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Dieser Artikel behandelt die Spektralklasse von Sternen Zur gelegentlich Spektralklasse genannten Typisierung von Asteroiden siehe unter Asteroid Klassifikationsschemata von Asteroiden Die Spektralklasse auch Spektraltyp genannt ist in der Astronomie eine Klassifizierung der Sterne nach dem Aussehen ihres Lichtspektrums Hertzsprung Russell Diagramm Spektralklasse BrauneZwerge Weisse Zwerge RoteZwerge Unterzwerge Zwerge Hauptreihe Unterriesen Riesen Helle Riesen Uberriesen Hyperriesen AbsoluteHellig keit mag Dabei beruht das System auf der Entdeckung von Joseph von Fraunhofer im Jahr 1813 der im Sonnenspektrum dunkle Absorptionslinien fand Robert Wilhelm Bunsen und Gustav Robert Kirchhoff entdeckten 1859 dass diese Linien von der Lage her identisch mit Emissionslinien sind die von bestimmten chemischen Elementen abgegeben werden Der Schluss lag nahe dass diese Elemente in der Sonne vorhanden sein mussten Die Spektralanalyse war begrundet Neben der Analyse von Materialien auf der Erde liessen sich so auch die Sternspektren analysieren Inhaltsverzeichnis 1 Prinzip 2 Einteilung 3 Klassen ausserhalb der Standard Sequenzen 4 Pra und Suffixe 4 1 Suffixe 4 2 Prafixe 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweisePrinzip BearbeitenDer Klassifizierung eines Sterns in eine Spektralklasse des MK Systems nach W Morgan und P Keenan liegt ein visueller Vergleich seines Spektrums mit den Spektren von Standardsternen zu Grunde Um instrumentelle Effekte wie zum Beispiel ein hoheres spektrales Auflosungsvermogen auf die Klassifikation auszuschliessen wird eine Standardinstrumentation angegeben Mit Rucksicht auf die fortgeschrittene Entwicklung astronomischer Instrumente wurde die Klassifikationsauflosung inzwischen mehrfach erhoht Auch erfuhr das ursprungliche MK System dahingehend Veranderungen dass neue Standardsterne mit einbezogen und andere als wenig geeignet erkannt aus dem System entfernt wurden Wegen der damals verwendeten photographischen Emulsionen reicht der spektrale Bereich auf den sich die MK Klassifikation bezieht von etwa 390 nm bis etwa 500 nm Die MK Klassifikation beinhaltet ausdrucklich keine Klassifikation nach sekundar bestimmten physikalischen Grossen sondern macht sich die Fahigkeit des menschlichen Gehirns zur Mustererkennung zunutze In neuerer Zeit wurden auch kunstliche neuronale Netze mit einigem Erfolg auf die MK Klassifikation trainiert Dadurch wird gewahrleistet dass die Klassifikation konsistent bleibt auch wenn sich die Erkenntnisse zur stellaren Physik andern Vergleichsbeispiele nbsp Spektren fruher Hauptreihensterne mit markierten Klassifikationsmerkmalen der He II stark in O Sternen He I stark in fruhen B Sternen und Balmerlinien stark in spaten B fruhen A Sternen nbsp Leuchtkraftsequenz fruher B Typ Sterne die Breite der Balmerlinien nimmt stark ab bis Hb bei B1a sogar in Emission ist wahrend die Klassifikationsmerkmale fur die Temperatur hier das He I Mg II Verhaltnis sich kaum andernEinteilung Bearbeiten nbsp Vergleich der Spektralklassen O M fur Hauptreihensterne nbsp nbsp Linienspektren der verschiedenen Spektralklassen bei Hauptreihensternen Es hat sich eingeburgert die Spektralklassen O bis A als fruhe Spektralklassen die Spektralklassen F bis G als mittlere Spektralklassen und die ubrigen Spektralklassen als spate Spektralklassen zu bezeichnen Die Bezeichnungen fruh mittel und spat entstammen der inzwischen uberholten Annahme Sterne wurden nach ihrer Entstehung immer kalter heisse blauliche Sterne seien also z B besonders jung und kalte rotliche Sterne besonders alt Trotz dieser irrtumlichen Einteilung sind diese Bezeichnungen noch heute in Gebrauch und ein Stern gilt als fruher oder spater wenn seine Spektralklasse im Vergleich zu der eines anderen naher an der Klasse O oder an der Klasse M liegt Es bestehen folgende sieben Grundklassen sowie drei Klassen fur Braune Zwerge und drei Unterklassen fur durch die Nukleosynthese verursachten chemischen Besonderheiten roter Riesensterne Fur genauere Klassifikation konnen Spektralklassen in Unterklassen 0 bis 9 eingeteilt werden Es gibt heute mehrere Systeme der Spektralklassifikation die sich dieser Schreibweise des Spektraltyps bedienen und ihre Klassen diesem System angleichen Im ursprunglichen Harvard System und dessen Erweiterung dem MK System das zusatzlich die Leuchtkraftklassen definiert wurden nicht alle diese Subtypen auch benutzt Auf B3 Sterne folgten beispielsweise unmittelbar B5 Sterne die Klasse B4 wurde ubersprungen Mit zunehmend besseren Instrumenten konnte im Laufe der Zeit feiner unterschieden werden so dass Zwischenklassen definiert wurden zum Beispiel gibt es zwischen B0 und B1 mittlerweile sogar drei zusatzliche Klassen die B0 2 B0 5 und B0 7 genannt werden Es gab verschiedene Vorlaufer der heutigen Spektralklassen siehe dazu Klassifizierung der Sterne Geschichte fruhere Klassifikationen Klasse Charakteristik Farbe Oberflachen temperatur K 1 2 3 typ Massefur Haupt reihe M 1 2 3 BeispieleHauptreihe und RiesenastO ionisiertes Helium He II blau 30000 50000 gt 18 Mintaka d Ori Naos z Pup B neutrales Helium He I Balmer Serie Wasserstoff blau weiss 10000 30000 0 0 5 Rigel Spica AchernarA Wasserstoff Calcium Ca II weiss leicht blaulich 0 7500 10000 0 0 1 9 Wega Sirius AltairF Calcium Ca II Auftreten von Metallen weiss gelb 0 6000 0 7500 0 0 1 4 Prokyon Canopus PolarsternG Calcium Ca II Eisen und andere Metalle gelb 0 5300 0 6000 0 0 1 0 Tau Ceti Sonne Alpha Centauri AK starke Metalllinien spater Titan IV oxid orange 0 3900 0 5300 0 0 0 7 Arcturus Aldebaran Epsilon Eridani Albireo AM Titanoxid rot orange 0 2300 0 3900 0 0 0 3 Beteigeuze Antares Kapteyns Stern Proxima CentauriBraune ZwergeL rot 0 1300 0 2300 VW HyiT rot Maximum in IR 00 500 0 1300 e Indi BaY infrarot IR 00 200 00 500 WISEP J041022 71 150248 5Kohlenstoffklassen der roten Riesen Kohlenstoffsterne R Cyan CN Kohlenmonoxid CO Kohlenstoff rot orange 0 3500 0 5400 S Cam RU VirN Ahnlich Klasse R mit mehr Kohlenstoff Das Spektrum weist ab dieser Spektralklassepraktisch keine Blauanteile mehr auf rot orange 0 2000 0 3500 T Cam U CasS Zirkoniumdioxid rot 0 1900 0 3500 R Lep Y CVn U HyaDie Spektralklassen mit ihren sieben Grundtypen O B A F G K M machen rund 99 aller Sterne aus weshalb die anderen Klassen oft vernachlassigt werden Als Merksatz fur diese Spektralklassen dienen die Satze Hauptreihe O B A F G K M Opa Bastelt Am Freitag Gerne Kleine Mannchen Offenbar Benutzen Astronomen Furchtbar Gerne Komische Merksatze Ohne Bier aus m Fass gibt s koa Mass Hauptreihe Rote Riesen O B A F G K M R N S Oh Be A Fine Girl Guy Kiss Me Right Now Smack Hauptreihe Braune Zwerge O B A F G K M L T Oh Be A Fine Girl Guy Kiss My Lips Tonight Ohne Bier aus Flaschen geht kein Mensch lang trinken Es gibt eine Vielzahl weiterer Varianten entsprechender Merksatze Klassen ausserhalb der Standard Sequenzen BearbeitenFolgende Klassen lassen sich nicht in die oben beschriebenen Sequenzen einordnen Q NovaePv Planetarische NebelW Wolf Rayet SterneWN StickstofflinienWC KohlenstofflinienPra und Suffixe BearbeitenDie Unterteilung der Spektralklassen kann durch Suffixe und Prafixe weiter verfeinert werden Suffixe Bearbeiten Suffix Bedeutungc besonders scharfe Linien engl crisp comp zusammengesetztes engl composite Spektrumd Zwergstern Hauptreihe engl dwarf e em Emissionslinieng normaler Riese engl giant k interstellare Absorptionslinienm starke Metalllinienn nn diffuse Linien engl nebulous p pec Besonderheiten bei Linienintensitat engl peculiar besonders s scharfe Liniensd Unterzwerg engl sub dwarf v var variables Spektrumw Weisser ZwergTeilweise werden diese Zusatze durch Angabe der Leuchtkraftklasse uberflussig die 1943 von William Wilson Morgan und Philip Keenan eingefuhrt wurde MK System Prafixe Bearbeiten Prafix Bedeutungenglisch international deutschd dwarf Zwergsd sub dwarf Unterzwergg giant RieseLiteratur BearbeitenJames B Kaler Stars and Their Spectra An Introduction to the Spectral Sequence Cambridge University Press 1997 ISBN 0 521 58570 8 James B Kaler Sterne und ihre Spektren Astronomische Signale aus Licht Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg u a 1994 ISBN 3 86025 089 2 Weblinks BearbeitenSternspektren verschiedener SterneEinzelnachweise Bearbeiten a b Eric Mamajek A Modern Mean Dwarf Stellar Color and Effective Temperature Sequence 16 April 2022 abgerufen am 1 Mai 2022 a b Mark J Pecaut Eric E Mamajek Intrinsic Colors Temperatures and Bolometric Corrections of Pre main sequence Stars In The Astrophysical Journal Supplement Series 208 Jahrgang 1 September 2013 ISSN 0067 0049 S 9 doi 10 1088 0067 0049 208 1 9 arxiv 1307 2657 harvard edu a b G M H J Habets J R W Heinze Empirical bolometric corrections for the main sequence In Astronomy and Astrophysics Supplement Series 46 Jahrgang November 1981 S 193 237 Tables VII and VIII bibcode 1981A amp AS 46 193H Luminosities are derived from Mbol figures using Mbol 4 75 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spektralklasse amp oldid 231167592