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Als interstellares Medium ISM bezeichnet man die Materie und die von deren Dynamik hervorgerufene Strahlung und Magnetfelder im interstellaren Raum dem Raum zwischen den Sternen einer Galaxie Molekulwolke aus interstellarem Gas und Staub die sich aus dem Carinanebel abgetrennt hat Das mit dem Hubble Weltraumteleskop aufgenommene Bild zeigt einen Ausschnitt von etwa zwei Lichtjahren Wichtige Bestandteile des interstellaren Mediums sind Gas in ionisierter atomarer und molekularer Form sowie Staub die zusammen als interstellare Materie bezeichnet werden Hinzu kommen die kosmische und die elektromagnetische Strahlung sowie das galaktische Magnetfeld All diese Komponenten wechselwirken untereinander und haben vergleichbare Energiedichten 1 Die Bezeichnung interstellare Materie wird manchmal auch dann verwendet wenn eigentlich das gesamte interstellare Medium gemeint ist beispielsweise wenn es um die Wechselwirkung mit dem Sonnenwind geht Das ISM spielt eine wesentliche Rolle in der Astrophysik da aus interstellarer Materie Sterne entstehen die mit Sternwinden und Supernovae auch wieder Materie in den interstellaren Raum abgeben Es verursacht die interstellare Absorption und Verfarbung von Sternenlicht Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung 2 Zusammensetzung und Verteilung 2 1 Interstellare Materie 2 2 Galaktisches Magnetfeld 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 Siehe auchAbgrenzung BearbeitenDas ISM reicht nicht bis ganz an die Sterne heran sondern wird durch die Astropausen der Sterne von deren Einflussbereichen getrennt den Astrospharen die von ihrem Sternwind erfullt sind und andere Eigenschaften aufweisen Innerhalb der Astrospharen befindet sich das interplanetare Medium IPM Materie Strahlung und Magnetfelder zwischen Galaxien werden ebenfalls nicht zum ISM gerechnet sondern analog als intergalaktisches Medium IGM bezeichnet Das lokale interstellare Medium LISM bezeichnet das interstellare Medium in der Umgebung der Sonne In der Geschichte des Sonnensystems durchquerte die Sonne unterschiedliche Regionen in der Milchstrasse mit unterschiedlicher Zusammensetzung des interstellaren Mediums Derzeit durchquert die Sonne die Lokale Flocke Zusammensetzung und Verteilung BearbeitenInterstellare Materie Bearbeiten Der Ursprung der interstellaren Materie liegt im Urknall Sternwinden und Supernovaexplosionen wobei ihr Masseanteil in der Milchstrasse nur wenige Prozent betragt Sie besteht in der Milchstrasse im Durchschnitt aus etwa 90 Wasserstoff 10 Helium Mengenanteile und Spuren schwererer Elemente die in der Astronomie als Metalle bezeichnet werden wobei 99 der Materie als Gas vorliegen und der Staubanteil etwa ein Prozent betragt Weder Dichte noch Temperatur der interstellaren Materie sind konstant sie ist vielmehr sehr ungleichmassig verteilt zwischen dichten interstellaren Wolken und dunnen Blasen und Superblasen Die Dichte schwankt zwischen 10 4 Atomen cm in koronalem Gas und 105 Atomen cm in Molekulwolken der Temperaturbereich erstreckt sich von 20 bis 50 Kelvin in Molekulwolken oder Infrarot Cirrus bis zu mehreren Millionen Kelvin in koronalem Gas Gewohnlich werden anhand der gemessenen Temperaturen drei Phasen der interstellaren Materie unterschieden nach McKee Ostriker 1977 heiss koronales Gas mit Temperaturen uber eine Million Kelvin warm Bereiche mit Temperaturen von einigen Tausend Kelvin kalt H I Gebiete und Molekulwolken mit Temperaturen von weniger als 100 KelvinZusammensetzung der interstellaren Materie Komponente Anteil Temperatur K Dichte Atome cm ZusammensetzungMolekulwolken 20 50 103 105 neutrale WasserstoffmolekuleH I Wolken 50 100 1 103 neutrale Wasserstoffatomewarmes ionisiertes Medium WIM 50 103 104 0 01 teilweise ionisiertes PlasmaH II Wolken 104 102 104 fast vollstandig ionisiertes Plasmakoronales Gas 105 106 10 4 10 3 vollstandig ionisiertes PlasmaQuelleGalaktisches Magnetfeld Bearbeiten Das galaktische Magnetfeld hat eine Starke von typischerweise 1 nT 10 µG 2 Literatur BearbeitenC F McKee J P Ostriker A theory of the interstellar medium Three components regulated by supernova explosions in an inhomogeneous substrate In Astrophysical Journal 218 1977 S 148 169 Joachim Herrmann dtv Atlas Astronomie 15 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2005 ISBN 3 423 03267 7 Alexander G Tielens The physics and chemistry of the interstellar medium Cambridge Univ Press Cambridge 2005 ISBN 0 521 82634 9 Dieter Rehder Chemistry in space from interstellar matter to the origin of life Wiley VCH Verlag Weinheim 2010 ISBN 978 3 527 32689 1 Einzelnachweise Bearbeiten Gunther Hasinger Einfuhrung in die Astrophysik Interstellares Medium PDF 14 November 2006 abgerufen am 31 Mai 2018 Magnetfelder in Spiralgalaxien In mpg de 2014 PDF 1 4 MB Siehe auch BearbeitenSternenstaub Diffuser Nebel HeliopauseNormdaten Sachbegriff GND 4162140 2 lobid OGND AKS LCCN sh85067526 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Interstellares Medium amp oldid 236567818