha Centauri ca 15 Minuten Erstmals ausgestrahlt am 4 Juni 2000 a b Local Chimney and Superbubbles Solstation com P C Frisch Is the Sun Embedded in a Typical Interstellar Cloud arxiv 0804 3798 Astronomers discover huge gaseous wave holding Milky Way s newest stars 7 Januar 2020 abgerufen am 23 August 2022 englisch Nadja Podbregar Riesenwelle in der Milchstrasse 8 Januar 2020 abgerufen am 23 August 2022 deutsch Joao Alves Catherine Zucker Alyssa A Goodman Joshua S Speagle Stefan Meingast A Galactic scale gas wave in the solar neighbourhood In Nature Band 578 Nr 7794 Februar 2020 ISSN 1476 4687 S 237 239 doi 10 1038 s41586 019 1874 z nature com abgerufen am 23 August 2022 A Brunthaler u a The Bar and Spiral Structure Legacy BeSSeL survey Mapping the Milky Way with VLBI astrometry Astron Nachr 999 2011 S 789 794 doi 10 1002 asna 201111560 arxiv 1102 5350 Coryn A L Bailer Jones Bayesian time series analysis of terrestrial impact cratering Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 416 2011 S 1163 1180 doi 10 1111 j 1365 2966 2011 19112 x freier Volltext englisch Audrey Bouvier Meenakshi Wadhwa The age of the Solar System redefined by the oldest Pb Pb age of a meteoritic inclusion In Nature Geoscience Band 3 September 2010 S 637 641 doi 10 1038 NGEO941 englisch Auszug PDF abgerufen am 8 September 2018 Christoph Seidler Sonnensystem ist alter als angenommen In Spiegel Online 23 August 2010 abgerufen am 8 September 2018 Guido Meyer Am Anfang war die Wolke Atemberaubender Blick in die Vergangenheit des Weltalls In Welt de 27 Dezember 2016 abgerufen am 28 Dezember 2016 Wilhelm Kley Kapitel 4 Sternentstehung Das Drehimpulsproblem PDF Nicht mehr online verfugbar In Vorlesungsskript Planetenentstehung Wintersemester 2012 2013 Universitat Tubingen S 9 10 archiviert vom Original am 25 Januar 2016 abgerufen am 25 Januar 2016 C H Heller 1993 P Kroupa 1995 Ferne Sonnensysteme Falsch rotierende Exoplaneten stellen Theorie in Frage In Spiegel Online 13 April 2010 abgerufen am 13 April 2010 Das Sonnensystem nbsp Zentralgestirn SonnePlaneten Merkur Venus Erde Mars Jupiter Saturn Uranus NeptunZwergplaneten Ceres Pluto Haumea Makemake ErisHimmelskorper Planeten Zwergplaneten Monde Asteroiden Kometen Meteoroiden Normdaten Geografikum GND 1236963989 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sonnensystem amp oldid 235911956