www.wikidata.de-de.nina.az
Molekulwolken sind interstellare Gaswolken deren Grosse Dichte und Temperatur die Bildung von Molekulen erlaubt Sehr dichte und kalte Molekulwolken sind als Dunkelwolken bekannt es sind die Geburtsstatten von Sternen Mehr als die Halfte der baryonischen Masse der Milchstrasse steckt in den Molekulwolken Region der dunklen Molekulwolke Chamaeleon IEine etwa 2 Lichtjahre grosse Molekulwolke im Carinanebel Inhaltsverzeichnis 1 Arten von Molekulen 2 Riesenmolekulwolken 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksArten von Molekulen BearbeitenHauptbestandteil einer solchen Wolke ist molekularer Wasserstoff H2 entsprechend der Haufigkeit der Elemente Dieser ist jedoch sehr schwierig zu beobachten weshalb seine Haufigkeit oftmals nur mithilfe anderer Molekule bestimmbar ist Das mit am einfachsten zu beobachtende Molekul ist Kohlenmonoxid CO dessen Spektrallinien mit Radioteleskopen nachgewiesen werden konnen Die Haufigkeit anderer Molekule ist jedoch mindestens um den Faktor 1000 niedriger als die Haufigkeit von H2 Wenn die Wolke dicht genug ist konnen sich viele Arten von Molekulen bilden bis hin zu komplexen Aminosauren 1 Eine gewisse Dichte ist notwendig um die Molekule vor Strahlung zu schutzen die die Molekule sonst wieder zerstort Ab Mitte der 1960er Jahre wurde mit Radioteleskopen eine Vielzahl von Molekulen im interstellaren Medium nachgewiesen unter anderem das Cyan CN und das Hydroxyl Radikal OH Diese Molekule emittieren Strahlung im Millimeter Wellenlangenbereich Inzwischen sind uber 150 unterschiedliche Molekule 2 in Molekulwolken entdeckt worden wie z B Wasser H2O Cyanwasserstoff HCN oder Ethanol Kohlenmonoxid ist von besonderer Bedeutung fur die Erforschung der Molekulwolken weil man auf Grund des CO H2 Verhaltnisses die Masse einer solchen Wolke bestimmen kann Riesenmolekulwolken Bearbeiten nbsp Der OrionnebelSehr grosse Molekulwolken werden Riesenmolekulwolken GMC Giant Molecular clouds genannt Die Masse dieser GMCs betragt etwa 104 107 Sonnenmassen M und sie haben eine typische Ausdehnung von 50 bis hin zu mehreren hundert Parsec Etwa 80 des molekularen Wasserstoffs in der Milchstrasse ist in GMCs zu finden Die Sternentstehung in der Milchstrasse und benachbarten Galaxien findet fast ausschliesslich in GMCs statt Sie haben zunachst nur mittlere Dichten von etwa 10 20 g cm kondensieren aber im Zuge der Sternentstehung um Faktoren von etwa 1018 bis 1020 3 Der Grossteil der GMCs in unser Galaxie befindet sich in den Spiralarmen Es wird angenommen dass sich dort GMCs durch gravitative Instabilitaten aus noch grosseren molekularen Gasreservoirs bilden die GMA Giant Molecular Association genannt werden Riesenmolekulwolken konnen auch in gravitativ gebundenen Komplexen auftreten wie beispielsweise dem Orion Molekulwolkenkomplex Teilbereiche einer solchen Molekulwolke kollabieren durch Eigengravitation und bilden so fortlaufend neue Sterne oft in grosseren Ansammlungen den Sternhaufen Da wir in unserer eigenen Galaxie direkt in die galaktische Ebene blicken und ein Teil der GMCs gerade vor und hinter dem galaktischen Zentrum nicht beobachtbar oder in ihrer Entfernung bestimmbar sind muss man fur ein besseres Verstandnis der GMCs auf Beobachtungen naher Galaxien zuruckgreifen Beobachtungen von GMCs in der Grossen Magellanschen Wolke lassen auf einen Lebenszyklus fur GMCs schliessen aufgrund der Entfernung und der mangelnden Empfindlichkeit fur Leuchtkraft lasst sich nur die Entstehung von O Sternen beobachten Wahrend der ersten 6 Millionen Jahre nach ihrer Entstehung gibt es noch keine Sternentstehung in der GMC In den folgenden 13 Millionen Jahren findet man erste Zeichen fur die Entstehung von Sternen H II Regionen formieren sich In den letzten 7 Millionen Jahren lassen sich Sternenhaufen mit sehr jungen Sternen beobachten Das erzeugte Strahlungsfeld dieser jungen Sterne zerstort im Laufe dieser letzten Phase die gesamte GMC Wahrend sich in der Grossen Magellanschen Wolke und in M33 in etwa 25 33 aller GMCs noch kein Anzeichen fur massereiche Sternentstehung zeigt findet diese in der Milchstrasse in fast allen GMCs statt Siehe auch BearbeitenNebel Astronomie Einzelnachweise Bearbeiten Kuan et al ApJ 593 848 2003 www astrochemistry net Helmut Zimmermann und Alfred Weigert ABC Lexikon Astronomie Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 92000 Literatur BearbeitenFukui Y amp Kawamura A Molecular Clouds in Nearby Galaxies Annual Review of Astronomy and Astrophysics 2010 vol 48 S 547 580 S W Stahler amp F Palla The Formation of Stars Kapitel I 3 Molecular Clouds WILEY VCH Weinheim 2004 ISBN 3 527 40559 3Weblinks BearbeitenMerkwurdige Molekulwolke Im Weltall pulst ein dunkles Herz SPIEGEL Online Artikel uber die Dunkelwolke Barnard 68 Normdaten Sachbegriff GND 4114619 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Molekulwolke amp oldid 230151299